Widerstand während Therapie auflösen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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samadhi
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Widerstand während Therapie auflösen

Beitrag Mi., 03.12.2014, 16:40

Hallo zusammen,

seit meiner letzten Sitzung bei meiner Thera geht es mir um ehrlich zu sein ziemlich schlecht.... Es geht darum dass in mir ein riesiger Widerstand ist, weiter zu arbeiten. Dessen war ich mir überhaupt nicht so bewusst. Meine Thera meinte, ich könnte jederzeit sagen, wenn ich eine Auszeit brauche oder für mich sage, dass ich nun meinen Weg „alleine“ weiter gehen möchte. Sie meint ich hätte eine tolle Entwicklung zurück gelegt....zugleich spürt sie dass ich sehr distanziert geworden bin, in den Sitzungen sehr an der Oberfläche bleibe und mehrmals betont habe, wie gut es mir geht.
Sie meint, dadurch, dass es mir jetzt tatsächlich eine Zeit lang insgesamt recht gut ging (sehr positive Veränderungen im Job etc.) wäre der Teil in mir größer geworden, der sich denkt „Ich brauche sie nicht mehr, ich komme alleine klar“.
Ich musste bei dem Gedanken jetzt aufzuhören direkt weinen, weil ich in mir ganz deutlich spüre „Ich WILL weitermachen!“ Und zugleich weiß ich, was sie da wahrnimmt ist tatsächlich ein Teil in mir. Ich habe das auch so geäußert und auch wieder einen Termin von ihr bekommen. Sie hat mir noch mit auf den Weg gegeben, dass ich eine Entscheidung für mich treffen muss, was ich wirklich will.
Seit dem bin ich in so ein tiefes Loch gefallen... also emotional... ich spüre die wahnsinnigen Verlustängste des kleinen Kindes in mir.... ich spüre so eine Unsicherheit, weil ich nicht weiß WIE ich wieder den Zugang finde, meine Thera an mich heran zu lassen... Ich bin so furchtbar blockiert, stelle im Moment so viel in Frage... Weiß nicht wie ich IHR beweisen kann, dass ich es wirklich will, obwohl es darum gar nicht geht... Ich muss es ja niemandem beweisen...
Ich habe in den letzten Monaten so durchgepowert, vor allem beruflich, habe mich immer mehr von mir entfernt, nur noch „funktioniert“... und gestern habe ich den ganzen Tag nur geweint, geschlafen, wieder geweint... weil so vieles in mir aufgebrochen ist, durch die letzte Sitzung. Ich bin völlig lahmgelegt, liege seit gestern nur herum und kann nicht arbeiten gehen. Vielleicht musste auch genau das mal wieder passieren... Dass ich Zeit für mich habe, dass ich zur Ruhe komme um endlich wieder zu fühlen und nicht nur zu funktionieren. Und zwar JETZT sofort und nicht erst in meinem Urlaub...
Ich wollte einfach mein Innerstes mit wem hier teilen und fragen: Kennt es wer? Diese Widerstände während der Therapie? Nicht zu wissen, wie es weitergehen soll?
Danke euch fürs Lesen!

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KdesZ
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Beitrag Mi., 03.12.2014, 17:08

An dem Punkt war ich bis vor kurzem auch. Allerdings werden wir evt am Setting was verändern und ich hab nebenbei immer gemalt oder mit meiner Thera Musik, die ich höre analysiert usw.
Irgendeinen Zugang gibt es immer.

Ich erkenne einen Widerspruch in deinem Geschriebenen. Auf der einen Seite schriebst du, es ging dir gut und weiter unten hast du nur funktioniert. Was denn nun? Und wenn du solche Verlustangst hastvwie beschrieben, kann das nicht nun Thema sein?

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Thread-EröffnerIn
samadhi
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Beitrag Mi., 03.12.2014, 19:35

Danke für deine Antwort.
Also mir war es nicht wirklich bewusst, dass ich gerade nur "funktioniere" - da ich den Eindruck hatte es lief vieles sehr gut, zugleich aber auch wieder vieles verdrängt habe, vllt aus Angst, den ganzen neuen Aufgaben nicht gewachsen zu sein, wenn ich meine Verletzlichkeit zulasse. Man kann sagen, es war im Grunde beides...also mir ging es so gut, dass ich "funktionieren" konnte, ... so könnte ich auch weiter machen... aber dann würde ich wieder nur verdrängen und die Themen, die eigentlich in mir noch bearbeitet werden müssten, was ich auch will, würden wieder tief vergraben werden...
Die Verlustangst habe ich auch ganz offen bei meiner Thera angesprochen. Sie meinte es ist klar, dass dieses Gefühl jetzt so stark ist, weil das Kind in mir eigentlich unbedingt weiter arbeiten will....also sich freimachen will von den alten Lasten und da aber eben ein Teil in mir gegensteuert und das nicht will.

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pseudologia
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Beiträge: 183

Beitrag Mi., 03.12.2014, 20:08

Finde das Vorgehen Deiner Therapeutin äusserst kritisch. Eigentlich pathologisiert Sie (stellt es als krank dar) Deine Ablösungsversuche, bzw. stellt diese als Verrat an der Therapie dar. Das halte ich für absolut schwachsinnig, bzw. gefährlich.
Verdrängen ist auch oftmals eine gesunde Anpassung, indem es eben auch dafür sorgt, dass die Auseinandersetzung mit schwierigem Material in einem guten Masse vollzogen wird.
Aber vielleicht gibts ja da gar nichts zu bedrängen und Dir gehts wirklich einfach gut, bzw. bist Du jetzt eigenständig in der Lage, Dich dem Leben zu stellen, welches halt immer Hoch und Tiefs hat.
Dieses Entscheidung, was man wirklich will... Das ist doch ein lebenslanger Prozess.
Ehemals EinTheraput - Jetzt aber krankheitseinsichtig!

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abendrot79
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Beitrag Mi., 03.12.2014, 23:37

Haben wir die gleiche Therapeutin? Was du geschrieben hast, kenne ich 1:1 aus den Anfangszeiten meiner Therapie, incl. gleichem Wortlaut

Hast du deiner Thera denn schonmal klar und deutlich gesagt dass du weitermachen möchtest? Genau darum ging es bei mir damals als ich diesen "Mist" durchmachen musste. Es gab eine Phase in der es um die Frage ging, ob wir das erste Mal verlängern oder nicht. Und dann passierte dass, wovon du hier schreibst. Sobald ich irgendwie erwähnte dass es mir gerade "ganz gut geht" sprach sie von Therapieende, von meinen guten Fortschritten oder wahlweise davon, ob ich aufrgund meines Widerstandes eine Pause bräuchte. Ich befand mich genau da wo du dich gerade befindest weil ich die Welt nicht mehr verstanden habe. Und immer wieder fiel der Satz "Sie müssen wissen was Sie wollen" - wie ich ihn gehasst habe! Ich wusste partout nicht was sie von mir will!

Letztendlich war aber genau dieser Satz "Sie müssen wissen was Sie wollen" der Schlüssel, denn sie hat eigentlich nur darauf gewartet dass ich sage "Ja, ich möchte weitermachen" oder "Nein, ich höre auf". Da ich dies aber nie so deutlich ausgesprochen habe, hat sie mich mit all´diesen Aussagen provoziert. Das war nicht böse gemeint, eigentlich hat sie mir ja nur Denkanstösse gegeben .... Pause? Ende? Ja, was wollen Sie denn?

Verstehst du was ich meine? Hast du deiner Thera schonmal ohne um den heissen Brei herumzureden gesagt dass du weitere Stunden brauchst?

Bei mir war es damals so, dass ich dachte ich habe keine Therapie verdient. Anderen geht es viel schlechter, eine Verlängerung steht mit nicht zu ... das übliche halt. Ich war schlichtweg nicht in der Lage zu meinen Bedürfnissen zu stehen und sie auszusprechen: "Ja, ich möchte weitermachen" - ich habe es nicht über die Lippen bekommen. Am liebsten wäre mir gewesen, meine Thera hätte von sich aus gesagt, ich "müsse" weitermachen .
Kennt es wer? Diese Widerstände während der Therapie? Nicht zu wissen, wie es weitergehen soll?
Du weisst doch wie es weitergehen soll .... vielleicht will deine Thera auch nur, dass du selber eine Entscheidung triffst und dazu stehst und es aussprichst?

In meiner Therapie (TfP, mittlerweile habe ich ca. 60 Stunden rum) hat meine Thera nicht eine einzige Entscheidung für mich getroffen oder mir in den Mund gelegt, sie hat mich die Dinge immer selber aussprechen lassen. Was habe ich gekämpfst und mich etliche Male alleine gelassen gefühlt. Aber zum jetzigen Zeitpunkt kann ich sagen, es hat mir unwahrscheinlich gut getan und mir fällt es jetzt viel leichter meine Bedürfnisse zu erkennen, zu ihnen zu stehen, die Erfüllung einzufordern und das Ganze auszusprechen. Das war ein Stück harte Arbeit, sie sich aber gelohnt hat.

Liebe Grüsse,
abendrot (die dieselbe Thera hat oder eine ähnlich tickende )
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)

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Gelli
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Beitrag Do., 04.12.2014, 07:39

@samadhi

Ja,ich kann mich in etwa abendrot79 Ausführungen anschließen.
Ich kann dir auch nahe legen,dir wirklich Gedanken darüber zu machen,was du wirklich willst und brauchst?
Und Widerstände in der THerapie sind immer wieder mal da und völlig normal.
Vieleicht bist du auch an einem Punkt,wo du schon bereit bist deinen Weg ab nun alleine weiter zu gehen,vieleicht brauchst du aber noch hier und da die helfende Hand des Theras,und bittes ihn um Gespräche in größeren Abständen?
Es gibt kein Hop oder Top,du kannst dies haben, ohne sofort die Gespräche einstellen zu müßen.
Deshalb ja die Frage,was brauchst du (noch)?
Das kannst letztendlich nur du beantworten,aber ganz wichtig,du sagts das auch zu deinem Thera,egal wie stark der Widerstand ist in dir,es gibt immer einen Zugang zum Thera,ob mit reden,oder schreiben,oder malen,oder man fängt mit etwas belangloses an und arbeitet sich weiter an dem was wirklich ansteht.
Du glaubst garnicht wie oft ich Widerstände in der Therapie hatte,auch d sagte mein Thera immer,Gelli sie müßen wissen was sie wollen,wollen sie dies oder wollen sie das?Aber egal was sie wollen oder nicht wollen,sagen sie es mir!
Er hat auch gesagt,vieleicht istz mal eine Pause gut und sie spüren mal nach wie es ist eine Zeitlang alleine klar zu kommen,und während dieser Zeit erkennen sie was Ihnen wichtig ist was siebrauchen.
Und Thema "Aufhören"in der Therapie allgemein macht immer Angst.
Jahrelang wurde man vom Thera begleitet,bekam Rückmeldungen,bekam Zuspruch,es war jemand der einem zuhörte,der einen wahrnahm,man hat gemeinsam gelacht,betrauert,und dann kommt der Tag X wo es alleine weitergehen soll oder auch darf.
Solange dieses "Kind"in dir schreit ich möchte noch nicht alleine den Weg gehen,denn dieses "Kind"in dir kann nur mit dir als die oder der Erwachsenen gemeinsam den Weg weitergehen,du nimmst es ja an die Hand und gibts diesem Kind in dir den ZUspruch das ihr gemeinsam es schaffen wollt und könnt.
Wichtig ist aber eben,das du dem Thera genau deine Angst sagts,und vieleicht machst du von dir aus ja dem Thera das Angebot die Stunden etwas zu ziehen das du mehr und mehr alleine weitergehen kannst ohne sie dabei sofort aufgeben zu müßen.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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KdesZ
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Beitrag Do., 04.12.2014, 16:28

Mir scheint es, dass du schwankst. Evt kannst du ja malch genau dies zum Thema machen.
Und ganz genau schauen woran es liegt. Manchmal ist es ja nicht nur verlustangst.
Meine Therapeutin und ich sind uns was weiterbewilligung an geht gott sei dank einig.
Und dieses schwanken zwischen Verdrängung und den Willen des aufarbeitens bei gleichzeitiger Angst zusammen zu brechen, kenne mich nicht ich von mir ganz gut.
Meine Therapeutin lässt mich aber machen, weil sie weiß, dass alles seinen platz hat und dran ist wenn es dran sein darf.

Vielleicht gibt es Gründe wieso du gerade bicht möchtest, die du noch gar nicht kennst.

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Thread-EröffnerIn
samadhi
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Beitrag Fr., 05.12.2014, 20:18

Ihr Lieben, vielen Dank für eure Antworten!

@pseudologia: Danke für deine Sichtweise. Ich glaube kritisch oder gefährlich würde ich es finden, wenn sie die Entscheidung für mich treffen würde. Aber ich empfinde es gerade so, dass sie mir auf dem Weg weiterhelfen will, wieder zu spüren, was ich wirklich will. Es gibt noch sehr vieles, was ich verarbeiten möchte, das weiß sie auch und ich habe in der letzten Zeit einfach sehr wenig auf mich und mein "inneres Kind" acht gegebn. Das merke ich gerade vor allem in diesen Tagen.

@abendrot: Das ist ja witzig, dass du genau das selbe mit deiner Thera erlebt hast
Habe mich von dir sehr verstanden gefühlt, danke! Ja du hast so Recht...es geht darum ganz klar und deutlich auszusprechen, was ich wirklich will. In der Sitzung bei meiner Thera habe ich ihr gesagt, dass ich weitermachen will, nur habe ich dabei geklungen wie ein kleines, unsicheres Kind. Sie hat mich weiter herausgefordert und wollte mein Bewusstsein dafür wecken, wie unsicher ich klinge, wie zögerlich ich bin. Sie hat auch versucht mir zu helfen, mich gegen meinen inneren Widerstand aufzubäumen. Gegen den Widerstand anzukämpfen und ihn zur Seite zu schieben. Doch in dieser Sitzung gelang nichts dergleichen, ich war nach dem Wort "aufhören" so gelähmt, dass ich kaum noch etwas sagen konnte.

Ich weiß genau, was du meinst, wenn du schreibst, du dachtest du hättest keine weiteren Stunden verdient! Genauso geht es mir auch... Bei mir ist es dann so, dass ich denke, ich würde nicht genügend mitarbeiten, dieses "ich habe versagt" - gerade in solchen Sitzungen wie der letzten, in der ich kaum etwas beitragen konnte.
Ja, ein Teil in mir wünscht sich auch, meine Thera würde einfach sagen: Sie "müssen" weitermachen! Aber das würde sie auch niemals tun und das wäre auch nicht richtig...sie meinte auch, niemand kann diese Entscheidung für mich treffen...außer ich selbst...

Ich freue mich sehr für dich, dass dich dies so viel weiter gebracht hat, deine Bedürfnisse zu erkennen und für dich zu sorgen. Das ist ganz ganz viel wert.
Ich merke gerade auch, ich war in den letzten Monaten so weit von mir entfernt.... dass es so schwer ist, mich wieder richtig zu fühlen. Habe das Gefühl so wahnsinnig viel Zeit gerade für mich zu brauchen... mir graut es jetzt schon wieder vor Montag...obwohl ich schon die ganze Woche krank geschrieben war...

@Gelli: Auch die vielen Dank für deine Worte! Ja diese Entscheidung, weitermachen oder nicht, scheint bei vielen ein großes Thema zu sein und du hast Recht, letztendlich ist das auch völlig normal, da man so lange von jemandem begleitet wurde. Du beschreibst es gut, dass das Kind in einem einen Erwachsenen (mich) an seiner Seite braucht, der es schützt, für es sorgt...etc. Ich war in den letzten Wochen leider viel zu oft der "falsche" erwachsene für das Kind in mir...also hab nicht auf es gehört, es ignoriert und zur Seite geschoben, um voll durchpowern zu können Jetzt ist es nicht einfach, mir das Vertrauen der Kleine wieder zu erarbeiten.
ich spüre, dass ich meine Thera auf jeden Fall noch sehr dringend brauche.Ich gehe schon in relativ großen Abständen zu ihr (6Wochen) womit ich aber gut zurecht komme. Es sind auch immer zwei volle Stunden und viiiel input.
Ich wundere mich nur so über mich selbst, weil ich in den letzten Sitzungen mich dabei ertappt habe, wie ich auf die Uhr geschaut habe und irgendwie gar nicht mehr wusste, worüber ich reden soll. Aber selbst der Gedanke an eine Pause macht mir wahnsinnige Angst.

@kdesZ: Danke dir auch für deine Worte... Ja, in mir schwanken verschiedene Teile... Über diese haben wir auch in der letzten Sitzung geredet... Einmal das kleine Kind in mir, das will auf jeden Fall weitermachen. Die Kleine hat auch Angst vor dem was noch kommt, aber im Grunde will sie ganz sicher weitermachen. Aber dann auch ein "alter" Teil, der sich denkt: "Nun reichts. Wenn sie das schon so konkret anspricht, scheinst du dem Ganzen nicht gewachsen zu sein... " -und zwischen diesen beiden versuche ich den Zugang zu bekommen, zu dem erwachsenen, klaren Teil in mir... der die kleine schützen und für sie da sein kann... und zugleich weiß inwiefern sie noch Hilfe benötigt.. Nicht einfach...

Danke euch nochmal für eure Antworten!

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abendrot79
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Beiträge: 596

Beitrag Fr., 05.12.2014, 20:45

samadhi hat geschrieben:In der Sitzung bei meiner Thera habe ich ihr gesagt, dass ich weitermachen will, nur habe ich dabei geklungen wie ein kleines, unsicheres Kind.
Auch diese Situation habe ich bei meiner Thera 1:1 erlebt ..... eben genau in dieser Zeit in der es um die Verlängerung ging. Irgendwie habe ich ihr zwischen den Zeilen mitgeteilt dass ich weitermachen möchte, aber es kam bei ihr nicht an. Die Situation eskalierte dann sogar soweit, dass wir einen Riesen-Krach hatten und ich kurz vor dem Abbruch stand .... Wochen später als wir zum Glück die Kurve wieder bekommen hatten, erklärte sie mir, dass sie mir meinen Wunsch weiter zu machen damals nicht erfüllen konnte bzw. ihn nicht annehmen konnte. Es hätte immer nur die verletzte Kinderseele gesprochen, die lediglich auf der Suche nach Zuwendung war. Sie wollte aber von mir als Erwachsene eine Entscheidung haben, die ich auch begründen kann.

Puh, wenn ich an die Zeit zurückdenke (ist zwei Jahre her), komme ich direkt wieder ins schwitzen ...

Ich glaube dir wird nichts anderes übrig bleiben als all´deinen Mut zusammen zu nehmen und zu deiner Entscheidung zu stehen, indem du sie "erwachsen" aussprichst ...... Du schaffst das!
Weil Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade irgendwie auch Obst! (gelesen auf einem Frühstücksbrettchen)

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Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 17.12.2014, 11:48

Liebe samadhi,

mein Widerstand hat sich erst fast ein Jahr nach abgebrochener Therapie (von meiner Seite aus) aufgelöst,
es war der Moment wo mir alles wie Schuppen von den Augen fiel...
dass ein(e) Therapeut(in) einem die Möglichkeit anbieten, AN SICH SELBST ZU ARBEITEN,
er/sie ist dazu ein Wegbegleiter auf Zeit,

mein Widerstand stellte sich da ein, wo ich "mehr" wollte, als das was in einer Therapie vorgesehen ist.

Für mich wäre zu dem Zeitpunkt damals der Widerstand nicht mehr auflösbar gewsen, da ich und der Thera zu sehr in der Situation verfahren waren;
obwohl das keiner von uns beiden so wollte.

Manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser, als ein Schrecken ohne Ende.
So war es zumindest für mich,
HEUTE kann ich alles anders betrachten, verstehen, und fange so
in meiner NEUEN Therapie mit diesen Erkenntnissen an,
an mir zu arbeiten.
Von daher,
wäre es als ein sinnvoller Weg zu betrachten aus dem man nur lernen kann.

LG
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

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