Keine Ziele definieren können
Wieso ist Miesels Beitrag jetzt komplett weg?
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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Ja, wenn das als Ziel "anerkannt" ist, dann ist das eine gute Idee.Tigerkind hat geschrieben:@Miesel: Dann könnte ich mir für Dich vorstellen, das es sinnvoll wäre rauszufinden ( z. B. als Zwischenziel ), weshalb Du teilweise schwer depressiv bist, oder woher die Stimmungsschwankungen kommen.
Damit diese Dinge mal bewußt werden.
Welchen Beitrag meinst Du? Ich glaube nicht, dass ich einen vermisse.Tigerkind hat geschrieben:Wieso ist Miesels Beitrag jetzt komplett weg?
Ich weiß nicht, ob die Therapeutin von Frau Dr. schon einen Antrag bei Krankenkasse gestellt hat. Falls nein, dann stellt sie die Frage nach dem Ziel vielleicht wegen dem Antrag. Da muss das Therapieziel nämlich angegeben werden (jedenfalls bei der gesetzlichen KK).
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Ich will mal was in Bezug auf "Ziele definieren"schreiben.
Ich denke es ist wichtig und richtig in einer Therapie klare Ziele vereinbaren zu können/wollen.Vieleicht geht das nicht in den ersten Gesprächen die man mit einer Thera führt weil man sich ja aneinander gewöhnen muß,aber irgentwann kommt der Tag wo die Thera diese Frage von "Ziele"abfragt.
Einfach nur sagen,mir soll es besser gehen finde ich ziemlich oberflächlich.
Der Thera fragt zu recht,wie konkret soll das Ziel denn aussehen und wie könnte man dieses erreichen.
Und irgentjemand schrieb hier zu Anfang,die Thera könnte ja ein paar klare Ziele in Bezug auf Fr.Dr.Chaos aufzählen,und vieleicht wäre da eins oder zwei die genau auf Fr.Dr.Chaos entsprechen würde und sie bräuchte sich dann ja nur eins davon aussuchen.
So etwas finde ich Unsinn,jeder für sich sollte und hat im Grunde eigene Ziele,und muß nicht die Ziele von einem Thera sich aussuchen müßen,und ist im Grunde auch ziemlich einfach,da muß derjenige dann selbst auch nicht mehr nachdenken oder selbst aktiv mitarbeiten.
Mein Thera hat früher mich genauso gefragt was meine Ziele wären,woraufhin ich auch so am Anfang sagte,mir solle es besser gehen,damit war er aber nicht zufrieden,denn er wollte schon herausfinden,in welche Richtung die Therapie gehen sollte.
Ein Thera braucht eine Richtung aber auch der Klieent braucht diese Richtung,sonnst denkt der Thera,na ja der Klieent braucht nur jemanden um sich den Nachmittag vertreiben zu lassen.
Also mir stellte mein Thera da auch die Frage,wie konkret sollen die Ziele aussehen und wie können wir diese erreichen,was bräuchte ich dafür um diese erreichen zu können.
Und diese Frage nach Ziele wurde in der Therapie immer wieder mal abgeklopft,eigentlich jedes Jahr am Anfang um die Richtung zu bekommen.
Klar gab es auch Momente oder Situationen wo ich von meinem Ziel oder Richtung abgekommen bin,aber mein Thera war da immer mein Führer der mich immer wieder auf die richtige Spur geführt hatte.
Keine Ziele ansprechen zu können oder zu wollen,das finde ich nicht konstruktiv in Bezug auf Therapie,denn man geht doch nicht umsonnst zu einer Thera hin,es gibt genug andere Klieenten die auf einen Therapieplatz warten und nicht dran kommen weil vieleicht irgentjemand in der Therapie ist und nicht sagen kann welche konkreten Ziele dieser hat,dieser sitzt dann soviel mehr Zeit bei der Thera während andere dann ewig weiter auf einen Platz warten müßen,und das ist unfair.
Ich denke es ist wichtig und richtig in einer Therapie klare Ziele vereinbaren zu können/wollen.Vieleicht geht das nicht in den ersten Gesprächen die man mit einer Thera führt weil man sich ja aneinander gewöhnen muß,aber irgentwann kommt der Tag wo die Thera diese Frage von "Ziele"abfragt.
Einfach nur sagen,mir soll es besser gehen finde ich ziemlich oberflächlich.
Der Thera fragt zu recht,wie konkret soll das Ziel denn aussehen und wie könnte man dieses erreichen.
Und irgentjemand schrieb hier zu Anfang,die Thera könnte ja ein paar klare Ziele in Bezug auf Fr.Dr.Chaos aufzählen,und vieleicht wäre da eins oder zwei die genau auf Fr.Dr.Chaos entsprechen würde und sie bräuchte sich dann ja nur eins davon aussuchen.
So etwas finde ich Unsinn,jeder für sich sollte und hat im Grunde eigene Ziele,und muß nicht die Ziele von einem Thera sich aussuchen müßen,und ist im Grunde auch ziemlich einfach,da muß derjenige dann selbst auch nicht mehr nachdenken oder selbst aktiv mitarbeiten.
Mein Thera hat früher mich genauso gefragt was meine Ziele wären,woraufhin ich auch so am Anfang sagte,mir solle es besser gehen,damit war er aber nicht zufrieden,denn er wollte schon herausfinden,in welche Richtung die Therapie gehen sollte.
Ein Thera braucht eine Richtung aber auch der Klieent braucht diese Richtung,sonnst denkt der Thera,na ja der Klieent braucht nur jemanden um sich den Nachmittag vertreiben zu lassen.
Also mir stellte mein Thera da auch die Frage,wie konkret sollen die Ziele aussehen und wie können wir diese erreichen,was bräuchte ich dafür um diese erreichen zu können.
Und diese Frage nach Ziele wurde in der Therapie immer wieder mal abgeklopft,eigentlich jedes Jahr am Anfang um die Richtung zu bekommen.
Klar gab es auch Momente oder Situationen wo ich von meinem Ziel oder Richtung abgekommen bin,aber mein Thera war da immer mein Führer der mich immer wieder auf die richtige Spur geführt hatte.
Keine Ziele ansprechen zu können oder zu wollen,das finde ich nicht konstruktiv in Bezug auf Therapie,denn man geht doch nicht umsonnst zu einer Thera hin,es gibt genug andere Klieenten die auf einen Therapieplatz warten und nicht dran kommen weil vieleicht irgentjemand in der Therapie ist und nicht sagen kann welche konkreten Ziele dieser hat,dieser sitzt dann soviel mehr Zeit bei der Thera während andere dann ewig weiter auf einen Platz warten müßen,und das ist unfair.
GUT DING WILL WEILE HABEN
Das lässt mich jetzt schmunzeln.Gelli hat geschrieben:
Keine Ziele ansprechen zu können oder zu wollen,das finde ich nicht konstruktiv in Bezug auf Therapie,denn man geht doch nicht umsonnst zu einer Thera hin,es gibt genug andere Klieenten die auf einen Therapieplatz warten und nicht dran kommen weil vieleicht irgentjemand in der Therapie ist und nicht sagen kann welche konkreten Ziele dieser hat,dieser sitzt dann soviel mehr Zeit bei der Thera während andere dann ewig weiter auf einen Platz warten müßen,und das ist unfair.
Ich brauche die Therapie. Dringend. Auch wenn ich (noch?) keine eindeutigen Ziele formulieren kann. Keine Sorge. Nur zum Spaß mach ich das ganz sicher nicht.
Ich denke auch, das man es ganz sicher nicht daran fest machen kann wer Therapie benötigt und wer nicht, wer Ziele definieren kann.
Es kann auch Ziel sein gemeinsam mit dem Therapeuten ein Ziel zu formulieren.
Gute Therapeuten wissen das auch.
Es gibt ja nun mal Dinge die nícht bewußt sind, der Patient fühlt sich schlecht und weiß nicht warum und kann es auch nicht ausdrücken.
Umso höher würde ich die Dringlichkeit einstufen.
Es kann auch Ziel sein gemeinsam mit dem Therapeuten ein Ziel zu formulieren.
Gute Therapeuten wissen das auch.
Es gibt ja nun mal Dinge die nícht bewußt sind, der Patient fühlt sich schlecht und weiß nicht warum und kann es auch nicht ausdrücken.
Umso höher würde ich die Dringlichkeit einstufen.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
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Meine Ziele, die ich jetzt hab, unterscheiden sich von denen, mit denen ich die Therapie angefangen habe.
Es kann z.B. sein, dass jemand mit Übergewicht und Essstörungen eine Therapie macht und als Ziel formuliert: "Ich möchte wieder Normalgewicht haben". Und während der Therapie merkt er dann soooooooooo vieles, und plötzlich lautet das Ziel: "Ich möchte mich mit meinem jetzigen Gewicht so annehmen, wie ich eben bin".
Ziele werden sich also verändern. Manchmal ist eine Spinnenphobie eine Spinnenphobie, und manchmal zeigen sich dahinter wahre Dramen, sodass die Spinnen am Ende das geringste Problem des Patienten darstellen.
Ich habe mal von Erich Fromm gelesen, dass er keine Patienten angenommen hat, die auf die Frage nach den Zielen geantwortet haben: "Ich möchte, dass es mir besser geht". Ich könnte mir vorstellen, dass es also weniger um das Ziel an sich geht, sondern viel eher darum, dass der Patient sich auseinandersetzt mit seiner Geschichte und mit seinen Problemen. Oder dass geguckt wird, ob der Patient überhaupt fähig dazu ist.
Es kann z.B. sein, dass jemand mit Übergewicht und Essstörungen eine Therapie macht und als Ziel formuliert: "Ich möchte wieder Normalgewicht haben". Und während der Therapie merkt er dann soooooooooo vieles, und plötzlich lautet das Ziel: "Ich möchte mich mit meinem jetzigen Gewicht so annehmen, wie ich eben bin".
Ziele werden sich also verändern. Manchmal ist eine Spinnenphobie eine Spinnenphobie, und manchmal zeigen sich dahinter wahre Dramen, sodass die Spinnen am Ende das geringste Problem des Patienten darstellen.
Ich habe mal von Erich Fromm gelesen, dass er keine Patienten angenommen hat, die auf die Frage nach den Zielen geantwortet haben: "Ich möchte, dass es mir besser geht". Ich könnte mir vorstellen, dass es also weniger um das Ziel an sich geht, sondern viel eher darum, dass der Patient sich auseinandersetzt mit seiner Geschichte und mit seinen Problemen. Oder dass geguckt wird, ob der Patient überhaupt fähig dazu ist.
Was leberblümchen da vorbringt, hätte ich gerne am Anfang meiner Therapie gewusst und verstanden: Ziele können und dürfen sich verändern. Eine Reise fängt nun mal mit dem ersten Schritt an. In welche Richtung auch immer. Meine Oma sagte mal: Auch wenn du nach Westen willst, musst du vielleicht erst nach Osten zum Bahnhof.
caute
Ich habe eine Webseite gefunden, die auf das Thema eingeht. Sie ist von einem Therapeuten, und ich möchte den Namen, weil es Schleichwerbung wäre nicht nennen. Er schreibt, dass Therapeuten gegenüber der gesetzlichen KK ein Therapieziel angeben müssen. Und er schreibt außerdem, dass das bei privat finanzierter Psychoanalyse ganz anders ist. Da werden keine Ziele definiert. Weder vom Therapeut noch vom Patient. Niemand erwartet es und kaum jemand tut es. So hab ich das verstanden.
Manche Patienten haben aber schon von sich aus ein Therapieziel. Das sind wohl meistens Leute mit eindeutiger Symptomatik. Also Leute, die z.B. Stimmen hören oder psychosomatische Beschwerden haben, die sie loswerden möchten.
Die Psychoanalyse scheint sich von den Leuten mit eindeutiger Symptomatik immer mehr abgewendet zu haben. Anfangs konnten psychosomatisch Kranke noch leicht geheilt werden. Heute geht das anscheinend nicht mehr. Man kümmert sich lieber um Leute mit Sinnproblemen, d.h. Leute, die mit dem Leben nicht so ganz zufrieden sind. Das sind häufig Leute, die viel Geld haben. Natürlich haben manche psychosomatisch Kranke auch Geld. Das wird auch gern entgegen genommen, aber mit dem Hinweis, dass es keine Heilung geben könne. Woraus ich das schließe? Ich hab keine psychoanalytische Literatur neueren Datums gefunden, die sich ernsthaft mit der Heilung psychosomatischer Symptome beschäftigt. Das war vor hundert Jahren noch ganz anders. Dies wird von "Fachleuten" damit begründet, dass die Leute früher leichter heilbar gewesen seien.
Manche Patienten haben aber schon von sich aus ein Therapieziel. Das sind wohl meistens Leute mit eindeutiger Symptomatik. Also Leute, die z.B. Stimmen hören oder psychosomatische Beschwerden haben, die sie loswerden möchten.
Die Psychoanalyse scheint sich von den Leuten mit eindeutiger Symptomatik immer mehr abgewendet zu haben. Anfangs konnten psychosomatisch Kranke noch leicht geheilt werden. Heute geht das anscheinend nicht mehr. Man kümmert sich lieber um Leute mit Sinnproblemen, d.h. Leute, die mit dem Leben nicht so ganz zufrieden sind. Das sind häufig Leute, die viel Geld haben. Natürlich haben manche psychosomatisch Kranke auch Geld. Das wird auch gern entgegen genommen, aber mit dem Hinweis, dass es keine Heilung geben könne. Woraus ich das schließe? Ich hab keine psychoanalytische Literatur neueren Datums gefunden, die sich ernsthaft mit der Heilung psychosomatischer Symptome beschäftigt. Das war vor hundert Jahren noch ganz anders. Dies wird von "Fachleuten" damit begründet, dass die Leute früher leichter heilbar gewesen seien.
Ja, darauf bin ich weiter unten in meinem Beitrag auch eingegangen, aber ich habe es anders formuliert als du: Da muss man es aber vermeiden, dass man an jemanden gerät, der nicht feinfühlig genug ist. Manche Patienten brauchen viel "Befehle", andere nicht. Ein Verhaltenstherapeut muss also ein Stück weit ein Analytiker sein.kaja hat geschrieben:"Eine Verhaltenstherapeutin hätte dir vermutlich schon gesagt, was dein Ziel sein soll, sie hätte dir eine Aufgabe gegeben. Natürlich keine große, sondern für den Anfang etwas kleines, und dann die nächste Aufgabe."
Nein auch in der VT muss der Klient selbst Dinge erarbeiten. Das Klischee von der durch den Therapeuten geplanten Therapie, bei der Punkt für Punkt abgearbeitet wird ist nicht zutreffend.
Da kann man ja gleich die Mär von Whiteboard, Hausaufgaben, Oberflächlichkeit, Unwichtigkeit der Beziehung etc. verbreiten.
Verhaltenstherapie ohne Beziehung (emotionale Tiefe) kann für manche Leute sogar ganz gut sein. Was der Therapeut aber in jedem Fall leisten muss, ist das Eingehen auf den Einzelfall.
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