Emotionaler Missbrauch?
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Ich muss sagen, ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber ich möchte dir dennoch sagen, dass ich deine Zerissenheit aus eigener Erfahrung nachvollziehen kann. Dass man dem Exthera auf der einen Seite vertraut, so viel gutes mit ihm erlebt hat, er hat einem in viel weitergeholfen, und man fühlt es und it sich sicher, dass er es nur gut mit einem gemeint hat. Und auf der anderen Seite war da etwas, das nicht gepasst hat, das Grenzen überschritten hat, das negative Auswirkungen hatte und dann kommt da jemand daher und spricht plötzlich von Missbrauch. Zumindest ich kann und konnte bzw. will und wollte das so nicht annehmen und bin mir auch nicht sicher, ob es stimmen muss, oft ist das Gegenteil von Gut eben "gut gemeint", aber deshalb ist es ja noch lange nicht Missbrauch. Er ist doch auch nur ein Mensch und kann damit Fehler machen. Mir hat es sehr geholfen in der Folgetherapie darüber zu reden, nächstes Monat werde ich (nach ca 20 von 40 Stunden Folgetherapie die ich mir dem Thema verbracht habe) mit meinem Exthera darüber reden, mal schauen was das bringt. Aber eine Folgetherapie ist auf alle Fälle wichtig! Wenn die Analytikerin da so viel herum tut, dann mag sie anscheinend nicht, dann such dir jemand anderen, aber das gehört bearbeitet! V.a. wenn dir das noch so im Magen liegt!
Sorry wenn ich zu viel von mir auf dich geschlossen habe, aber es erinnert mich einfach viel von dem was du schreibst an mich... Alees Gute!
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Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.
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An alle wieder vielen Dank für Eure Einschätzungen und Anmerkungen.
@Jenny: Wie Deine Therapeutin damals reagiert hat, ist sehr krass - vor allem, dass sie dann sogar noch noch den Hörer auflegte, als Du anriefst, obwohl das ja zeigte, dass Du dringenden Redebedarf hattest... ganz krass. Ich kann bei mir nicht einschätzen, wie mein (Ex-)Therapeut sich verhalten würde, wenn ich nochmal ein Gespräch suche... ich habe es vor, schiebe es aber vor mir her - ich fühle mich grade so Energie-los, bin vielleicht in Gefahr, in Resignation zu rutschen und gar nichts mehr zu tun. Aber das wäre wohl nicht gut.
@chaosfee: Du hast natürlich Recht, die Therapeut/innen interessiert sicher nicht meine Abbruchswahrscheinlichkeit, sondern sie schrecken der Mehraufwand und die Verstrickungen ab. Das ist mir sehr bewusst. Das ist einer der Gründe, die mich grade zögern lassen, weil es so viel Energie kostet und ein dickes Fell bräuchte - das ich wohl immer weniger habe, weil in diesem Jahr einfach zu viel schief lief bei mir, das kommt nun alles zusammen.
@Mondlicht und Pantoffeltierchen: Euch ganz besonderen Dank, weil Ihr den Blick auf das lenkt, was für mich ganz wichtig ist: die Frage, was genau eigentlich ablief und inwiefern diese Kategorie "emontionaler Missbrauch" zutrifft oder nicht... ich kann das selber nicht mehr (oder noch nicht?) einschätzen, dieses Durcheinander in meinem Kopf und meinen Gefühlen machts ja so schwierig... ich habe bewusst ein Fragezeichen an den Threadtitel gesetzt, allerdings schienen die meisten derjenigen, die hier reagiert haben, diese Einstufung der Analytikerin richtig zu finden... und es spricht einiges dafür. Anderes aber auch gar nicht. Pantoffeltierchen, bei Dir klingt es so, dass Du in der Folgetherapie auch genau mit dieser Ambivalenz akzeptiert wurdest? Das würde ich mir auch wünschen - mit offenem Ausgang, vielleicht ändere ich meine Einschätzungen ja irgendwann. Doch die Analytikerin hatte von vornherein ihr ganz festes Bild, und weil ich das so nicht übernehmen konnte, will sie mich nicht haben - so habe ich es zumindest empfunden.
Zu Deinen (wichtigen!) Fragen, Mondlicht, schreibe ich gleich nachher noch ausführlicher... bis gleich.
@Jenny: Wie Deine Therapeutin damals reagiert hat, ist sehr krass - vor allem, dass sie dann sogar noch noch den Hörer auflegte, als Du anriefst, obwohl das ja zeigte, dass Du dringenden Redebedarf hattest... ganz krass. Ich kann bei mir nicht einschätzen, wie mein (Ex-)Therapeut sich verhalten würde, wenn ich nochmal ein Gespräch suche... ich habe es vor, schiebe es aber vor mir her - ich fühle mich grade so Energie-los, bin vielleicht in Gefahr, in Resignation zu rutschen und gar nichts mehr zu tun. Aber das wäre wohl nicht gut.
@chaosfee: Du hast natürlich Recht, die Therapeut/innen interessiert sicher nicht meine Abbruchswahrscheinlichkeit, sondern sie schrecken der Mehraufwand und die Verstrickungen ab. Das ist mir sehr bewusst. Das ist einer der Gründe, die mich grade zögern lassen, weil es so viel Energie kostet und ein dickes Fell bräuchte - das ich wohl immer weniger habe, weil in diesem Jahr einfach zu viel schief lief bei mir, das kommt nun alles zusammen.
@Mondlicht und Pantoffeltierchen: Euch ganz besonderen Dank, weil Ihr den Blick auf das lenkt, was für mich ganz wichtig ist: die Frage, was genau eigentlich ablief und inwiefern diese Kategorie "emontionaler Missbrauch" zutrifft oder nicht... ich kann das selber nicht mehr (oder noch nicht?) einschätzen, dieses Durcheinander in meinem Kopf und meinen Gefühlen machts ja so schwierig... ich habe bewusst ein Fragezeichen an den Threadtitel gesetzt, allerdings schienen die meisten derjenigen, die hier reagiert haben, diese Einstufung der Analytikerin richtig zu finden... und es spricht einiges dafür. Anderes aber auch gar nicht. Pantoffeltierchen, bei Dir klingt es so, dass Du in der Folgetherapie auch genau mit dieser Ambivalenz akzeptiert wurdest? Das würde ich mir auch wünschen - mit offenem Ausgang, vielleicht ändere ich meine Einschätzungen ja irgendwann. Doch die Analytikerin hatte von vornherein ihr ganz festes Bild, und weil ich das so nicht übernehmen konnte, will sie mich nicht haben - so habe ich es zumindest empfunden.
Zu Deinen (wichtigen!) Fragen, Mondlicht, schreibe ich gleich nachher noch ausführlicher... bis gleich.
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jetzt noch ausführlicher zu dem, was Du schreibst... Du fragst, wie es zu dem Ende kam. Es waren wohl mehrere Entwicklungen, die zusammenkamen. Zum einen fiel mir auf, dass er ca. ein halbes Jahr vor dem Abbruch zunehmend genervt schien; ich konnte das nicht einordnen, ich habs, weil es mich ratlos machte, immer wieder verdrängt, teils auch gedacht, dass er vielleicht selber grade Probleme hat und ich das nicht auf mich beziehen sollte usw. Aber es gab Momente, die ich (vor allem im nachhinein) wirklich krass finde, wo seine Überforderung und fast sowas Gehässiges kurz durchbrachen - wie gesagt für Momente, mit einer "bösartigen" Bemerkung, danach wars meist wieder besser. Und eine Stunde war damals irgendwann, da war er sogar die ganze Stunde lang so, das war ein einziger Alptraum. Ich konnte ihm das später dann aber sagen und habs für mich eben wie gesagt eher mit anderen Dingen als mit mir selber erklärt.mondlicht hat geschrieben:@Oktober2014
Ich habe Deine Geschichte gelesen und möchte fragen, wie es genau zu diesem abrupten Ende Deiner 16-jährigen Therapie kam.
Und kurz danach fand ich dann diese für mich sehr überraschende Kindheitsgeschichte heraus - das war nicht in der Therapie, sondern bei meinen Eltern, aber ich war sehr froh, ihm das "präsentieren" zu können und er schien auch danach eine Stunde lang ganz begeistert und sah das als Erfolg der Therapie. Allerdings sagte er auch da einen für mich sehr schlimmen Satz, nämlich: "Und wenn die ganze Therapie sonst nichts gebracht hat, aber das hat sie gebracht, dass Sie stark genug waren, das herauszufinden." Ich fand das furchtbar, wie er die Therapie abgesehen von dieser Sache einschätzte - ich hatte immer eine andere Einschätzung gehabt, nämlich, dass es durchaus in einigen Dingen voranging, vielleicht langsam, wenig spektakulär und mit viel Stocken zwischendrin - aber eben doch voran. Und auch all das, was Du bzgl. Dir und Deiner Therapie erwähnst: die wichtige Kontinuität, das Gefühl, ohne "Erfolge" oder Bewertung einfach da sein zu dürfen. Ich habe immer geglaubt, dass mich das stabilisiert hat. (Stimmt das? Ich weiß gar nichts mehr.) Er sah das früher auch so. Ich weiß nicht, wann es sich bei ihm gedreht hat - am Schluss hatte ich das Gefühl, er zieht eine sehr negative Bilanz - und das war für mich sehr verletzend. Es hing wohl damit zusammen, dass es mir seit diesem Jahr - auch schon vor der Kindheitsentdeckung - schlechter ging als die Jahre zuvor, es lief einiges schief und vermutlich hätte er sich gewünscht, dass ich anders damit umgehe als ich das schaffte.
Nach dieser Kindheitssache gabs dann ein kurzes Therapie-Hoch, allerdings enttäuschte ich ihn dann gleich wieder: Bei mir führte das Ganze dazu, dass ich sehr viel weinte und das Gefühl hatte, jetzt vieles noch besser zu begreifen und über das, was sich da für mich an Elend auftat, trauern zu "müssen"... er aber fand, ich solle jetzt nicht (mehr) traurig sein, sondern stolz darauf, dass ich etwas Wesentliches entlarvt und erkannt habe - das solle mich befreien.
Bei mir führte es aber sehr viel eher dazu, dass ich das Gefühl hatte, ich brauche eine tiefergehende Bearbeitung, vielleicht traumatherapeutisch, vielleicht psychonanalytisch... jedenfalls was anderes als "nur" 1x die Woche Gespräche, die teils sehr an der Oberfläche dahinplätscherten... ich hatte GENAU DIESES Gefühl auch viel früher in vielen Phasen der Therapie gehabt, vor allem am Anfang - das ist jetzt wieder der Punkt, wo ich die Abhängigkeitsgeschichte sehr stark sehe, ich hätte damals am Anfang wohl dringend wechseln und eine Analyse machen müssen, weil mein Gefühl in der ersten Zeit so stark so war, dass ich mehr als eine Sitzung in der Woche brauche und auch "Tiefergehenderes", etwas, das ganz an die Wurzeln geht... aber ich hätte ihn niemals aufgeben wollen, weil ich ihn als Menschen so gut fand, ihn mir als Vater wünschte, ihn völlig idealisierte... usw. usw. - ich hatte damals dauernd Sehnsucht nach ihm bzw. nach mehr Therapie - aber die war für mich eben an seine Person gekettet. Da denke ich jetzt, da hätte er - weil wir das sehr oft thematisierten, mein Gefühl, dass ich "mehr" brauche - viel, viel früher eingreifen und mir klarmachen müssen, dass es besser ist, ich mache eine Analyse, auch wenn ich ihn dann verliere. Das wäre nicht einfach gewesen, ich weiß... aber im nachhinein sehe ich das so, zumindest momentan (nicht immer, aber meistens - Himmel, ist das ein Chaos).
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(Fortsetzung)
Und diese Erklärung aus meiner Kindheit bestätigte das alles für mich und bekraftigte mich in dem Gefühl, dass ich was anderes brauche. Die letzten Monate liefs dann wohl so, dass ich ihm immer wieder klarmachen wollte, dass sich was ändern muss - irgendwie hatte ich immer noch die absurde Hoffnung, dass er selbst sich nochmal grundlegend ändert, aber das war Quatsch. Er empfand mich vermutlich immer mehr als vorwurfsvoll. Und er konnte überhaupt nicht mit der Situation umgehen. Seine Genervtheit nahm zu, ich hatte auch immer mehr das Gefühl, er fühlt sich persönlich von Sachen gekränkt, die ich überhaupt nicht kränkend gemeint hatte... usw.
Nach der vorletzten Stunde hatte ich ihm einen Brief geschrieben - diesen Brief nahm er dann offenkundig NUR persönlich und eröffnete mir eben gleich zum Beginn der letzten Stunde, dass das nun die letzte Stunde sei... vieles, was er sagte (dass er nicht so in die Tiefe gehen könne, wie ich das brauche) war völlig ok, das sehe ich genauso - aber warum konnten wir das nicht gemeinsam besprechen und gemeinsam ein "normales" Ende hinkriegen, mit zumindest ein paar Stunden zum Abschluss? Ich hatte ihm das ja quasi indirekt "angeboten", auch wenn ich nie von Abbruch sprach - aber ich hatte immer wieder in den Raum gestellt, dass ich was anderes brauche. Warum wars nicht möglich, das aufzugreifen, ohne dass er sich beleidigt fühlte? Dieses Ende, dieser völlig unerwartete Rausschmiss, das war alles andere als ok. Das war traumatisierend, und ganz besonders weil es meine Kindheitsgeschichten wiederholte. Das muss ihm nur zu klar sein. Ich saß in der Stunde nur in einer Art Schockstarre da und habe mich zusammengerissen. Ich kann das alles immer noch nicht wirklich an mich ranlassen.
Ja, so war das...
Und diese Erklärung aus meiner Kindheit bestätigte das alles für mich und bekraftigte mich in dem Gefühl, dass ich was anderes brauche. Die letzten Monate liefs dann wohl so, dass ich ihm immer wieder klarmachen wollte, dass sich was ändern muss - irgendwie hatte ich immer noch die absurde Hoffnung, dass er selbst sich nochmal grundlegend ändert, aber das war Quatsch. Er empfand mich vermutlich immer mehr als vorwurfsvoll. Und er konnte überhaupt nicht mit der Situation umgehen. Seine Genervtheit nahm zu, ich hatte auch immer mehr das Gefühl, er fühlt sich persönlich von Sachen gekränkt, die ich überhaupt nicht kränkend gemeint hatte... usw.
Nach der vorletzten Stunde hatte ich ihm einen Brief geschrieben - diesen Brief nahm er dann offenkundig NUR persönlich und eröffnete mir eben gleich zum Beginn der letzten Stunde, dass das nun die letzte Stunde sei... vieles, was er sagte (dass er nicht so in die Tiefe gehen könne, wie ich das brauche) war völlig ok, das sehe ich genauso - aber warum konnten wir das nicht gemeinsam besprechen und gemeinsam ein "normales" Ende hinkriegen, mit zumindest ein paar Stunden zum Abschluss? Ich hatte ihm das ja quasi indirekt "angeboten", auch wenn ich nie von Abbruch sprach - aber ich hatte immer wieder in den Raum gestellt, dass ich was anderes brauche. Warum wars nicht möglich, das aufzugreifen, ohne dass er sich beleidigt fühlte? Dieses Ende, dieser völlig unerwartete Rausschmiss, das war alles andere als ok. Das war traumatisierend, und ganz besonders weil es meine Kindheitsgeschichten wiederholte. Das muss ihm nur zu klar sein. Ich saß in der Stunde nur in einer Art Schockstarre da und habe mich zusammengerissen. Ich kann das alles immer noch nicht wirklich an mich ranlassen.
Ja, so war das...
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Und was hat dein Therapeut dazu gesagt damals?Oktober2014 hat geschrieben: Und eine Stunde war damals irgendwann, da war er sogar die ganze Stunde lang so, das war ein einziger Alptraum. Ich konnte ihm das später dann aber sagen und habs für mich eben wie gesagt eher mit anderen Dingen als mit mir selber erklärt.
Dieser Satz hätte mich allerdings auch sehr verletzt!Oktober2014 hat geschrieben:"Und wenn die ganze Therapie sonst nichts gebracht hat, aber das hat sie gebracht, dass Sie stark genug waren, das herauszufinden."
Eine Einschätzung seinerseits lese ich da allerdings nicht raus. Eher in dem Sinne "allein diese Erkenntnis ist so wertvoll, dass sie die Therapie rechtfertigt".Oktober2014 hat geschrieben:Ich fand das furchtbar, wie er die Therapie abgesehen von dieser Sache einschätzte.
Aus dieser Haltung spricht aber auch, dass er Dich gerne in mehr Autonomie entlassen möchte, das passt nicht ganz zu der These des "emotionalen Missbrauchs".Oktober2014 hat geschrieben:Nach dieser Kindheitssache gabs dann ein kurzes Therapie-Hoch, allerdings enttäuschte ich ihn dann gleich wieder: Bei mir führte das Ganze dazu, dass ich sehr viel weinte und das Gefühl hatte, jetzt vieles noch besser zu begreifen und über das, was sich da für mich an Elend auftat, trauern zu "müssen"... er aber fand, ich solle jetzt nicht (mehr) traurig sein, sondern stolz darauf, dass ich etwas Wesentliches entlarvt und erkannt habe - das solle mich befreien.
Das finde ich jetzt allerdings eine entscheidende Frage - wolltest Du weg oder wolltest Du mehr von ihm? Warum sollte dieses "mehr" zwangsläufig an eine andere Therapieform geknüpft sein? Es ist ja nicht so, dass eine Analyse automatisch tiefer geht, da können die Stunden sehr wohl auch dahinplätschern ... Aber mir fällt auf, dass Du zwei Sachen vermischst. Eine starke Bindung an den Therapeuten und eine gleichzeitiges Gefühl des Ungenügens. Das ist ein ganz wichtiges Thema, glaube ich, und zwar Deines, nicht dass Deines Therapeuten. Du hättest ja (vielleicht) auch die Chance gehabt, das Verhältnis in der Therapie zu intensivieren, anstatt an andere Therapien zu denken (die Frage: gehen oder bleiben). Für mich liest sich dieses Thema "Analyse" wie ein Davonlaufen vor der Beziehung zu Deinem alten Therapeuten.Oktober2014 hat geschrieben:ich hätte damals am Anfang wohl dringend wechseln und eine Analyse machen müssen, weil mein Gefühl in der ersten Zeit so stark so war, dass ich mehr als eine Sitzung in der Woche brauche und auch "Tiefergehenderes", etwas, das ganz an die Wurzeln geht... aber ich hätte ihn niemals aufgeben wollen, weil ich ihn als Menschen so gut fand, ihn mir als Vater wünschte, ihn völlig idealisierte... usw. usw. - ich hatte damals dauernd Sehnsucht nach ihm bzw. nach mehr Therapie
Das tut mir wirklich sehr leid für Dich, Oktober2014. Eine schreckliche Geschichte. Offensichtlich ist Dein Therapeut da ziemlich überordert gewesen. Was sein Verhalten nicht rechtfertigen soll. Meinst Du nicht, es würde Dir helfen, noch einige Abschiedsgespräche einzufordern von ihm? Ich könnte mir vorstellen, dass er sich darauf einlässt, weil ihm dieses Ende wohl kaum gefallen wird. Unabhängig von der Frage, ob Du im Rahmen einer anderen Therapie diese Therapie noch einmal bearbeitest.Oktober2014 hat geschrieben:Seine Genervtheit nahm zu, ich hatte auch immer mehr das Gefühl, er fühlt sich persönlich von Sachen gekränkt, die ich überhaupt nicht kränkend gemeint hatte... usw. (...) Dieses Ende, dieser völlig unerwartete Rausschmiss, das war alles andere als ok. Das war traumatisierend, und ganz besonders weil es meine Kindheitsgeschichten wiederholte.
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"mondlicht":Und was hat dein Therapeut dazu gesagt damals?
Er sagte nicht viel dazu, aber als ich ihm sagte, dass er mich nicht mal mehr angeschaut hat in jener Stunde (was wirklich krass war in der Situation), fragte er, wo er denn dann hingeschaut habe. Ich sagte: Zur Tür (als ob er rauswollte oder mich wegschicken wollte) - da lachten wir dann beide kurz und ich fands einigermaßen entspannt.
"mondlicht": Dieser Satz hätte mich allerdings auch sehr verletzt!
Eine Einschätzung seinerseits lese ich da allerdings nicht raus. Eher in dem Sinne "allein diese Erkenntnis ist so wertvoll, dass sie die Therapie rechtfertigt".
Aber wenn Dich der Satz auch verletzt hätte, dann zeigt das doch, dass Du da auch seine Einschätzung rausliest, die Therapie habe nichts gebracht? Oder warum hätte Dich der Satz sonst verletzt?
"mondlicht": Aus dieser Haltung spricht aber auch, dass er Dich gerne in mehr Autonomie entlassen möchte, das passt nicht ganz zu der These des "emotionalen Missbrauchs".
Ja klar, ich sehe es auch auf keinen Fall so, dass er mich emotional missbrauchen "wollte" - falls das nun tatsächlich ein Missbrauch war. Sondern ich denke, er ist da reingeschliddert und hat leider versäumt, sich rechtzeitig Unterstützung (Supervision) zu suchen. Ich nehme wegen mehrerer seiner Äußerungen stark an, dass er wahrscheinlich nie Supervision machte.
"mondlicht": Das finde ich jetzt allerdings eine entscheidende Frage - wolltest Du weg oder wolltest Du mehr von ihm? Warum sollte dieses "mehr" zwangsläufig an eine andere Therapieform geknüpft sein? (...) Für mich liest sich dieses Thema "Analyse" wie ein Davonlaufen vor der Beziehung zu Deinem alten Therapeuten.
Natürlich wollte ich damals nicht weg von ihm, darum bin ich ja geblieben. Meine Bindung zu ihm und meine Idealisierung waren ganz stark. Aber ich war doch gar nicht mehr in der Lage, das alles rational einzuschätzen, außerdem wars meine erste Therapie - ich hatte keinen Vergleich. Ich merkte nur, dass ich relativ früh das Gefühl hatte, wir kommen an für mich entscheidenden Punkten nicht weiter, obwohl ich das alles immer wieder thematisierte - und ich hätte mir eben sehr viel mehr Zeit gewünscht. Es ist ja schon ein Riesenunterschied, ob man eine oder drei Sitzungen in der Woche hat. (Vielleicht hätte das in der Konstellation aber auch gar nichts gebracht, mag sein.) Natürlich bin ich mitverantwortlich dafür, dass es nicht intensiver werden konnte, ich habe jahrelang immer die GANZE Schuld dafür auf mich genommen und vielleicht bin auch ich die "Alleinverantwortliche". Aber wir haben das die ganze Zeit thematisiert, ohne dass es sich grundlegend änderte. Ich KONNTE es leider nicht ändern, das wäre doch mein größter Wunsch gewesen! Der Hauptgrund dafür, warum ich in einer Therapie gelandet bin, ist ja, dass ich Blockaden habe.
Ich denke im nachhinein, es wäre besser gewesen, er hätte mehr den Überblick behalten - und vielleicht wäre die bessere (wenn auch verdammt schwierige) Konsequenz gewesen, mich woanders hinzuschicken, wo andere, intensivere Wege möglich sind. Das Verrückte ist ja, dass er mir das in der letzten Stunde dann plötzlich sagte, nämlich dass er nicht so in die Tiefe gehen kann, wie ich das brauche (was durch diese Kindheitsentdeckung nochmal ziemlich offenkundig bzw. "objektivierbar" wurde). Doch diese Erkenntnis kam sehr spät... früher hat er immer sehr stark mein Gefühl bestärkt, der "Richtige" zu sein, das hat all meine Zweifel immer wieder besänftigt - aber auch verhindert, dass ich Konsequenzen ziehen konnte, und ganz sicher unter anderem auch aus dem Bedürfnis heraus, ihn nicht zu verletzen und seine Großartigkeit nicht in Frage zu stellen... da hätte er, denke ich jetzt, doch vielleicht (???) Möglichkeiten gehabt, mich aus meiner Idealisierung herauszuführen und mir neue Wege zu eröffnen... eine Freundin, der ich damals öfter von ihm erzählte, fand damals schon, dass er meine Abhängigkeit immer weiter bestärkte... ich hielt ihre Einschätzung für übertrieben, ich WOLLTE ihn ja auch idealisieren und dachte immer, ich komme da irgendwann von allein heraus (das dachte er wahrscheinlich auch). Aber so wars eben nicht.
"mondlicht": Meinst Du nicht, es würde Dir helfen, noch einige Abschiedsgespräche einzufordern von ihm?
Ja, ich überlege das auch immer wieder. Ich bin grade nur ungeheuer verletzlich und neige zu Resignation, erst recht seitdem ich mich von der Analytikerin "abgelehnt" wurde. Ich hab das Gefühl, ich schaffe grade nicht mehr viele Zurückweisungen - und die sind sehr wahrscheinlich, sowohl bei der Suche nach jemand Neuem als auch beim Versuch, mit dem alten Therapeuten noch was zu klären. (Vielleicht ist er ja immer noch genauso überfordert wie direkt nach dem Ende und will einfach nur Ruhe haben vor mir.)
Er sagte nicht viel dazu, aber als ich ihm sagte, dass er mich nicht mal mehr angeschaut hat in jener Stunde (was wirklich krass war in der Situation), fragte er, wo er denn dann hingeschaut habe. Ich sagte: Zur Tür (als ob er rauswollte oder mich wegschicken wollte) - da lachten wir dann beide kurz und ich fands einigermaßen entspannt.
"mondlicht": Dieser Satz hätte mich allerdings auch sehr verletzt!
Eine Einschätzung seinerseits lese ich da allerdings nicht raus. Eher in dem Sinne "allein diese Erkenntnis ist so wertvoll, dass sie die Therapie rechtfertigt".
Aber wenn Dich der Satz auch verletzt hätte, dann zeigt das doch, dass Du da auch seine Einschätzung rausliest, die Therapie habe nichts gebracht? Oder warum hätte Dich der Satz sonst verletzt?
"mondlicht": Aus dieser Haltung spricht aber auch, dass er Dich gerne in mehr Autonomie entlassen möchte, das passt nicht ganz zu der These des "emotionalen Missbrauchs".
Ja klar, ich sehe es auch auf keinen Fall so, dass er mich emotional missbrauchen "wollte" - falls das nun tatsächlich ein Missbrauch war. Sondern ich denke, er ist da reingeschliddert und hat leider versäumt, sich rechtzeitig Unterstützung (Supervision) zu suchen. Ich nehme wegen mehrerer seiner Äußerungen stark an, dass er wahrscheinlich nie Supervision machte.
"mondlicht": Das finde ich jetzt allerdings eine entscheidende Frage - wolltest Du weg oder wolltest Du mehr von ihm? Warum sollte dieses "mehr" zwangsläufig an eine andere Therapieform geknüpft sein? (...) Für mich liest sich dieses Thema "Analyse" wie ein Davonlaufen vor der Beziehung zu Deinem alten Therapeuten.
Natürlich wollte ich damals nicht weg von ihm, darum bin ich ja geblieben. Meine Bindung zu ihm und meine Idealisierung waren ganz stark. Aber ich war doch gar nicht mehr in der Lage, das alles rational einzuschätzen, außerdem wars meine erste Therapie - ich hatte keinen Vergleich. Ich merkte nur, dass ich relativ früh das Gefühl hatte, wir kommen an für mich entscheidenden Punkten nicht weiter, obwohl ich das alles immer wieder thematisierte - und ich hätte mir eben sehr viel mehr Zeit gewünscht. Es ist ja schon ein Riesenunterschied, ob man eine oder drei Sitzungen in der Woche hat. (Vielleicht hätte das in der Konstellation aber auch gar nichts gebracht, mag sein.) Natürlich bin ich mitverantwortlich dafür, dass es nicht intensiver werden konnte, ich habe jahrelang immer die GANZE Schuld dafür auf mich genommen und vielleicht bin auch ich die "Alleinverantwortliche". Aber wir haben das die ganze Zeit thematisiert, ohne dass es sich grundlegend änderte. Ich KONNTE es leider nicht ändern, das wäre doch mein größter Wunsch gewesen! Der Hauptgrund dafür, warum ich in einer Therapie gelandet bin, ist ja, dass ich Blockaden habe.
Ich denke im nachhinein, es wäre besser gewesen, er hätte mehr den Überblick behalten - und vielleicht wäre die bessere (wenn auch verdammt schwierige) Konsequenz gewesen, mich woanders hinzuschicken, wo andere, intensivere Wege möglich sind. Das Verrückte ist ja, dass er mir das in der letzten Stunde dann plötzlich sagte, nämlich dass er nicht so in die Tiefe gehen kann, wie ich das brauche (was durch diese Kindheitsentdeckung nochmal ziemlich offenkundig bzw. "objektivierbar" wurde). Doch diese Erkenntnis kam sehr spät... früher hat er immer sehr stark mein Gefühl bestärkt, der "Richtige" zu sein, das hat all meine Zweifel immer wieder besänftigt - aber auch verhindert, dass ich Konsequenzen ziehen konnte, und ganz sicher unter anderem auch aus dem Bedürfnis heraus, ihn nicht zu verletzen und seine Großartigkeit nicht in Frage zu stellen... da hätte er, denke ich jetzt, doch vielleicht (???) Möglichkeiten gehabt, mich aus meiner Idealisierung herauszuführen und mir neue Wege zu eröffnen... eine Freundin, der ich damals öfter von ihm erzählte, fand damals schon, dass er meine Abhängigkeit immer weiter bestärkte... ich hielt ihre Einschätzung für übertrieben, ich WOLLTE ihn ja auch idealisieren und dachte immer, ich komme da irgendwann von allein heraus (das dachte er wahrscheinlich auch). Aber so wars eben nicht.
"mondlicht": Meinst Du nicht, es würde Dir helfen, noch einige Abschiedsgespräche einzufordern von ihm?
Ja, ich überlege das auch immer wieder. Ich bin grade nur ungeheuer verletzlich und neige zu Resignation, erst recht seitdem ich mich von der Analytikerin "abgelehnt" wurde. Ich hab das Gefühl, ich schaffe grade nicht mehr viele Zurückweisungen - und die sind sehr wahrscheinlich, sowohl bei der Suche nach jemand Neuem als auch beim Versuch, mit dem alten Therapeuten noch was zu klären. (Vielleicht ist er ja immer noch genauso überfordert wie direkt nach dem Ende und will einfach nur Ruhe haben vor mir.)
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Du musst ja auch nichts überstürzen. Vielleicht ist es erst mal gut ein bisschen Abstand zu gewinnen um dann mit mehr emotionaler Distanz an Abschlussgespräche oder neuer Therapeutensuche heranzugehen. Ich kann mich selbst noch erinnern wie anstrengend ich das ein oder andere Vorgespräch fand (manche Theras sind einfach auch merkwürdig).
So ein direktes "Therapeutenhopping" ist ja nicht immer hilfreich. Manchmal tut eine Pause auch gut. Zudem würde es dir die Möglichkeit einräumen Themen zu sortieren und ein bisschen mehr Klarheit für dich zu schaffen. Und natürlich Autonomie einzuüben….
So ein direktes "Therapeutenhopping" ist ja nicht immer hilfreich. Manchmal tut eine Pause auch gut. Zudem würde es dir die Möglichkeit einräumen Themen zu sortieren und ein bisschen mehr Klarheit für dich zu schaffen. Und natürlich Autonomie einzuüben….
Der Satz hätte mich verletzt, weil er unachtsam die Wirkung riskiert, die er bei Dir ja auch ausgelöst hat. Ich könnte mir auch vorstellen, dass er bestimmte Zweifel und vielleicht auch eine gewisse Abwehr des Therapeuten zum Ausdruck bringt. Aber das ist nicht gleichbedeutend mit einer tatsächlichen "Bilanz" der Therapie.Oktober2014 hat geschrieben:Aber wenn Dich der Satz auch verletzt hätte, dann zeigt das doch, dass Du da auch seine Einschätzung rausliest, die Therapie habe nichts gebracht? Oder warum hätte Dich der Satz sonst verletzt?
Ich kann nachempfinden, wie Dir zu Mute ist. Es spricht vieles dafür, dass Dein Therapeut irgendwie den Überblick verloren hat und unsicher geworden ist. Vielleicht gelingt es Dir aber, dieses Problem bei ihm zu lassen und es nicht zu Deinem zu machen. Natürlich bist Du nicht allein verantwortlich für den Therapieverlauf. Ich verstehe nicht so recht, was da zwischen Euch abgelaufen ist. Dass der Therapeut jahrelang der Meinung war, er ist der Richtige und dann auf einmal gekippt ist. Klingt wirklich sehr verwickelt das ganze. Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du ihm ja über Jahre hinweg gespiegelt, dass er eigentlich nicht der Richtige ist, Du ihn aber gleichzeitig idealisierst und ihn keinesfalls verlassen möchtest. Vielleicht hat er das als Dein Problem mit dem Einlassen auf eine wirkliche Beziehung (jenseits der Idealisierung und Abhängigkeit) begriffen und hat versucht, durch Bleiben und Kontinuität etwas zu erreichen. Das war dann aber anscheinend doch nicht so von Erfolg gekrönt und hat Zweifel bei ihm aufkommen lassen bei ihm. Aber es bringt ja nicht so viel, den Therapeuten zu interpretieren. Erst recht kann ich das nicht tun.
Ich habe selbst erlebt, wie Therapeutinnen übereinander urteilen und hoffe für Dich, dass Du Dich nicht in diesem ganzen Durcheinander weiter mit Meinungen Dritter verunsichern lässt. Ich finde es zum Beispiel unverantwortlich von dieser Analytikerin, mal eben nach ein paar Gesprächen eine solche weitreichende Einschätzung wie "emotionaler Missbrauch" in den Raum zu stellen und Dich dann damit wegzuschicken. Ich glaube nicht, dass Dir das jetzt weiterhilft. Diese Deutung Eurer Therapie ist sehr vernichtend und zementiert Deine Opferrolle und Ohnmacht. Sie wird den vielen Facetten Eurer Beziehung sicher nicht gerecht.
Vielleicht bringst Du den Mut auf, zu Deinem alten Therapeuten wieder Kontakt aufzunehmen und um einige Stunden für die Klärung dessen, was passiert ist, zu bitten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Dir das verwehrt. Und wenn er das tut, dann ist das seine Kapitulation, die mit Dir grundsätzlich NICHTS zu tun hat. Dann kannst Du/ können wir ja weitersehen.
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Ja, mein neuer Thera hat mich in dieser Ambivalenz unterstützt und mir nichts übergestülpt oder aufgedrängt. Und genau das braucht es meines Erachtens. Ich bin überzeugt, dass du jemand finden kannst, der das erlebte erhebnisoffen mit dir durcharbeitet, ich wünsche dir dafür viel Glück!
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.
Hallo Oktober 2014, wie geht es Dir denn mittlerweile, und hast Du etwas unternommen?
Liebe Grüße!
Liebe Grüße!
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Hallo Mondlicht,
das ist sehr lieb, dass Du nachfragst. Ich hatte bisher leider keine Energie, was zu unternehmen, ich schiebe es immer nur vor mir her, weil ich Angst habe vor weiteren Negativ-Erfahrungen und Ablehnungen. Und ich weiß auch nicht, womit ich anfangen soll bzw. wo weniger neue Schrecken zu erwarten sind: Wenn ich nach neuen Therapie- bzw. Analysemöglichkeiten suche oder wenn ich mich bemühe, nochmal mit dem alten Therapeuten ins Gespräch zu kommen? Oder sollte ich mich erstmal bei der Krankenkasse erkundigen, was für Diagnosen er mir gegeben hat (weil die Vermutung der Analytikerin war, dass er mir irgendwelche krassen Sachen reingedrückt hat, die absolut nicht zu mir passen, um evtl. mehr abrechnen zu können... ich dagegen war ja immer davon ausgegangen, dass er die meiste Zeit fast gar nichts mit mir verdient hat, sie aber glaubte, das sei Quatsch). Es geht mir überhaupt nicht gut mit meiner derzeitigen Passivität, vor allem, weil eben einiges grade schwierig ist in meinem Leben und ich neben der Therapiegeschichte noch zwei weitere Riesenbaustellen mit mir herumschleppe (eines davon die Kindheitsentdeckung vom Frühling) - ich funktioniere halt irgendwie und weine viel. Das alles zeigt mir, dass ich Unterstützung brauche und aktiv werden muss - ich hoffe, ich werde das bald schaffen...
(und danke auch noch für das, was Du vor einer Weile geschrieben hattest, ich fand das sehr zutreffend...)
das ist sehr lieb, dass Du nachfragst. Ich hatte bisher leider keine Energie, was zu unternehmen, ich schiebe es immer nur vor mir her, weil ich Angst habe vor weiteren Negativ-Erfahrungen und Ablehnungen. Und ich weiß auch nicht, womit ich anfangen soll bzw. wo weniger neue Schrecken zu erwarten sind: Wenn ich nach neuen Therapie- bzw. Analysemöglichkeiten suche oder wenn ich mich bemühe, nochmal mit dem alten Therapeuten ins Gespräch zu kommen? Oder sollte ich mich erstmal bei der Krankenkasse erkundigen, was für Diagnosen er mir gegeben hat (weil die Vermutung der Analytikerin war, dass er mir irgendwelche krassen Sachen reingedrückt hat, die absolut nicht zu mir passen, um evtl. mehr abrechnen zu können... ich dagegen war ja immer davon ausgegangen, dass er die meiste Zeit fast gar nichts mit mir verdient hat, sie aber glaubte, das sei Quatsch). Es geht mir überhaupt nicht gut mit meiner derzeitigen Passivität, vor allem, weil eben einiges grade schwierig ist in meinem Leben und ich neben der Therapiegeschichte noch zwei weitere Riesenbaustellen mit mir herumschleppe (eines davon die Kindheitsentdeckung vom Frühling) - ich funktioniere halt irgendwie und weine viel. Das alles zeigt mir, dass ich Unterstützung brauche und aktiv werden muss - ich hoffe, ich werde das bald schaffen...
(und danke auch noch für das, was Du vor einer Weile geschrieben hattest, ich fand das sehr zutreffend...)
Hallo Oktober2014,
es tut mir sehr leid zu lesen, was Du schreibst! Das klingt nach einem echten Dilemma und verstehe Dich auch. Ich würde es glaube ich nicht als einander ausschließende Schritte ansehen, das Gespräch mit Deinem alten Therapeuten noch einmal zu suchen und nach Alternativen ebenfalls Ausschau zu halten. Mit Deinem alten Therapeuten hättest Du die Chance, gemeinsam noch mal eine Bilanz zu ziehen und würdig(er) auseinander zu gehen. Vielleicht kannst Du dann freier nach vorne sehen, weil Du weniger Ballast mitschleppst. Vielleicht könnt Ihr gemeinsam überlegen, was jetzt für Dich das beste wäre.
Zu dieser Krankenversicherungsfrage kann ich nichts sagen. Ich wüsste nicht, dass ein Therapeut mehr abrechnen kann, wenn er "schlimmere" Diagnosen stellt. Aber da bin ich nicht so bewandert. Ich würde mich damit ehrlich gesagt nicht belasten. Viel wichtiger ist doch, dass es für Dich ein paar Schritte weiter geht, aus dieser Sackgasse heraus. Ich drücke Dir sehr die Daumen dafür. Viel Kraft! Und halte uns ein bisschen auf dem Laufenden, wenn das nicht zuviel ist für Dich.
es tut mir sehr leid zu lesen, was Du schreibst! Das klingt nach einem echten Dilemma und verstehe Dich auch. Ich würde es glaube ich nicht als einander ausschließende Schritte ansehen, das Gespräch mit Deinem alten Therapeuten noch einmal zu suchen und nach Alternativen ebenfalls Ausschau zu halten. Mit Deinem alten Therapeuten hättest Du die Chance, gemeinsam noch mal eine Bilanz zu ziehen und würdig(er) auseinander zu gehen. Vielleicht kannst Du dann freier nach vorne sehen, weil Du weniger Ballast mitschleppst. Vielleicht könnt Ihr gemeinsam überlegen, was jetzt für Dich das beste wäre.
Zu dieser Krankenversicherungsfrage kann ich nichts sagen. Ich wüsste nicht, dass ein Therapeut mehr abrechnen kann, wenn er "schlimmere" Diagnosen stellt. Aber da bin ich nicht so bewandert. Ich würde mich damit ehrlich gesagt nicht belasten. Viel wichtiger ist doch, dass es für Dich ein paar Schritte weiter geht, aus dieser Sackgasse heraus. Ich drücke Dir sehr die Daumen dafür. Viel Kraft! Und halte uns ein bisschen auf dem Laufenden, wenn das nicht zuviel ist für Dich.
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Hallo Mondlicht,
danke nochmal für Deine Anteilnahme, die tut mir gut. Ja, Du hast recht, dass beide Wege - alter Therapeut und eine neue Alternative - sinnvoll wären und sich nicht ausschließen. Wobei ich ehrlich gesagt glaube, dass mit dem alten Therapeuten nicht mehr als ein einziges Gespräch möglich sein wird; nachdem er so extrem reagiert hat, kann ich mir kaum vorstellen, dass er in der Zwischenzeit gelassen genug geworden ist, um da noch halbwegs Energie reinhängen zu können oder wollen. Auch wenn inzwischen ein paar Monate vergangen sind. Du hast ganz recht, für mich wärs tatsächlich eine Sache von Würde, das noch anders hinzukriegen, das ist gut ausgedrückt, denn so, wie es lief, wars unwürdig und verstörend für mich.
Ich werde Dich/Euch auf dem Laufenden halten. Derzeit stürze ich mich höchstgradig in Ablenkung durch Arbeit, in ziemlich extremem Ausmaß. Kann sein, dass ich das alles erst im nächsten Jahr richtig angehe, ist nun ja nicht mehr lange hin... Dir auf jeden Fall auch alles Gute.
danke nochmal für Deine Anteilnahme, die tut mir gut. Ja, Du hast recht, dass beide Wege - alter Therapeut und eine neue Alternative - sinnvoll wären und sich nicht ausschließen. Wobei ich ehrlich gesagt glaube, dass mit dem alten Therapeuten nicht mehr als ein einziges Gespräch möglich sein wird; nachdem er so extrem reagiert hat, kann ich mir kaum vorstellen, dass er in der Zwischenzeit gelassen genug geworden ist, um da noch halbwegs Energie reinhängen zu können oder wollen. Auch wenn inzwischen ein paar Monate vergangen sind. Du hast ganz recht, für mich wärs tatsächlich eine Sache von Würde, das noch anders hinzukriegen, das ist gut ausgedrückt, denn so, wie es lief, wars unwürdig und verstörend für mich.
Ich werde Dich/Euch auf dem Laufenden halten. Derzeit stürze ich mich höchstgradig in Ablenkung durch Arbeit, in ziemlich extremem Ausmaß. Kann sein, dass ich das alles erst im nächsten Jahr richtig angehe, ist nun ja nicht mehr lange hin... Dir auf jeden Fall auch alles Gute.
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