@ sandrin,
jetzt hast Du das weiße Schäfchen auf der großen Wiese mit schwarzen und weißen Schäfchen gefunden, und dann zweifelst Du an seiner Farbe
Aber vom Hintergrund Deiner tragischen Erfahrungen finde ich es absolut verständlich, dass es Dir Angst macht, wieder solche Gefühle für einen Therapeuten zu fühlen.
Bei dem jetzigen Therapeuten habe ich das Gefühl, dass ich in eine Abhängigkeit geraten SOLL nicht. Ganz im Gegenteil, er achtet sehr auf meine Autonomie, gibt mir immer das Gefühl, dass er mir viel zutraut. Aber alleine schon durch das Sich-Anvertrauen und das Gesehenwerden ensteht halt schon eine Beziehung.
Ich finde, das klingt supi. Dass durch Gespräche mit dem Therapeuten Gefühle wie Verstandenwerden, Geborgenheit, ... und schließlich auch eine Beziehung entstehen, ist völlig normal. Wichtig finde ich, dass Therapeuten die Selbstständigkeit und Autonomie ihrer Klienten fördern und rechtzeitig den Abnablungsprozess einleiten. Das tut Deine Therapeutin. Sie zieht Dich nicht in die Abhängigkeit. Vielmehr ist zwischen Euch eine ganz normale Beziehung durch Gespräche entstanden.
Wie gesagt, mich verunsichert diese Entwicklung, weil ich nicht weiß, ob ich mich da in einer gefährlichen Entwicklung befinde und nicht mehr genügend Abstand habe.
Ich glaube zu verstehen, was Du meinst. Abhängigkeit vom Therapeuten, ein Gefühl der Geborgenheit und des Verstandenwerdens, ... sind völlig normal. Auch an den Therapeuten denken und über Sitzungen und Gespräche mit ihm nachdenken, ... finde ich nicht bedenklich.
Bedenklich würde es dann werden, wenn sich Dein ganzes Leben nur noch um den Therapeuten dreht, Du Kontakte abbrechen würdest und nur noch für den Therapeuten und die Minuten bei ihm leben würdest. Das tust Du nicht. Du fühlst dich in Deiner Therapie einfach nur wohl und geborgen und zu einem Menschen (Therapeuten) hingezogen, der Dir offensichtlich gut tut. Sie versucht dich nicht von sich abhängig zu machen, sondern ist auf Deine Autonomie und Selbstständigkeit bedacht. Ich finde, das klingt gut.
Ich freue mich für dich, dass es nach so langer Zeit Suchen und Irrfahrten geklappt hat.
Genieß es!
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.