Thera driftet ab / schläft ein
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- Forums-Gruftie
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Hallo Toady (...oder meintest Du Today...?)
erst mal herzlich willkommen hier im Forum.
Also, ich kenne sowas ähnliches aus meiner ersten Therapie. Mein Therapeut war zwar nicht eingeschlafen aber er gähnte oft pausenlos während der Sitzungen....mich hat das auch vollkommen irritiert weil ich es natürlich auch sofort auf mich bezogen hatte und dachte ich langweile ihn ohne Ende.
Obendrein empfand ich es als sehr unhöflich einfach so rumzugähnen ohne irgendwas zur Entschuldigung oder Erklärung dazu zu sagen.
Da ich damals aber (noch) nicht wusste ob ich es ansprechen darf/soll habe ich es gelassen. Aber geärgert hat es mich jedesmal.
Die Erklärung Deiner Thera von wegen Selbstschutz finde ich lächerlich...typisch Therapeut.
Wenn mir das bei meiner jetzigen Thera passieren würde würde ich es sofort ansprechen, denn so was ist ja auch total menschlich. Ich würde sie fragen ob es an mir liegt daß sie so müde wird oder wieso. Wenn ich mir vorstelle ich müsste Stunde um Stunde das "Gelaber" der Patienten ertragen würde ich vielleicht auch einschlafen. Das ist ja auch normal. Aber für mein Gefühl sollte man sich dann entschuldigen oder zumindest eine plausible Erklärung liefern (...zu spät ins Bett...schlecht geschlafen...) damit der Patient das nicht gleich auf sich bezieht.
Ich bin nun seit 4 Jahren bei meiner Thera und ich habe immer drauf gewartet daß sie mal müde wird oder gähnt oder sowas, zumal ich meist abends um 7 die letzte Stunde habe. Aber DAS ist noch nie vorgekommen. Ich weiß auch nicht wie sie das macht...
erst mal herzlich willkommen hier im Forum.
Also, ich kenne sowas ähnliches aus meiner ersten Therapie. Mein Therapeut war zwar nicht eingeschlafen aber er gähnte oft pausenlos während der Sitzungen....mich hat das auch vollkommen irritiert weil ich es natürlich auch sofort auf mich bezogen hatte und dachte ich langweile ihn ohne Ende.
Obendrein empfand ich es als sehr unhöflich einfach so rumzugähnen ohne irgendwas zur Entschuldigung oder Erklärung dazu zu sagen.
Da ich damals aber (noch) nicht wusste ob ich es ansprechen darf/soll habe ich es gelassen. Aber geärgert hat es mich jedesmal.
Die Erklärung Deiner Thera von wegen Selbstschutz finde ich lächerlich...typisch Therapeut.
Wenn mir das bei meiner jetzigen Thera passieren würde würde ich es sofort ansprechen, denn so was ist ja auch total menschlich. Ich würde sie fragen ob es an mir liegt daß sie so müde wird oder wieso. Wenn ich mir vorstelle ich müsste Stunde um Stunde das "Gelaber" der Patienten ertragen würde ich vielleicht auch einschlafen. Das ist ja auch normal. Aber für mein Gefühl sollte man sich dann entschuldigen oder zumindest eine plausible Erklärung liefern (...zu spät ins Bett...schlecht geschlafen...) damit der Patient das nicht gleich auf sich bezieht.
Ich bin nun seit 4 Jahren bei meiner Thera und ich habe immer drauf gewartet daß sie mal müde wird oder gähnt oder sowas, zumal ich meist abends um 7 die letzte Stunde habe. Aber DAS ist noch nie vorgekommen. Ich weiß auch nicht wie sie das macht...
LG, CrazyChild
***stay strong***
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Hallo,
ich kenne das nicht, nehme aber sehr sicher an, dass so was bei uns auch nie vorkommen würde. Nicht, weil mein Analytiker so toll wäre oder ich so spannend bin, sondern weil ich glaube, dass man ein bestimmter 'Typ' sein muss, um während der Stunde einzunicken. Die Frage ist halt, wie sehr man sich das als Therapeut 'erlaubt'. Es ist ja keine Kunst, NICHT einzunicken. Mein Therapeut ist ziemlich kontrolliert, sodass ihm das nicht passieren würde - aber womöglich heißt das auch, dass er an anderen Stellen ZU SEHR kontrolliert ist, wo DEINE Therapeutin mehr Gegenübertragungsgefühle zulassen und aushalten (!) kann.
Hier könntest du es 'fachmännisch' nachlesen.
ich kenne das nicht, nehme aber sehr sicher an, dass so was bei uns auch nie vorkommen würde. Nicht, weil mein Analytiker so toll wäre oder ich so spannend bin, sondern weil ich glaube, dass man ein bestimmter 'Typ' sein muss, um während der Stunde einzunicken. Die Frage ist halt, wie sehr man sich das als Therapeut 'erlaubt'. Es ist ja keine Kunst, NICHT einzunicken. Mein Therapeut ist ziemlich kontrolliert, sodass ihm das nicht passieren würde - aber womöglich heißt das auch, dass er an anderen Stellen ZU SEHR kontrolliert ist, wo DEINE Therapeutin mehr Gegenübertragungsgefühle zulassen und aushalten (!) kann.
Hier könntest du es 'fachmännisch' nachlesen.
Ich kenne das aus meiner ersten Therapie. Der Therapeut ist auch ständig eingenickt, und außerdem wusste er bei jeder neuen Sitzung kaum noch, was ich ihm zuletzt erzählt hatte. Er wirkte insgesamt ziemlich gelangweilt, was durch das Einnicken und das Gähnen noch verstärkt wurde.
Ich bin damals ein paar Monate lang hin gegangen, dann ging er in Urlaub, und nach dem Urlaub habe ich keine weiteren Termine mehr vereinbart. Einen gähnenden und schlafenden Therapeuten finde ich weniger hilfreich, da könnte ich es auch einer Katze erzählen...
Ich bin damals ein paar Monate lang hin gegangen, dann ging er in Urlaub, und nach dem Urlaub habe ich keine weiteren Termine mehr vereinbart. Einen gähnenden und schlafenden Therapeuten finde ich weniger hilfreich, da könnte ich es auch einer Katze erzählen...
hallo,
ich würde das eingehend mit ihr besprechen, nachfragen, warum sie meint, es sei Selbstschutz etc. ...
Ich tippe, das wird sie wieder lebendiger machen, so dass sie gar nicht mehr diese Müdigkeit verspürt.
Mein Analytiker war zu Beginn auch mal zurückgenommener, wobei ich nicht denke, dass er je eingeschlafen ist.
Mittlerweile sprüht er aber vor Elan und ist sehr lebendig in seinen Beiträgen, wobei diese so bei 30 - 20 % der Zeit der Stunde liegen.
ich würde das eingehend mit ihr besprechen, nachfragen, warum sie meint, es sei Selbstschutz etc. ...
Ich tippe, das wird sie wieder lebendiger machen, so dass sie gar nicht mehr diese Müdigkeit verspürt.
Mein Analytiker war zu Beginn auch mal zurückgenommener, wobei ich nicht denke, dass er je eingeschlafen ist.
Mittlerweile sprüht er aber vor Elan und ist sehr lebendig in seinen Beiträgen, wobei diese so bei 30 - 20 % der Zeit der Stunde liegen.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Hallo leberblümchen,
vielen Dank für Deine Antwort erstmal.
Du schreibst es ist keine Kunst nicht einzunicken.
Wieso denkst Du so?
Welche Art von Theapie machst du denn? Würdest Du ein wenig vom Ablauf (Verhalten Therapeut und Dein Verhalten) erzählen?
Wäre Dir sehr dankbar um eine Rückmeldung.
LG
vielen Dank für Deine Antwort erstmal.
Du schreibst es ist keine Kunst nicht einzunicken.
Wieso denkst Du so?
Welche Art von Theapie machst du denn? Würdest Du ein wenig vom Ablauf (Verhalten Therapeut und Dein Verhalten) erzählen?
Wäre Dir sehr dankbar um eine Rückmeldung.
LG
Hallo luftikus,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe gelesen Du hast ähnliche Erfahrungen gemacht. Hast Du es angesprochen? Und wie lief das im Einzelnen ab? Welches Verhalten und welche Reaktion gab es von Deinem Therapeuten, falls Du es angesprochen hast? Wie hat es zunächst auf Dich gewirkt und wie hast Du Dich verhalten?
Welche Art von Theapie machst du denn? Würdest Du ein wenig vom Ablauf (Verhalten Therapeut und Dein Verhalten) erzählen?
Wäre Dir wirklich sehr dankbar über eine Rückmeldung.
LG Toady
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe gelesen Du hast ähnliche Erfahrungen gemacht. Hast Du es angesprochen? Und wie lief das im Einzelnen ab? Welches Verhalten und welche Reaktion gab es von Deinem Therapeuten, falls Du es angesprochen hast? Wie hat es zunächst auf Dich gewirkt und wie hast Du Dich verhalten?
Welche Art von Theapie machst du denn? Würdest Du ein wenig vom Ablauf (Verhalten Therapeut und Dein Verhalten) erzählen?
Wäre Dir wirklich sehr dankbar über eine Rückmeldung.
LG Toady
Hallo pandas,
vielen Dank für Deine Antwort.
"Mein Analytiker war zu Beginn auch mal zurückgenommener, wobei ich nicht denke, dass er je eingeschlafen ist.
Mittlerweile sprüht er aber vor Elan und ist sehr lebendig in seinen Beiträgen, wobei diese so bei 30 - 20 % der Zeit der Stunde liegen."
Ich habe leider keine Vergleichsmöglichkeiten und würde mich freuen, wenn Du mir etwas zu dem Ablauf Deiner Sitzungen (Verhalten Therapeut und Dein Verhalten) erzählen würdest. Welche Art von Therapie machst Du?
Wie das Zurückgenommensein Deines Therapeuten aus und wie äußert sich denn sein Elan bspw. in einer Sitzung?
Meine Therapeutin spricht nicht sehr viel- dadurch habe ich wenig Anreize - aber auch wenig "Beeinflussung". Ich schätze es liegt an einer unterschiedlichen fachlichen Ausrichtung. Hast Du mit Deinem Therapeuten mal darüber gesprochen?
LG Toady
vielen Dank für Deine Antwort.
"Mein Analytiker war zu Beginn auch mal zurückgenommener, wobei ich nicht denke, dass er je eingeschlafen ist.
Mittlerweile sprüht er aber vor Elan und ist sehr lebendig in seinen Beiträgen, wobei diese so bei 30 - 20 % der Zeit der Stunde liegen."
Ich habe leider keine Vergleichsmöglichkeiten und würde mich freuen, wenn Du mir etwas zu dem Ablauf Deiner Sitzungen (Verhalten Therapeut und Dein Verhalten) erzählen würdest. Welche Art von Therapie machst Du?
Wie das Zurückgenommensein Deines Therapeuten aus und wie äußert sich denn sein Elan bspw. in einer Sitzung?
Meine Therapeutin spricht nicht sehr viel- dadurch habe ich wenig Anreize - aber auch wenig "Beeinflussung". Ich schätze es liegt an einer unterschiedlichen fachlichen Ausrichtung. Hast Du mit Deinem Therapeuten mal darüber gesprochen?
LG Toady
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Hallo, Toady,
ich mache seit zwei Jahren eine Analyse mit drei Wochenstunden im Liegen. Bei uns ist das so, dass mein Therapeut recht viel redet. Er lässt sich nicht so 'gehen' - wobei ich das nicht wertend meine. Aber es entspricht wohl auch seinem Wesen, sehr 'korrekt' zu sein. Das gibt mir sehr viel Sicherheit, aber er würde halt auch nie einschlafen, weil das nicht seinem Bild von Analytiker-Sein entspricht. Gerade gestern haben wir es kurz angedeutet: dass ich gerne mal eine Stunde schweigen würde, dass es mir aber komisch vorkäme, weil ich nicht wüsste, ob er dann in Gedanken bei mir sei. Und da hat er gesagt, ich könnte sicher sein, dass er hinter mir nicht einschlafen würde, sondern für mich da sei.
Allerdings ist die Kehrseite dieser Aufmerksamkeit, dass er selbst auch nicht so richtig entspannt, was wiederum das 'freie Fließen' beider Partner einschränkt. Ich kenne eine Analytikerin, die selbst immer während der Sitzungen auf einer - anderen! - Couch liegt. Wie ich die kenne, nickt die auch hin und wieder ein - aber vielleicht ist sie dafür besonders kreativ?
Einnicken kann man ja nur, wenn man loslässt - es sei denn, man ist völlig übermüdet, aber das ist ja dann mehr als eine Frage der Gegenübertragung. Mein Therapeut ist kein 'Loslasser'; dafür ist er viel zu präsent und gesprächig... Ich frage mich gerade, ob er bei anderen Patienten vielleicht anders ist? Ob er da mehr loslässt? Glaube aber nicht, dass das so ist.
Jedenfalls meinte ich das so, dass Nicht-Einnicken keine Kunst ist, weil es schon auch Mut erfordert, sich so gehenzulassen. Wobei ich nicht sage, dass es mir lieber wäre, wenn er einnicken würde. Es würde nicht zu ihm und nicht zu 'uns' passen. Wir führen eigentlich immer Dialoge, und die Schweigepausen sind nie länger als ein paar Minuten - wobei ich fast glaube, dass es ihm schwerer fällt, diese Pausen auszuhalten, als mir. Oder aber, er DENKT, dass er mich erlösen müsse.
Ich glaube, mein Therapeut fühlt sich irgendwie 'bewusst' ein: Ich habe das Gefühl, er hat da so eine bestimmte Technik, die es ihm erlaubt, immer mal mitzuleiden und dann wieder ganz sachlich zu sein - ohne dass man ihm dieses Schwingen anmerken würde. Manchmal frage ich mich - und auch ihn! -, ob und was da die ganze Zeit in seinem Kopf und Herzen vorgeht.
Natürlich wird ihm auch mal langweilig sein und er ist mal müde oder abwesend. Aber zeigen tut er es nicht. Ich glaube, er will mir vermitteln, dass er sich sehr doll um mich bemüht. Und das gelingt ihm auch sehr gut.
ich mache seit zwei Jahren eine Analyse mit drei Wochenstunden im Liegen. Bei uns ist das so, dass mein Therapeut recht viel redet. Er lässt sich nicht so 'gehen' - wobei ich das nicht wertend meine. Aber es entspricht wohl auch seinem Wesen, sehr 'korrekt' zu sein. Das gibt mir sehr viel Sicherheit, aber er würde halt auch nie einschlafen, weil das nicht seinem Bild von Analytiker-Sein entspricht. Gerade gestern haben wir es kurz angedeutet: dass ich gerne mal eine Stunde schweigen würde, dass es mir aber komisch vorkäme, weil ich nicht wüsste, ob er dann in Gedanken bei mir sei. Und da hat er gesagt, ich könnte sicher sein, dass er hinter mir nicht einschlafen würde, sondern für mich da sei.
Allerdings ist die Kehrseite dieser Aufmerksamkeit, dass er selbst auch nicht so richtig entspannt, was wiederum das 'freie Fließen' beider Partner einschränkt. Ich kenne eine Analytikerin, die selbst immer während der Sitzungen auf einer - anderen! - Couch liegt. Wie ich die kenne, nickt die auch hin und wieder ein - aber vielleicht ist sie dafür besonders kreativ?
Einnicken kann man ja nur, wenn man loslässt - es sei denn, man ist völlig übermüdet, aber das ist ja dann mehr als eine Frage der Gegenübertragung. Mein Therapeut ist kein 'Loslasser'; dafür ist er viel zu präsent und gesprächig... Ich frage mich gerade, ob er bei anderen Patienten vielleicht anders ist? Ob er da mehr loslässt? Glaube aber nicht, dass das so ist.
Jedenfalls meinte ich das so, dass Nicht-Einnicken keine Kunst ist, weil es schon auch Mut erfordert, sich so gehenzulassen. Wobei ich nicht sage, dass es mir lieber wäre, wenn er einnicken würde. Es würde nicht zu ihm und nicht zu 'uns' passen. Wir führen eigentlich immer Dialoge, und die Schweigepausen sind nie länger als ein paar Minuten - wobei ich fast glaube, dass es ihm schwerer fällt, diese Pausen auszuhalten, als mir. Oder aber, er DENKT, dass er mich erlösen müsse.
Ich glaube, mein Therapeut fühlt sich irgendwie 'bewusst' ein: Ich habe das Gefühl, er hat da so eine bestimmte Technik, die es ihm erlaubt, immer mal mitzuleiden und dann wieder ganz sachlich zu sein - ohne dass man ihm dieses Schwingen anmerken würde. Manchmal frage ich mich - und auch ihn! -, ob und was da die ganze Zeit in seinem Kopf und Herzen vorgeht.
Natürlich wird ihm auch mal langweilig sein und er ist mal müde oder abwesend. Aber zeigen tut er es nicht. Ich glaube, er will mir vermitteln, dass er sich sehr doll um mich bemüht. Und das gelingt ihm auch sehr gut.
Hallo leberblümchen,
ich bin es nochmal,
ich habe mir eben die Buchempfehlung auf amazon angesehen. Vielen Dank dafür!!
Hast Du das Buch denn gelesen? Wenn ja, wäre es super, wenn Du mir ein wenig zu Deinen Eindrücken berichten würdest.
Auch falls Du vergleichbare Literatur dazu kennen würdest, würde ich mich sehr über eine Rückmeldung freuen.
LG Toady
ich bin es nochmal,
ich habe mir eben die Buchempfehlung auf amazon angesehen. Vielen Dank dafür!!
Hast Du das Buch denn gelesen? Wenn ja, wäre es super, wenn Du mir ein wenig zu Deinen Eindrücken berichten würdest.
Auch falls Du vergleichbare Literatur dazu kennen würdest, würde ich mich sehr über eine Rückmeldung freuen.
LG Toady
hallo toady,
ich mache auch eine analytische PA im Liegen, 3 x die Woche, also hochfrequent.
Am Anfang hat er auch öfter weniger gesagt und länger geschwiegen. Und, ab und an kam seine Stimme auch etwas langsam rüber, nur etwas - dass er je schläfrig war, würde ich nicht behaupten.
Aber ich habe dies öfter angesprochen; wir haben wohl relativ viel darüber geredet.
Ich habe auch öfter direkt gesagt, heute rede er nicht so viel, ich dachte, er sage jetzt etwas zu dem von mir gesagten etc ...
Es ging dann um gegenseitige Erwartungen etc.
Ja, und dann ist er relativ schnell kontinuierlich lebendiger geworden und gibt recht viel Input, aber nicht zu viel.
Deswegen wollte ich anregen, dass Du herausfordernder auf Deine Analytikerin verbal zugehst.
Zum Beispiel auch die Deutung, ihr Einschlafen sei Selbstschutz genau hinterfragst und auch mitteilst, was das mit Dir macht.
Ich tippe, allein durch solche Herausforderungen werden Analytiker so "aufgepusht", dass sie in den Stunden nicht mehr müde werden
ich mache auch eine analytische PA im Liegen, 3 x die Woche, also hochfrequent.
Am Anfang hat er auch öfter weniger gesagt und länger geschwiegen. Und, ab und an kam seine Stimme auch etwas langsam rüber, nur etwas - dass er je schläfrig war, würde ich nicht behaupten.
Aber ich habe dies öfter angesprochen; wir haben wohl relativ viel darüber geredet.
Ich habe auch öfter direkt gesagt, heute rede er nicht so viel, ich dachte, er sage jetzt etwas zu dem von mir gesagten etc ...
Es ging dann um gegenseitige Erwartungen etc.
Ja, und dann ist er relativ schnell kontinuierlich lebendiger geworden und gibt recht viel Input, aber nicht zu viel.
Deswegen wollte ich anregen, dass Du herausfordernder auf Deine Analytikerin verbal zugehst.
Zum Beispiel auch die Deutung, ihr Einschlafen sei Selbstschutz genau hinterfragst und auch mitteilst, was das mit Dir macht.
Ich tippe, allein durch solche Herausforderungen werden Analytiker so "aufgepusht", dass sie in den Stunden nicht mehr müde werden
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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Ich glaube, dass ich es gelesen habe, aber ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern. Wenn, dann war das in der Anfangszeit, und da war mir alles noch so fremd und unverständlich.
Hallo leberblümchen,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort erstmal
ich mache seit zwei Jahren eine Analyse mit drei Wochenstunden im Liegen. Bei uns ist das so, dass mein Therapeut recht viel redet. Er lässt sich nicht so 'gehen' - wobei ich das nicht wertend meine. Aber es entspricht wohl auch seinem Wesen, sehr 'korrekt' zu sein. Das gibt mir sehr viel Sicherheit, aber er würde halt auch nie einschlafen, weil das nicht seinem Bild von Analytiker-Sein entspricht.
Hat er mal von seinem Bild des Analytiker-Seins gesprochen? Bzw. hast du ihn danach gefragt? Ich glaube ich muss ihn näher dazu befragen. Das ist ein Gedanke, der mir dabei aufkommt. Falls Du ihn gefragt haben solltest und eine Antwort bekommen hast, dann würde ich mich sehr darüber freuen.
Du schreibst er redet sehr viel...ich möchte nicht die "direkten Inhalte wissen", was mich aber sehr interessieren würde was er z.B. da so äußert und ist das eine "klassische analytische Psychotherapie", die Du machst? Es hört sich einerseits so an, andererseits, das "viele" Reden des Therapeuten dann doch nicht. Deswegen frage ich nach, um mal eine Vergleichsmöglichkeit zu bekommen. Vielen Dank schon mal für Deine Antwort.
Gerade gestern haben wir es kurz angedeutet: dass ich gerne mal eine Stunde schweigen würde, dass es mir aber komisch vorkäme, weil ich nicht wüsste, ob er dann in Gedanken bei mir sei. Und da hat er gesagt, ich könnte sicher sein, dass er hinter mir nicht einschlafen würde, sondern für mich da sei.
Den Kommentar Deines Therapeuten finde ich sehr interessant, dass er sagt, er würde "nicht dabei einschlafen" - Hast du ihm von einer solchen Angst mal erzählt od. wie kommt er denn auf das Thema "Einschlafen" - das scheint wohl weit verbreitet zu sein.
Allerdings ist die Kehrseite dieser Aufmerksamkeit, dass er selbst auch nicht so richtig entspannt, was wiederum das 'freie Fließen' beider Partner einschränkt. Ich kenne eine Analytikerin, die selbst immer während der Sitzungen auf einer - anderen! - Couch liegt. Wie ich die kenne, nickt die auch hin und wieder ein - aber vielleicht ist sie dafür besonders kreativ?
Ich kann weder sagen, ob meine Therapeutin kreativ ist, noch ob es sich hierbei um eine Übertragung handelt od. schlicht Müdigkeit od. andere Dinge wie der vermutete Selbstschutz beim 1. Mal :-/ Alles ist Spekulation.
Einnicken kann man ja nur, wenn man loslässt - es sei denn, man ist völlig übermüdet, aber das ist ja dann mehr als eine Frage der Gegenübertragung. Mein Therapeut ist kein 'Loslasser'; dafür ist er viel zu präsent und gesprächig... Ich frage mich gerade, ob er bei anderen Patienten vielleicht anders ist? Ob er da mehr loslässt? Glaube aber nicht, dass das so ist.
Die Frage ging mir auch schon durch den Kopf - ist das nur bei mir so? Und wenn ja warum?
Jedenfalls meinte ich das so, dass Nicht-Einnicken keine Kunst ist, weil es schon auch Mut erfordert, sich so gehenzulassen.
Das ist ein interessanter Aspekt, den Du da erwähnst, sich gehen lassen können. Das erfordert in der Tat Mut - es kann also auch eine positive Sache sein. Vor allem, wenn es dem Patienten eher schwer fällt.
Wobei ich nicht sage, dass es mir lieber wäre, wenn er einnicken würde. Es würde nicht zu ihm und nicht zu 'uns' passen. Wir führen eigentlich immer Dialoge, und die Schweigepausen sind nie länger als ein paar Minuten - wobei ich fast glaube, dass es ihm schwerer fällt, diese Pausen auszuhalten, als mir. Oder aber, er DENKT, dass er mich erlösen müsse.
Wieso glaubst Du, dass es ihm schwer fällt - die "Schweigeminuten"?
Ich glaube, mein Therapeut fühlt sich irgendwie 'bewusst' ein: Ich habe das Gefühl, er hat da so eine bestimmte Technik, die es ihm erlaubt, immer mal mitzuleiden und dann wieder ganz sachlich zu sein - ohne dass man ihm dieses Schwingen anmerken würde. Manchmal frage ich mich - und auch ihn! -, ob und was da die ganze Zeit in seinem Kopf und Herzen vorgeht.
Worin merkst du den Unterschied des "bewussten" Einfühlens bzw. wie kommst du darauf? Gibt es ein unbewusstes Einfühlen, bei dem dann so eine Art Dämmerzustand eingenommen wird und man dann das Risiko hat einzunicken.
Natürlich wird ihm auch mal langweilig sein und er ist mal müde oder abwesend. Aber zeigen tut er es nicht. Ich glaube, er will mir vermitteln, dass er sich sehr doll um mich bemüht. Und das gelingt ihm auch sehr gut.
Wie kamst Du zu Deinem Therapeuten, auf Empfehlung?
Vielen Dank schon mal für Deine Antworten, da ich Dich mit Fragen ja geradezu bestürme
LG Toady
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort erstmal
ich mache seit zwei Jahren eine Analyse mit drei Wochenstunden im Liegen. Bei uns ist das so, dass mein Therapeut recht viel redet. Er lässt sich nicht so 'gehen' - wobei ich das nicht wertend meine. Aber es entspricht wohl auch seinem Wesen, sehr 'korrekt' zu sein. Das gibt mir sehr viel Sicherheit, aber er würde halt auch nie einschlafen, weil das nicht seinem Bild von Analytiker-Sein entspricht.
Hat er mal von seinem Bild des Analytiker-Seins gesprochen? Bzw. hast du ihn danach gefragt? Ich glaube ich muss ihn näher dazu befragen. Das ist ein Gedanke, der mir dabei aufkommt. Falls Du ihn gefragt haben solltest und eine Antwort bekommen hast, dann würde ich mich sehr darüber freuen.
Du schreibst er redet sehr viel...ich möchte nicht die "direkten Inhalte wissen", was mich aber sehr interessieren würde was er z.B. da so äußert und ist das eine "klassische analytische Psychotherapie", die Du machst? Es hört sich einerseits so an, andererseits, das "viele" Reden des Therapeuten dann doch nicht. Deswegen frage ich nach, um mal eine Vergleichsmöglichkeit zu bekommen. Vielen Dank schon mal für Deine Antwort.
Gerade gestern haben wir es kurz angedeutet: dass ich gerne mal eine Stunde schweigen würde, dass es mir aber komisch vorkäme, weil ich nicht wüsste, ob er dann in Gedanken bei mir sei. Und da hat er gesagt, ich könnte sicher sein, dass er hinter mir nicht einschlafen würde, sondern für mich da sei.
Den Kommentar Deines Therapeuten finde ich sehr interessant, dass er sagt, er würde "nicht dabei einschlafen" - Hast du ihm von einer solchen Angst mal erzählt od. wie kommt er denn auf das Thema "Einschlafen" - das scheint wohl weit verbreitet zu sein.
Allerdings ist die Kehrseite dieser Aufmerksamkeit, dass er selbst auch nicht so richtig entspannt, was wiederum das 'freie Fließen' beider Partner einschränkt. Ich kenne eine Analytikerin, die selbst immer während der Sitzungen auf einer - anderen! - Couch liegt. Wie ich die kenne, nickt die auch hin und wieder ein - aber vielleicht ist sie dafür besonders kreativ?
Ich kann weder sagen, ob meine Therapeutin kreativ ist, noch ob es sich hierbei um eine Übertragung handelt od. schlicht Müdigkeit od. andere Dinge wie der vermutete Selbstschutz beim 1. Mal :-/ Alles ist Spekulation.
Einnicken kann man ja nur, wenn man loslässt - es sei denn, man ist völlig übermüdet, aber das ist ja dann mehr als eine Frage der Gegenübertragung. Mein Therapeut ist kein 'Loslasser'; dafür ist er viel zu präsent und gesprächig... Ich frage mich gerade, ob er bei anderen Patienten vielleicht anders ist? Ob er da mehr loslässt? Glaube aber nicht, dass das so ist.
Die Frage ging mir auch schon durch den Kopf - ist das nur bei mir so? Und wenn ja warum?
Jedenfalls meinte ich das so, dass Nicht-Einnicken keine Kunst ist, weil es schon auch Mut erfordert, sich so gehenzulassen.
Das ist ein interessanter Aspekt, den Du da erwähnst, sich gehen lassen können. Das erfordert in der Tat Mut - es kann also auch eine positive Sache sein. Vor allem, wenn es dem Patienten eher schwer fällt.
Wobei ich nicht sage, dass es mir lieber wäre, wenn er einnicken würde. Es würde nicht zu ihm und nicht zu 'uns' passen. Wir führen eigentlich immer Dialoge, und die Schweigepausen sind nie länger als ein paar Minuten - wobei ich fast glaube, dass es ihm schwerer fällt, diese Pausen auszuhalten, als mir. Oder aber, er DENKT, dass er mich erlösen müsse.
Wieso glaubst Du, dass es ihm schwer fällt - die "Schweigeminuten"?
Ich glaube, mein Therapeut fühlt sich irgendwie 'bewusst' ein: Ich habe das Gefühl, er hat da so eine bestimmte Technik, die es ihm erlaubt, immer mal mitzuleiden und dann wieder ganz sachlich zu sein - ohne dass man ihm dieses Schwingen anmerken würde. Manchmal frage ich mich - und auch ihn! -, ob und was da die ganze Zeit in seinem Kopf und Herzen vorgeht.
Worin merkst du den Unterschied des "bewussten" Einfühlens bzw. wie kommst du darauf? Gibt es ein unbewusstes Einfühlen, bei dem dann so eine Art Dämmerzustand eingenommen wird und man dann das Risiko hat einzunicken.
Natürlich wird ihm auch mal langweilig sein und er ist mal müde oder abwesend. Aber zeigen tut er es nicht. Ich glaube, er will mir vermitteln, dass er sich sehr doll um mich bemüht. Und das gelingt ihm auch sehr gut.
Wie kamst Du zu Deinem Therapeuten, auf Empfehlung?
Vielen Dank schon mal für Deine Antworten, da ich Dich mit Fragen ja geradezu bestürme
LG Toady
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Hat er mal von seinem Bild des Analytiker-Seins gesprochen? Bzw. hast du ihn danach gefragt? Ich glaube ich muss ihn näher dazu befragen. Das ist ein Gedanke, der mir dabei aufkommt. Falls Du ihn gefragt haben solltest und eine Antwort bekommen hast, dann würde ich mich sehr darüber freuen.
Wie gesagt: Es ist eher 'unklassisch'. Er kann auch ein sturer Hund und harter Brocken sein, so was hatten wir auch mal, dass er mich phasenweise hat zappeln lassen und ich echt dachte, er SEI wirklich ein Sadist, der sich mit meiner Mutter verbündet habe. Da hab ich ganz schön gelitten - vielleicht hat er es deshalb wieder eingestellt?was er z.B. da so äußert und ist das eine "klassische analytische Psychotherapie", die Du machst?
Nein - ich denke, er hat ein bisschen Angst vor dem Klischee Ich sagte nur, ich hätte Angst, dass er dann sozusagen 'gezwungen' wäre, auf mich zu achten, obwohl ich nicht spreche. Dass er dann vielleicht lieber 'träumen' würde, ich ihn aber daran hindere. Und dann kam das mit dem Schlafen.Hast du ihm von einer solchen Angst mal erzählt od. wie kommt er denn auf das Thema "Einschlafen" - das scheint wohl weit verbreitet zu sein.
Ich weiß nicht genau. Ich hab ihn ja auch mal anders erlebt (s.o.). Vielleicht will er einfach der 'gute Therapeut' sein? Einer, der mich nicht verhungern lässt.Wieso glaubst Du, dass es ihm schwer fällt - die "Schweigeminuten"?
Ja, das meinte ich: dass ich glaube, man kann das kognitiv machen oder den Verstand ausschalten. Ich glaub, mein Therapeut schaltet seinen Kopf nie aus. Erstaunlicherweise haben wir aber manchmal Bauchdialoge, was ich wiederum seltsam finde, denn wir beide sind eigentlich eher gehemmt, würde ich sagen.Worin merkst du den Unterschied des "bewussten" Einfühlens bzw. wie kommst du darauf? Gibt es ein unbewusstes Einfühlen, bei dem dann so eine Art Dämmerzustand eingenommen wird und man dann das Risiko hat einzunicken.
Ein Blick in die Gelben Seiten, ein Griff zum Telefon. Seine Stimme auf dem AB und ein rascher Rückruf. Und schon hatten wir uns gefunden...Wie kamst Du zu Deinem Therapeuten, auf Empfehlung?
Ich muss jetzt erst mal weg - falls noch Fragen sind...
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