Ich finde es legitim, dass die Therapeutin festere Termine haben möchte, womöglich gar einen regelmäßigen Termin einmal die Woche, wie es ja auch Usus ist bei den meisten Therapeuten.
Ich würde sagen, schaufel dir einen festen Termin die Woche frei. Kein Arbeitgeber kann verlangen, dass man keine anderen regelmäßigen Termine haben darf. Manche haben Hobbys oder ähnliches zu festen Terminen, das ist doch ganz normal. Eine Therapie nimmt in der Regel sehr viel mehr Zeit und Energie in Anspruch als nur allein während der Sitzungen selbst. Man braucht für sich selbst schon ein bisschen Raum um sich darauf einzulassen und wenn es einem wichtig ist, kann man sich den meiner Meinung nach schaffen.
Ihr seid ganz zu Anfang der Therapiezeit und da tut sich jetzt eine Differenz auf bezüglich der Termine. Gut dass sie jetzt sagt, dass du dir das überlegen musst, denn jetzt ist noch Zeit es sich zu überlegen. Wenn du keine regelmäßigeren Termine ausmachen willst und ihr diese Verhandlungen um den Termin jedes Mal nicht recht sind, dann passt es wohl nicht.
Soll ich den Therapeuten wechseln?
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Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier und habe leider gleich eine relativ lange Geschichte zu erzählen. Ich bin noch 19, aber bald 20 Jahre alt.
Vor 3,5 Jahren hat meine Mama die Diagnose Krebs bekommen. Sie hat alles mögliche versucht (OP, Chemo, Bestrahlung), aber nichts hat wirklich geholfen. Vor 3 Jahren habe ich eine Heilpraktikerin für Psychotherapie gefunden, zu der ich schnell ein unglaublich großes Vertrauen aufgebaut hatte, das bis heute besteht. Sie versteht mich, unterstützt mich und gibt mir großen Halt.
Kurz bevor ich die Therapie angefangen habe, habe ich begonnen, mich selbst zu verletzen, weil ich der Situation nicht mehr gewachsen war: Zuzusehen, wie es meiner Mama immer schlechter ging, gleichzeitig in die 11. Klasse zu gehen und mich dort anzustrengen, den Haushalt zu schmeißen, weil mein Vater sich in die Arbeit geflüchtet hat.. Aus diesen Gründen habe ich auch die Therapie angefangen. Das SVV konnte ich glücklicherweise nach einiger Zeit hinter mir lassen!
Vor 2 Jahren ist meine Mama dann kurz vor meinem 18. Geburtstag gestorben
Auch in dieser Zeit war meine Thera immer für mich da und hat mich aufgefangen. Kurz nach dem Tod von meiner Mama bin ich ziemlich tief in die Magersucht gerutscht, habe mich da raus gekämpft und dann in die Bulimie gerutscht, aus der ich bis heute nicht wieder ganz draußen bin.
Vor etwas mehr als 1 Jahr ist mein Freund, mit dem ich 1 Jahr zusammen war, bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ich war froh, dass ich zu dem Zeitpunkt in Therapie war, weil ich sonst gar nicht mehr gekonnt hätte..
Vor 6 Monaten ist ein weiterer guter Freund von mir bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Er ist mit seinem Motorrad vor meinem Auto gefahren, als der Unfall passiert ist- ich habe also alles mitansehen müssen und er ist in meinen Armen gestorben
Einige Tage später habe ich noch irgendwie mein Abi (gut) bestanden, aber seit dem Zeitpunkt geht es abwärts. Obwohl ich noch regelmäßig zu meiner Therapeutin gehe (alle 14 Tage für 1,5-2 Stunden) habe ich das Gefühl, dass sie momentan auch nicht mehr weiter weiß. Wenn ich sie darauf anspreche sagt sie nur, dass ich eben viel zu viel Erfahrung mit Krankheit und Tod in meinem jungen Leben gehabt hätte und das tragisch wäre..
Als dann mein Opa vor 5 Wochen nach einem Sturz ganz plötzlich gestorben ist, war sowieso alles vorbei
Naja ich habe im Moment permanent mit Alpträumen zu kämpfen, mit Bildern aus der Vergangenheit, meiner Essstörung usw..
Ich würde meine Therapeutin sehr ungerne wechseln (auch weil ich Angst davor habe, sie zu verlieren), weil ich generell ein großes Problem damit habe, fremden Menschen zu vertrauen und sie eben meine ganze Geschichte kennt und mir bisher auch immer sehr gut weiterhelfen konnte- aber seit einiger Zeit frage ich mich, ob ich vielleicht zu jemandem gehen sollte, der sich mit einer solchen Situation "besser auskennt"?
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.. Vielleicht hat ja hier jemand einen Rat für mich?
Danke an alle, die sich durch diesen langen Text gequält haben
Viele Grüße
Maren
ich bin neu hier und habe leider gleich eine relativ lange Geschichte zu erzählen. Ich bin noch 19, aber bald 20 Jahre alt.
Vor 3,5 Jahren hat meine Mama die Diagnose Krebs bekommen. Sie hat alles mögliche versucht (OP, Chemo, Bestrahlung), aber nichts hat wirklich geholfen. Vor 3 Jahren habe ich eine Heilpraktikerin für Psychotherapie gefunden, zu der ich schnell ein unglaublich großes Vertrauen aufgebaut hatte, das bis heute besteht. Sie versteht mich, unterstützt mich und gibt mir großen Halt.
Kurz bevor ich die Therapie angefangen habe, habe ich begonnen, mich selbst zu verletzen, weil ich der Situation nicht mehr gewachsen war: Zuzusehen, wie es meiner Mama immer schlechter ging, gleichzeitig in die 11. Klasse zu gehen und mich dort anzustrengen, den Haushalt zu schmeißen, weil mein Vater sich in die Arbeit geflüchtet hat.. Aus diesen Gründen habe ich auch die Therapie angefangen. Das SVV konnte ich glücklicherweise nach einiger Zeit hinter mir lassen!
Vor 2 Jahren ist meine Mama dann kurz vor meinem 18. Geburtstag gestorben
Auch in dieser Zeit war meine Thera immer für mich da und hat mich aufgefangen. Kurz nach dem Tod von meiner Mama bin ich ziemlich tief in die Magersucht gerutscht, habe mich da raus gekämpft und dann in die Bulimie gerutscht, aus der ich bis heute nicht wieder ganz draußen bin.
Vor etwas mehr als 1 Jahr ist mein Freund, mit dem ich 1 Jahr zusammen war, bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ich war froh, dass ich zu dem Zeitpunkt in Therapie war, weil ich sonst gar nicht mehr gekonnt hätte..
Vor 6 Monaten ist ein weiterer guter Freund von mir bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Er ist mit seinem Motorrad vor meinem Auto gefahren, als der Unfall passiert ist- ich habe also alles mitansehen müssen und er ist in meinen Armen gestorben
Einige Tage später habe ich noch irgendwie mein Abi (gut) bestanden, aber seit dem Zeitpunkt geht es abwärts. Obwohl ich noch regelmäßig zu meiner Therapeutin gehe (alle 14 Tage für 1,5-2 Stunden) habe ich das Gefühl, dass sie momentan auch nicht mehr weiter weiß. Wenn ich sie darauf anspreche sagt sie nur, dass ich eben viel zu viel Erfahrung mit Krankheit und Tod in meinem jungen Leben gehabt hätte und das tragisch wäre..
Als dann mein Opa vor 5 Wochen nach einem Sturz ganz plötzlich gestorben ist, war sowieso alles vorbei
Naja ich habe im Moment permanent mit Alpträumen zu kämpfen, mit Bildern aus der Vergangenheit, meiner Essstörung usw..
Ich würde meine Therapeutin sehr ungerne wechseln (auch weil ich Angst davor habe, sie zu verlieren), weil ich generell ein großes Problem damit habe, fremden Menschen zu vertrauen und sie eben meine ganze Geschichte kennt und mir bisher auch immer sehr gut weiterhelfen konnte- aber seit einiger Zeit frage ich mich, ob ich vielleicht zu jemandem gehen sollte, der sich mit einer solchen Situation "besser auskennt"?
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.. Vielleicht hat ja hier jemand einen Rat für mich?
Danke an alle, die sich durch diesen langen Text gequält haben
Viele Grüße
Maren
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Liebe Maren,
erstmal willkommen!
Es ist in der Tat ausgesprochen viel an Sterben und Tod, mit dem Du in den letzten 2 Jahren konfrontiert warst! Dass da Welten zusammen brechen, ist nicht verwunderlich, eher was Du dennoch alles geschafft hast!!!
Wer konkret ist außer Deiner Thera für Dich da?
Und was meinst Du genau mit "war eh alles vorbei"?
Also wie sieht Dein Tag aus, was machst Du unter der Woche, am Wochenende, was tust Du gerne?
lieben Gruß Tipi
erstmal willkommen!
Es ist in der Tat ausgesprochen viel an Sterben und Tod, mit dem Du in den letzten 2 Jahren konfrontiert warst! Dass da Welten zusammen brechen, ist nicht verwunderlich, eher was Du dennoch alles geschafft hast!!!
Wer konkret ist außer Deiner Thera für Dich da?
Und was meinst Du genau mit "war eh alles vorbei"?
Also wie sieht Dein Tag aus, was machst Du unter der Woche, am Wochenende, was tust Du gerne?
lieben Gruß Tipi
Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wach halten zu lassen, was du getan hast.
(Afrikanisches Sprichwort)
(Afrikanisches Sprichwort)
Hallo Tipi,
erstmal vielen Dank für deine Antwort!
Mein Vater hat eine neue Freundin, die auch schon bei uns eingezogen ist. Ich komme zwar einigermaßen mit ihr klar, aber das Tempo was er vorlegt, kann ich einfach nicht mithalten. Das ist zu schnell und zu viel für mich!
Mein Vater ist also praktisch gar nicht mehr für mich da, was mich sehr traurig macht
Freunde sind auch kaum noch da. Viele haben sich von mir abgewendet, weil sie mich und mein Verhalten nicht mehr verstehen konnten. Außerdem sind wir wegen des Studiums, welches jetzt im Winter beginnt, in alle Richtungen verstreut.
Ich bekomme also von niemandem sonst das Gefühl, so angenommen zu werden wie ich bin und bekomme von niemandem sonst so einen inneren Halt. Das ist auf der einen Seite schön, macht mir auf der anderen Seite aber auch Angst, weil ich weiß, dass die Therapie auch irgendwann zu sein Ende sein muss.
Mit der Aussage "... war eh alles vorbei" wollte ich sagen, dass mein Opa nach dem Tod meiner Mutter die wichtigste Person in meinem Leben war (neben meiner Thera ) und ich deshalb das Gefühl habe, dass ohne ihn mein ganzes Leben zur Katastrophe wird. Ich habe an nichts mehr Spaß, die Bulimie ist noch einmal schlimmer geworden und ich habe immer öfter Phasen, in denen ich einfach nicht mehr will. Ich will dann einfach nicht mehr hier sein, will zu meiner Mama und zu meinem Freund und frage mich, warum ich überhaupt noch lebe.
Obwohl es Suizidgedanken sind weiß ich zu 100%, dass ich mir niemals etwas antuen könnte- was meine Thera wohl auch weiß und was sie auch ein ganzes Stück weit beruhigt.
Im Moment verbringe ich meine Tage zu Hause, weil mein Studium (worauf ich im Moment auch keine Lust habe, sondern eher Panik bekomme) erst in 3 Wochen losgeht- naja, ist wohl besser so
Lg Maren
erstmal vielen Dank für deine Antwort!
Genau das ist im Moment mein Problem: Außer meiner Thera ist im Moment praktisch niemand für mich da..Tipi tipi hoe hat geschrieben: Wer konkret ist außer Deiner Thera für Dich da?
Und was meinst Du genau mit "war eh alles vorbei"?
Also wie sieht Dein Tag aus, was machst Du unter der Woche, am Wochenende, was tust Du gerne?
Mein Vater hat eine neue Freundin, die auch schon bei uns eingezogen ist. Ich komme zwar einigermaßen mit ihr klar, aber das Tempo was er vorlegt, kann ich einfach nicht mithalten. Das ist zu schnell und zu viel für mich!
Mein Vater ist also praktisch gar nicht mehr für mich da, was mich sehr traurig macht
Freunde sind auch kaum noch da. Viele haben sich von mir abgewendet, weil sie mich und mein Verhalten nicht mehr verstehen konnten. Außerdem sind wir wegen des Studiums, welches jetzt im Winter beginnt, in alle Richtungen verstreut.
Ich bekomme also von niemandem sonst das Gefühl, so angenommen zu werden wie ich bin und bekomme von niemandem sonst so einen inneren Halt. Das ist auf der einen Seite schön, macht mir auf der anderen Seite aber auch Angst, weil ich weiß, dass die Therapie auch irgendwann zu sein Ende sein muss.
Mit der Aussage "... war eh alles vorbei" wollte ich sagen, dass mein Opa nach dem Tod meiner Mutter die wichtigste Person in meinem Leben war (neben meiner Thera ) und ich deshalb das Gefühl habe, dass ohne ihn mein ganzes Leben zur Katastrophe wird. Ich habe an nichts mehr Spaß, die Bulimie ist noch einmal schlimmer geworden und ich habe immer öfter Phasen, in denen ich einfach nicht mehr will. Ich will dann einfach nicht mehr hier sein, will zu meiner Mama und zu meinem Freund und frage mich, warum ich überhaupt noch lebe.
Obwohl es Suizidgedanken sind weiß ich zu 100%, dass ich mir niemals etwas antuen könnte- was meine Thera wohl auch weiß und was sie auch ein ganzes Stück weit beruhigt.
Im Moment verbringe ich meine Tage zu Hause, weil mein Studium (worauf ich im Moment auch keine Lust habe, sondern eher Panik bekomme) erst in 3 Wochen losgeht- naja, ist wohl besser so
Lg Maren
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Liebe Maren,
es tut mir auch sehr leid, was du da die letzten zwei Jahre mitmachen musstest. Das ist wirklich furchtbar.
Es ist gut, dass du in deiner Therapeutin einen Menschen gefunden hast, dem du vertrauen kannst.
Was genau würdest du dir denn erhoffen?
Die Frage die ich mir stelle ist: Wie kannst du das "bestmöglich" aufarbeiten?
Was gibt dir deine Therapeutin da für Dinge an die Hand, außer, dass sie dir zuhört, dich auffängt?
Macht ihr Übungen, lehrt sie dich Strategien die du auch im Alltag anwenden kannst oder wie hab ich mir die Therapie vorzustellen?
Vielleicht wäre eine Traumatherapie für dich hilfreich, vielleicht kann dir aber auch deine Therapeutin helfen.
Wie in so vielen Fällen, würde ich dir raten, das offen mit ihr zu besprechen, sie zu fragen, was sie dazu meint.
Ich nehme mal an, dass sie versuchen wird das bestmöglich für dich zu tun.
Alles Liebe und ganz viel Kraft,
Marzi
es tut mir auch sehr leid, was du da die letzten zwei Jahre mitmachen musstest. Das ist wirklich furchtbar.
Es ist gut, dass du in deiner Therapeutin einen Menschen gefunden hast, dem du vertrauen kannst.
Was genau würdest du dir denn erhoffen?
Die Frage die ich mir stelle ist: Wie kannst du das "bestmöglich" aufarbeiten?
Was gibt dir deine Therapeutin da für Dinge an die Hand, außer, dass sie dir zuhört, dich auffängt?
Macht ihr Übungen, lehrt sie dich Strategien die du auch im Alltag anwenden kannst oder wie hab ich mir die Therapie vorzustellen?
Vielleicht wäre eine Traumatherapie für dich hilfreich, vielleicht kann dir aber auch deine Therapeutin helfen.
Wie in so vielen Fällen, würde ich dir raten, das offen mit ihr zu besprechen, sie zu fragen, was sie dazu meint.
Ich nehme mal an, dass sie versuchen wird das bestmöglich für dich zu tun.
Alles Liebe und ganz viel Kraft,
Marzi
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh
Vermutlich merkt dein Vater gar nicht, dass du ihn gerade so brauchst. Kannst du dir vorstellen, mit ihm mal offen über dein Bedürfnis zu sprechen?Maren1209 hat geschrieben:Mein Vater ist also praktisch gar nicht mehr für mich da, was mich sehr traurig macht
Auch hier sehe ich die Chance, dass sich etwas zum Positiven hin verändert. Das Studium ist eine gute Möglichkeit, neue Leute kennen zu lernen. Ich selbst habe keinen Kontakt mehr zu Kindheits- und Schulfreunden, die meisten meiner Freundinnen sind ehemaligen Kommilitoninnen!Maren1209 hat geschrieben:Außerdem sind wir wegen des Studiums, welches jetzt im Winter beginnt, in alle Richtungen verstreut.
Hallo ihr beiden,
auch euch erstmal Danke für eure Rückmeldung!
Wenn ich sie frage, wie ich weiterkommen kann, dann sagt sie mir, dass ich zu ungeduldig wäre (was auch gut sein kann, Geduld ist nicht gerade meine Stärke ).
Aber Übungen, wie ich gegen die Alpträume oder die ständig wiederkehrenden Bilder vorgehen kann, wie ich diese "ich will nicht mehr" Gedanken in den Griff bekomme usw. hat sie irgendwie kaum für mich.
Wir besprechen viel aus meiner Kindheit und meiner Beziehung zu meiner Mama, weil da einiges grundlegen schiefgelaufen ist (Sie ist Heilpraktikerin für Tiefenpsychologische Psychotherapie). Außerdem muss ich noch viele Dinge aus der vorherigen Therapie aufarbeiten, die bei mir leider einen riesengroßen Schaden verursacht hat, durch Äußerungen und verhalten meiner vorherigen Therapeutin.
Es sind also sehr viele Baustellen, die bearbeitet werden müssen.
Wir gehen öfter mal ins Unterbewusstsein, damit ich mich wieder entspannen kann, wenn die Bilder vor meinen Augen in der Stunde zu heftig werden und ich absolut nichts mehr sagen kann..
Aber mittlerweile frage ich mich eben doch, ob sie mit ihrer Heilpraktikerausbildung (was jetzt wirklich nicht abwertend gemeint ist, da sie mir zum Beispiel schon mehr geholfen hat als die Thera vorher und die hatte eine Ausbildung zur PP) bei mir noch so viel weiterkommt..
Ich habe sie schon ein paar Mal drauf angesprochen, aber vllt sollte ich es bei Gelegenheit nochmal machen..
auch euch erstmal Danke für eure Rückmeldung!
Genau das ist das Problem.. Sie ist zwar für mich da, fängt mich auch zwischen den Terminen sehr gut per Mail ab, aber ich habe das Gefühl, dass ich im Moment nicht mehr weiterkomme und sie auch nicht mehr wirklich weiter weiß..Marzipanschnute hat geschrieben: Was gibt dir deine Therapeutin da für Dinge an die Hand, außer, dass sie dir zuhört, dich auffängt?
Macht ihr Übungen, lehrt sie dich Strategien die du auch im Alltag anwenden kannst oder wie hab ich mir die Therapie vorzustellen?
Wenn ich sie frage, wie ich weiterkommen kann, dann sagt sie mir, dass ich zu ungeduldig wäre (was auch gut sein kann, Geduld ist nicht gerade meine Stärke ).
Aber Übungen, wie ich gegen die Alpträume oder die ständig wiederkehrenden Bilder vorgehen kann, wie ich diese "ich will nicht mehr" Gedanken in den Griff bekomme usw. hat sie irgendwie kaum für mich.
Wir besprechen viel aus meiner Kindheit und meiner Beziehung zu meiner Mama, weil da einiges grundlegen schiefgelaufen ist (Sie ist Heilpraktikerin für Tiefenpsychologische Psychotherapie). Außerdem muss ich noch viele Dinge aus der vorherigen Therapie aufarbeiten, die bei mir leider einen riesengroßen Schaden verursacht hat, durch Äußerungen und verhalten meiner vorherigen Therapeutin.
Es sind also sehr viele Baustellen, die bearbeitet werden müssen.
Wir gehen öfter mal ins Unterbewusstsein, damit ich mich wieder entspannen kann, wenn die Bilder vor meinen Augen in der Stunde zu heftig werden und ich absolut nichts mehr sagen kann..
Aber mittlerweile frage ich mich eben doch, ob sie mit ihrer Heilpraktikerausbildung (was jetzt wirklich nicht abwertend gemeint ist, da sie mir zum Beispiel schon mehr geholfen hat als die Thera vorher und die hatte eine Ausbildung zur PP) bei mir noch so viel weiterkommt..
Ich habe sie schon ein paar Mal drauf angesprochen, aber vllt sollte ich es bei Gelegenheit nochmal machen..
Tristezza hat geschrieben: Vermutlich merkt dein Vater gar nicht, dass du ihn gerade so brauchst. Kannst du dir vorstellen, mit ihm mal offen über dein Bedürfnis zu sprechen?
quote]
Er merkt es auch nicht, obwohl es ihm schon so oft gesagt wurde.. Ich habe schon oft mit ihm darüber gesprochen und meine Thera hat es auch schon ganz oft versucht. Er war mit zum Gespräch bei ihr, sie hat schon unzählige Male mit ihm telefoniert usw..
Aber er sagt, dass ich die Vergangenheit Vergangenheit sein lassen soll und mich mehr auf die Zukunft konzentrieren soll. Außerdem meint er, ob ich kein schlechtes Gewissen hätte, wenn ich so schlecht über meine Mama rede (ich bin im Moment eben einige Dinge am aufarbeiten und stelle auch fest, was falsch gelaufen ist)..
Tja und solche Sätze helfen mir eben nicht weiter :(
Liebe Grüße!
-
- Helferlein
- , 34
- Beiträge: 80
Hallo Maren
So viele Verluste hintereinander - das ist schrecklich. Es tut mir sehr leid, dass Du das erleben musstest.
Wie bereits angesprochen gibt es Übungen und Strategien, die Dir im Alltag helfen können. Ich würde Deine Therapeutin fragen, ob Sie Dir vielleicht ein paar solcher Werkzeuge in die Hand geben kann. Sollte sie Dir diesbezüglich nicht weiterhelfen können, wäre es bestimmt sinnvoll, jemanden zu suchen, der das kann. ABER: Ich würde eine solche Fachperson als Ergänzung zu Deiner Therapeutin und nicht als Ersatz suchen. Denn wie mir scheint, ist sie im Moment Deine wichtigste (und einzige?) Bezugsperson. Auch wenn sie Dir zurzeit vielleicht nicht direkt weiterhelfen kann, so ist sie doch eine Vertraute, eine Verbündete. Nach dem Verlust all dieser nahestehenden Menschen, würde ich nicht auch noch auf sie verzichten.
Etwas hilflos Dich umarmend,
Red Mosquito
So viele Verluste hintereinander - das ist schrecklich. Es tut mir sehr leid, dass Du das erleben musstest.
Wie bereits angesprochen gibt es Übungen und Strategien, die Dir im Alltag helfen können. Ich würde Deine Therapeutin fragen, ob Sie Dir vielleicht ein paar solcher Werkzeuge in die Hand geben kann. Sollte sie Dir diesbezüglich nicht weiterhelfen können, wäre es bestimmt sinnvoll, jemanden zu suchen, der das kann. ABER: Ich würde eine solche Fachperson als Ergänzung zu Deiner Therapeutin und nicht als Ersatz suchen. Denn wie mir scheint, ist sie im Moment Deine wichtigste (und einzige?) Bezugsperson. Auch wenn sie Dir zurzeit vielleicht nicht direkt weiterhelfen kann, so ist sie doch eine Vertraute, eine Verbündete. Nach dem Verlust all dieser nahestehenden Menschen, würde ich nicht auch noch auf sie verzichten.
Etwas hilflos Dich umarmend,
Red Mosquito
Hallo Red Mosquito,
auch dir danke für deine Worte!
Meine Thera "zu behalten" und mir gleichzeitig jemanden zu suchen, der mit mir solche Übungen und Strategien erarbeiten und zeigen kann- so weit habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht..
Meine Frage wäre allerdings, was das denn in dem Fall für ein Fachmann wäre? Ein anderer Therapeut für eine ganz bestimmte Therapierichtung?
Du hast recht, meine Thera ist momentan die wichtigste und meistens auch die einzige Bezugsperson für mich. Aber gerade deshalb ist irgendwie meine Angst so groß, in die Abhängigkeit zu rutschen und nicht mehr ohne sie zu können. Im Moment merke ich, dass ich eigentlich immer nur von Therapiestunde zu Therapiestunde lebe. Meine Thera meint, sie würde keine wirklichen Anzeichen für eine Abhängigkeit erkennen und dass ich im Moment von Stunde zu Stunde leben würde, würde zeigen, dass ich keinen inneren Halt finden würde und auch niemanden außer ihr habe, an dem ich mich festhalten kann (was ja auch leider so ist )
Tut mir Leid, dass ich mich hier gerade so ausheule, aber wenn ich diese Zeilen schreibe wird mir so deutlich, wie verzweifelt ich eigentlich gerade bin...
auch dir danke für deine Worte!
Meine Thera "zu behalten" und mir gleichzeitig jemanden zu suchen, der mit mir solche Übungen und Strategien erarbeiten und zeigen kann- so weit habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht..
Meine Frage wäre allerdings, was das denn in dem Fall für ein Fachmann wäre? Ein anderer Therapeut für eine ganz bestimmte Therapierichtung?
Du hast recht, meine Thera ist momentan die wichtigste und meistens auch die einzige Bezugsperson für mich. Aber gerade deshalb ist irgendwie meine Angst so groß, in die Abhängigkeit zu rutschen und nicht mehr ohne sie zu können. Im Moment merke ich, dass ich eigentlich immer nur von Therapiestunde zu Therapiestunde lebe. Meine Thera meint, sie würde keine wirklichen Anzeichen für eine Abhängigkeit erkennen und dass ich im Moment von Stunde zu Stunde leben würde, würde zeigen, dass ich keinen inneren Halt finden würde und auch niemanden außer ihr habe, an dem ich mich festhalten kann (was ja auch leider so ist )
Tut mir Leid, dass ich mich hier gerade so ausheule, aber wenn ich diese Zeilen schreibe wird mir so deutlich, wie verzweifelt ich eigentlich gerade bin...
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- Helferlein
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Liebe Maren
Es gibt nichts, wofür Du Dich entschuldigen müsstest. Du hast jedes Recht der Welt, verzweifelt zu sein und Dich hilflos und einsam zu fühlen.
Was die Therapierichtung anbelangt: Ich weiss nicht, was optimal wäre, aber ich könnte versuchen, mich kundig zu machen, wenn Du das möchtest.
Von Stunde zu Stunde zu leben, das kennen viele, die Therapie machen. Meiner Erfahrung nach ist das ein vorübergehender Zustand. Eine gute Therapeutin wird Dir helfen, aus der gefühlten Abhängigkeit wieder rauszufinden. Ich will Dir nicht zu nahe treten und Dir auch nichts suggerieren, aber ich glaube, im Moment brauchst Du die Therapie tatsächlich.
Du wirst (hoffe ich) in Deinem Leben wieder ein Umfeld aufbauen können, Du wirst wieder Menschen finden, bei denen Du Dich aufgehoben fühlst. Freunde, vielleicht auch Menschen in Deiner Familie, eine liebe Tante, einen Cousin ... Aber das braucht Zeit. Tiefe, sichere Beziehungen entstehen nicht von heute auf morgen. Und vielleicht hast Du im Moment auch nicht die Kraft, danach zu suchen.
Ich denke deshalb, es ist legitim, Dich in der Therapie fallen zu lassen. Niemand kann von Dir erwarten, dass Du einfach wegsteckst, was Dir widerfahren ist.
Alles Liebe Dir,
Red Mosquito
Es gibt nichts, wofür Du Dich entschuldigen müsstest. Du hast jedes Recht der Welt, verzweifelt zu sein und Dich hilflos und einsam zu fühlen.
Was die Therapierichtung anbelangt: Ich weiss nicht, was optimal wäre, aber ich könnte versuchen, mich kundig zu machen, wenn Du das möchtest.
Von Stunde zu Stunde zu leben, das kennen viele, die Therapie machen. Meiner Erfahrung nach ist das ein vorübergehender Zustand. Eine gute Therapeutin wird Dir helfen, aus der gefühlten Abhängigkeit wieder rauszufinden. Ich will Dir nicht zu nahe treten und Dir auch nichts suggerieren, aber ich glaube, im Moment brauchst Du die Therapie tatsächlich.
Du wirst (hoffe ich) in Deinem Leben wieder ein Umfeld aufbauen können, Du wirst wieder Menschen finden, bei denen Du Dich aufgehoben fühlst. Freunde, vielleicht auch Menschen in Deiner Familie, eine liebe Tante, einen Cousin ... Aber das braucht Zeit. Tiefe, sichere Beziehungen entstehen nicht von heute auf morgen. Und vielleicht hast Du im Moment auch nicht die Kraft, danach zu suchen.
Ich denke deshalb, es ist legitim, Dich in der Therapie fallen zu lassen. Niemand kann von Dir erwarten, dass Du einfach wegsteckst, was Dir widerfahren ist.
Alles Liebe Dir,
Red Mosquito
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