Gedanken zur Analyse
Gedanken zur Analyse
Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich habe hier leider keinen passenden Thread gefunden, in dem ich das, was ich schreiben möchte, unterbringen kann.
Im Prinzip geht es mir eigentlich darum zu berichten, wie ich die Analyse, die ich jetzt seit ca. einem Jahr mache, empfinde und möchte wissen, ob es anderen ähnlich geht.
Ich finde sie ist am ehesten vergleichbar mit einer Reise, die ich mache. Ich kenne weder das Land, das ich bereise (es gibt keinen Reiseführer in dem Sinne), noch weiß ich genau, was ich auf dieser Reise entdecken werde und wo mich der Weg hinführen wird. Es gibt also auch kein wirkliches Ziel. Natürlich habe ich auf dieser Reise immer wieder ein Ziel angestrebt, dachte ich sei angekommen und musste dann doch feststellen, dass es nicht das Ziel ist. Das Land, dass ich bereise liegt zunächst in dichtem Nebel und nur die Stellen, die ich betrete lichten sich und bleiben dann auch licht.
Einige Wege sind steil und steinig, andere lassen sich einfacher begehen, mal bin ich schnell unterwegs, dann wieder zögerlich und manchmal habe ich das Gefühl, die Orientierung verloren zu haben und muss mich dann neu orientieren. Manchmal stehe ich vor einem riesigen Berg, den ich erklimmen muss, dann wieder vor einem Abgrund, in den ich hinabsteige.
Die Reise ist spannend, eine richtige Herausforderung, kostet aber auch immens viel Kraft, Mut und Anstrengung.
Würde mich freuen, wenn jemand etwas dazu schreiben würde.
LG Faline
ich habe hier leider keinen passenden Thread gefunden, in dem ich das, was ich schreiben möchte, unterbringen kann.
Im Prinzip geht es mir eigentlich darum zu berichten, wie ich die Analyse, die ich jetzt seit ca. einem Jahr mache, empfinde und möchte wissen, ob es anderen ähnlich geht.
Ich finde sie ist am ehesten vergleichbar mit einer Reise, die ich mache. Ich kenne weder das Land, das ich bereise (es gibt keinen Reiseführer in dem Sinne), noch weiß ich genau, was ich auf dieser Reise entdecken werde und wo mich der Weg hinführen wird. Es gibt also auch kein wirkliches Ziel. Natürlich habe ich auf dieser Reise immer wieder ein Ziel angestrebt, dachte ich sei angekommen und musste dann doch feststellen, dass es nicht das Ziel ist. Das Land, dass ich bereise liegt zunächst in dichtem Nebel und nur die Stellen, die ich betrete lichten sich und bleiben dann auch licht.
Einige Wege sind steil und steinig, andere lassen sich einfacher begehen, mal bin ich schnell unterwegs, dann wieder zögerlich und manchmal habe ich das Gefühl, die Orientierung verloren zu haben und muss mich dann neu orientieren. Manchmal stehe ich vor einem riesigen Berg, den ich erklimmen muss, dann wieder vor einem Abgrund, in den ich hinabsteige.
Die Reise ist spannend, eine richtige Herausforderung, kostet aber auch immens viel Kraft, Mut und Anstrengung.
Würde mich freuen, wenn jemand etwas dazu schreiben würde.
LG Faline
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Hallo Faline,
das ist ein wunderschönes Bild, das Du beschreibst und es trifft - für mich - ziemlich genau, was passiert.
Bei mir kamen im Laufe der Analyse Bilder, dass ich mit meiner Therapeutin in einem dunklen Wald bin, der Weg ist uneben, schmal, geht mal hoch mal runter, meine Therapeutin trägt eine Laterne und gemeinsam suchen wir den Weg aus dem Wald. Sie gibt den Weg nicht vor, aber sie trägt das Licht und hilft so, dass wir einen guten Weg finden. (zuerst wollte ich schreiben, den richtigen Weg, aber irgendwie war es nicht passend. ich glaube, es gibt viele richtige.)
Ein anderes Bild war der eines Geburtsprozesses und meine Therapeutin ist die Hebamme. Geburt mit allen Schmerzen, Hoffnungen, Wünschen, Ängsten. Ich möchte auf die Welt und leben, aber ich habe Angst. vor dem alleinsein, vor der Kälte, vor dem Ungewissen. Der Wunsch ist mich zu entwickeln, größer zu werden, zu sehen, zu spüren. Das alte "Zuhause" ist zu eng geworden. Der Weg ins (eigene) Leben führt aber durch das Dunkel (Geburtskanal) und die Enge. Es ist schwierig und tut weh, dann aber auch die Freude, dass ich mich auf den Weg gemacht habe, die Vorfreude auf das, was sein wird, gleichzeitig auch immer wieder Angst.
Deinen Satz:
Die Reise ist spannend, eine richtige Herausforderung, kostet aber auch immens viel Kraft, Mut und Anstrengung.
kann ich nur unterschreiben.
Alles Liebe
Eire
das ist ein wunderschönes Bild, das Du beschreibst und es trifft - für mich - ziemlich genau, was passiert.
Bei mir kamen im Laufe der Analyse Bilder, dass ich mit meiner Therapeutin in einem dunklen Wald bin, der Weg ist uneben, schmal, geht mal hoch mal runter, meine Therapeutin trägt eine Laterne und gemeinsam suchen wir den Weg aus dem Wald. Sie gibt den Weg nicht vor, aber sie trägt das Licht und hilft so, dass wir einen guten Weg finden. (zuerst wollte ich schreiben, den richtigen Weg, aber irgendwie war es nicht passend. ich glaube, es gibt viele richtige.)
Ein anderes Bild war der eines Geburtsprozesses und meine Therapeutin ist die Hebamme. Geburt mit allen Schmerzen, Hoffnungen, Wünschen, Ängsten. Ich möchte auf die Welt und leben, aber ich habe Angst. vor dem alleinsein, vor der Kälte, vor dem Ungewissen. Der Wunsch ist mich zu entwickeln, größer zu werden, zu sehen, zu spüren. Das alte "Zuhause" ist zu eng geworden. Der Weg ins (eigene) Leben führt aber durch das Dunkel (Geburtskanal) und die Enge. Es ist schwierig und tut weh, dann aber auch die Freude, dass ich mich auf den Weg gemacht habe, die Vorfreude auf das, was sein wird, gleichzeitig auch immer wieder Angst.
Deinen Satz:
Die Reise ist spannend, eine richtige Herausforderung, kostet aber auch immens viel Kraft, Mut und Anstrengung.
kann ich nur unterschreiben.
Alles Liebe
Eire
Woah, dabei hab ich grad ne Gänsehaut gekriegt ... Ein starkes Bild!Eire hat geschrieben:Ein anderes Bild war der eines Geburtsprozesses und meine Therapeutin ist die Hebamme. Geburt mit allen Schmerzen, Hoffnungen, Wünschen, Ängsten. Ich möchte auf die Welt und leben, aber ich habe Angst. vor dem alleinsein, vor der Kälte, vor dem Ungewissen. Der Wunsch ist mich zu entwickeln, größer zu werden, zu sehen, zu spüren. Das alte "Zuhause" ist zu eng geworden.
Hallo Eire,
vielen Dank für Deine Antwort. Den Vergleich mit der Geburt find ich echt klasse. Erinnert mich an einen Traum, den ich vor Kurzem hatte:
Ich war im 4.Monat schwanger und wollte unter allen Umständen verhindern, dass ich das, was in mir wächst zur Welt bringe. Mir war im Traum klar, dass es für einen Schwangerschaftsabbruch zu spät ist und darüber war ich totunglücklich.
Naja, ich habs für mich so gedeutet, dass ich mir eine Veränderung wünsche, was der Geburt entspricht (was Neues wird "geboren"), aber ich will mit Biegen und Brechen diese Veränderung kontrollieren und steuern (zielorientiert). So nach dem Motto: "Nachher hab ich mich in eine Richtung verändert, in die ich gar nicht wollte und dann ists zu spät. Dann bin ich totunglücklich und kanns nicht mehr rückgängig machen." Und es heißt auch, solange ich es in mir trage und "es" noch nicht geboren ist, solange ist es meins und niemand kann mir da reinpfuschen.
Du merkst wahrscheinlich schon, dass es mir wahnsinnig schwerfällt, mich wirklich auf den Prozess einzulassen. Ich hab einfach noch zu viel Angst, dass meine Analytikerin mich irgendwie manipuliert und ich dann nicht mehr auseinanderhalten kann, was meins ist und was ihrs ist, dass ich quasi von meinem Weg abkomme. Deshalb taucht sie in meinem Bild auch (noch) gar nicht auf.
LG Faline
vielen Dank für Deine Antwort. Den Vergleich mit der Geburt find ich echt klasse. Erinnert mich an einen Traum, den ich vor Kurzem hatte:
Ich war im 4.Monat schwanger und wollte unter allen Umständen verhindern, dass ich das, was in mir wächst zur Welt bringe. Mir war im Traum klar, dass es für einen Schwangerschaftsabbruch zu spät ist und darüber war ich totunglücklich.
Naja, ich habs für mich so gedeutet, dass ich mir eine Veränderung wünsche, was der Geburt entspricht (was Neues wird "geboren"), aber ich will mit Biegen und Brechen diese Veränderung kontrollieren und steuern (zielorientiert). So nach dem Motto: "Nachher hab ich mich in eine Richtung verändert, in die ich gar nicht wollte und dann ists zu spät. Dann bin ich totunglücklich und kanns nicht mehr rückgängig machen." Und es heißt auch, solange ich es in mir trage und "es" noch nicht geboren ist, solange ist es meins und niemand kann mir da reinpfuschen.
Du merkst wahrscheinlich schon, dass es mir wahnsinnig schwerfällt, mich wirklich auf den Prozess einzulassen. Ich hab einfach noch zu viel Angst, dass meine Analytikerin mich irgendwie manipuliert und ich dann nicht mehr auseinanderhalten kann, was meins ist und was ihrs ist, dass ich quasi von meinem Weg abkomme. Deshalb taucht sie in meinem Bild auch (noch) gar nicht auf.
LG Faline
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Hallo Faline,
lass Dir Zeit. Ein Jahr Analyse ist noch nicht viel. Es ist ein Prozess und Du schreibst doch selbst, es ist eine spannende Reise.
Meine Analytikerin hat mir immer versichert, dass ICH die Themen bestimme und auch das Tempo. Es ist MEIN Weg, sie hilft mir nur. Wenn ich sie nach ihrer Meinung frage oder was denn dazu in den Theorien steht, sagt sie nur, wichtiger wäre, was ICH dazu denke. Nach und nach habe ich mir selbst immer mehr vertraut.
Was in Dir wächst, ist Deins, ist ein Teil von Dir. Das ist so und wird auch so bleiben.
Ich habe in den letzten Jahren Seiten an mir entdeckt, die mich erstaunt und zum Teil auch erschreckt haben. Aber durch die Analyse habe ich Zusammenhänge verstanden und selbst die erschreckenden Seiten bekamen ihren (positiven) Sinn. Ich konnte dadurch verständnisvoller mit mir umgehen (und vielleicht die einzelnen Facetten eher integrieren oder ich war auf das Handlungsmuster nicht mehr angewiesen, oder... Ich weiß nicht genau. Bin ja selbst noch in diesem Prozess drin. seufz. Wie Du schon schreibst... manchmal ganz schön anstrengend)
Stell Dir vor, Du entwickelst Dich in eine Richtung, die Du Dir nicht vorgestellt hattest, die aber auch gut ist und vielleicht insgesamt besser als die gehoffte? Kannst Du schon über diese Ängste sprechen in der Analyse?
Vertrauen aufzubauen braucht Zeit. Ich habe erst nach und nach gelernt mich einzulassen, immer wieder ein Stückchen mehr. Zuerst habe ich mir den Kopf zerbrochen worüber ich denn in dieser STunde erzählen sollte. Irgendwann (dafür habe ich länger als ein Jahr gebraucht!) wusste ich, ich sollte einfach bei mir bleiben und erzählen, was mir gerade in dem Moment wichtig ist. Klingt wie eine Selbstverständlichkeit, aber dafür war viel Vertrauensarbeit zu ihr und mit mir selbst nötig.
Wichtig ist nur, dass Du Dich bei ihr insgesamt wohl fühlst und das scheint doch so zu sein, oder?
Liebe Grüße
Eire
lass Dir Zeit. Ein Jahr Analyse ist noch nicht viel. Es ist ein Prozess und Du schreibst doch selbst, es ist eine spannende Reise.
Meine Analytikerin hat mir immer versichert, dass ICH die Themen bestimme und auch das Tempo. Es ist MEIN Weg, sie hilft mir nur. Wenn ich sie nach ihrer Meinung frage oder was denn dazu in den Theorien steht, sagt sie nur, wichtiger wäre, was ICH dazu denke. Nach und nach habe ich mir selbst immer mehr vertraut.
Was in Dir wächst, ist Deins, ist ein Teil von Dir. Das ist so und wird auch so bleiben.
Ich habe in den letzten Jahren Seiten an mir entdeckt, die mich erstaunt und zum Teil auch erschreckt haben. Aber durch die Analyse habe ich Zusammenhänge verstanden und selbst die erschreckenden Seiten bekamen ihren (positiven) Sinn. Ich konnte dadurch verständnisvoller mit mir umgehen (und vielleicht die einzelnen Facetten eher integrieren oder ich war auf das Handlungsmuster nicht mehr angewiesen, oder... Ich weiß nicht genau. Bin ja selbst noch in diesem Prozess drin. seufz. Wie Du schon schreibst... manchmal ganz schön anstrengend)
Stell Dir vor, Du entwickelst Dich in eine Richtung, die Du Dir nicht vorgestellt hattest, die aber auch gut ist und vielleicht insgesamt besser als die gehoffte? Kannst Du schon über diese Ängste sprechen in der Analyse?
Vertrauen aufzubauen braucht Zeit. Ich habe erst nach und nach gelernt mich einzulassen, immer wieder ein Stückchen mehr. Zuerst habe ich mir den Kopf zerbrochen worüber ich denn in dieser STunde erzählen sollte. Irgendwann (dafür habe ich länger als ein Jahr gebraucht!) wusste ich, ich sollte einfach bei mir bleiben und erzählen, was mir gerade in dem Moment wichtig ist. Klingt wie eine Selbstverständlichkeit, aber dafür war viel Vertrauensarbeit zu ihr und mit mir selbst nötig.
Wichtig ist nur, dass Du Dich bei ihr insgesamt wohl fühlst und das scheint doch so zu sein, oder?
Liebe Grüße
Eire
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- sporadischer Gast
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- Beiträge: 8
Hallo Faline, hallo Eire,
ich mache auch seit eineinhalb Jahren eine Analyse und mein jetziges Bild ist das ich durch eine weite Ebene gewandert bin und nun vor einem Riesenberg stehe, den ich bis jetzt nur als Hügel in der Ferne wahrgenommen habe.
Dieser Berg symbolisiert einen Haufen Ängste, Erwartungen, Wünsche, Bedürfnisse und im Moment steh ich ein bißchen davor und warte. Mir ist der Berg auch erst aufgefallen nachdem meine Therapeutin in Urlaub gegangen ist. Manchmal bekomme ich das Gefühl, dass die Therapie einen zu nah an etwas heranführt, so dass man gar nicht mehr klar sehen kann, was es ist.
Ich habe im letzten dreiviertel Jahr so ziemlich den Halt verloren zum mir selbst, zur Therapie, zu dem was ich will. Oft begegnet mir auf meinem Weg eine kaum zu bändigende innere Wut und wenn meine Therapeutin mich nicht immer wieder zurückführt, würde ich oft nicht erkennen, das diese Wut aus einer Traurigkeit stammt, die mich einfach sprachlos und verletztlicher macht. So ist es oft eher ein Kampf mit ihr und besonders auch mit mir weiterzugehen und nicht wieder in Depression zu verfallen. Tja, nicht gerade so einfach gewesen die letzten drei Wochen allein.
Allerdings habe ich eine Entscheidung getroffen, die schon lange aussteht und den Schritt zu setzen ich lange rausgezögert habe. Das war nur möglich, weil ich einmal allein war mit mir und meinen Gedanken und Problemen und sie auch mal wieder sehen konnte und auch sehen konnte wieviel ich eigentlich an Sorgen habe die ich in diesen vier Stunden in der Woche zurücklasse.
Mal sehen wohin es noch geht, ich hoffe, ich finde meinen Mut und meine Kraft wieder, denn zur Zeit erlebe ich eigentlich eine ziemliche Bitterkeit und ein Festsitzen in einem Loch.
Danke für den Thread, ich hätte nicht gewußt, wo ich diese Gedanken sonst hätte unterbringen können. August ist sowieso der Monat an dem die Ernte heimgefahren wird und etwas Ruhe einkehrt.
liebe Grüße
die Freiheit
ich mache auch seit eineinhalb Jahren eine Analyse und mein jetziges Bild ist das ich durch eine weite Ebene gewandert bin und nun vor einem Riesenberg stehe, den ich bis jetzt nur als Hügel in der Ferne wahrgenommen habe.
Dieser Berg symbolisiert einen Haufen Ängste, Erwartungen, Wünsche, Bedürfnisse und im Moment steh ich ein bißchen davor und warte. Mir ist der Berg auch erst aufgefallen nachdem meine Therapeutin in Urlaub gegangen ist. Manchmal bekomme ich das Gefühl, dass die Therapie einen zu nah an etwas heranführt, so dass man gar nicht mehr klar sehen kann, was es ist.
Ich habe im letzten dreiviertel Jahr so ziemlich den Halt verloren zum mir selbst, zur Therapie, zu dem was ich will. Oft begegnet mir auf meinem Weg eine kaum zu bändigende innere Wut und wenn meine Therapeutin mich nicht immer wieder zurückführt, würde ich oft nicht erkennen, das diese Wut aus einer Traurigkeit stammt, die mich einfach sprachlos und verletztlicher macht. So ist es oft eher ein Kampf mit ihr und besonders auch mit mir weiterzugehen und nicht wieder in Depression zu verfallen. Tja, nicht gerade so einfach gewesen die letzten drei Wochen allein.
Allerdings habe ich eine Entscheidung getroffen, die schon lange aussteht und den Schritt zu setzen ich lange rausgezögert habe. Das war nur möglich, weil ich einmal allein war mit mir und meinen Gedanken und Problemen und sie auch mal wieder sehen konnte und auch sehen konnte wieviel ich eigentlich an Sorgen habe die ich in diesen vier Stunden in der Woche zurücklasse.
Mal sehen wohin es noch geht, ich hoffe, ich finde meinen Mut und meine Kraft wieder, denn zur Zeit erlebe ich eigentlich eine ziemliche Bitterkeit und ein Festsitzen in einem Loch.
Danke für den Thread, ich hätte nicht gewußt, wo ich diese Gedanken sonst hätte unterbringen können. August ist sowieso der Monat an dem die Ernte heimgefahren wird und etwas Ruhe einkehrt.
liebe Grüße
die Freiheit
Hallo Faline,
ich mache Therapie, aber keine analytische. Ich bin eine inszwischen doch erfahrene Bergsteigerin und Tourengeherin und ich empfinde meine Therapie wie einen langen Trek. Manchmal gehe ich in der Sonne und es geht mir gut. Ich springt von Stein zu Stein mit dem Rucksack und es ist okay. Manchmal aber tut einem jeder Knochen weh, der Rucksack, das "Päckchen", dass ich zu tragen habe, kommt mir bleischwer vor und es drückt mich nieder. Und gleichzeitig weiß ich, die Etappe, der ganze Weg ist noch sehr lang.
So ging es mir manchmal auf Touren. Ich habe mich auf einen Stein gesetzt und geheult wie ein Schloßhund und mich und den verdammten Weg verflucht. Aber aufgestanden bin ich offensichtlich immer wieder. Und ich habe auch schon vor Freude geweint, weil das was ich sah, die Landschaft, als so atemberaubend schön empfand.
Und ich bin auch schon Tage im dicken Nebel gegangen, hatte den Eindruck nicht voran zu kommen, immer nur das Weiß mit ein paar verschwommenen Konturen. Aber dann verzog der Nebel und ich konnte zurück blicken und sehen wie viele Bergkämme ich schon hinter mir gelassen hatte. Und auch denken: Puh, jetzt sehe ich das erst, wie viel ich im Nebel doch zurück gelegt habe, in die richtige Richtung!
Und manchmal hatte ich auch Angst, wenn ich sah was vor mir lag: Oh Gott, da muss ich rüber, durch?
Ich empfinde meine Therapie so, wie so einen Trek. Es gibt die Höhen und Tiefen, Freuden und Schwierigkeiten. und die Tiefen können sehr tief sein, lebensbedrohlich vielleicht. Aber dann geht es doch weiter. Und ich komme in Kontakt mit der ungeheuren Kraft in mir, aber auch mit meinen Grenzen. Und ich verschiebe Grenzen und lerne andere Grenzen anzuerkennen. Ich schaffe etwas, mit meiner Kraft. Und ich denke das ist irgendwie eine ursprüngliche menschliche Daseinsform. Etwas zu schaffen, was man vorher nicht konnte, was vorher nicht da war. Etwas neues. Und so ist es doch in einer Therapie.
ich mache Therapie, aber keine analytische. Ich bin eine inszwischen doch erfahrene Bergsteigerin und Tourengeherin und ich empfinde meine Therapie wie einen langen Trek. Manchmal gehe ich in der Sonne und es geht mir gut. Ich springt von Stein zu Stein mit dem Rucksack und es ist okay. Manchmal aber tut einem jeder Knochen weh, der Rucksack, das "Päckchen", dass ich zu tragen habe, kommt mir bleischwer vor und es drückt mich nieder. Und gleichzeitig weiß ich, die Etappe, der ganze Weg ist noch sehr lang.
So ging es mir manchmal auf Touren. Ich habe mich auf einen Stein gesetzt und geheult wie ein Schloßhund und mich und den verdammten Weg verflucht. Aber aufgestanden bin ich offensichtlich immer wieder. Und ich habe auch schon vor Freude geweint, weil das was ich sah, die Landschaft, als so atemberaubend schön empfand.
Und ich bin auch schon Tage im dicken Nebel gegangen, hatte den Eindruck nicht voran zu kommen, immer nur das Weiß mit ein paar verschwommenen Konturen. Aber dann verzog der Nebel und ich konnte zurück blicken und sehen wie viele Bergkämme ich schon hinter mir gelassen hatte. Und auch denken: Puh, jetzt sehe ich das erst, wie viel ich im Nebel doch zurück gelegt habe, in die richtige Richtung!
Und manchmal hatte ich auch Angst, wenn ich sah was vor mir lag: Oh Gott, da muss ich rüber, durch?
Ich empfinde meine Therapie so, wie so einen Trek. Es gibt die Höhen und Tiefen, Freuden und Schwierigkeiten. und die Tiefen können sehr tief sein, lebensbedrohlich vielleicht. Aber dann geht es doch weiter. Und ich komme in Kontakt mit der ungeheuren Kraft in mir, aber auch mit meinen Grenzen. Und ich verschiebe Grenzen und lerne andere Grenzen anzuerkennen. Ich schaffe etwas, mit meiner Kraft. Und ich denke das ist irgendwie eine ursprüngliche menschliche Daseinsform. Etwas zu schaffen, was man vorher nicht konnte, was vorher nicht da war. Etwas neues. Und so ist es doch in einer Therapie.
amor fati
Hallo,
hab erst jetzt richtig Zeit gefunden zurückzuschreiben.
@Eire: Das mit dem Zeit lassen ist eine gute Idee. Ach, Geduld ist nicht gerade meine Stärke, aber gerade in einer Analyse unabdingbar. Ich erkenne mehr und mehr, dass der Prozess eben einfach Zeit braucht. Ich werde versuchen, sie mir zu geben und mich nicht so schnell entmutigen zu lassen bei Rückschritten.
Ich habe ihr von meinen Ängsten erzählt und mir ist klar geworden, dass ich, indem ich versuche, den Prozess zu kontrollieren und zu steuern eigentlich nur alles blockiere. Naja, ist aber eben auch genau mein Kindheitstrauma. Dieser Teil in mir wehrt sich absolut dagegen, zu vertrauen und sich auf etwas einzulassen, was nicht wirklich überschaubar, vorhersehbar ist.
Ja, ich fühle mich gut aufgehoben bei ihr und bin froh, dass ich die Analyse bei ihr mache. Wie lange machst Du eigentlich schon die Analyse?
LG Faline
hab erst jetzt richtig Zeit gefunden zurückzuschreiben.
@Eire: Das mit dem Zeit lassen ist eine gute Idee. Ach, Geduld ist nicht gerade meine Stärke, aber gerade in einer Analyse unabdingbar. Ich erkenne mehr und mehr, dass der Prozess eben einfach Zeit braucht. Ich werde versuchen, sie mir zu geben und mich nicht so schnell entmutigen zu lassen bei Rückschritten.
Ich habe ihr von meinen Ängsten erzählt und mir ist klar geworden, dass ich, indem ich versuche, den Prozess zu kontrollieren und zu steuern eigentlich nur alles blockiere. Naja, ist aber eben auch genau mein Kindheitstrauma. Dieser Teil in mir wehrt sich absolut dagegen, zu vertrauen und sich auf etwas einzulassen, was nicht wirklich überschaubar, vorhersehbar ist.
Ja, ich fühle mich gut aufgehoben bei ihr und bin froh, dass ich die Analyse bei ihr mache. Wie lange machst Du eigentlich schon die Analyse?
LG Faline
@Eleftheria:
Ich wünsche Dir von Herzen die Kraft, aus dem Loch wieder herauszukommen.
Ich denke ich kanns Dir nachfühlen, bin selbst immer wieder in so ein Loch gefallen. Und wenn ich an die letzte Zeit bei mir zurückdenke, dann wars sehr, sehr viel und ganz schön anstrengend. Auch bei mir gibts immer mal wieder Phasen oder Moment, in denen ich das Gefühl habe, mich selbst zu verlieren und keine Kraft mehr zu haben. Ich denke dann an das, was ich schon geschafft habe und versuche den Kontakt zur "Kriegerin" in mir herzustellen, um neue Kraft zu schöpfen. Wut ist bei mir übrigens ein guter Motor, um mich selbst aus dem Loch herauszuholen.
Liebe Grüße
Faline
Ich wünsche Dir von Herzen die Kraft, aus dem Loch wieder herauszukommen.
Ich denke ich kanns Dir nachfühlen, bin selbst immer wieder in so ein Loch gefallen. Und wenn ich an die letzte Zeit bei mir zurückdenke, dann wars sehr, sehr viel und ganz schön anstrengend. Auch bei mir gibts immer mal wieder Phasen oder Moment, in denen ich das Gefühl habe, mich selbst zu verlieren und keine Kraft mehr zu haben. Ich denke dann an das, was ich schon geschafft habe und versuche den Kontakt zur "Kriegerin" in mir herzustellen, um neue Kraft zu schöpfen. Wut ist bei mir übrigens ein guter Motor, um mich selbst aus dem Loch herauszuholen.
Liebe Grüße
Faline
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Hallo Faline,
ich war (bin?) auch jemand, der gerne die Kontrolle hat. Vor der Therapie habe ich etliche Bücher gewälzt, um zu wissen, was ich eigentlich habe, um mir selbst eine Diagnose zu stellen. Auf den Gedanken, dass ich das nicht brauche, dafür gäbe es ja Fachleute, kam ich gar nicht und hätte ich auch nicht akzeptieren können.
Irgendwann ist mir aufgefallen, dass es unheimlich anstrengend ist, immer die Kontrolle zu behalten. Es war eine Erleichterung, Dinge auch abzugeben. Daran arbeite ich aber noch.
Ich bin jetzt seit drei Jahren in der Analyse.
@Elephteria
Ist Deine Therapeutin wieder aus dem Urlaub zurück? Oder habt Ihr darüber gesprochen, wohin Du Dich wenden kannst, wenn Du Hilfe brauchst?
Liebe Grüße
Eire
ich war (bin?) auch jemand, der gerne die Kontrolle hat. Vor der Therapie habe ich etliche Bücher gewälzt, um zu wissen, was ich eigentlich habe, um mir selbst eine Diagnose zu stellen. Auf den Gedanken, dass ich das nicht brauche, dafür gäbe es ja Fachleute, kam ich gar nicht und hätte ich auch nicht akzeptieren können.
Irgendwann ist mir aufgefallen, dass es unheimlich anstrengend ist, immer die Kontrolle zu behalten. Es war eine Erleichterung, Dinge auch abzugeben. Daran arbeite ich aber noch.
Ich bin jetzt seit drei Jahren in der Analyse.
@Elephteria
Ist Deine Therapeutin wieder aus dem Urlaub zurück? Oder habt Ihr darüber gesprochen, wohin Du Dich wenden kannst, wenn Du Hilfe brauchst?
Liebe Grüße
Eire
Hallo!
Ich mache auch eine Analyse, seit Oktober.
Für mich ist das kein so klares Bild, das einzige, was mir einfällt, ist so, als würde ich mich irgendwo langhangeln. Aber was ich merke ist, dass ich Meinungen, die ich hatte, mittlerweile revidiere, weil sie irgendwelche äußeren Meinungen waren und nicht meine und dass mir Dinge bewusst werden (z.B. wie stark ich ein Familienmensch bin).
Mein Problem ist immer, dass ich das Gefühl habe, ich mache was falsch also lasse mich nicht ausreichend ein oder so. Manchmal sagt meine Therapeutin auch was in die Richtung und dass es zu kopflastig ist.
Ich mache auch eine Analyse, seit Oktober.
Für mich ist das kein so klares Bild, das einzige, was mir einfällt, ist so, als würde ich mich irgendwo langhangeln. Aber was ich merke ist, dass ich Meinungen, die ich hatte, mittlerweile revidiere, weil sie irgendwelche äußeren Meinungen waren und nicht meine und dass mir Dinge bewusst werden (z.B. wie stark ich ein Familienmensch bin).
Mein Problem ist immer, dass ich das Gefühl habe, ich mache was falsch also lasse mich nicht ausreichend ein oder so. Manchmal sagt meine Therapeutin auch was in die Richtung und dass es zu kopflastig ist.
Ich hatte während bzw. nach meiner letzten Therapie den Eindruck, daß sich das Ganze wie Endzeit/Gericht anfühlt. Der Therapeut als eine Art "Gott", der alles weiß von mir, all mein Inneres, meine Gefühle und Gedanken kennt und mich leicht durchschauen kann. Ich als derjenige, der sich klein fühlt gegenüber dem Gott oder Therapeuten (der Therapeut ist groß, weil man seine Person und somit seine negativen Seiten nicht kennt), der Fehltritte erkennt, bestimmte Dinge berichtigt, ordnet. Und alles läuft nicht so ab, daß der Gott strafend und wütend ist, sondern Einfühlungsvermögen besitzt, Verständnis hat und mit Wärme auf den Patienten zugeht.
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