Therapieablehnung aufgrund des Geschlechts?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Krang2
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Therapieablehnung aufgrund des Geschlechts?

Beitrag Do., 04.07.2013, 15:33

Hallo,

ich wüßte gern eure Einschätzung zu der Frage, weshalb ein Therapeut einen aufgrund des Geschlechts ablehnt und auch nicht weiterhilft. Ich suche vergeblich einen Sexualtherapeuten mit Kassenzulassung in meiner Stadt, da meiner keine hat. So, der letzte, der noch übrig war und Ahnung von Präferenzstörungen sowie eine Kassenzulassung hat, schrieb mir, daß er grundsätzlich KEINE Frauen mehr behandeln würde. Ist das nicht diskriminierend? Er erklärte das auch nicht weiter weshalb, fügte nur süffisant hinzu, daß er ja alle anderen Voraussetzungen erfülle. Er hat auch nicht geschrieben, wohin ich mich dann wenden soll, ich hatte explizit darum gebeten. Ich finde es ehrlich gesagt auch verantwortungslos, gerade wenn er wirklich Ahnung hätte, aber das geht mich ja auch nichts an. Ich möchte nur wissen, was wohl die Gründe sein könnten, so abgebügelt zu werden. Die anderen antworteten zumindest freundlich und versuchten irgendwie Tipps zu geben.
Danke im voraus für eure ehrlichen Einschätzungen....
Für mich ist das Thema Therapeutensuche DURCH.

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leberblümchen
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Beitrag Do., 04.07.2013, 17:27

Ein Therapeut kann schon sagen, dass er keine Frauen behandelt. Er wird das ja nicht sagen, weil er Frauen hasst, sondern weil er damit vielleicht keine guten Erfahrungen gemacht hat - was vielleicht auch am Thema 'Sexualität' liegen könnte. Ich habe keine Ahnung, wie eine Sexualtherapie aussieht, kann aber allgemein sagen, dass ein Therapeut sich aussuchen darf, wen er behandelt und wen nicht.

Blöd und irgendwie unprofessionell ist es natürlich, wenn er dir nicht sagt, an wen du dich sonst wenden könntest.

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Marzipanschnute
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Beitrag Do., 04.07.2013, 17:30

Denke auch, dass es gerade bei Sexualität auch mal etwas heikel werden kann. Und wenn der Therapeut schlechte Erfahrungen damit gemacht hat...

So abgebügelt werden ist natürlich mies.

Wie sieht es denn aus in der nächstgelegenen Stadt nach einem Therapeuten zu suchen? Oder ist da die Entfernung zu weit?
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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Miss_Understood
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Beitrag Do., 04.07.2013, 17:38

Krang2 - auch wenn es deine Suche erschwert und es eine Enttäuschung ist: bitte nimm das nicht persönlich. Wenn dieser Therapeut keine Frauen (mehr) behandelt oder zur Zeit nicht, dann handelt er sicherlich verantwortungsbewusst sich selbst gegenüber. Sei es, weil er schlechte Erfahrungen gemacht hat mit einer oder mehreren Klientinnen, die ihn der Übergriffigkeit bezichtigt haben. Oder er hat selbst damit ein Thema - trennt sich gerade von seiner Frau mit der er zuvor mühevoll versucht hat dies oder jenes therapeutisch zu klären und ihm ist das alles zu nah. Oder es gibt andere Gründe, die dann ganz sicherlich so wichtig sind - auch für den (nunmehr nicht-)potentiellen Klienten, dass die Therapie nur erschweren würde. Ist es dir möglich das so zu sehen, dass ER als Therapeut damit lediglich das definiert, was ihn und seine Klienten von einem Therapiescheitern fern hält?

Viel Erfolg bei der weiteren Suche wünscht die Miss
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Jenny Doe
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Beitrag Do., 04.07.2013, 18:51

Ein Therapeut kann schon sagen, dass er keine Frauen behandelt.
Denke ich auch.
Umgekehrt gibt es feministische Therapeutinnen, die keine Männer behandeln.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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yamaha1234
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Beitrag Do., 04.07.2013, 19:01

Sehr reflektiert wirkt das auf mich aber nicht, sei froh, dass er mit dir keine Therapie anfängt, wäre sicher nicht der richtige Thera gewesen.....

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Krang2
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Beitrag Fr., 05.07.2013, 11:49

Danke für eure Antworten. Natürlich kann ich verstehen, wenn er triftige Gründe hat, weshalb er keine Fraen mehr behandelt, und ich sehe auch ein, daß dies nichts gegen mich persönlich ist.
Aber wenn jemand Hilfe sucht - und der Therapeut sollte wissen, wie schwer das jemandem mit meinen Problemen fällt - den dann einfach mit zwei Sätzen abzubügeln, wohl wissend, daß es eben kaum geeignete Therapeuten gibt, das finde ich nicht passend zur Berufsethik. Das wäre so, wie wenn ein Ohrenarzt jemanden mit einer Innenohrentzündung einfach wegschickt, ohne ihn weiterzuüberweisen oder irgend eine Hilfestellung zu geben, wohl wissend, daß derjenige vielleicht instabil ist und das finde ich irgendwie unterlassene Hilfeleistung. Ich meine, es wäre doch nicht schwer, wenigstens jemand anderen zu nennen oder zu schreiben, daß es ihm leid tut, daß er mir nicht weiterhelfen kann. Und nein, ich kann nur dahin fahren, wo der öffentliche Nahverkehr oder mein Rad mich bringen.

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