Hallo,
Also bin seit ca. 4 Monaten 1x pro Woche bei einer Analytikerin. Jetzt möchte ich allerdings die Methode wechseln (zur systematischen Therapie). Das geht jedoch erst in ca. 3-5 Monaten bei der Thera meiner Wahl. Als ich diese Überlegung meiner Analytikerin mitgeteilt habe, wollte sie sofort die Therapie beenden, obwohl ich schon noch weitermachen hätte wollen, zumindest so lange, bis ich weiß wann ich überhaupt bei der anderen anfangen kann. Aber sie meint, da ich nun wechseln will, hört sie jetzt sofort auf. Okay, 3-4 Sitzungen zum abklingen lassen, aber dann muss ich mich wohl auf eventuell 1/2 Jahr Pause einstellen. Wie findet ihr das, ist das ok??
Insgesamt muss ich sagen, war ich mit Methode und Person nicht sehr zufrieden. Von daher ist es wahrscheinlich eh gut, wenn ich aufhöre. Andererseits habe ich mich für eine Therapie entschlossen und möchte an mir arbeiten und muss jetzt mit einem halben Jahr Pause rechnen. Zu einer anderen Thera will ich aber in der Zwischenzeit auch nicht, weil mir die eine empfohlen wurde und ich damit rechnen kann, dass die dann passt. So oft hin und her zu wechseln ist einfach kein Spass!!
Eigentlich hege ich den Verdacht, dass die "Chemie" zwischen uns sowieso nicht passte. Hab ihr letztes Mal was erzählt - worauf sie meinte: "Sie haben aber wirklich einen Schuss!" Tja, was sagt man dazu?! Ist ihr wohl einfach herausgerutscht und ich hab mich dann auf ironische Weise für die "tolle Diagnose bedankt"... Sie hat dann auch gelacht und hat ihr wohl Leid getan bzw. wollte sie die Situation dann beschwichtigen. Verstanden fühle ich mich aber durch sowas nicht!!! Finde das und noch einige weiter Vorfälle nicht ok.......!
Würd mich über Kommentare dazu freuen.
bluest
Therapieabbruch Psychoanalyse
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hi!
tja wenn man das gefühl hat dass die chemie nicht stimmt, sollte man dann auch auf sein bauchgefühl hören. ich war auch bei einer analytikerin (bisher nur verhaltenstherapie gewohnt gewesen) und fühlte mich nicht ganz verstanden von ihr. obwohl sie mir schon ein paar interessante sichtweisen aufgezeigt hat. naja jedenfalls hab ich die flinte ins korn geworfen, weil es mit der zeit nicht besser zwischen uns wurde (so nach einem viertel jahr) und jetzt geht es mir viel besser. es ist ein befreiendes gefühl.
manchmal muss man halt lange nach der passenden thera suchen. aber sonst hat s ja auch keinen sinn. ich denke schon dass es sich lohnt, viel auszuprobieren, bis man den richtigen therapeuten gefunden hat.nur nicht aufgeben!
lg geisha
tja wenn man das gefühl hat dass die chemie nicht stimmt, sollte man dann auch auf sein bauchgefühl hören. ich war auch bei einer analytikerin (bisher nur verhaltenstherapie gewohnt gewesen) und fühlte mich nicht ganz verstanden von ihr. obwohl sie mir schon ein paar interessante sichtweisen aufgezeigt hat. naja jedenfalls hab ich die flinte ins korn geworfen, weil es mit der zeit nicht besser zwischen uns wurde (so nach einem viertel jahr) und jetzt geht es mir viel besser. es ist ein befreiendes gefühl.
manchmal muss man halt lange nach der passenden thera suchen. aber sonst hat s ja auch keinen sinn. ich denke schon dass es sich lohnt, viel auszuprobieren, bis man den richtigen therapeuten gefunden hat.nur nicht aufgeben!
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Hallo,
wenn du dich von der Therapeutin nicht verstanden fühlst, dann hat die ganze Therapie keinen Sinn! Ich war entsetzt über die Entgleisung, die deiner Therapeutin "passiert" ist. So etwas darf einfach nicht sein! Und selbst wenn sie es nur ironisch gemeint hat! Nach welcher Methode arbeitet diese Therapeutin?
Ich kann dich nur darin bestärken, dass du dir eine andere Therapie suchst.
Für mich ist es in der Therapie sehr wichtig, angenommen u. verstanden zu werden. Und für mich ist es auch wichtig, dass ich sagen kann, was ich empfinde, ohne dass ich nieder gemacht werde. Dazu brauche ich keine Therapie.
Entschuldige, wenn meine Antwort vielleicht zu aggressiv ist. Aber ich finde es wirklich schlimm, was dir passiert ist.
lg, hoffnung
wenn du dich von der Therapeutin nicht verstanden fühlst, dann hat die ganze Therapie keinen Sinn! Ich war entsetzt über die Entgleisung, die deiner Therapeutin "passiert" ist. So etwas darf einfach nicht sein! Und selbst wenn sie es nur ironisch gemeint hat! Nach welcher Methode arbeitet diese Therapeutin?
Ich kann dich nur darin bestärken, dass du dir eine andere Therapie suchst.
Für mich ist es in der Therapie sehr wichtig, angenommen u. verstanden zu werden. Und für mich ist es auch wichtig, dass ich sagen kann, was ich empfinde, ohne dass ich nieder gemacht werde. Dazu brauche ich keine Therapie.
Entschuldige, wenn meine Antwort vielleicht zu aggressiv ist. Aber ich finde es wirklich schlimm, was dir passiert ist.
lg, hoffnung
Hallo bluest_light,
ich war auch mal in so einer Situation. Die therapeutische Beziehung zu meinem Analytiker hatte sich so festgefahren, dass ich keine andere Lösung mehr sah als mich nach jemand anderem umzusehen. Ich habe zuerst überlegt, ob ich warten soll, bis ich jemand anderen gefunden habe, und dann den Analytiker vor vollendete Tatsachen stellen, aber das wäre mir nicht richtig vorgekommen. Also habe ich ihm gleich gesagt, dass ich auf der Suche bin, aber noch niemanden gefunden habe, und habe ihn gebeten, so lange weiter zu ihm kommen zu können. Das hat er kategorisch abgelehnt und meinte, diese Stunde wäre hiermit die letzte, er wolle nicht als "Lückenbüßer" dienen. So stand ich von einem Moment zum anderen allein da - und das zu einer Zeit, wo es mir absolut beschissen ging und ich ohne therapeutischen Rückhalt (und sei es auch ein noch so unbefriedigender) überhaupt nicht klar kam! Ich hatte damals Gott sei Dank das Riesenglück, eine Therapeutin zu finden, die mich innerhalb von einer Woche aufnehmen konnte. Sonst weiß ich wirklich nicht, was passiert wäre...
Aus der Sicht deiner Therapeutin ist es für mich schon nachvollziehbar, dass sie nicht weiter mit dir Therapie machen will. Gerade eine Analyse ist ja doch auf längere Zeiträume ausgelegt. Und wenn du sowieso nicht den Eindruck hast, dass es bei ihr das Richtige ist, bekäme sie mit deinem Weggang einen Platz für jemand anderen frei. Die Frage ist nur, wie es dir geht. Hast du das Gefühl, dass du die 3-5 Monate Wartezeit allein, also ohne Therapie, überbrücken kannst?
LG, die Gärtnerin
ich war auch mal in so einer Situation. Die therapeutische Beziehung zu meinem Analytiker hatte sich so festgefahren, dass ich keine andere Lösung mehr sah als mich nach jemand anderem umzusehen. Ich habe zuerst überlegt, ob ich warten soll, bis ich jemand anderen gefunden habe, und dann den Analytiker vor vollendete Tatsachen stellen, aber das wäre mir nicht richtig vorgekommen. Also habe ich ihm gleich gesagt, dass ich auf der Suche bin, aber noch niemanden gefunden habe, und habe ihn gebeten, so lange weiter zu ihm kommen zu können. Das hat er kategorisch abgelehnt und meinte, diese Stunde wäre hiermit die letzte, er wolle nicht als "Lückenbüßer" dienen. So stand ich von einem Moment zum anderen allein da - und das zu einer Zeit, wo es mir absolut beschissen ging und ich ohne therapeutischen Rückhalt (und sei es auch ein noch so unbefriedigender) überhaupt nicht klar kam! Ich hatte damals Gott sei Dank das Riesenglück, eine Therapeutin zu finden, die mich innerhalb von einer Woche aufnehmen konnte. Sonst weiß ich wirklich nicht, was passiert wäre...
Aus der Sicht deiner Therapeutin ist es für mich schon nachvollziehbar, dass sie nicht weiter mit dir Therapie machen will. Gerade eine Analyse ist ja doch auf längere Zeiträume ausgelegt. Und wenn du sowieso nicht den Eindruck hast, dass es bei ihr das Richtige ist, bekäme sie mit deinem Weggang einen Platz für jemand anderen frei. Die Frage ist nur, wie es dir geht. Hast du das Gefühl, dass du die 3-5 Monate Wartezeit allein, also ohne Therapie, überbrücken kannst?
LG, die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.
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Gärtnerin hat geschrieben: Also habe ich ihm gleich gesagt, dass ich auf der Suche bin, aber noch niemanden gefunden habe, und habe ihn gebeten, so lange weiter zu ihm kommen zu können. Das hat er kategorisch abgelehnt und meinte, diese Stunde wäre hiermit die letzte, er wolle nicht als "Lückenbüßer" dienen. So stand ich von einem Moment zum anderen allein da - und das zu einer Zeit, wo es mir absolut beschissen ging und ich ohne therapeutischen Rückhalt
WOW. So eine patzig eingeschnappte Reaktion deutet aber nicht gerade auf fachliche Kompetenz hin...
-
Thread-EröffnerIn - Helferlein
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- Beiträge: 59
Hallo!
Danke für eure bisherigen Antworten!
@die geisha: ja, glaub auch, dass da Gefühl befreiend sein wird, wenn ich nun aufhöre. Nimmt ja auch Zeit weg sowas und wenns nicht passt hats einfach keinen Sinn. Sie sagt auch öfter so Sachen, die gar nicht gehen, das hilft mir gar nicht.. bzw. sehe ich immer mehr, dass sie mich einfach nicht versteht.
@Hoffnung: Ich fand ihren "Ausrutscher" auch schlimm. Ja, kann mich auch woanders niedermachen lassen. Möchte auch angenommen und verstanden werden. Bei ihr ist es fast das Gegenteil. Als ihr das "rausgerutscht" ist, habe ich glaub ich endgültig mit ihr abgeschlossen. Sowas brauch ich echt nicht. War auch z.B. so, dass sie einfach Rückschlüsse auf irgendetwas zieht, was einfach gar nicht stimmt, weil sie sich meine Geschichte falsch gemerkt hat!! (z.B. wann Scheidung von meinen Eltern war... hat sie einfach vergessen, wie alt ich da war und dann ganz was anderes hineininterpretiert...). Oder als ich sagte, die Methode passt mir nicht, meinte sie ich würde jetzt irgendetwas mit ihr inszenieren wollen - dabei passt mir wirklich ganz einfach ihr Zugang nicht!
@Gärtnerin: ok, gut zu hören, dass andere Analytiker auch so reagieren. Wie gesagt, finde es schon blöd, weil im Prinzip hätte ich schon weitergemacht, bis ich bei der anderen anfangen kann. Werde wohl schauen, dass ich die 3-5 Monate alleine durchkomme. Wenn nicht, muss ich halt doch kurzfristig irgendeine andere suchen. Klar, man kann Glück haben, aber wenn nicht, habe echt angst davor nochmal einzufahren.
lg,
bluest light
Danke für eure bisherigen Antworten!
@die geisha: ja, glaub auch, dass da Gefühl befreiend sein wird, wenn ich nun aufhöre. Nimmt ja auch Zeit weg sowas und wenns nicht passt hats einfach keinen Sinn. Sie sagt auch öfter so Sachen, die gar nicht gehen, das hilft mir gar nicht.. bzw. sehe ich immer mehr, dass sie mich einfach nicht versteht.
@Hoffnung: Ich fand ihren "Ausrutscher" auch schlimm. Ja, kann mich auch woanders niedermachen lassen. Möchte auch angenommen und verstanden werden. Bei ihr ist es fast das Gegenteil. Als ihr das "rausgerutscht" ist, habe ich glaub ich endgültig mit ihr abgeschlossen. Sowas brauch ich echt nicht. War auch z.B. so, dass sie einfach Rückschlüsse auf irgendetwas zieht, was einfach gar nicht stimmt, weil sie sich meine Geschichte falsch gemerkt hat!! (z.B. wann Scheidung von meinen Eltern war... hat sie einfach vergessen, wie alt ich da war und dann ganz was anderes hineininterpretiert...). Oder als ich sagte, die Methode passt mir nicht, meinte sie ich würde jetzt irgendetwas mit ihr inszenieren wollen - dabei passt mir wirklich ganz einfach ihr Zugang nicht!
@Gärtnerin: ok, gut zu hören, dass andere Analytiker auch so reagieren. Wie gesagt, finde es schon blöd, weil im Prinzip hätte ich schon weitergemacht, bis ich bei der anderen anfangen kann. Werde wohl schauen, dass ich die 3-5 Monate alleine durchkomme. Wenn nicht, muss ich halt doch kurzfristig irgendeine andere suchen. Klar, man kann Glück haben, aber wenn nicht, habe echt angst davor nochmal einzufahren.
lg,
bluest light
eine solche thera hat ja wohl selber einen schuss , das ist ein absolutes no no einer therapheutischen Beziehung und richtet vielleicht mehr schaden an. Wahrscheinlich war sie selbst überfordert, anders kann ich mir so einen Ausrutscher nicht erklären. ich verstehe zwar, dass es einen Therapeuten nervt, wenn er "gekündigt" wird, aber darüber muss man als Therapheut halt drüber stehen. Schließlich hat man ja eine Kundschaft mit Problemen und profan gesprochen sichert das dem Thera die Brötchen. Ich finde das alles schrecklich inkompetent und möchte eine Thera als Gegenbeispiel anführen. Ich habe die Therapie abgebrochen, aber als ich nach einiger Zeit wieder angekrochen kam hat sie mich wieder mit offenen Armen empfangen. Und ich war sehr dankbar dafür. Wenn ich keine Macke hätte, müsste ich ja eh nicht in Therapie gehen, was kein Freibrief sein soll, aber doch einen toleranten Umganz seitens d. Thera erfordert. lgsh
Ich habe heute nach etwa 70-80 Sitzungen in 2 Jahren meine Therapie abgebrochen. Es handelte sich um analytische Sitzungen mit einer etwa wöchentlichen Frequenz.
Auslöser war das Gefühl, dass ich inhaltlich nicht weiterkam und ein finanzieller Engpass.
Meine Beziehung zum Therapeuten war ambivalent. In manchen Sitzungen ist mein Erleben aufgeblüht und so plastisch geworden, dass ich die Hoffnung hatte, mich in eine positivere Richtung hin modellieren zu können. Oft kam er mir kühl und distanziert, dann hatte ich aber wieder das Gefühl, dass er mich persönlich schätzt und sich Mühe geben musste, nicht mit mir über Philosophie und Literatur zu sprechen (um bei der "Sache" zu bleiben, obwohl es ihn interessiert hätte). Manchmal hatte ich das Gefühl, das sei ein lässiger Typ, mit dem man mal in die Kneippe gehen kann, dann dachte ich weider, er sei ein spießiger Langweiler.
Ich bin sehr froh über die Momente, in denen ich das Gefühl hatte, Raum nur für mich zu haben, da ich außer zu meiner Partnerin keinen familiären Anschluss habe. Das schätze ich an der Therapierichtung doch, soweit ich sie kenne, dass sie einem Raum gibt und die Atmosphäre nicht durch Geschwätz zerstört.
Ich bin selbst erstaunt, wie sicher ich mir seit einer Woche war, dass ich heute Schluss mache, da ich da sonst sehr zögerlich bin. Vllt war es eine gedankenlose Äußerung von ihm letzte Woche im Hinblick auf die Bezahlung, die mich in meinem Entschluss bestärkt hat, der wesentlich darauf beruht, das ich um mein Thema kreise ohne weiterzukommen, dass es oft Blockaden zwischen uns gibt, vor allem wenn mal eine Woche ausgefallen war.
Jetzt fühle ich merkwürdigerweise eine Leere. Ich habe plötzlich das Gefühl, einen wichtigen Menschen verloren zu haben, obwohl ich da eigentlich überhaupt nicht zu Sentimentalitäten neige. Und ich sehe Parallelen zur komplizierten Beziehung zu meinem Vater, zu dem ich seit 10 Jahren gar keinen Kontakt mehr habe. Das verwirrt mich, weil ich eigentlich immer das Gefühl hatte, dieses Übertragungsphänomen könne bei mir nicht auftreten.
Wir sind jetzt so verblieben, dass er mir Antidepressiva verschrieben hat, auf meine konkrete Bitte hin. Auch das fand ich sehr rührend, dass er mir Medikamente nie unter die Nase gerieben hat, auch heute nicht, dass er extra darauf hingewiesen hat, dass sie das nicht ersetzen könnten, was "zwischen uns" in der Therapie abläuft und dass er trotzdem in angenehmer Distanz, mir ruhig die Vor- und Nachteile der Medikamente aufzählend, mir da keine Steine in den Weg gelegt hat.
Ich weiß nicht, ob mein Bericht hier her passt, aber irgendwie möchte ich gerne irgendwem meine Geschichte gerade mitteilen.
lg
Auslöser war das Gefühl, dass ich inhaltlich nicht weiterkam und ein finanzieller Engpass.
Meine Beziehung zum Therapeuten war ambivalent. In manchen Sitzungen ist mein Erleben aufgeblüht und so plastisch geworden, dass ich die Hoffnung hatte, mich in eine positivere Richtung hin modellieren zu können. Oft kam er mir kühl und distanziert, dann hatte ich aber wieder das Gefühl, dass er mich persönlich schätzt und sich Mühe geben musste, nicht mit mir über Philosophie und Literatur zu sprechen (um bei der "Sache" zu bleiben, obwohl es ihn interessiert hätte). Manchmal hatte ich das Gefühl, das sei ein lässiger Typ, mit dem man mal in die Kneippe gehen kann, dann dachte ich weider, er sei ein spießiger Langweiler.
Ich bin sehr froh über die Momente, in denen ich das Gefühl hatte, Raum nur für mich zu haben, da ich außer zu meiner Partnerin keinen familiären Anschluss habe. Das schätze ich an der Therapierichtung doch, soweit ich sie kenne, dass sie einem Raum gibt und die Atmosphäre nicht durch Geschwätz zerstört.
Ich bin selbst erstaunt, wie sicher ich mir seit einer Woche war, dass ich heute Schluss mache, da ich da sonst sehr zögerlich bin. Vllt war es eine gedankenlose Äußerung von ihm letzte Woche im Hinblick auf die Bezahlung, die mich in meinem Entschluss bestärkt hat, der wesentlich darauf beruht, das ich um mein Thema kreise ohne weiterzukommen, dass es oft Blockaden zwischen uns gibt, vor allem wenn mal eine Woche ausgefallen war.
Jetzt fühle ich merkwürdigerweise eine Leere. Ich habe plötzlich das Gefühl, einen wichtigen Menschen verloren zu haben, obwohl ich da eigentlich überhaupt nicht zu Sentimentalitäten neige. Und ich sehe Parallelen zur komplizierten Beziehung zu meinem Vater, zu dem ich seit 10 Jahren gar keinen Kontakt mehr habe. Das verwirrt mich, weil ich eigentlich immer das Gefühl hatte, dieses Übertragungsphänomen könne bei mir nicht auftreten.
Wir sind jetzt so verblieben, dass er mir Antidepressiva verschrieben hat, auf meine konkrete Bitte hin. Auch das fand ich sehr rührend, dass er mir Medikamente nie unter die Nase gerieben hat, auch heute nicht, dass er extra darauf hingewiesen hat, dass sie das nicht ersetzen könnten, was "zwischen uns" in der Therapie abläuft und dass er trotzdem in angenehmer Distanz, mir ruhig die Vor- und Nachteile der Medikamente aufzählend, mir da keine Steine in den Weg gelegt hat.
Ich weiß nicht, ob mein Bericht hier her passt, aber irgendwie möchte ich gerne irgendwem meine Geschichte gerade mitteilen.
lg
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