Hallo, Elana, mein Problem ist genau, dass ich mittlerweile so weit bin, dass ich mich nur noch darauf verlasse, was Andere sagen. Ich habe zwar oft eine eigene Meinung und eigene Vorstellungen, habe mir aber angewöhnt, mich zu sehr runterziehen zu lassen von Leuten, die mir einreden: "Das darfst du aber nicht. Das gehört sich aber nicht. Das kannst du aber nicht". Ich möchte gerade lernen, mich von den Meinungen der Umwelt unabhängig zu machen. Dazu brauche ich aber im Moment noch jemanden, der mich an die Hand nimmt und der mir versichert, dass es völlig egal zu sein hat, was Andere denken.
So finde ich es denn auch spannend, wie er es hinbekommt, mir das Gefühl zu geben, dass das, was ich will, nicht in Frage gestellt werden soll, ohne direkt Stellung dazu zu beziehen, ob er selbst meine Ideen und Ansichten gut findet.
Wenn ich mir das so durchlese, hört sich das total banal an. Aber wie so oft: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist gigantisch.
Was empfindet der Therapeut?
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.
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Aufgrund der Forenregeln muss ich meine Frage nun auch noch hier unterbringen, obwohl es eigentlich nicht passt:
Hallo,
eigentlich dachte ich immer, ich wüsste, worin der exakte, auch formale Unterschied zwischen Psychoanalyse und tiefenpsycholog. fundierter Therapie besteht.
Beim ersten liegt man auf der Couch, es dauert mehrere Jahre und man kommt mehrmals in der Woche zum Analytiker, um dort alles zu sagen, was einem einfällt. Der Analytiker ist aufmerksam und hört v.a. zu.
Die tiefenpsycholog. fundierte Therapie findet einmal pro Woche statt und dauert zwischen einem halben Jahr und zwei Jahren. Man sitzt und redet eher im Dialog.
Wenn ich nun aber die vielen Threads lese, scheint es doch so zu sein, dass die Übergänge fließend sind, oder täuscht das? Das fängt schon bei der Sitzfrage an. Und ob ein Analytiker jetzt eher schweigsam oder redselig ist, hängt wohl mehr von seinem Temperament ab als von der Therapieform.
Beruhen nicht beide Therapien auf demselben Prinzip, nämlich der Erinnerung an die frühe Kindheit, dem freien Sprechen und der anschließenden Deutung des Analytikers? Ich habe noch nicht begriffen, wo der inhaltliche Unterschied beider Ansätze liegt. Es kann sich ja dabei nicht nur um formale Aspekte handeln, oder?
Hallo,
eigentlich dachte ich immer, ich wüsste, worin der exakte, auch formale Unterschied zwischen Psychoanalyse und tiefenpsycholog. fundierter Therapie besteht.
Beim ersten liegt man auf der Couch, es dauert mehrere Jahre und man kommt mehrmals in der Woche zum Analytiker, um dort alles zu sagen, was einem einfällt. Der Analytiker ist aufmerksam und hört v.a. zu.
Die tiefenpsycholog. fundierte Therapie findet einmal pro Woche statt und dauert zwischen einem halben Jahr und zwei Jahren. Man sitzt und redet eher im Dialog.
Wenn ich nun aber die vielen Threads lese, scheint es doch so zu sein, dass die Übergänge fließend sind, oder täuscht das? Das fängt schon bei der Sitzfrage an. Und ob ein Analytiker jetzt eher schweigsam oder redselig ist, hängt wohl mehr von seinem Temperament ab als von der Therapieform.
Beruhen nicht beide Therapien auf demselben Prinzip, nämlich der Erinnerung an die frühe Kindheit, dem freien Sprechen und der anschließenden Deutung des Analytikers? Ich habe noch nicht begriffen, wo der inhaltliche Unterschied beider Ansätze liegt. Es kann sich ja dabei nicht nur um formale Aspekte handeln, oder?
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.
Liebe Titus
Ich finde die Frage Deines Threads hier sehr spannend. Ich frage mich auch oft, was mein Therapeut empfindet, wie es mir geht mit mir, auch weil er mir Resonanz über meine Wirkung auf andere gibt. Das ist mir sehr wichtig. Es ist ein Übungsfeld. Es nützt mir nichts, wenn er weitab der Realität komplett abstinent neutral wäre, ich möchte die Wahrheit über mich selbst wissen, indem ich dies an seiner Reaktion ablese. Oft komme ich zu hart rüber, was mir überhaupt nicht bewusst ist, denn ich habe gar nicht diese negativen Gedanken dabei, sondern denke einfach nur strategisch, sachlich, nüchtern - wie eine Maschine, die funktioniert, eben rational, ohne negativen Gefühle. Trotzdem empfinden das andere oft so, als hätte ich etwas gefühlsmäßig Negatives ausgedrückt, weil das offenbar üblich ist, sodass dies angenommen wird.
Deshalb bin ich bei meinem Thera oft bemüht, ihn über meine wahren Gedanken und Gefühle aufzuklären, ihm zu sagen, was ich wirklich empfinde, weil er wie alle anderen dies bei mir nicht wirklich ablesen kann an meiner Gestik und Mimik. Das hilft sehr, um Missverständnisse auszuräumen. Er ist auch viel lockerer geworden dadurch. Ich baue immer wieder Brücken auf für ihn, damit er mich erreichen kann, damit wir uns wirklich verstehen. Er ist ja kein Hellseher, er ist auf diese Brücken angewiesen.
Ich finde die Frage Deines Threads hier sehr spannend. Ich frage mich auch oft, was mein Therapeut empfindet, wie es mir geht mit mir, auch weil er mir Resonanz über meine Wirkung auf andere gibt. Das ist mir sehr wichtig. Es ist ein Übungsfeld. Es nützt mir nichts, wenn er weitab der Realität komplett abstinent neutral wäre, ich möchte die Wahrheit über mich selbst wissen, indem ich dies an seiner Reaktion ablese. Oft komme ich zu hart rüber, was mir überhaupt nicht bewusst ist, denn ich habe gar nicht diese negativen Gedanken dabei, sondern denke einfach nur strategisch, sachlich, nüchtern - wie eine Maschine, die funktioniert, eben rational, ohne negativen Gefühle. Trotzdem empfinden das andere oft so, als hätte ich etwas gefühlsmäßig Negatives ausgedrückt, weil das offenbar üblich ist, sodass dies angenommen wird.
Deshalb bin ich bei meinem Thera oft bemüht, ihn über meine wahren Gedanken und Gefühle aufzuklären, ihm zu sagen, was ich wirklich empfinde, weil er wie alle anderen dies bei mir nicht wirklich ablesen kann an meiner Gestik und Mimik. Das hilft sehr, um Missverständnisse auszuräumen. Er ist auch viel lockerer geworden dadurch. Ich baue immer wieder Brücken auf für ihn, damit er mich erreichen kann, damit wir uns wirklich verstehen. Er ist ja kein Hellseher, er ist auf diese Brücken angewiesen.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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