Wie oft denkt ihr über Therapieabbruch nach?
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Wir haben gerade erst ein paar h wieder gehabt und davor 3 Jahre nichts..oder 2,5 oder so..aber ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber ich glaube nicht, dass sie meinen Platz solange reserviert, bis ich wieder Lust habe ehrlich gesagt. Achso und was ich auch noch blöd fand wenn ich mich erinnere: sie sagte es sei schon wichtig, dass wir jede Woche Therapie haben und das regelmäßig stattfindet und es dafür eigentlich keine Ausnahmen gibt. Und im nächsten Satz dann: ach, übrigens, ich bin jetzt 5 Wochen weg..das passt für mich alles nicht so ganz zusammen. Aber ich bin wohl auch zu streng mit ihr
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Hallo Speechless,
Lieben Gruss,
mio
na ja, das passt ja in der Tat nicht gut zusammen , weiß nicht ob Du da zu streng bist oder einfach nur "aufmerksam". Inwieweit verbalisierst Du sowas denn spontan in solchen Momenten? Das könnte ja vielleicht auch schon entlastend oder klärend wirken?Speechless hat geschrieben:Achso und was ich auch noch blöd fand wenn ich mich erinnere: sie sagte es sei schon wichtig, dass wir jede Woche Therapie haben und das regelmäßig stattfindet und es dafür eigentlich keine Ausnahmen gibt. Und im nächsten Satz dann: ach, übrigens, ich bin jetzt 5 Wochen weg..das passt für mich alles nicht so ganz zusammen. Aber ich bin wohl auch zu streng mit ihr
Lieben Gruss,
mio
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Speechless das macht mich traurig zu lesen.Speechless hat geschrieben: Aber wenn ich ihr das so mitteile kommt ja wahrscheinlich nur wieder der Spruch, sie will nicht, dass ich von ihr abhängig werde..
Meine Erfahrung ist eine ganz andere. Ich habe in meiner gescheiterten Therapie null Gratifikationen bekommen. Die Thera hatte aber im allgemeinen keine Ahnung von Trauma was sie letztendlich auch indirekt zugab. Sie war weder fachlich noch menschlich kompetent. Ich fühlte mich dennoch abhängig von ihr weil mein Wunsch von ihr gesehen zu werden komplett unbeantwortet blieb.
Bei meiner jetzigen Thera werde ich gesehen und bekomme sehr viele Gratifikationen. Umarmungen, Karten im Urlaub und in die Klinik, diverse Leihobkekte, e-mails, Telefonate… Zudem haben wir schon zigmal über unsere liebevollen Gefühle füreinander gesprochen. Noch nie hatte ich einen Menschen an der Seite der soooo liebevoll mit mir umgegangen ist. Never ever. Und: Ich bin viel weniger abhängig von ihr als von der anderen inkompetenten Thera. Gerade WEIL meine Bedürfnisse befriedigt werden. Ich bin dadurch gerade so weit meinen Freundeskreis zu aktualisieren, sprich Menschen, die mir nicht gut tun auszusortieren und auf neue Menschen zuzugehen. Etwas was ich vor einiger Zeit niemals für möglich gehalten hätte. Warum? Weil ich durch die Beziehung zu ihr spüren kann, dass sich Beziehungen wirklich lohnen. Dadurch nehme ich die Kraft für Dinge, die mir extrem schwer fallen. Und all das geht ohne sie (ohne es zu thematisieren) - einfach so.
Zuletzt geändert von peppermint patty am Mi., 02.09.2015, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Viele Sachen fallen mir ehrlich gesagt erst hinterher auf, insbesondere Dinge, die ich als Doppelmoral deklariere:-) ich will ihr das aber auch nicht vorwerfen, weil das kleinlich klingt und sie ehrlich gesagt nie gut auf Kritik reagiert hat. Sie sagt dann immer sowas von wegen ob ich mir vorstellen könnte, dass das mit meinem Störungsbild zusammen hängt..ich habe das Gefühl sie denkt, sie ist unfehlbar oder das gibt sie mir zumindest
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Oh wie schön peppermint Patty, ich habe an anderer Stelle schon mal leicht neidvoll und doch gönnerhaft von deiner Therapie gelesen. Klingt ziemlich nach meiner Idealvorstellung und ich finde auch, dass solche Sachen vllt eher weniger abhängig machen können..gerade Dinge, die sehr privat sind, wo andere Leute denken würden das geht nicht, wie spazieren gehen oder so, haben dazu geführt, dass ich sie wie einen ganz normalen Menschen wahrnehme ohne diese therapeutische Abstinenzverehrung. Leider hat sie mit diesem einen Satz damals echt was kaputt gemacht und sie wollte das ja auch nicht besprechen, sondern nur so in den Raum werfen und jetzt würde ich das Thema nicht mehr ansprechen. Vorher würde ich wohl tatsächlich eher abbrechen.
Hallo Speechless,
Kritik sollte möglich sein und auch konstrukitv durchgesprochen werden finde ich. Selbst wenn es erst hinterher ist, weil es Dir zeitverzögert aufstößt.
Ich habe einmal wirklich ernsthaft über einen Therapieabbruch nachgedacht, nachdem meine Thera einen Termin versemmelt hatte und auf meine "Klärungsversuche" per mail dann ganz doof im Sinne von "ich weiss ja nicht ob sie da jetzt missverständlich waren oder ich was missverstanden habe" reagierte. Glücklicherweise hatte ich den Termin mit ihr per mail vereinbart (weil ich ein paar davor aus beruflichen Gründen absagen musste), so dass ich es nachweisen konnte und deshalb mit einem klaren: SO NICHT! reagieren. Sie hat sich dann auch aufrichtig entschuldigt und für mich war es damit letztlich gut, diese Erfahrung gemacht zu haben (ich unterstelle ihr da allerdings bis heute eine gewisse und sei es auch nur unbewusste Absicht , aber egal ).
Vielleicht wäre das mal ein Thema, dass sich lohnen würde für Dich? Also anzusprechen, dass Du sie manchmal "doppeldeutig/züngig" und "kritikunfähig" erlebst? Nur so eine Idee...irgendwie musst Du Deine momentane Situation ja klar bekommen für Dich.
Lieben Gruss,
mio
autsch.Speechless hat geschrieben:ich habe das Gefühl sie denkt, sie ist unfehlbar oder das gibt sie mir zumindest
Kritik sollte möglich sein und auch konstrukitv durchgesprochen werden finde ich. Selbst wenn es erst hinterher ist, weil es Dir zeitverzögert aufstößt.
Ich habe einmal wirklich ernsthaft über einen Therapieabbruch nachgedacht, nachdem meine Thera einen Termin versemmelt hatte und auf meine "Klärungsversuche" per mail dann ganz doof im Sinne von "ich weiss ja nicht ob sie da jetzt missverständlich waren oder ich was missverstanden habe" reagierte. Glücklicherweise hatte ich den Termin mit ihr per mail vereinbart (weil ich ein paar davor aus beruflichen Gründen absagen musste), so dass ich es nachweisen konnte und deshalb mit einem klaren: SO NICHT! reagieren. Sie hat sich dann auch aufrichtig entschuldigt und für mich war es damit letztlich gut, diese Erfahrung gemacht zu haben (ich unterstelle ihr da allerdings bis heute eine gewisse und sei es auch nur unbewusste Absicht , aber egal ).
Vielleicht wäre das mal ein Thema, dass sich lohnen würde für Dich? Also anzusprechen, dass Du sie manchmal "doppeldeutig/züngig" und "kritikunfähig" erlebst? Nur so eine Idee...irgendwie musst Du Deine momentane Situation ja klar bekommen für Dich.
Lieben Gruss,
mio
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Das ist eine gute Idee, ja..wow ja der Fehler, der bei dir passiert ist, da würde ich auch eine Entschuldigung erwarten, weil der Fehler quasi auf dich abgeschoben wurde. Ich denke das mit der Doppelmoral und Kritik Unfähigkeit kann ich bei Gelegenheit mal entschärft ansprexhen
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Ja, es sind tatsächlich "nur" Menschen wie du und ich. In allen Belangen. Und das muss man erkennen. Was andere Leute darüber denken, ob eine Therapie professionell ist, davon habe ich Abstand genommen. Denn ansonsten würde ich mich des Besten berauben was mir je geschehen ist.Speechless hat geschrieben:.gerade Dinge, die sehr privat sind, wo andere Leute denken würden das geht nicht, wie spazieren gehen oder so, haben dazu geführt, dass ich sie wie einen ganz normalen Menschen wahrnehme ohne diese therapeutische Abstinenzverehrung.
Durch meine alte Horrortherapie habe ich gelernt alles aber wirklich auch alles zu fragen (selbst sehr persönliche Details) und zu besprechen. Das trauen sich viele Klientinnen nicht und bleiben so leider ganz schrecklich alleine mit ihren Themen.
Speechless, ich wünsche dir wirklich den Mut alles anzusprechen. Danach kannst du entscheiden was gut für dich ist und evtl gehen. Auch das ist meine Erfahrung.Speechless hat geschrieben: Leider hat sie mit diesem einen Satz damals echt was kaputt gemacht und sie wollte das ja auch nicht besprechen, sondern nur so in den Raum werfen und jetzt würde ich das Thema nicht mehr ansprechen. Vorher würde ich wohl tatsächlich eher abbrechen.
*Kraftschick*'
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Danke dir für deine Meinung..ich werde darüber nachdenken, aber denke nicht, dass ich mir die Blöße gebe..wenn sie schon blöd reagiert, wenn ich es nicht mal anspreche dann kann ich mir das jetzt so rum nicht unbedingt besser vorstellen
Hallo Peppermint Patty,
Lieben Gruss,
mio
das sehe ich auch so. Aber es kostet Theras denke ich auch einen Haufen Mut und Erfahrung, damit ein solches Vorgehen nicht zur Selbstschädigung wird. Ich war auch immer sehr dankbar, so meine Thera einfach "Mensch" war und ist. Sie hat da auch das ein oder andere Mal das "Abstinenzgebot" gebrochen, so man streng ist. Mir hat das geholfen. Aber ich habe es auch nie ausgenutzt oder gegen sie verwendet. Und na ja, auch das kann passieren...von daher hat sie da meine volle Bewunderung, dass sie sich das (zu)traut.peppermint patty hat geschrieben: Ja, es sind tatsächlich "nur" Menschen wie du und ich. In allen Belangen. Und das muss man erkennen. Was andere Leute darüber denken, ob eine Therapie professionell ist, davon habe ich Abstand genommen. Denn ansonsten würde ich mich des Besten berauben was mir je geschehen ist.
Lieben Gruss,
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Speechless hat geschrieben:ich werde darüber nachdenken, aber denke nicht, dass ich mir die Blöße gebe..wenn sie schon blöd reagiert, wenn ich es nicht mal anspreche dann kann ich mir das jetzt so rum nicht unbedingt besser vorstellen
Hey Speedless, Gefühle, Gedanken, und Sorgen anzusprechen sind "keine Blöße geben", sondern Zeichen von Stärke und Mut. Wenn der andere nicht damit umgehen kann (viele Theras sind da ja auch völlig inkompetent) dann ist dies ein Zeichen seiner/ihrer eigenen Unfähigkeit.
Das bedeutet aber nicht, das du dich damit entblösst im Sinne von entwerten. Kein bisschen.
Hallo Speechless,
Lieben Gruss,
mio
ja, genau das war es auch, was damals bei mir dazu geführt hat, dass ich mir dachte: SO NICHT (mehr )! Hat was gut "wehrhaftes" mit in den Raum gebracht, damals, und mir auch noch mal so einiges klar gemacht.Speechless hat geschrieben: weil der Fehler quasi auf dich abgeschoben wurde.
Immerhin wirst Du dann sehen, wie sie reagiert. Wenn es ihr um Dich und Deine Entwicklung geht, dann wird sie sich meiner Meinung nach dem Gespräch darüber stellen und sich sogar darüber freuen, dass Du Dich traust das anzusprechen.Speechless hat geschrieben: Ich denke das mit der Doppelmoral und Kritik Unfähigkeit kann ich bei Gelegenheit mal entschärft ansprexhen
Lieben Gruss,
mio
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Liebe mio,mio hat geschrieben: das sehe ich auch so. Aber es kostet Theras denke ich auch einen Haufen Mut und Erfahrung, damit ein solches Vorgehen nicht zur Selbstschädigung wird. Ich war auch immer sehr dankbar, so meine Thera einfach "Mensch" war und ist. Sie hat da auch das ein oder andere Mal das "Abstinenzgebot" gebrochen, so man streng ist. Mir hat das geholfen. Aber ich habe es auch nie ausgenutzt oder gegen sie verwendet. Und na ja, auch das kann passieren...von daher hat sie da meine volle Bewunderung, dass sie sich das (zu)traut.
du weißt gar nicht wie sehr du mir aus dem Herzen sprichst.
Und auch ich würde es niemals gegen meine Therapeutin verwenden. Warum? Weil sie das Beste ist was mir je passiert ist. Dankbarer kann ich nicht sein. Sie erfühlt viele meiner Wünsche und bleibt dennoch Thera. Ein sehr schmaler Grad. Ich würde nicht mehr in den Spiegel schauen können wenn ich dies jemals gegen sie verwenden würde weil ich von ihr enttäuscht wäre oder sie mich verlassen würde. Never ever. Damit würde ich meinen eigenen Werten widersprechen…. denn ich wollte die Nähe und Intimität (nicht körperlich außer Umarmungen) und bin dafür verantwortlich. Also für meine Bedürfnisse.
Ja, meine Thera vertraut mir und ist extrem mutig. Hatten wir schon zigmal als Thema. Das ist äußerst selten angebracht, sieht man ja auch hier im Forum…. Aber ich wachse dadurch und es tut mir gut….
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