Gut Tilda, dass Du betonst, dass Du nichts aufgebauscht hast, sondern komplett erfunden.
Wenn diese Erfindung Deine Therapeutin sehr gerührt hat und sie damit in der Therapie arbeitet, sich auf diese Lügengeschichte immer wieder bezieht.... Dann arbeitet sie ja an Dir vorbei. Irgendwann wird es Dir dann vielleicht soooo peinlich, dass Du es nicht mehr aushältst und ihr reinen Wein einschenkst.
Bloß je länger Du wartest desto schlimmer und verzwickter wird es doch. So eine Beichte kann sehr erleichternd sein, da fällt bestimmt eine große Last von Deinen Schultern.
Dass sie dann vielleicht enttäuscht ist, musst halt in Kauf nehmen, schließlich hast Du sie ja getäuscht. Letztlich wichtiges Arbeitsmaterial in der Therapie: Wieso, warum .....
Ich hatte auch mal eine Freundin, die Geschichten erfunden hat, zuletzt eine Krebserkrankung. Das war für mich sehr schlimm und ich fühlte mich dadurch richtig ausgesaugt. Allerdings ist eine Freundin eben was anderes als eine bezahlte Dienstleistung. Wenn Du noch nicht genug Vertrauen zu Deiner Thera aufbauen konntest und evtl. auch deshalb lügen musstest, kann mit der Wahrheit eben auch an der Vertrauensbildung gearbeitet werden.
Wenn das nicht gehen sollte, die Therapeutin nicht mehr mit Dir arbeiten möchte, ist das eben ein Risiko, dass Du eingehen musst. Aber mit der Lüge geht's ja auch nicht weiter. Du leidest da ja sehr darunter. Und Du täuscht sie immer weiter.
Sie ist ja auf Deine Aussagen angewiesen.
Liebe, Lügen, Betrug in der Therapie :(
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Sprachlos. hat geschrieben:Aber mich selbst konnte ich nur schützen, indem ich den Kontakt zu ihr komplett abgebrochen habe, weil sie es, zumindest bei mir, niemals gelassen hat mit dem Lügen. Bei anderen Menschen schon.
Ein Therapeut kann da aber anders damit arbeiten. Ausserdem, hier geht es ja nur um einen recht kleinen Anteil des Erzählten das erfunden ist, nicht um ein volles Münchhausen-Lebenskonstrukt.
Liebe Tilda,
Ich wünsche dir alles Gute, und dass du deinen ehrlichen Weg weiter verfolgen kannst.
Ich muss mich jetzt zurück ziehen mit lesen hier, denn es tut mir zunehmend nicht gut.
Besonders, was sprachlos hier beschreibt...
So etwas habe ich nicht für möglich gehalten.
Ich habe kein Mitgefühl für diese Person, denn ihre Lügen tragen dazu bei, dass es anderen, die WIRKLICH etwas erlebt haben, worüber sie kaum sprechen können, noch schwerer fällt, dies endlich zu tun.
Die Angst, dass einem nicht geglaubt wird, ist (bei mir jedenfalls) sehr gross, und wie ich feststellen muss, auch berechtigt.
Ich muss hier aufhören zu lesen, bevor ich mir selbst nicht mehr glaube... das verwirrt mich alles zu sehr und macht mich traurig.
LG Igelkind
Ich wünsche dir alles Gute, und dass du deinen ehrlichen Weg weiter verfolgen kannst.
Ich muss mich jetzt zurück ziehen mit lesen hier, denn es tut mir zunehmend nicht gut.
Besonders, was sprachlos hier beschreibt...
So etwas habe ich nicht für möglich gehalten.
Ich habe kein Mitgefühl für diese Person, denn ihre Lügen tragen dazu bei, dass es anderen, die WIRKLICH etwas erlebt haben, worüber sie kaum sprechen können, noch schwerer fällt, dies endlich zu tun.
Die Angst, dass einem nicht geglaubt wird, ist (bei mir jedenfalls) sehr gross, und wie ich feststellen muss, auch berechtigt.
Ich muss hier aufhören zu lesen, bevor ich mir selbst nicht mehr glaube... das verwirrt mich alles zu sehr und macht mich traurig.
LG Igelkind
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Tilda hat geschrieben:Ja, das kann sein...münchnerkindl hat geschrieben:Mal so eine Überlegung, hast du ihr erfundene Horrorgeschichten aufgetischt, weil die schlimmen Horrorgeschichten, die wirklich passiert dir emotional zu weh tun um anhand von ihnen Nähe herzustellen?
Noch so ein Gedanke:
Also bei mir ist es ja zB so, dass die Traumatisierungen die ich erlebt habe alle emotionaler Natur waren. Ich bin zB nie geschlagen oder sexuell missbraucht worden.
Ich denke mir auch manchmal, wenn ich so die Berichte von Opfern schwerer körperlicher Gewalt oder von SMB höre, was die erlebt haben ist doch "viel schlimmer", wieso geht es mir genauso schlimm wie zT Opfern von sowas?
So kann man das aber nicht verrechnen. Weil der Anteil, der an der körperlichen oder sexuellen Gewalt den Schaden anrichtet ist ja auch der emotionale Anteil dieser Gewaltanwendung. Also der Vertrauensbruch, der Verrat durch die Vertrauenspersonen, die emotionalen Qualen und die Angst die die Opfer erleiden dadurch.
Ständige emotionale Gewalt und Kälte kann genauso traumatisieren wie körperliche Gewalt. Das sieht man ja zB auch an dem was Mobbingopfer in Firmen an Leiden erleben durch Handlungen die zumeist strafrechlich überhaupt nicht als Gewalt geahndet werden können. Die brauchen nicht selten hinterher ernsthaft Therapie, und das sind ja erwachsene Menschen, keine emotional und praktisch völlig abhängigen Kinder, und die Täter sind nicht die eigenen Eltern.
Also, falls du da irgendwelche körperlichen oder sexuellen Vorfälle erfunden hast, weil du geglaubt hast, dass nur emotionale Gewalt irgendwie ja garkeine Gewalt ist und du geglaubt hast, du müsstest zu deinen Symptomen quasi eine "angemessene" Ursache dazuerfinden: Musst du nicht. Emotionale Gewalt und Vernachlässigung hat bei Kindern massive und verheerende Wirkungen auch ohne irgendwelche körperliche Übergriffe.
Und das wissen gute Therapeuten auch.
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Okay, dann hatte ich das falsch verstanden...Sprachlos. hat geschrieben:Es setzt mir nicht zu, zu lesen, wenn jemand Mitleid mit jemandem hat. Habe ich auch. Sie hat ja ihre Gründe. Und auch wenn sie Geschichten oder Verletzungen vorschiebt, um gesehen zu werden, bleibt ja, dass es ihr auch ohne diese Geschichten einfach schlecht gehen muss. Sonst würde sie das ja gar nicht machen.
Ich wollte noch sagen, dass ich es verstehen kann, dass du dich völlig von ihr zurückgezogen hast.
Ja, das weiß ich, aber es war auch etwas anderes, was ich ihr erzählt habe… Es hatte überhaupt nichts mit Gewalt, Missbrauch oder ähnlichen Themen zu tun.münchnerkindl hat geschrieben: Also, falls du da irgendwelche körperlichen oder sexuellen Vorfälle erfunden hast, weil du geglaubt hast, dass nur emotionale Gewalt irgendwie ja garkeine Gewalt ist und du geglaubt hast, du müsstest zu deinen Symptomen quasi eine "angemessene" Ursache dazuerfinden: Musst du nicht. Emotionale Gewalt und Vernachlässigung hat bei Kindern massive und verheerende Wirkungen auch ohne irgendwelche körperliche Übergriffe.
Ich weiß ja selbst noch gar nicht so genau, was ich früher einmal erlebt habe. Wenn ich versuche, mich daran zu erinnern, habe ich nur eine jahrelange Lücke vor Augen, an die es gar keine Erinnerungen gibt.
Das sagt sich so leicht. Ich könnte das wirklich kaum ertragen… Und das, obwohl ich weiß, dass es in der Therapie eigentlich nicht um sie geht.Solage hat geschrieben: Dass sie dann vielleicht enttäuscht ist, musst halt in Kauf nehmen, schließlich hast Du sie ja getäuscht.
(...)
Wenn das nicht gehen sollte, die Therapeutin nicht mehr mit Dir arbeiten möchte, ist das eben ein Risiko, dass Du eingehen musst.
Schei*e, ich stecke wirklich ganz tief drin in dieser Abhängigkeit…
Zuletzt geändert von Tilda am So., 06.09.2015, 13:37, insgesamt 2-mal geändert.
Igelkind hat geschrieben:Liebe Tilda,
Ich wünsche dir alles Gute, und dass du deinen ehrlichen Weg weiter verfolgen kannst.
Ich muss mich jetzt zurück ziehen mit lesen hier, denn es tut mir zunehmend nicht gut.
Besonders, was sprachlos hier beschreibt...
So etwas habe ich nicht für möglich gehalten.
Ich habe kein Mitgefühl für diese Person, denn ihre Lügen tragen dazu bei, dass es anderen, die WIRKLICH etwas erlebt haben, worüber sie kaum sprechen können, noch schwerer fällt, dies endlich zu tun.
Die Angst, dass einem nicht geglaubt wird, ist (bei mir jedenfalls) sehr gross, und wie ich feststellen muss, auch berechtigt.
Ich muss hier aufhören zu lesen, bevor ich mir selbst nicht mehr glaube... das verwirrt mich alles zu sehr und macht mich traurig.
LG Igelkind
Das tut mir ehrlich leid… Als ich diesen Thread eröffnet habe, hab ich wirklich nicht gewollt oder geahnt, dass sich jemand so fühlt, wenn er das hier liest.
Fühl dich umarmt.
Ich möchte jetzt auch erstmal nichts mehr hier schreiben, denn es ist ja eigentlich alles gesagt worden und das Thema wurde nun von allen Seiten beleuchtet.
Ich habe auch das Gefühl,wenn jetzt noch mehr Leute hinzukommen „verwischt" es inhaltlich immer mehr… Und da habe ich auch ein wenig Angst vor, ehrlich gesagt.
Ich werde meine Therapeutin übernächste Woche endlich wiedersehen und vielleicht kann ich ja dann nochmal etwas schreiben, oder ich eröffne auch so einen Blog, ich weiß es nicht. Ich bin gerade sehr verunsichert, ob ich mich mit diesen Themen nochmal jemandem zumuten kann oder "darf"...
Liebe Grüße an euch alle & DANKE für die vielen Sichtweisen
Natürlich "darfst" du das, Tilda. Ich würde mich freuen, wieder von dir und dem fortgang deine geschichte zu lesen.Tilda hat geschrieben: Ich werde meine Therapeutin übernächste Woche endlich wiedersehen und vielleicht kann ich ja dann nochmal etwas schreiben, oder ich eröffne auch so einen Blog, ich weiß es nicht. Ich bin gerade sehr verunsichert, ob ich mich mit diesen Themen nochmal jemandem zumuten kann oder "darf"...
Ich wollte noch sagen: wenn du, wie du schreibst, nicht weißt, ob du deiner therapeutin künftig weiter erfundene geschichten erzählen "musst", dann fände ich es allerdings schon unumgänglich, das ganze nicht so weiter laufen zu lassen.
Mir kam noch die idee, dass du deiner therapeutin vielleicht sagen könntest, dass du nicht immer wahre geschichten erzählt hast. Ohne jetzt die lügen genau zu benennen. Vielleicht fällt dir das leichter. Du hast dir doch so viele gedanken über dieses problem gemacht, ich glaube, es wäre sehr fruchtbar, sie mit deiner therapeutin zu teilen. Das problem "unwahrheit in der therapie" könntet ihr doch zunächst mal ins zentrum stellen. Du kannst ihr doch auch sagen, dass du dich zu sehr schämst, die einzelnen lügen zu benennen (zum beispiel die, die deiner therapeutin tränen in die augen getrieben hat), dass du aber trotzdem ihre unterstützung brauchst in dieser sache. Dann hat das ganze auch nicht so den charakter einer "beichte", sondern ist mehr lösungsorientiert und in die zukunft gerichtet. Ich drücke dir sehr die daumen, dass du mit ihr einen weg findest.
Dankeschön, liebe mondlicht, deine Tipps haben mir hier sehr geholfen.
Auf so einem indirekten Weg, wie du ihn beschreibst, wird es leichter für mich werden, hoffe ich.
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