hallo,
heute hatte ich wieder Therapie. Ich bin bei meinem Psychiater (er ist gleichzeitig mein Therapeut) seit nun mehr 5 Jahren. Ich saß also im Wartezimmer und hörte jemanden reden und lachen - es waren mehrere Stimmen - Frauen- und Männerstimmen. Nichts ahnend, dass die Stimmen aus dem Zimmer der anderen Therapeutin kamen (-> Praxisgemeinschaft) wurde ich wahnsinnig eifersüchtig. Ich dachte mir, warum lacht er mit anderen Patienten und mit mir nicht, oder nur wenig. Ich kannte das Lachen, also die Art wie er lachte gar nicht, aber, wie gesagt, ich wusste ja nicht, dass diese Stimmen nicht aus seinem Zimmer kamen...ich kam auch gar nicht auf die Idee, obwohl sie mir fremd waren. Ich vermutete auch, dass eine bestimmte Patientin bei ihm sei und wurde mit einem Mal wahnsinnig eifersüchtig. Ich wurde auch wütend, weil ich mir dachte, ich will ihn nicht teilen, ich will seine einzige Patientin sein, zumindest die einzige, die er mag. Schließlich wurde die Wut so groß, dass ich keinen anderen Weg mehr wusste, als mir etwas anzutun, anders wusste ich nicht mit dieser Gefühlsüberflutung umzugehen. Ich nahm meine Zigaretten und mein Feuer und ging vors Haus und brannte mich acht Mal. Danach ging ich wieder rauf und die Therapiestunde begann. Ich war immer noch so wütend und sagte ihm dann, dass ich mich gebrannt hatte und wenn er nicht fragen würde "warum?" würde ich nie mehr ein Wort mit ihm sprechen...
Ich frage mich: warum tu ich so etwas? warum bin ich eifersüchtig, wenn es doch gar nicht angemessen ist? warum habe ich solche Angst ihn zu verlieren?
Könnt ihr mir weiterhelfen? Gibt es noch jemanden, der vielleicht mehr für seinen Therapeuten empfindet, als angebracht ist oder auch eifersüchtig ist auf andere Patienten?
Danke schon mal...
Eifersucht auf andere Patienten, Drohungen und SVV
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo,
ich bin nicht mehr so eifersüchtig, hätte mich auch nie verletzt, aber ich WAR extrem eifersüchtig. Ich konnte all die Leute nicht verstehen, die nicht solche Gefühle hatten. Ich hätte in Gedanken die anderen Patienten (es betrifft nur jüngere Frauen) am liebsten in tausende Stücke gerissen. Was fällt denen ein, mir den Therapeuten wegzunehmen?! - Das waren wirklich meine Gefühle.
So ganz haben wir nicht ausgesprochen, was die Ursache war. Und ich weiß auch nicht so genau, wodurch es besser wurde. Er wollte mir vermitteln, dass ich zwar nicht die Einzige sei, dass ich ihm aber nicht weniger wichtig sei als die anderen Patienten. Und das hat er so gekonnt rübergebracht, dass ich mich plötzlich wichtig fühlte und ernst genommen. Ich wollte primär eigentlich nicht die Lieblingspatientin sein (also, höchstens ein bisschen ); mein Problem war eher, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, wie das gehen sollte, dass er mich noch mag, wenn er gleichzeitig andere Patienten mag.
Jetzt kann ich es mir vorstellen. Klar, ich mag es immer noch nicht, ihnen zu begegnen; das ist schon eine Herausforderung. Aber es versetzt mich nicht mehr in Angst und Schrecken.
Was dir helfen könnte, wäre, zu akzeptieren, dass das ein Problem IN DIR ist. Drohungen helfen dagegen zum Beispiel gar nicht. Als ich verstanden hab, dass es meine eigenen Minderwertigkeitsgefühle sind und sonst gar nichts, musste ich nicht mehr eifersüchtig sein. Mir nimmt niemand was weg: Ich habe eine gute Beziehung zum Therapeuten, und andere dürfen das auch haben.
Frag mich nicht, WIE ich das hinbekommen habe. Aber es kann funktionieren.
ich bin nicht mehr so eifersüchtig, hätte mich auch nie verletzt, aber ich WAR extrem eifersüchtig. Ich konnte all die Leute nicht verstehen, die nicht solche Gefühle hatten. Ich hätte in Gedanken die anderen Patienten (es betrifft nur jüngere Frauen) am liebsten in tausende Stücke gerissen. Was fällt denen ein, mir den Therapeuten wegzunehmen?! - Das waren wirklich meine Gefühle.
So ganz haben wir nicht ausgesprochen, was die Ursache war. Und ich weiß auch nicht so genau, wodurch es besser wurde. Er wollte mir vermitteln, dass ich zwar nicht die Einzige sei, dass ich ihm aber nicht weniger wichtig sei als die anderen Patienten. Und das hat er so gekonnt rübergebracht, dass ich mich plötzlich wichtig fühlte und ernst genommen. Ich wollte primär eigentlich nicht die Lieblingspatientin sein (also, höchstens ein bisschen ); mein Problem war eher, dass ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, wie das gehen sollte, dass er mich noch mag, wenn er gleichzeitig andere Patienten mag.
Jetzt kann ich es mir vorstellen. Klar, ich mag es immer noch nicht, ihnen zu begegnen; das ist schon eine Herausforderung. Aber es versetzt mich nicht mehr in Angst und Schrecken.
Was dir helfen könnte, wäre, zu akzeptieren, dass das ein Problem IN DIR ist. Drohungen helfen dagegen zum Beispiel gar nicht. Als ich verstanden hab, dass es meine eigenen Minderwertigkeitsgefühle sind und sonst gar nichts, musste ich nicht mehr eifersüchtig sein. Mir nimmt niemand was weg: Ich habe eine gute Beziehung zum Therapeuten, und andere dürfen das auch haben.
Frag mich nicht, WIE ich das hinbekommen habe. Aber es kann funktionieren.
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ich war früher in der tagesklinik manchmal eifersüchtig auf die anderen patienten meiner einzelthera, habe das aber nie angesprochen. wäre mir zu unangenehm gewesen. da war es aber auch so weit, dass als mir eine mitpatientin, mit der ich gut konnte, geknickt berichtete, frau x habe sie in der therapie tierisch heruntergeputzt, ich zwar verständnisvoll spielte, aber in wahrheit sogar etwas schadenfroh war
bei meiner jetzigen thera kenne ich iene patientin vom sehen her, sie ist manchmal vor mir da, dann quatschen wir im wartezimmer noch ein paar sätze. ich sage mir aber auch immer: meine thera gibt mir das, was ICH brauche, also können die anderen auch ahben, was SIE brauchen. und brauchen sie mal mehr als ich, so sollen sie es auch haben.
es gab da allerdings mal eine situation, in der meine thera versehentlich einen termin doppelt belegt hatte. als wir dann zu zweit da saßen, hat sie sich entschuldigt und gesagt, sie hätte auch noch einen termin heute um drei uhr. ich dachte noch so, wenn jetzt die andere patientin den zwölfuhrtermin kriegt, muss ich wieder wie so oft im leben hinter anderen zurückstehen, und das wird mich sehr triggern. aber sie fuhr dann fort, dass ich von weiter her käme und daher jetzt dran sei, und fragte die andere, ob drei uhr klappen würde. diese sagte, das ginge nicht, sie habe nachmittags noch was vor, und dennoch habe ich den doppelt belegten termin dann bekommen. ich fühlte mich allerdings nicht bevorzugt, obwohl ich mich sehr benachteiligt gefühlt hätte, hätte sie das ganze anders gelöst.
bei meiner jetzigen thera kenne ich iene patientin vom sehen her, sie ist manchmal vor mir da, dann quatschen wir im wartezimmer noch ein paar sätze. ich sage mir aber auch immer: meine thera gibt mir das, was ICH brauche, also können die anderen auch ahben, was SIE brauchen. und brauchen sie mal mehr als ich, so sollen sie es auch haben.
es gab da allerdings mal eine situation, in der meine thera versehentlich einen termin doppelt belegt hatte. als wir dann zu zweit da saßen, hat sie sich entschuldigt und gesagt, sie hätte auch noch einen termin heute um drei uhr. ich dachte noch so, wenn jetzt die andere patientin den zwölfuhrtermin kriegt, muss ich wieder wie so oft im leben hinter anderen zurückstehen, und das wird mich sehr triggern. aber sie fuhr dann fort, dass ich von weiter her käme und daher jetzt dran sei, und fragte die andere, ob drei uhr klappen würde. diese sagte, das ginge nicht, sie habe nachmittags noch was vor, und dennoch habe ich den doppelt belegten termin dann bekommen. ich fühlte mich allerdings nicht bevorzugt, obwohl ich mich sehr benachteiligt gefühlt hätte, hätte sie das ganze anders gelöst.
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Ich war früher auch immer ganz, ganz schrecklich eifersüchtig auf alle anderen Patienten.
Nach mittlerweile 4,5 Jahren Therapie mit allen Höhen und Tiefen bin ich das nicht mehr. Ich habe nun verstanden, daß es sich nur um eine therapeutische Beziehung handelt. Das bedeutet, ALLE Patienten bekommen diese vermeintliche Zuneigung, keiner mehr oder weniger und das hat nichts zu sagen, denn......es ist nur auf therapeutischer Ebene.
Alle Patienten, die sich einbilden, daß gerade sie besonders von meiner Thera gemocht werden und evtl. versuchen näheren Kontakt herzustellen, oder auch denken sie wird bis zum Sankt Nimmerleinstag bei ihnen bleiben, werden durch die gleiche Hölle gehen, durch die ich gegangen bin, und teilweise immer noch gehe, ehe sie verstehen. Und DAS möchte ich nie mehr erleben um es verstehen zu können. DARAUF kann jund will ich gar nicht eifersüchtig sein.
Es ist nur eine therapeutische Beziehung. Mit allen Vorteilen und Nachteilen. Es ist Zuneigung auf Krankenschein. Nichts anderes. In einer Therapie gibt es keine realistische Zuneigung oder sonstiges. Es ist nur auf therapeutischer Ebene.
Nach mittlerweile 4,5 Jahren Therapie mit allen Höhen und Tiefen bin ich das nicht mehr. Ich habe nun verstanden, daß es sich nur um eine therapeutische Beziehung handelt. Das bedeutet, ALLE Patienten bekommen diese vermeintliche Zuneigung, keiner mehr oder weniger und das hat nichts zu sagen, denn......es ist nur auf therapeutischer Ebene.
Alle Patienten, die sich einbilden, daß gerade sie besonders von meiner Thera gemocht werden und evtl. versuchen näheren Kontakt herzustellen, oder auch denken sie wird bis zum Sankt Nimmerleinstag bei ihnen bleiben, werden durch die gleiche Hölle gehen, durch die ich gegangen bin, und teilweise immer noch gehe, ehe sie verstehen. Und DAS möchte ich nie mehr erleben um es verstehen zu können. DARAUF kann jund will ich gar nicht eifersüchtig sein.
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LG, CrazyChild
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Aber was macht dich so sicher, dass deine Annahme richtig ist?
Letztlich können wir alle nur vermuten, weil wir nicht in das Hirn der Therapeuten oder anderer Menschen hineinsehen. Es gibt keine Beweise in Form eines Lügendetektors. Es gibt das, was gesagt wird und das, was wir fühlen. Wenn wir fühlen, dass uns Zuneigung und Mitgefühl entgegengebracht wird und wenn uns gesagt wird, dass das durchaus 'richtige' Gefühle und keine vorgespielten sind - warum sollte man da zweifeln?
Was natürlich richtig ist, ist, dass das eine bezahlte Form der Zuneigung ist. Also, der Therapeut ist nicht mit dem Patienten zusammen, WEIL er diesen so toll findet. Aber das heißt doch gar nicht, dass die pure Gleichgültigkeit herrscht.
Ich kann verstehen, dass du verbittert bist, aber ich kann nicht mehr verstehen, dass du sagst, es würden früher oder später alle deine Erfahrung machen. Jeder Mensch ist anders, und jede Beziehung ist es auch. Und vieles lässt sich nicht in Worten beschreiben oder in Schubkästen packen.
Letztlich können wir alle nur vermuten, weil wir nicht in das Hirn der Therapeuten oder anderer Menschen hineinsehen. Es gibt keine Beweise in Form eines Lügendetektors. Es gibt das, was gesagt wird und das, was wir fühlen. Wenn wir fühlen, dass uns Zuneigung und Mitgefühl entgegengebracht wird und wenn uns gesagt wird, dass das durchaus 'richtige' Gefühle und keine vorgespielten sind - warum sollte man da zweifeln?
Was natürlich richtig ist, ist, dass das eine bezahlte Form der Zuneigung ist. Also, der Therapeut ist nicht mit dem Patienten zusammen, WEIL er diesen so toll findet. Aber das heißt doch gar nicht, dass die pure Gleichgültigkeit herrscht.
Ich kann verstehen, dass du verbittert bist, aber ich kann nicht mehr verstehen, dass du sagst, es würden früher oder später alle deine Erfahrung machen. Jeder Mensch ist anders, und jede Beziehung ist es auch. Und vieles lässt sich nicht in Worten beschreiben oder in Schubkästen packen.
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Leberblümchen, klar....Du hast recht. Ja, ich bin verbittert. Du kennst meine "Geschichte" und weißt warum das so ist.
Leider habe ich im Laufe der Jahre diesen Eindruck gewonnen und es hat sich eingebrannt. Das ist schade. Ich fände es auch schöner wenn ich bessere
Erkenntnisse gewonnen hätte.
Und Faden wie dieser einer ist treffen einfach meine Wunde und da muß ich das dann immer und immer wieder loswerden.
Es ist einzig und allein mein Problem, ich weiß das. Aber es tut mir einfach immer noch so sehr weh. So sehr.
Leider habe ich im Laufe der Jahre diesen Eindruck gewonnen und es hat sich eingebrannt. Das ist schade. Ich fände es auch schöner wenn ich bessere
Erkenntnisse gewonnen hätte.
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LG, CrazyChild
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Ja, klar, ich kenne diese Wunde auch, vielleicht immer nur kürzer, aber nicht weniger intensiv. Sonst würde ich hier nicht schreiben. Aber der Schmerz hat, wie du ja auch selbst sagst, nicht direkt etwas mit der therapeutischen Beziehung zu tun. Der Schmerz - oder hier konkret: die Eifersucht - kommt doch eigentlich von ganz woanders. Er wird nur sichtbar in der therapeutischen Beziehung. Und es ist, so meine ich, gut, dass er sichtbar wird.
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Ich bin zwar nicht eifersüchtig auf meine Mit-Patientinnen (wahrscheinlich auch deshalb nicht, weil es auch in meinem realen Leben nie Thema war), sehe sie manchmal eher wie eine Art "Geschwister" an, aber ich gehöre ganz bestimmt auch zu denen, die viel mehr als angemessen für ihre Therapeutin empfinden.
Allerdings bin ich mir auch sicher, dass ich meiner Therapeutin sehr am Herzen liege, denn das zeigt sie mir immer wieder. Und auch, dass das nicht nur die therapeutische Beziehung ist, sondern sich um ihre realen Gefühle handelt. Sie hat mir dazu auch gesagt, dass sie bestimmte Verhaltensweisen sowohl innerhalb ihrer Familie, ihres Freundeskreises und ihrer Patienten zeigt, wenn diese ihr am Herzen liegen. So war es auch bei mir.
Durch diese Sicherheit habe ich das Gefühl ich bekomme genug ab von ihr - so, dass ich mich zB nach der letzten Stunde randvoll mit Liebe gefühlt habe. Naja, und warum sollen das andere nicht auch erfahren? Die nehmen mir nichts weg. Mehr als randvoll geht ja nicht.
Ich bin eher so ein Stinkstiefel, die manchmal das Gute was sie bekommt nicht annehmen kann und uU sogar mit Füssen tritt. Dabei hängt sie sich so rein. Aber an dem Punkt arbeite ich gerade. Und es wird besser.
Allerdings bin ich mir auch sicher, dass ich meiner Therapeutin sehr am Herzen liege, denn das zeigt sie mir immer wieder. Und auch, dass das nicht nur die therapeutische Beziehung ist, sondern sich um ihre realen Gefühle handelt. Sie hat mir dazu auch gesagt, dass sie bestimmte Verhaltensweisen sowohl innerhalb ihrer Familie, ihres Freundeskreises und ihrer Patienten zeigt, wenn diese ihr am Herzen liegen. So war es auch bei mir.
Durch diese Sicherheit habe ich das Gefühl ich bekomme genug ab von ihr - so, dass ich mich zB nach der letzten Stunde randvoll mit Liebe gefühlt habe. Naja, und warum sollen das andere nicht auch erfahren? Die nehmen mir nichts weg. Mehr als randvoll geht ja nicht.
Ich bin eher so ein Stinkstiefel, die manchmal das Gute was sie bekommt nicht annehmen kann und uU sogar mit Füssen tritt. Dabei hängt sie sich so rein. Aber an dem Punkt arbeite ich gerade. Und es wird besser.
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