Verschwiegenheit im institutionellen Bereich

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Thread-EröffnerIn
deniseptw
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weiblich/female, 22
Beiträge: 1

Verschwiegenheit im institutionellen Bereich

Beitrag Mo., 03.06.2013, 10:41

Hi,

ich hoffe ich bin hier richtig gelandet und wollte mich erkundigen, wie es mit der Schweigepflicht in Spitälern, Psychiatrien,... aussieht...

1. Ist die Schweigepflicht des Psychotherapeuten hier vollends gegeben, auch zwischen anderwärtigem Personal?
2. Gibt es Fälle, bei denen die Verschwiegenheit gebrochen werden darf? (abgesehen von der pth. Arbeit mit Kindern, sondern nur in Fällen von Volljährigen)

und wie sieht es aus, wenn ein Therapeut wirklich seine Schweigepflicht bricht, welche Strafen drohen?

danke im vorraus!
mfG

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Tristezza
ModeratorIn
weiblich/female, 60
Beiträge: 2268

Beitrag Mo., 03.06.2013, 16:51

Nach meinen Erfahrungen gibt es innerhalb des Teams einer stationären Einrichtung keine Schweigepflicht. Die einzelnen Mitglieder dieses Teams arbeiten ja zusammen, das Pflegepersonal unterstützt die Ärzte und Therapeuten. Es finden regelmäßig Teamsitzungen statt, in denen über die einzelnen Patienten gesprochen wird. Dieser Austausch ist sinnvoll, damit jeder, der (potentiell) mit dem Patienten zu tun hat, über diesen informiert ist und sich dementsprechend verhalten kann. Sicher kann das für den Patienten teilweise peinlich sein, aber dagegen lässt sich vermutlich aus naheliegenden Gründen nichts unternehmen.

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Beebee
Forums-Insider
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weiblich/female, 79
Beiträge: 215

Beitrag Mo., 03.06.2013, 17:45

Ja, es gibt diesen Austausch über Patienten aber das heißt NICHT, dass jeder über jeden Patienten bescheid weiß. Das wär ja furchtbar.
Da geht es dann mehr darum, dass alle grob eine Ahnung haben, weswegen der Patient da ist aber was mit dem Therapeuten besprochen wird unterliegt der Schweigepflicht. Und sobald der Patient dem Therapeut sagt, dass er nicht möchte, dass etwas Bestimmtes in diesen Teamsitzungen angesprochen wird, dann muß der Therapeut sich daran halten.

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einsamkeit
sporadischer Gast
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weiblich/female, 50
Beiträge: 7

Beitrag Mo., 03.06.2013, 17:45

Dazu habe ich einige Erfahrungen gemacht, es kommt immer auf das Team an:
Schweigepflicht ja,
aber es wird im Team (auch auf Stationen die keine psychiatrische Behandlungen anbieten nur Psychotherapeuten zuziehen) über die Patienten gesprochen (ohne Namenangabe),
etwas so: na läutet die schon wieder, diese Depri…. sind ja sowas von anstrengend, können die nicht auf einer andere Station kommen
Als Patient muss man eben damit rechnen, dass auf Station die Krankengeschichte für alle Beteiligten (Schwestern, Pfleger, Ärzte) einsehbar ist
Beispiel erst kürzlich erlebt: Eine Schreibkraft ist beste Freundin mit der auf Station befindlichen Psychotherapeutin und erzählt das“ XY“ ihr dies u jenes über „die oder den“ erzählt hat……..
Tratscherei ist wo Menschen arbeiten wohl kaum vermeidbar.
Warum sollte das im Bereich „psychische“ Krankheitsbilder besser sein.
Als Patient erfährt man das ja meist nicht, was auch gut ist.
Ganz zu schweigen davon worüber Ärzte sich in der Kaffeeküche oder in den OP-Pausen unterhalten…….

Also Augen zu und durch!
LG E

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