Paradoxe Intervention

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Mia Wallace
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Beitrag Sa., 22.11.2014, 14:16

pandas hat geschrieben: Ein klassisches Beispiel ist, wenn Patient_in etwas von einem Thema in sich/einem Problem erzählt, daran mit dem Therapeuten arbeitet, und der Therapeut dann anstatt bei dem Thema/Problem vom Patient_in zu bleiben, eine Anekdote/Geschichte/Zitat aus seinem eigenen Repertoire erzählt. Die eventuell rudimentär etwas mit dem, was Patient_in erzählt hat zu tun hat, aus Sicht des Therapeuten. Wobei dann auch kein Raum dafür gegeben wird, ob Patient_in etwas mit der Anekdote/Geschichte/Zitat anfangen kann und wie Patient_in sie interpretieren würde, sondern es soll so interpretiert werden, wie Therapeut meint, dass es richtig ist. Dabei kann jedes Werk ohnehin mehrseitig interpretiert werden.
Mein Ex-A hatte tatsächlich auf Nachfragen gesagt: "Man interpretiert das so und so. Alle anderen Interpretationen sind falsch / bringen nichts / sind postmodern." (Warum keine postmoderne Interpretationen erlaubt seien sollten, war auch eine Frage, die ihn verbal eher ausflippen ließen.)

Was Du da beschreibst ist keine paradoxe Intervention.

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Thread-EröffnerIn
pandas
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Beitrag Sa., 22.11.2014, 14:33

Mia Wallace hat geschrieben: Was Du da beschreibst ist keine paradoxe Intervention.
Ich habe doch geschrieben, dass ich vermute, dass es sich um eine verborgene paradoxe Intervention handelt. Neben der simplen Konträrstellung, die jetzt hier im Thread einige Male beschrieben wurde, gehört es auch zur paradoxen Intervention, dass sie den "Kontrahenten" ablenken soll, ohne dass dieser das bewusst wahrnimmt, das heisst sie soll nicht tiefer führen in das Eigene (wie ich das mir u.a. von PT erwarte), sondern sie soll das Thema beenden und wegführen zu etwas, was der andere, hier der Therapeut, möchte.
Ich kenne das auch aus anderen Bereichen, wo es auch als paradoxe Intervention benannt wird. Mir erscheint es aber auch hier so, dass Derjenige, sobald er dies so krass anwendet, schlicht keinen "Bock" auf den Konflikt mehr hat und seine Gegenüber, die ihn in dem Moment nerven, hoch nimmt. Anstelle durch Argumente oder detailliertes Problemlöseverhalten zu überzeugen.

Wenn Therapeut_in eine Anekdote o.ä. hervorholt, die etwas ganz anderes oder das Gegenteil von dem eruiert, wovon Patient_in gerade spricht, so erscheint mir dies genau in dem Sinne wie eine paradoxe Intervention, nur sehr verborgen.
Und es soll sicherlich nicht ausserhalb der Therapieschule so benannt werden.

Mia, es wäre hilfreich, dass, wenn Du Behauptungen aufstellst, diese gemeinsam mit den Argumenten aufführst, die Dich zu dieser Behauptung geführt haben.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Mia Wallace
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Beitrag Sa., 22.11.2014, 19:01

pandas hat geschrieben:
Mia, es wäre hilfreich, dass, wenn Du Behauptungen aufstellst, diese gemeinsam mit den Argumenten aufführst, die Dich zu dieser Behauptung geführt haben.

ok, im Sinne der üblichen definition http://de.wikipedia.org/wiki/Paradoxe_Intervention (habe jetzt mal willkürlich die erste, die ich beim googlen gefunden habe hier als link kopiert) ist es keine.
Von einer verdeckten paradoxen Intervention habe ich noch nie etwas gehört.
Man könnte wohl auch schwer fassen, was genau das sein soll.......Klingt so, als könnte das alles und nichts sein.

Dein Beispiel würde ich gemäß der Maxime das Häufige ist häufig und das Seltene selten als simples Missverständnis zwischen Therapeut und KLient, oder als einbringen einer anderen Sichtweise durch den Therapeuten interpretieren.


Deinen Beitrag und was genau du sagen willst verstehe ich nicht.

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