Therapie verwirrt völlig
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Therapie verwirrt völlig
Ich bin seit einigen Jahren in Therapie und habe viel über mich und meine Muster gelernt, vor allem , dass ich große Angst vor Ablehnung habe. Aber irgendwas stimmt nicht zwischen kopf und Gefühl: ich kann nicht auseinander halten, wann ich einem Gefühl nachgeben soll und wann ich übertrieben reagiere z.B. Wenn ich mich verletzt fühle und mich zurückziehen will, frage ich mich, ob das jetzt angemessen ist oder ob das innere Kind trotzig und strafend ist und das gar nicht nötig wäre. Frage mich bei jedem Gefühl, wo das her kommt und ob das jetzt eine angemessene oder übertriebene Reaktion bzw. Was dahinter steckt --> grübeln. Was kann ich dagegen tun? Beispiel: Rückzug nach Streit. Einerseits habe ich ein Gefühl, das ich ausleben möchte. Andererseits habe ich im kopf, dass das vielleicht nur das Kind in mir ist und ich dem Gefühl jetzt nicht nachgeben sollte, bin mir aber nicht sicher --> Konflikt, ob das ein altes oder ein neues Gefühl ist und daher grübeln. es nur das innere trotzige Kind ist, das etwas übertrieben übel nimmt. Daher grübele ich sooo oft und lange, dass ich total erschöpft bin. Das geht mir bei vielen Gefühlen so.
Kennt das einer und kann mir helfen, das besser auseinander zu halten. Die Therapeutin sagt dann, ich soll es wegschieben und in der Therapie drüber reden, aber ich muss/ will mich ja in der Situation schon entscheiden :(
Danke für eure Hilfe!
Kennt das einer und kann mir helfen, das besser auseinander zu halten. Die Therapeutin sagt dann, ich soll es wegschieben und in der Therapie drüber reden, aber ich muss/ will mich ja in der Situation schon entscheiden :(
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Hallo Jennyfrsgt!
Willkommen im PT Forum!
Also ein Problem sehe ich zumindest so, dass deinem Umfeld es ja relativ egal ist wer da reagiert, die werden dich vermutlich nicht reflektieren. Und wenn du Gegenreaktionen kennst und anders wünscht, würde ich das eher als Maßstab nehmen, ob deine Reaktionen dir besser entgegenkommen oder nicht. So verlierst du dich dann auch nicht in Grübeleien.
Viele Grüße!
candle
PS: Vielleicht hast du ja auch noch ein paar konkrete Beispiele von dir?
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Also ein Problem sehe ich zumindest so, dass deinem Umfeld es ja relativ egal ist wer da reagiert, die werden dich vermutlich nicht reflektieren. Und wenn du Gegenreaktionen kennst und anders wünscht, würde ich das eher als Maßstab nehmen, ob deine Reaktionen dir besser entgegenkommen oder nicht. So verlierst du dich dann auch nicht in Grübeleien.
Wo es dir doch so schwer fällt, würde ich das schon so machen wie es deine Therapeutin rät. Viele Entscheidungen müssen ja auch gar nicht aus dem Bauch heraus entschieden werden, sondern haben Zeit- mal befristet oder einfach weil du dir die Zeit dafür nimmst. So, denke ich, kann ein Schuh draus werden für dich wie man so schön sagt.Jennyfrsgt hat geschrieben:Die Therapeutin sagt dann, ich soll es wegschieben und in der Therapie drüber reden, aber ich muss/ will mich ja in der Situation schon entscheiden :(
Viele Grüße!
candle
PS: Vielleicht hast du ja auch noch ein paar konkrete Beispiele von dir?
Now I know how the bunny runs!
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Danke für die Antworten! Kennt ihr das auch? Ich frage mich auch manchmal, ob in der Therapie was falsch läuft, dass ich so unsicher bin "was ich darf".
Beispiele sind zB., wenn ich mich zu wenig beachtet fühle, frage ich mich 1. werde ich wirklich zu wenig beachtet und darf darüber traurig sein und mehr Aufmerksamkeit einfordern oder 2. fühle ich mich nur so, obwohl ich eigentlich genug Beachtung bekomme und man ja auch nicht permanent beachtet werden kann. Oder noch ein Beispiel: ich traue mir eine Herausforderung nicht zu 1. ist das ein gesundes Gefühl und ich sollte dem nachgeben, damit ich mich nicht überfordere oder 2. ist das mein schwaches Selbstwertgefühl, was mir nur einredet, dass ich etwas nicht kann. Und ich sollte es genau deshalb versuchten
Ich habe gelernt, dass hinter meinen Gefühlen wie Wut, Trauer oder Angst, ob ein altes Problem steckt und daher misstraue ich meinen Gefühlen, will aber auch in mich hinein hören und tun, was mir gut tut. Das ist ein totaler Kampf und trotz vieler Stunden Therapie, weiß ich nicht welche Gefühle "gesunde Wünsche" und Bedürfnisse sind und hinter welchen eigentlich Verletzung und Angst steckt, die ich überwinden und bekämpfen sollte. Ich hoffe, ich erkläre mich hier irgendwie nachvollziehbar....ich wäre über Weiteren Rat echt dankbar!
Liebe Grüße
Beispiele sind zB., wenn ich mich zu wenig beachtet fühle, frage ich mich 1. werde ich wirklich zu wenig beachtet und darf darüber traurig sein und mehr Aufmerksamkeit einfordern oder 2. fühle ich mich nur so, obwohl ich eigentlich genug Beachtung bekomme und man ja auch nicht permanent beachtet werden kann. Oder noch ein Beispiel: ich traue mir eine Herausforderung nicht zu 1. ist das ein gesundes Gefühl und ich sollte dem nachgeben, damit ich mich nicht überfordere oder 2. ist das mein schwaches Selbstwertgefühl, was mir nur einredet, dass ich etwas nicht kann. Und ich sollte es genau deshalb versuchten
Ich habe gelernt, dass hinter meinen Gefühlen wie Wut, Trauer oder Angst, ob ein altes Problem steckt und daher misstraue ich meinen Gefühlen, will aber auch in mich hinein hören und tun, was mir gut tut. Das ist ein totaler Kampf und trotz vieler Stunden Therapie, weiß ich nicht welche Gefühle "gesunde Wünsche" und Bedürfnisse sind und hinter welchen eigentlich Verletzung und Angst steckt, die ich überwinden und bekämpfen sollte. Ich hoffe, ich erkläre mich hier irgendwie nachvollziehbar....ich wäre über Weiteren Rat echt dankbar!
Liebe Grüße
Hallo Jenny,
sorry, aber ich halte das für ein "interessantes" Problem, das mir so deutlich noch nicht begegnet ist. Es ist auch schön, dass du so fähig zur Selbstkritik und zur Reflexion bist. Aber vielleicht hast du davon auch etwas zuviel des Guten? Und es könnte auch noch Zwanghaftigkeit mit im Spiel sein, wenn du so viel darüber grübelst, welche Gefühle ihre Berechtigung haben und welche nicht.
Sind deine sehr selbstkritische Haltung und evtl. Zwanghaftigkeit auch Themen in deiner Therapie? Viele andere fühlen und tun einfach und schauen dann, wie sie mit ihrem Fühlen und Tun ankommen bzw. ob sie damit Erfolg haben. Wenn jemand ständig in Konflikt mit seinen Mitmenschen gerät, weil er schnell wütend wird, sollte er dieses Verhalten hinterfragen - egal ob dafür sein "inneres Kind" oder so etwas wie ein angeborenes Temperament verantwortlich sind. Darauf kommt es doch letztlich an.
Ich selbst kann sowieso schlecht zwischen dem "inneren Kind" und mir als erwachsenem Menschen unterscheiden. Die sind so eng miteinander verbunden. Und in meiner Therapie geht es auch nicht darum, evtl. "ungerechtfertigte" Ansprüche und Gefühle des inneren Kindes zurückzuweisen, sondern ich werde sozusagen als Gesamtpaket akzeptiert und versuche, mich als solches zu akzeptieren. Dadurch werden dann automatisch positive Veränderungen möglich, und nicht durch ein Differenzieren von gut und schlecht, berechtigt und unberechtigt, groß und klein.
sorry, aber ich halte das für ein "interessantes" Problem, das mir so deutlich noch nicht begegnet ist. Es ist auch schön, dass du so fähig zur Selbstkritik und zur Reflexion bist. Aber vielleicht hast du davon auch etwas zuviel des Guten? Und es könnte auch noch Zwanghaftigkeit mit im Spiel sein, wenn du so viel darüber grübelst, welche Gefühle ihre Berechtigung haben und welche nicht.
Sind deine sehr selbstkritische Haltung und evtl. Zwanghaftigkeit auch Themen in deiner Therapie? Viele andere fühlen und tun einfach und schauen dann, wie sie mit ihrem Fühlen und Tun ankommen bzw. ob sie damit Erfolg haben. Wenn jemand ständig in Konflikt mit seinen Mitmenschen gerät, weil er schnell wütend wird, sollte er dieses Verhalten hinterfragen - egal ob dafür sein "inneres Kind" oder so etwas wie ein angeborenes Temperament verantwortlich sind. Darauf kommt es doch letztlich an.
Ich selbst kann sowieso schlecht zwischen dem "inneren Kind" und mir als erwachsenem Menschen unterscheiden. Die sind so eng miteinander verbunden. Und in meiner Therapie geht es auch nicht darum, evtl. "ungerechtfertigte" Ansprüche und Gefühle des inneren Kindes zurückzuweisen, sondern ich werde sozusagen als Gesamtpaket akzeptiert und versuche, mich als solches zu akzeptieren. Dadurch werden dann automatisch positive Veränderungen möglich, und nicht durch ein Differenzieren von gut und schlecht, berechtigt und unberechtigt, groß und klein.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Hmh, Zwang kenne ich nicht also Thema. Ich will einfach alles richtig machen und mich "richtig" verhalten, da spielt vielleicht eher die Angst vor Fehlern und Perfektion eine Rolle. Ich hab ja quasi gelernt, dass die Gefühle oft nicht recht haben und der kopf einschreiten muss. Aber ich bin einfach nicht sicher, wann.
Wie genau meinst du das mit dem ausprobieren? Schauen, ob mein Umfeld gut reagiert? Dann würde ich mich ja wieder sehr anpassen oder? Habe das Gefühl, dass ich über dem ganzen denken langsam verblöde und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe.
Wie genau meinst du das mit dem ausprobieren? Schauen, ob mein Umfeld gut reagiert? Dann würde ich mich ja wieder sehr anpassen oder? Habe das Gefühl, dass ich über dem ganzen denken langsam verblöde und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe.
Und genau diese Angst und dieser Perfektionismus können zu einem zwanghaften Überlegen führen, was nun das Richtige ist.Jennyfrsgt hat geschrieben:Ich will einfach alles richtig machen und mich "richtig" verhalten, da spielt vielleicht eher die Angst vor Fehlern und Perfektion eine Rolle.
Deine Angst etwas falsch zu machen und der daraus resultierende Grübelzwang wirken offenbar kontraproduktiv. Es scheint, als würdest du übers Ziel hinausschießen.Jennyfrsgt hat geschrieben:Habe das Gefühl, dass ich über dem ganzen denken langsam verblöde und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe.
Schauen, ob es für dich gut ist. Dazu gehört auch, dass dein Umfeld nicht überwiegend negativ reagiert. Das hat nichts mit übermäßiger Anpassung zu tunJennyfrsgt hat geschrieben:Wie genau meinst du das mit dem ausprobieren? Schauen, ob mein Umfeld gut reagiert? Dann würde ich mich ja wieder sehr anpassen oder?
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Ja, da hast du sicher recht. Aber wie soll ich denn das, was ich in der Therapie lerne, anwenden, wenn nicht über den Kopf/ das denken/ die Erkenntnis, die dann ja oft im Widerspruch zum (kindlichen) Gefühl steht. Wie machen das andere? Oder sollte eine Therapie idealerweise nur das Gefühl ändern und gar nicht so viele Gedanken auslösen?
Vielleicht steckt auch die Angst dahinter, Emotionen einfach unkontrolliert auszuleben.Jennyfrsgt hat geschrieben:angemessene oder übertriebene Reaktion bzw. Was dahinter steckt --> grübeln. Was kann ich dagegen tun?
Das nachdenken, dient ja letztendlich dazu, die Gefühle unter Kontrolle zu behalten.
Also falls das so ist, wovor hast du Angst, wenn du deine Gefühle auslebst ohne sie durch Gedanken zu kontrollieren?
Warum im Widerspruch? Ziel könnte vielleicht sein, den Widerspruch aufzulösen.Jennyfrsgt hat geschrieben:nicht über den Kopf/ das denken/ die Erkenntnis, die dann ja oft im Widerspruch zum (kindlichen) Gefühl steh
Ich meine, du wertest deine Gefühle ab: kindlich, übertrieben usw. Warum?
I
Was mich an der ganzen Sache stört ist eher folgendes:
Du schreibst, dass Du guckst, ob die Gefühle "berechtigt" sind, oder ob das Kind "verrrückt spielt".
Das ist für meine Begriffe ein völlig falscher Ansatz. Wer hat Dich denn zu sowas veranlasst?
Es gibt keine falschen Gefühle.
Das ist erstmal so.
Und Du sollst auch nicht zwischen "richtigen" und "falschen" Gefühlen unterscheiden.
Das ist NICHT Sinn und Zweck der Sache.
Es geht eher darum, zu erkennen, dass der kindliche Anteil in Dir zu kurz gekommen ist und sein Recht einfordert. Das, was es einfordert IST sein Recht.
Das zu unterdrücken, weil Du jetzt meinst: Oooch, das gehört zu diesem störrischen balg, das geht ja mal gar nicht.....DAS macht Dich erst recht krank.
Wenn Du schon so weit bist, dass Du erkennen kannst: Welches sind erwachsene Reaktionen und welches sind eher kindliche Reaktionen, dann solltest Du auch dem Kind in Dir zuhören und es nicht abweisen.
Notfalls nimm Dir eine Puppe oder ein Stofftier und sag zu ihm:
Du, ich weiß, Du bist jetzt grad wirklich sauer. Mir gefällt das im Augenblick auch nicht und ich guck jetzt mal, wie wir die Sache angehen.
Du akzeptierst also die kindlichen Gefühle und "erklärst" aber dem Kind, dass Du das Problem jetzt lösen willst. Auf erwachsene Art. Seine Gefühle musst Du aber anerkennen und wenn Du kannst, dann tröste es. Tu das, was Du Dir von Deiner Mutter gewünscht hättest.
Nimm es in den Arm, halte es fest, lass es weinen und toben und zeig ihm, dass das völlig okay ist und dass Du es trotzdem liebst.
Du schreibst, dass Du guckst, ob die Gefühle "berechtigt" sind, oder ob das Kind "verrrückt spielt".
Das ist für meine Begriffe ein völlig falscher Ansatz. Wer hat Dich denn zu sowas veranlasst?
Es gibt keine falschen Gefühle.
Das ist erstmal so.
Und Du sollst auch nicht zwischen "richtigen" und "falschen" Gefühlen unterscheiden.
Das ist NICHT Sinn und Zweck der Sache.
Es geht eher darum, zu erkennen, dass der kindliche Anteil in Dir zu kurz gekommen ist und sein Recht einfordert. Das, was es einfordert IST sein Recht.
Das zu unterdrücken, weil Du jetzt meinst: Oooch, das gehört zu diesem störrischen balg, das geht ja mal gar nicht.....DAS macht Dich erst recht krank.
Wenn Du schon so weit bist, dass Du erkennen kannst: Welches sind erwachsene Reaktionen und welches sind eher kindliche Reaktionen, dann solltest Du auch dem Kind in Dir zuhören und es nicht abweisen.
Notfalls nimm Dir eine Puppe oder ein Stofftier und sag zu ihm:
Du, ich weiß, Du bist jetzt grad wirklich sauer. Mir gefällt das im Augenblick auch nicht und ich guck jetzt mal, wie wir die Sache angehen.
Du akzeptierst also die kindlichen Gefühle und "erklärst" aber dem Kind, dass Du das Problem jetzt lösen willst. Auf erwachsene Art. Seine Gefühle musst Du aber anerkennen und wenn Du kannst, dann tröste es. Tu das, was Du Dir von Deiner Mutter gewünscht hättest.
Nimm es in den Arm, halte es fest, lass es weinen und toben und zeig ihm, dass das völlig okay ist und dass Du es trotzdem liebst.
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- Forums-Insider
- , 53
- Beiträge: 185
ich kann Dich sehr, sehr gut verstehen. Meine Gefühle haben mich früher oft in große Schwierigkeiten gebracht. Weil ich sie spontan ausgelebt habe.
Meinen Kindern gegenüber habe ich große Schuld auf mich geladen, weil ich meine Gefühle ausgelebt habe. Jede Mutter kennt das: Hass auf das geliebte Kind, weil sie einfach am Ende ist und das Kind immer noch fordert und fordert.
Ich habe Menschen "geliebt", die mich gefühlsmäßig an meine Kindheit erinnert haben und mich diesen Menschen ausgeliefert.
Nach ungefähr der Hälfte der Therapie hatte ich gelernt, dass Gefühle nicht ausgelebt werden müssen. Es erscheint mir so, als wärst Du jetzt therapietechnisch auf diesem Stand.
Gefühle können gefühlt und angesehen werden, bedürfen aber keiner sofortigen Reaktion. Ich darf Gefühle stundenlang anschauen und wenn ich bereit bin darauf reagieren, oder auch nicht.
Heute -nach 10 Jahren Therapie- gehen Gefühle und Verstand Hand in Hand. Automatisch. Kopf und Bauch sind ein gutes Team.
Lass Dir einfach noch ein bisschen Zeit. Das kommt irgendwann bestimmt von allein.
Liebe Grüße
Bergkristall
Meinen Kindern gegenüber habe ich große Schuld auf mich geladen, weil ich meine Gefühle ausgelebt habe. Jede Mutter kennt das: Hass auf das geliebte Kind, weil sie einfach am Ende ist und das Kind immer noch fordert und fordert.
Ich habe Menschen "geliebt", die mich gefühlsmäßig an meine Kindheit erinnert haben und mich diesen Menschen ausgeliefert.
Nach ungefähr der Hälfte der Therapie hatte ich gelernt, dass Gefühle nicht ausgelebt werden müssen. Es erscheint mir so, als wärst Du jetzt therapietechnisch auf diesem Stand.
Gefühle können gefühlt und angesehen werden, bedürfen aber keiner sofortigen Reaktion. Ich darf Gefühle stundenlang anschauen und wenn ich bereit bin darauf reagieren, oder auch nicht.
Heute -nach 10 Jahren Therapie- gehen Gefühle und Verstand Hand in Hand. Automatisch. Kopf und Bauch sind ein gutes Team.
Lass Dir einfach noch ein bisschen Zeit. Das kommt irgendwann bestimmt von allein.
Liebe Grüße
Bergkristall
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Danke für eure super Beiträge,mich glaube, das hilft. Ich habe Angst vor zwei Dingen: 1. dass ich aufgrund meiner Emotionen abgelehnt werde. Passiert ja tatsächlich oft, wenn man sauer wird . Und 2. einen Fehler zu machen, die falsche Entscheidung zu treffen. Es ist wohl tatsächlich so, dass ich meine Gefühle oft als übertrieben/ hysterisch/ krank betrachte oder Angst davor habe, sie könnten es sein. Und da ich so auf keinen Fall sein will (habe das in der Familie), wird alles unterdrückt, um bloß nicht so "Psycho" zu sein. Ich habe Angst, dass ich mit meinen Gefühlen und auch unkontrollierten Gefühlen, Schäden anrichte glaube ich und mir dadurch etwas kaputt mache. Sei es in Beziehungen, im Job oder oder. Ich will diese doofen Gefühle endlich los sein nach der langen Therapie-Zeit und mich nicht mehr mit ihnen beschäftigen. Andererseits werden sie genau dadurch ja fast noch stärker.
So, auch ein kleiner Ausbruch
So, auch ein kleiner Ausbruch
Diese Gefühle werden weniger stark, wenn Du es schaffst, sie zu akzeptieren.
Sie sind da. Sie gehören zu Dir und sie haben ihre Berechtigung.
Sie wollen gesehen werden.
Ausleben musst Du sie dafür nicht in der Situation, aber Du darfst Deinem Kind trotzdem später - wenn ihr alleine seid - erlauben, diese Gefühle auszuleben. Weine, tobe, renne, wenn Dir danach ist.
Aber ganz wichtig ist es, diese Gefühle ernst zu nehmen. Sie sind da, sie gehören zu Dir, sie haben einen Grund, dass sie da sind, sie sind NICHT schlecht.
...aber Du bist jetzt erwachsen. Du musst sie nicht unreflektiert auf jemanden loslassen.
Du kannst sie anerkennen und akzeptieren und dann erwachsen handeln.
Du bist schon sehr weit, nur Mut, das schaffst Du!
Sie sind da. Sie gehören zu Dir und sie haben ihre Berechtigung.
Sie wollen gesehen werden.
Ausleben musst Du sie dafür nicht in der Situation, aber Du darfst Deinem Kind trotzdem später - wenn ihr alleine seid - erlauben, diese Gefühle auszuleben. Weine, tobe, renne, wenn Dir danach ist.
Aber ganz wichtig ist es, diese Gefühle ernst zu nehmen. Sie sind da, sie gehören zu Dir, sie haben einen Grund, dass sie da sind, sie sind NICHT schlecht.
...aber Du bist jetzt erwachsen. Du musst sie nicht unreflektiert auf jemanden loslassen.
Du kannst sie anerkennen und akzeptieren und dann erwachsen handeln.
Du bist schon sehr weit, nur Mut, das schaffst Du!
Ums einzugrenzen, persönlich wird es bei mir problematisch, wenn ich mich zuwenig beachtet fühle, sobald es in ein Gefühl der Vernachlässigbarkeit kippt.Jennyfrsgt hat geschrieben:
Beispiele sind zB., wenn ich mich zu wenig beachtet fühle, frage ich mich 1. werde ich wirklich zu wenig beachtet und darf darüber traurig sein und mehr Aufmerksamkeit einfordern oder 2. fühle ich mich nur so, obwohl ich eigentlich genug Beachtung bekomme und man ja auch nicht permanent beachtet werden kann.
In einer Beziehung erinner ich mich hab ich wegen etwas Hilfe gebraucht, nicht lebensnotwendig aber hilfreich, die Person sagte zu, aber immer wieder ab, aus hedonistischen gründen, ihm waren andere Dinge zu den zeitpunkten einfach lieber, angenehmer.
Da fühlte ich mich gewissermaßen nicht beachtet, vernachlässigbar usw. Da finde ich es auch ok, als nach dem dritten geplatzten Termin ich dann das Angebot bekam, jetzt können wir das machen, zu antworten "Ne, laß mal gut sein.", kam mir zu blöd so auf der Resterampe wartend.
Mögen andere da nicht so beleidigt sein, mir scheint es legitim.
Ich denke in diesem Punkt hängt es davon ab wie man was in der Beziehung sein will, für manche reicht es aus hauptsache dabei zu sein, andere wollen eine bestimmende Position, Vorlieben sind ja im Grunde nichts falsches, wenn man nicht andere dazu zwingt.
Ein anderes Beispiel, schon ewig her, ich bin mehr der intelektuell interessierte Typ, als das anfing und ich meinte super-bedeutendes entdeckt zu haben und einem Kumpel damals stundenlang davon erzählte, solange bis mir klarwurde ich hätte genauso gut übers Wetter reden können, ihm war nur wichtig gewesen die Zeit mit etwas zu füllen, kam ich mir teils nicht beachtet vor, was aber wohl nur daran lag, daß wir verschiedene Interessen hatten.
Hat mich gewurmt damals, aber ich kann ihm ja nicht vorwerfen, daß ihn die Frage ob wir nur eine Reaktion sind oder nicht, was mein Weltbild erschütterte, kalt läßt. Da würde ich heute sagen mein Gefühl von damals war etwas überzogen.
Letztens war ich mit einem Bekannten zum Sport verabredet, er war sich nicht sicher, ob der Termin klappt, ich entgegnete daraufhin "ich bin so oder so da, wenn du kommst können wir was zusammen machen, wenn nicht, nicht schlimm", ich empfand es als angenehme Lockerheit, für ihn, ihm die Wahl zu geben, nicht festzunageln, er sagte es nicht direkt, aber ich bin mir einigermaßen sicher, daß er gekränkt war, es bei ihm relativierend, vernachlässigend rüberkam "Ist egal ob du da bist oder nicht", er es lieber gahabt hätte "Mann, schade, hatte mich drauf gefreut."
Da fand ich sein Empfinden übertrieben.
Ist vielleicht hilfreich es bei dir an einem direkten Beispiel festzumachen, was vernünftig, angemessen wäre, so allgemein, offen gehalten, kann es jede Wertung, oder auch keine, haben.
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Thread-EröffnerIn - sporadischer Gast
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Ihr lieben, es hat schon sehr geholfen. Habe die letzen Tage einfach gehört, was ich jetzt möchte und es nicht be- oder verurteilt. Dann habe ich überlegt, wie ich das jetzt bekommen kann oder sonst wie konstruktiv lösen. Und am Ende habe ich mir auch ein paar "übertriebene" Gefühle erlaubt und werde sie in der Therapie besprechen. Momentan sind sie eben einfach noch da. Ich hoffe, ich komme damit erst mal weiter.
Danke für die super Hilfe. Manchmal ist man einfach so in sich gefangen. Wünsche euch allen nur das beste für euren Weg!!
Danke für die super Hilfe. Manchmal ist man einfach so in sich gefangen. Wünsche euch allen nur das beste für euren Weg!!
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