Stillstand in der Psychoanalyse

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

kaja
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 10:12

Evtl. gehörst du auch einfach zur (nicht kleinen) Gruppe von Menschen die nur eine kurze Zeit (bei einer AT sammeln sich in 4-5 Monaten ja schnell etliche Stunden an) Therapie benötigt und dann aus sich heraus wieder ohne äußere Einwirkung agieren kann.
Wenn es dir soweit gut geht und du zurecht kommst, spricht nichts dagegen die Therapie zu beenden. Solltest du dir unsicher sein ob dieser Zustand von Dauer ist, kann eine Therapie auch bis zu 6 Monate passieren bevor sie als offiziell beendet gilt.
After all this time ? Always.

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Ambi14
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 13:09

Hallo dieda,

ja, ich kenne dieses Gefühl des Stillstandes in der Psychoanlayse sehr gut.

Bei mir war es ähnlich wie bei dir - die Chemie zur Analytikerin stimmte, ich fühlte mich gut aufgehoben und konnte ihr eigentlich "alles" erzählen.
Nur, und das war das große Problem, ohne Bezug zu irgendwelchen Gefühlen, die mit meiner Geschichte verbunden sind. An der teils sehr betroffenen Reaktion der Therapeutin merkte ich "hm, ist vielleicht doch nicht ohne, was ich hier so erzähle", was sie mir dann bestätigte. Obwohl auch ich das Gefühl hatte, dass es bei mir nicht sooo schlimm sei, alles doch nicht "megatraumatisch".

Ich bin damals in Therapie gegangen, weil mich immer wieder depressive Phasen im Leben einholten, es massive Probleme im Alltag, Job, der Partnerschaft etc. gab.
Irgendwann war ich sehr überfodert, aufeinanderfolgende Schicksalsschläge haben mich gänzlich zusammenklappen lassen.

Es war schwer, professionelle Hilfe zu finden. In einem analytischen Institut konnte ich die akute depressive Phase überbrücken, bei 2 Therapeutinnen hatte ich probatorische Sitzungen, aber irgendwie passte alles nicht.

Mir war es auch wichtig, "in die Tiefe" zu gehen. Ich denke auch sehr viel nach, fühlte mich auch immer schon recht reflektiert, hatte für meine Probleme "Erklärungen", und trotzdem immer die gleichen wiederkehrenden Gedanken und Sorgen.
Eine Verhaltenstherapie kam für mich auch nicht in Frage. Ich wollte keine "Symptombehandlung", keine Tipps für den Alltag, sondern mich noch mehr ergründen, die Ursachen genau aufdröseln und auch dort ansetzen.

Irgendwann bekam ich den Platz bei der Analytikerin. Doch auch ich hatte nach einiger Zeit das Gefühl, "einfach alles erzählt" zu haben. Ich probierte es zuerst im Liegen, das klappte gar nicht, im sitzenden Setting zweimal die Woche bekam ich mehr Bezug zu mir und der Thera.
Mir ging es etwas besser, da da jemand war, der Hilfe anbot, mir zuhörte - einfach "für mich da war".

Doch immer wieder beschlich mich das Gefühl "ich komme nicht weiter!".
Ich hatte Ängste deswegen, fühlte mich als Versagerin, sprach diese auch immer mal wieder an - und nach 14 Monaten beendete die Therapeutin für mich unerwartet und plötzlich die Therapie. Sie war der Meinung, mir mit ihren Mitteln tatsächlich nicht helfen zu können.
Das war ein sehr schlimmes Erlebnis, ich wurde wieder mal "verlassen".

Aber mein Gefühl, dass es bei ihr nicht klappte, war ja richtig. Wir hatten nach einer absoluten Achterbahnfahrt der Gefühle noch ein gutes abschließendes Gespräch - und dann stand ich erstmal da. Bzw. lag eigentlich wieder am Boden.
Mir ging es so schlecht, dass wir sogar über einen Klinikaufenthalt nachdachten, ich in der Richtung schon aktiv wurde.

Aber dann kam die Wende! Ich suchte parallel nach einem anderen ambulanten Therapieplatz, und fand eines Tages auch einen in einer Tiefenpsychologischen Praxis mit dem Zusatz Traumatherapie.

Ich kann nicht sagen, ob es die Ansätze aus der Traumatherapie oder der Tiefenpsychologie sind, die mir da helfen. Gepaart mit der Konstellation zu dem nun männlichen Therapeuten (vorher gab es eine sehr heftige Mutterübertragung). Auf jeden Fall hat mein jetziger Thera einen ganz anderen Zugang zu mir gefunden.
Nie hörte ich ihn sagen "Sie müssen ihre Gefühel mal zulassen!" (diese Aussage setzte mich bei der Analytikerin sehr unter Druck).
Es passiert einfach, dass da auch Gefühle hochkommen.


Fortsetzung folgt...


Ambi14
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 13:10

Fortsetzung...

Er leitet mich sehr vorsichtig an, ohne große Aufforderung etwas ganz Bestimmtes zu tun. Wir machen Übungen mit Imaginationen, die mir sehr helfen, "den Kopf mal abzuschalten", dem Gedankenrattern Einhalt zu gebieten. Und zu spüren. Das "Bildhafte" hilft mir dabei ungemein.
Ich habe mich auch nebenbei im Internet schlau gemacht, tausche mich manchmal mit einer Freundin aus, die erfolgreich eine Therapie gemacht hat.
Wir arbeiten mit Anteilen, dieser Ansatz der Ego-States-Therapie hilft mir auch sehr.
Auch wenn ich mich als eins fühle, so merke ich doch, welche Anteile von mir "funktionieren", welche still sind, verdrängen, kämpfen etc.

In meiner "Geschichte" ziehen sich heftige Bindungsstörungen durch die Familie, gibt es viel Verdrängtes, auch Traumatisches, "das nie sein durfte".
Es tut gut, nun nach und nach einiges zulassen zu dürfen. Sehr behutsam, mal mehr, mal weniger erfolgreich. Aber diese auf und Abs gehören sicherlich dazu. Auch mal wieder Zweifel und das Gefühl "ich spinne, ich muss mich doch nur mal zusammenreißen".

Ich schreibe das nun alles - vielleicht ist es viel zu viel, da ja meine persönliche Geschichte - weil ich da gewisse Parallelen sehe.

Das bedeutet aber nicht, dass es deswegen bei dir auch so sein muss! Ich habe nicht persé etwas gegen die Analyse. Nur in meinem Fall, meiner Konstellation passte es nicht.
Deshalb mein Rat - sprich deine Gedankengänge bei deinem Therapeuten an!
Evtl. läuft es ja schon ganz anders, wenn die Wirkung deiner Medis nachlässt.

Ich kann mir schon vorstellen, dass die Medikamente zu einer Gefühlsdämpfung beitragen. Sowohl meine Analytikerin als auch jetziger Thera hielten eben deswegen nichts von einer Medikation.
Da mir meine Gefühle eh schon so schwer zugänglich sind.
Aber auch das ist nicht deren "Pauschalmeinung". In bestimmten Fällen helfen Medikamente sehr wohl, müssen oder sollten sie genommen werden.
Ich wollte es ohne schaffen, bekam da von beiden die Zustimmung.

Also - Probleme und Gedankengänge ansprechen, für dich selbst überprüfen, ob du dir nicht evtl. etwas vormachst, wenn du sagst "mir geht es wieder gut", überlegen, ob du überhaupt nach etwas "stochern" möchtest, unnd vielleicht erst einmal abwarten, was passiert, wenn du die Antidespressiva nicht mehr nimmst. Das sind meine Ratschläge.

Alles Gute auf deinem Weg,
Ambi.
Wunderbar, dieses wacher und wacher werden. (Lallaji)

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dieda1723
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 13:34

Oooh danke danke für die vielen und so ausführlichen Antworten o0

Also ich fange mal ganz von forne an
kaja hat geschrieben:Evtl. gehörst du auch einfach zur (nicht kleinen) Gruppe von Menschen die nur eine kurze Zeit (bei einer AT sammeln sich in 4-5 Monaten ja schnell etliche Stunden an) Therapie benötigt und dann aus sich heraus wieder ohne äußere Einwirkung agieren kann.
Wenn es dir soweit gut geht und du zurecht kommst, spricht nichts dagegen die Therapie zu beenden. Solltest du dir unsicher sein ob dieser Zustand von Dauer ist, kann eine Therapie auch bis zu 6 Monate passieren bevor sie als offiziell beendet gilt.
Mein Therapeut meinte dass ich sicherlich nicht mehrere Jahre benötige allerdings ist er der Ansicht dass ich durchaus schon noch ein wenig Zeit bräuchte. Mal davon abgesehen möchte ich mich auch noch gar nicht von ihm Trennen :( Sicherlich ist das Beenden einer Therapeutischen Beziehung immer etwas traurig aber es geht mir nicht darum diesen Tag aus dem Weg zu gehen sondern ich möchte die Sache einfach nicht voreilig beenden und wenigstens noch ein paar Monate wirklich schauen wie lange dieser "Stillstand" noch bleibt.

[quote="pandas"
Vielleicht sagst Du diese vier Sätze mal genau so dem Analytiker? Und fragst zuvor, ob er mal mit Dir etwas präziser über die Methdoik redet? Und ob er der Ansicht ist, dass Psychoanalyse Veränderungen in den Gefühlen in dem Sinn bewirken kann oder ob es ihm mehr um die Erkenntnis durch (gemeinsame) Deutungen geht? Da sind die Haltungen von Analytiker unterschiedlich.
Im Grunde sind kreative Verfahren für die Veränderung von Gefühlen geeigneter.
In der Analyse scheint es mehr um die Dynamik in der Beziehung zu gehen, deswegen auch das Tamtam um die Übertragung ...[/quote]


Darüber habe ich mit ihm schon gesprochen. Er ist wie ich der Meinung dass zu einer guten Therapie auch das Gefühl dazu gehört. Zwar kann es in der ein oder anderen Analyse nur zu einer klärung der Gedankengänge kommen, auf langer Sicht ist es doch aber darauf abgesehen dass sich auch das innere emotionale Befinden verändert. Ich habe auch schon mal von der Kritik an der Analyse gehört dass es zu Kopflastig ist. Das hat sich so wie ich es gelesen und gehört habe aber schon etwas geändert bzw. ist auch in dem Bewusstsein meines Therapeuten dass es um durchaus mehr geht als nur um das einfache sich verstehen. ABER ich habe auch schon mal über eine vielleicht auch körpertherapeutische Ergänzung nachgedacht. Über den Körper hat man ja auch noch mal einen ganz anderen Zugang zu alten im Körper gespeicherten Gefühlen.
Hannah* hat geschrieben:Hallo dieda1723,
es muss doch nicht unbedingt ein Trauma vorliegen, um psychische Probleme zu haben. Man kann auch ein Opfer seiner selbst sein. Zwar kann es erhellend sein, wie es dazu gekommen ist, das ändert aber nicht unbedingt etwas an dir selbst.
Du machst einen wahnsinnig "aufgeräumten" Eindruck auf mich - du weißt genau Bescheid, du weißt, was in der Therapie noch fehlt (die Verankerung des Wissens in den Gefühlen), du hast sehr genaue Erwartungen und Meinungen, du hast dich schon jahrelang selbst erforscht.

Vielleicht liegt hier ja dein Problem? Wenn man ein sehr fest umrissenes und klar definiertes Selbst-Bild hat, dann ist das wie eine innere Erstarrung. Dann kann es passieren, dass du deinen Blick auf dich selbst derart verengt hast, dass du dich gar nicht mehr anders wahrnehmen kannst. Dann macht man aber auch keine anderen Erfahrungen mehr mit sich selbst.

Vielleicht wäre es hilfreich für dich, einfach alles, ohne den genauen Weg zu kennen, auf dich zukommen zu lassen und dich so deiner gefühlten inneren Leere zu stellen - mitsamt den kleinen, "langweiligen" Gedanken und Gefühlen, die sich so in dir tummeln. Wenn es dir gelingt, dich auf diese Weise zu öffnen, indem du die Leere und Langweile in dir zu Wort kommen lässt (nicht nur im übertragenen Sinn!), dann kann es passieren, dass du dich lockerst und so indirekt deine innere Vielfalt wiederentdeckst. Ich könnte mir vorstellen, dass du innerlich viel widersprüchlicher bist, als du hier rüberkommst und vielleicht auch selbst von dir annimmst.
Fortsetzung --->
Zuletzt geändert von dieda1723 am Mi., 11.02.2015, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.

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dieda1723
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 13:36

Ja aufgeräumt ist eigentlich eine ganz gute Beschreibung ja aber da hast du durchaus Recht, dass das grade ein Problem sein kann. Der Satz hat mich auch echt zum Nachdenken angeregt. Ich habe für mein Alter denke ich schon ein sehr genaues Bild von meinem Innenleben aber dass lässt mich auch sehr voreingenommen an die Geschichte heran gehen. Und grade dass ich mich so viel auch mit der Theorie der Psychoanalyse beschäftigt habe, habe ich vielleicht zu viele Erwartungen die keinen Raum für Spontanität lassen.
Ich denke ich werde einfach versuchen mal ganz unvoreingenommen an die Stunden zu gehen. Mir keinen Druck mehr zu machen und vielleicht einfach mal nichts zu erwarten von den Stunden. So wie ich es ganz zu Anfang auch gemacht habe.
pandas hat geschrieben:
Ich habe auch bereits vor den Analytischen Therapien viel Selbsterfahrung (für mich als auch in Gruppen) als auch allgemeine Beschäftigung mit tiefen Themen auf aller Art unternommen. Ich meinte auch weniger, dass der Analytiker/Therapeut da dann die überragenden Anstöße "von oben" gibt. Sondern dass ich der Meinung bin, dass man sich in Analyse/Therapie durchaus nochmal auf einer ganz anderen Ebene mit vielen Themen und seinen eigenen Gedankenkomplexen auseinandersetzen kann. Bei meinem ersten analytischen Therapeuten war es sogar so, dass es viel Streit gab über die Deutungen seinerseits etc. Doch war der Streit für mich an sich durchaus auch wichtig, weil es bei mir ein zentrales Thema ist, dass meine Eltern keine konstruktive Streitkultur hatten, weder unter sich noch mit mir; es ging da viel um Unterdrückung etc. Das gab viel Stoff für die Analyse, wobei der erste Analytiker es anders deutete als ich ...
... insofern, vielleicht ist auch zu wenig Reibung bei Dir in der Analyse? Wenn der Analytiker sehr viel bestätigt, ist das vielleicht auch nicht so hilfreich? Es klingt ein wenig so, als hätte sich zwischen Dir und dem Analytiker relativ schnell eine Harmonie eingestellt. Dies ist eine Vermutung von mir, muss natürlich nicht so sein. Aber im Grunde erwartet man doch in einer Therapie, dass das Gegenüber auch Elemente einbringt, die nochmal eine andere Sichtweise erlauben - aber ohne dass man diese übernehmen muss.
Vielleicht experimentierst Du einfach auch mal ein wenig mehr, mit die Gedanken frei schweifen lassen (und aussprechen!) in der Stunde? Ohne es selbst auf Bedeutung zu bewerten.
Oh ja. Ich mochte ihn sofort und die Sympathie und das Vertrauen war sehr schnell da. Mit seinen Deutungen lagen wir bis jetzt meistens wirklich im Einklang. Wenn er aber etwas anders deutet als ich dann habe ich das durchaus korrigiert und er hat das auch durchaus so angenommen.
Ich habe mir auch schon gedacht dass ja grade in den eher konfrontationsreichen Situationen sehr viel passiert.
Aber darauf warte ich bis jetzt vergeblich .
Aber ich könnte das durchaus mal wieder machen und meinen Gedanken einfach mal mehr freien Lauf lassen und mich dem freien Assoziieren hin geben.

Im Grunde habe ich einfach das Gefühl das am Anfang so unheimlich viel passiert ist. Vielleicht auch weil es einfach die ersten Stunden waren. Ich bin sehr schnell mit ihm warm geworden und konnte direkt alles erzählen was mir auf dem Herzen lag.
Dadurch konnte man am Anfang schon einige Gedankengänge reflektieren hinterfragen und in die passendere Richtung bringen.

Dieser Schwall an Neuem und das Gefühl dass jede Stunde unheimlich viele neue Erkenntnisse gebracht hat lässt jetzt einfach nach.
Man ist an dern Kernkonflikt gekommen.

Jetzt geht es mehr um das eingemachte und irgendwie geht es jetzt etwas langsamer voran.
Vielleicht lässt das ja bei mir den Eindruck entstehen dass es einen Stillstand gibt. Einfach aufgrund des Kontrastes zu Anfang?

Naja. Den Aspekt mit den Medikamenten kann ich durchaus unterschreiben und werde mit meinem Psychiater mal über eine Dosisänderung sprechen.
Ich kann mir durchaus Vorstellen dass da eine Affektabflachung bei mir gegeben ist.
Sonst war mein Emotionaler Haushalt irgendwie greifbarer

Und die Idee mit der eher kreativen oder auch körperlich zentrierten Therapie hatte ich auch schon mal und ist denke ich wirklich keine schlechte Idee. Allerdings würde ich das vielleicht auch erstmal nur als Ergänzung dazu nehmen. Was allerdings dann ein finanzielles Problem ist.
Soweit ich weis müsste ich eine ergänzende Therapie selber zahlen und ich möchte mich einfach noch nicht von meinem Therapeuten so früh schon trennen.

Hatte denn jemand vielleicht einfach schon mal Phasen während der Therapie in denen mal mehr oder mal weniger passiert ist?
Vielleicht lasse ich das Wort des Stillstandes mal weg.

Und liebe Ambi14. Darf ich dir vielleicht einmal persönlich schreiben? Falls das hier überhaupt geht in dem Forum. Bin erst seit gestern Mitglied Ich könnte mir vorstellen dass es durchaus einige Parallelen in unserer Geschichte gibt.


Ambi14
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 13:50

Aber klar kannst du eine PN schicken.

Man muss vorher 3 oder 5 mal gepostet haben. Weiß nicht mehr genau wie oft, kann man aber nachlesen.
Ich bin nun unterwegs, bis spät abends.
Werde sicher spät antworten. Oder erst übermorgen, da morgen auch den ganzen Tag on tour...
Also nicht denken, ich schreibe nicht
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 14:22

Oh super. Ich bin jetzt auch mehr oder weniger auf dem Sprung. Ich schreibe dir dann wahrscheinlich heute Abend. Also kein Stress und vielen vielen Danke schon mal im Voraus für die super Hilfe und den anderen auch noch mal so oder so Danke Danke für die Gedankenanstöße bis jetzt.

Bin natürlich immer noch an weiteren Antworten interessiert.
Meine letzte Frage wa,r um das noch mal zusammen zu fassen, ob es ihr das auch kennt, dass es Phasen gibt in denen vielleicht weniger passiert als sonst in der Therapie. Ich lasse jetzt mal ganz bewusst den Begriff Stillstand weg. Das lässt vielleicht mehr Spielraum

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Schwebeteilchen
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 15:22

Hallo liebe dieda 1723,
ja, diese Phasen kenne ich auch. Ich mache zwar keine Analyse, aber ich denke/hoffe, dies ist für den Erfahrungsaustausch über deine letzte Frage unerheblich .

Es gab (gibt!) Phasen, in denen wäre ich am liebsten jeden Tag zur Therapie gegangen, so voll war ich mit Themen und Gefühlen und dem Bedürfnis etwas loswerden und besprechen zu wollen. Ich stand dann vor der Sitzung ganz unter Druck, weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie ich das alles in nur einer Stunde rauslassen sollte.

Manchmal bin ich raus mit diesem intensiven Gefühl etwas neues erfahren, etwas grundlegendes verstanden oder etwas besonderes gefühlt zu haben. Mit Liebe und Zuneigung erfüllt zu meiner Therapeutin.

Dann wieder gab (gibt!) es Phasen, in denen ich nicht wusste, was sagen. Da hab ich mir Themen regelrecht aus den Finger saugen müssen und ich konnte nicht verstehen, warum ich überhaupt noch hin gehe zu ihr.

Gründe dafür waren unterschiedlich. Manchmal war ich meinen Themen einfach total überdrüssig. Und/oder ich hatte eine paar gute Tage zuvor und wollte mir dieses gute Gefühl nicht durch das Reden über schwieriges kaputt machen.
Oft - im Nachhinein betrachtet! - hatte es bei mir auch etwas damit zu tun, dass ich Angst hatte meine T. zu langweilen oder zu nerven, dass ich sie möglicherweise enttäusche, weil ich nicht von den Themen lassen kann. Nach dem Motto: "jetzt redet Schwebeteilchen immer noch von diesem Thema, mein Gott, langsam muss sie es doch endlich mal verarbeitet haben! ".....

Manchmal gehe ich raus aus einer Stunde und denke: das war ja jetzt total überflüssig, da hätte ich auch zu Hause bleiben können. Und beim nächsten Mal kommt es dann plötzlich wider erwarten ganz anders.

Und vor allem kenne ich auch dieses Gefühl, das hier beschrieben wurde, dass meine Probleme gar nicht so groß sind und nicht wert, sie so intensiv besprechen zu dürfen. Ich schreibe jetzt bewusst "dürfen", da es in meinen Augen etwas damit zu tun hat, wie wichtig man sich nimmt. Ich hab mich oft nicht wichtig genug genommen einfach mit ALLEM dasein zu dürfen in der Therapie. Auch mit dem "Stillstand" oder vielleicht ein anderes Wort: mit dem pausieren!

Irgendwann ist der Druck weniger geworden, vorbereitet zu sein und Themen mitzubringen. Ich habe diese "stillen" Phasen dann dazu genutzt, Sachen auszuprobieren oder zu besprechen, für die während der intensiven Phasen keine Zeit war.

Als hilfreich habe ich immer empfunden, diese vermeintlich neutralen Therapiephasen anzusprechen. Oft ist dann daraus etwas "nicht neutrales geworden".

Lange Rede, kurzer Sinn: ich denke, diese Phasen sind (bis zu einem gewissen Grad) normal im Verlauf einer Therapie. Vielleicht braucht dein Kopf auch grad einfach nur mal eine Pause?
Möchte dich aber nicht von etwas "überzeugen", also alá "mach auf Biegen und Brechen weiter, auch wenn dein Bauch dir was anderes sagt, weil diese Phasen ja ganz normal sind" .
Vielleicht ist es auch so, wie Ambi14 schrieb und es ist nicht deine Therapieform...und vielleicht ist es etwas ganz ganz anderes .

In meinem Fall gehören diese Phasen einfach dazu zu dieser Reise/Erfahrung "Psychotherapie", die ich nicht missen möchte!!!!

Alles Gute und liebe Grüße!

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dieda1723
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 16:13

Was machst du denn für eine Therapieform wenn ich fragen darf Schwebeteilchen Cooler Name übrigens.

Dieses : "Hoffentlich gehe ich meinem Therapeuten nicht auf die Nerven und langweile ihn nicht wenn ich wieder das gleiche oder nichts zu erzählen habe" kenne ich auch.

Das ist aber auch was was man eigentlich auch ansprechen oder bearbeiten kann oder ?

Zumindest hat es bei mir Zeitweise zu dem interessanten Punkt geführt dass ich oft das Gefühl habe etwas leisten zu müssen um angenommen zu werden.

Meintest du damit vielleicht auch, wenn man neutrale Themen anspricht und da doch etwas weniger neutrales und eher wichtiges bei rum kommt?

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Schwebeteilchen
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Beitrag Mi., 11.02.2015, 18:51

Klar darfst du fragen . Meine Therapie wird über VT abgerechnet. Meine Therapeutin ist aber auch Traumatherapeutin, was bei Beginn wichtig war, und systemische PT. Sie integriert verschiedene Ansätze in die Therapie.
Hab mich trotzdem getraut zu schreiben, auch wenn dein Threadtitel "Stillstand in der PA" heißt ....hatte mich jetzt mal auf deine etwas allgemeiner gehalte Frage nach den Phasen bezogen. Hoffe, das war ok.

Ja, genau, ich meinte, dass sich aus Themen, die für einen selber vielleicht im ersten Moment keine Themen sind, die es wert erscheinen angesprochen zu werden, etwas hilfreiches entwickeln kann und die Erkenntnisse und Erklärungen bergen (können).

Die Angst den Therapeuten /andere Menschen! zu nerven, kann man bearbeiten und auflösen, das denke ich auch. Ich verstehe nun mittlerweile woher diese konkreten Ängste kommen und wo sie ihren Ursprung haben. Wir haben diese Angst besonders zu Anfang oft beleuchtet.

Ich wollte dir noch ein bisschen was zu dem schreiben, was du zuvor in Bezug auf das "Verkopftsein" und die Gefühle, die irgendwie gerade nicht präsent zu sein scheinen, erwähntest. Mir fiel dazu ein, dass meine T. während eines für mich ungeplanten (damals plante ich noch alles, was sage ich wie, wann ist der richtige Zeitpunkt etc.) überraschend intensiven Moments plötzlich ganz ruhig sagte: "und jetzt begegnen wir uns gerade auf der emotionalen Ebene!"...für mich war das so wichtig, weil ich da gemerkt habe, dass ich in den Stunden zuvor einfach nur noch gedacht habe - zerdacht! - und überhaupt nicht gefühlt. Diese Rationalität und das Verstehen wollen VOR dem Erleben wollen, hat es mir über eine lange Zeit sehr schwer gemacht, wirklich weiter zu kommen. Verstanden hab ich schon sehr früh, zu fühlen angefangen habe ich erst viel, viel später.

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Beitrag Mi., 11.02.2015, 21:16

Ich denke dass die Therapeuten sich heute sowieso an den unterschiedlichen Schulen bedienen deswegen kein Problem Finde auch interessant was aus anderen Therapierichtungen kommt.

Und ja du hast vollkommen Recht. Grade dieses Verkopft sein ist ein Problem. Besonders für mich.
Ich habe es mir schon sehr früh angewöhnt viele Situationen in meinem Leben kontrollieren zu wollen. Einfach weil ich einfach schon relativ früh auf mich allein gestellt war und für mein Alter besonders schnell erwachsen werden musste und somit auch meinen Kopf richtig einsetzen musste.

Heute habe ich einen richtigen Hauptbahnhof in meinem Kopf :P Hinzu kommt dass ich auch ein sehr sehr sensibler Mensch bin ( HSP wenn das einem was sagt) und sehr viel wahrnehme und verarbeite in meinem Schädel

Also kurz gesagt in meinem Kopf ist schon seit ich denken kann immer enorm viel los
Und das macht es natürlich auch sehr schwer seine Emotionen richtig zu spüren. Einer der wenigen Vorteile ist nur ich kann vieles schnell einordnen bin super in analysieren und ein kleines Multitasking Talent ::P
Aber das würde ich lieber eintauschen gegen einen besseren Zugang zu tiefen Gefühlen.

Ich hatte oben schon mal geschrieben, dass ich auch schon an Meditation nach gedacht habe.
Einfach lernen ein wenig Ruhe in den Kopf zu bekommen. Sich besser konzentrieren zu können und somit seine Gefühle auch deutlicher spüren zu können. Vielleicht ist das auch ein Vorteil für die Therapie.

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dieda1723
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Beitrag Do., 12.02.2015, 11:01

Oder es ist ein Zeichen dass ich einfach keine besonderen Gefühle wahrnehme und beudetet dass da auch einfach keine sind

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