Therapeut meldet sich nicht!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chaosprinzessin
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Beitrag Sa., 10.05.2014, 10:41


Der Wunsch nach dem Tod hat doch mehr mit dem Wunsch nach Erlösung aus einer unerträglichen Lebenssituation zu tun.
LynnCard, auf der einen Seite ja. Meistens steckt hinter Suizid doch, dass man keine Lösung mehr für gewisse Probleme/Situationen sieht. Manchmal gibt es aber auch keine guten Lösungen, sondern nur schlechte oder ganz schlechte. Und es gibt wirklich Menschen, da versteh ich es, da ist es so furchtbar, dass ich den Suizid gerechtfertigt finde. Kämpfen kostet nämlich auch Kraft und kann Jahre dauern, bis es anschlägt, bzw. sich lohnt. Oft verstehe ich, wenn man dafür keine Kraft mehr geben will.
irgendwie alles ein Kreislauf im Leben
Ja, sicher Betthupferl. Aber ist deswegen Suizid zu befürworten oder zu verachten? Nein. Es kann auch alles schlimmer machen - ich glaube kaum, dass die Situation der Familie jetzt besser ist, die Probleme haben sich nur verlagert. Und ich weiß nicht, was mir "lieber" wäre - 2 lebende Menschen und einer davon Alkoholkrank oder 1 überlebender ex-Alki, der gebrochen istP
Out of suffering have emerged the strongest souls; the most massive characters are seared with scars.

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nonStop
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Beitrag Sa., 17.05.2014, 00:35

Ich denke das das beim Thema Selbstmord auch immer das genauer Hinschauen wichtig ist.. Wer versucht es ? Warum ? Man kann es nicht pauschalisieren, glaube ich.. Denn es gibt viele Varianten warum der ein oder andere es in Erwägung zieht oder es sogar vollzieht.. Fakt ist aber doch, dass wenn es glückt, die Hinterbliebenen mit Schuldgefühle und großer Trauer zu kämpfen Haben .. Ist das der Zweck des Suizid ?
Es steht doch immer das "warum" im Raum.. Aus der Sicht eines Selbstmordversuches eines Freundes von mir "" er üblebte, hatte schieres Glück und ist heute in Therapie ...
Zitat des Freundes "" ich spürte keine Gefühle mehr, kein Glück , meine Beziehung zerbrach, mein Job langweiligste mich, ich war unglücklich dort, es war wie ein tunnelblick, plötzlich Stand ich auf diesen Dach des Hochhauses ( 8stock) .. Ich fühlte nix mehr, wollte nur noch weg aus dieser Welt .. Keiner ahnte irgendwas wie es mir ging.. Ich dachte nicht mehr, ich sprang.. Landete auf ein vordach des Eingang .. Wochen später kam ich auf der intensiv wieder zu mir nachdem ich im Koma lag.. Diagnose danach ( Depression ) wohl aus erblicher Veranlagung.. Keiner wusste es .. Das ganze ist nun 10 Jahre her, mitlerweile geht es diesen Freund wieder gut aber er wird ein ( sein ) leben lang in psychologischer Abhandlung bleiben.. Seine Familie macht sich immerzu sorgen um ihn, er könnte ja noch mal springen..
Anderer Fall.. Ich selbst.. Ein aktiver Versuch als Teenager glücklicherweise im Affekt und deshalb nicht geglückt.. Dann eine heranreifende Idee vor ca 6 Jahren die sich immer mehr festigte.. Aber hatte und hätte ich niemanden davon erzählt, eben weil ich davon dann auch nicht abgehalten werden wollte , ich tat es nur nicht aus Liebe zu meinen Bruder den ich nicht allein lassen wollte.. Ich glaube wirklich das wenn man sich umbringen möchte es dann einfach ohne Ankündigung tut, weil man nicht abgehalten werden möchte von sein Plan.. Man ist so verletzt und verzweifelt und hilflos das man dieses als einziger Ausweg für sich sieht. Und ja ich denke auch das Suizid etwas egoistisches hat aber auch das der mensch es nicht erfassen kann weil er diesen tunnelblick in diesen Moment hat.. Und des weiteren denke ich das diese Menschen die ansprechen Suizid ausführen zu wollen eben genau damit erstens um Hilfe bitten und zweitens die Verantwortung für sich selbst gerne anderen übergeben wollen.. Auch da gibt es unterschiede wenn man genauer hinsieht.. Zum einen diese Menschen die mit der Aussage sich umbringen zu wollen ein Verhalten bei dem den sie es sagen zu erzwingen.. Evtl Aufmerksamkeit ( emotionale Erpressung ) herbeizuführen .. Dann diese Menschen denen es wirklich ernst ist, die aber Angst haben es wirklich zu tun und gerettet werden möchten, also die Verantwortung in andere Hände legen. Es ist schwer für mich ethisch über Selbstmord zu urteilen.. Ich verurteile nur diesen emotional erpressten suizidversuch der immer und immer wieder von der Person kommt und allen Menschen in seiner Umgebung auf Trab hält, alles dreht sich immer nur um diese Person.. Ja diese Person braucht dann auch Hilfe und es ist auch ein Krankheitsbild aber ein anderes und nicht daselbe des Selbstmordpatienten.. Suizid ist ein sehr sehr ernstes Thema.. Aber letztlich ist nur jeder für sich selbst verantwortlich.. Der der sich töten will tut es meistens still ohne Vorankündigung.. Über das wie entscheidet dieser Mensch ja auch noch selbst, Zug, springen, föhn, Pillen usw..die meisten die es tun sind leider oft so verzweifelt oder ferngesteuert von depressiven Schüben das keiner es verhindern kann.. Warum sollte ich als potenzieller Selbstmörder herausposaunen was ich vor hätte, doch nur Dann zu einem Zwecke.. " Hilfe verhindere das ich es tue, nimm mir diese Entscheidung und rette mich" oder um folgendes zu erreichen.. " ich bringe mich um wenn du nicht das tust was ich will, kümmere dich um mich"...." Man hat mir weh getan nun tue ich dir auch weh, wenn du nicht willst das ich gehen dann ......... Usw...

So sehe ich die Dinge und teilweise die Persönlichkeiten die hinter Suizid stehen

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Betthupferl
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Beiträge: 115

Beitrag Sa., 17.05.2014, 12:41

Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich,
nur Kinder sind diesen Selbstverantwortlichen stets ausgeliefert...

auch Rauchen ist Selbstmord, auf Raten,
und Mord mit dazu, wenn jahrzentelang Jemand mitrauchen muss...
oder ein Mitmensch auf Kosten anderer sich seine Probleme auskuriert...
unter Millarden Menschen auf diesem Planeten,
wird es immer unzählig viele Meinungen geben...

warum sollte Jemand, der einfach nicht mehr Leben will,
und auch keine Verantwortung für Jemanden anderen trägt,
nicht selber entscheiden dürfen,
ob er gehen will oder nicht?
Nur weil es Jemanden gibt,
der dann trauern muss, hat der "Selbstmord verlangende" wirklich die Verantwortung über das Glück der Anderen?

Wenn ein Raser wahnsinnig Auto fährt, nimmt der Rücksicht, auf mögliche Hinterbliebene?
Fragen andere, welches Schicksal wo dahinter stecken könnte?
Interessiert das wirklich Jemanden,
oder geht es immer nur um das Wohl von Anderen?

Ich habe auch einpaar Erfahrungen mit dem Thema, einerseits kenne ich den Kurzschlussmoment,
grundätzlich bin ich aber abolute Lebensbefürworterin,
und allen voran, fühle ich mich sehr verantwortlich für meine Kinder die ich in diese Welt gestzt habe...
also von daher, sehe ich eher kein Problem für mich,
wobei man nie sagen kann, was irgendwann kommen kann...

aber wirklich schlimm in meinem Leben war,
als ich so ca. fünf war,
kündigte meine Mutter ihren Selbstmord an,
und zwar ihrer engsten Vertrauten,
MIR...

vielleicht gehe ich heute deshalb so distanziert mit dem Thema um
und das tatsächlich jeder für sich die Verantwortung trägt,
damals war es für mich ein Trauma...
übrigens - sie lebt heute noch,
aber die Angst die sie mir damals einpflanzte, mit der muss ich klar kommen.
Das alles kostete mir u.a. viele Therapiejahre...
aber eines ist klar,
auch sie wurde von anderen Menschen dahin gebracht,
als Kind missbraucht, ect. ect.

ein Kreislauf, oder?
Wo fängt man da an zu diskutieren, wo hört man auf...
Liebe und Lachen wirken Wunder

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nonStop
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Beitrag Sa., 17.05.2014, 22:24

Klar ist das oft ein Kreislauf...man kann diesen aber ausbrechen wenn man weiß wie. Und das man rauchen als Selbstmord in Raten sieht, finde ich hinkt der Vergleich..Auch ich bin Raucher und weiß das es mir nicht gut tut, trotzdem tue ich es aus der Sucht heraus und nicht um mich langsam bewusst um zu bringen .. Das tuen die wenigsten die Rauchen.. Wenn man es aus dem Blick betrachtete könnte man auch sagen " wir leben um zu sterben" das ganze Leben ist Selbstmord auf raten, den am Ende steht der Tod .. Sowieso.. Finde ich im Zusammenhang warum Menschen Selbstmord begehen völlig verzerrt ...Rauchen, Unfall, usw... Hat auch was mit Verantwortung und Eigenverantwortung zu tun ..
Die Frage warum ein Mensch Selbstmord begeht oder begehen möchte und was er damit bezwecken möchte steht in direkten Zusammenhang eines Selbstmordes.. Eine Aktion ruft eine Reaktion hervor. .. Aktion sich töten und erfolgreich sein gleich Reaktion auf die Aktion Tod ..
Aktion ( irgendwem) sagen sich töten zu wollen erfordert eine Reaktion von dem jenigen dem es gesagt wurde, ergo man bekommt eine Reaktion die nicht der Tod ist, sondern, Mitleid, Zuspruch, Aufmerksamkeit, Hilfe, wärme, oder gar Ablehnung , Unverständniss, Frust...
Ich finde es schon ziemlich hilflos und unverantwortlich einem 5 jährigem als "vertraute"Person einen Selbstmord anzudrohen.. Wozu sagt man sowas einem Kind ??!!! Welche Reaktion wurde den hier vom Kind erwartet, erhofft ?? Natürlich ist das kein gesundes erwachsenes verhalten und statt da drüber nachzudenken wurde dann ein 5 jähriges die Verantwortung für ein erwachsenen Menschen aufgedrückt...Irre.. Geht garnicht in meinen Augen.. Und ich hoffe das du es irgendwann überwunden hast...
Die Verantwortung eines jeden Erwachsenen liegt natürlich auch darin zu erkennen wenn betroffene Jugendliche oder erwachsene Freunde in irgendeiner Form selbstmordgefährdet sind.. Dann sollte man genauer hinschauen und den betroffenen Hilfe zukommen lassen, genauer Hinschauen heißt aber auch erkennen zu können ob ein Selbstmordversuch ernst gemeint ist oder aber ein Schrei nach Aufmerksamkeit und einer anderen psychischen Störung zugrunde liegt und dann helfend einschreiten wenn möglich.. Es gibt eben auch die andere Seite, die das man sich nicht töten wird, es aber jmd. so erzählt als ob man diese vorhat am Ende erhofft sich dieser jemand aber nicht den Tod als Reaktion sondern das Leben voller Aufmerksamkeit und nähe.. Was auch ein Anspruch auf "gehört werden" hat im ramen der Aktion wie es eingefordert wird..
Doch wenn jemand so verzweifelt ist das er den Tod für sich als einziger Ausweg sieht, wird er es 100% still versuchen um am Ende zum Ziel (Tod) zu kommen...den jede Aktion erzwingt eine Reaktion .. Egal wie lange man darüber diskutiert

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Betthupferl
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 06:24

hi nonStop,

als aktiver Raucher argumentiert man noch so...
ich habe auch mal viele Jahre geraucht - ich sehe es heute tatsächlich als Selbstmord auf Raten, aus eigenem Befinden...

wie gut sich die Luft und das atmen anfühlt,
wenn man erst mal auf den Klimmstengel verzichtet,
das kapiert man erst, wenn man es tatsächlich hinter sich gelassen hat.
Die Sucht - jede Sucht ist eine Suche (nach irgendwas),
und auch Selbstmörder suchen im Grunde was, nämlich sich selbst...nur hoffen sie auf die Lösung im Jenseits...ob sie sich dort finden ist eine offene Frage...

ich denke, wer sich BEWUSST einer ungesunden Lebensweise aussetzt,
nimmt in Kauf FRÜHER zu sterben,
Unfälle - nicht selber herbeigeführt, sind Schicksal, wie vieles andere im Leben auch,
und sterben muss jeder, das ist das einzig faire im Leben...
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nonStop
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Beitrag Mo., 19.05.2014, 12:30

Hi Betthüpfl , vllt Hast du ein wenig Recht das ich als Raucher nicht ganz objektiv bin..dich für mich hat das wenig mit bewussten Selbstmord als einzige Lösung zu tun.. vieles was wir Menschen tun , aus sucht oder Gewohnheit ist ungesund und führt irgendwann zum Tode ( schneller als ohne diese Last ( Drogen , Fettleibigkeit, Magersucht, Alkohol, Nikotin , extrem Sport usw..) Aber es ist definitiv anders als bei zb depressiven Menschen die aus den Leben gehen wollen weil sie kein Ausweg sehen ..Ich denke das sollte man nicht auf die gleiche stufe stellen . Auch Glaube ich das jmd der sich umbringen möchten nur in diesen Moment der Verzweiflung es als einzigen Ausweg sieht ( berühmte tunnelblick ) ein anderer könnte den Menschen vllt ein anderen Lösungsweg aufzeigen ..es ist nur sehr schwer an diese Menschen ran zu kommen , weil sie sich nicht öffnen und gehen wollen , es deshalb auch still tun . Wenn sowieso alles am Ende auf den Tod hinausläuft wozu sich dann um andre kümmern , könnte man vor allem die Augen verschließen ...glücklicherweise tun das viele Menschen nicht, sind offen zu helfen

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