Angst vor Suchen und Behalten eines Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 13:41

Dass meine Schwierigkeiten nicht zu Methoden xy passen sollen, habe ich auch hin und wieder vernommen. Obwohl ich meine Belange recht einheitlich berichtete (so wie es mir eben auf dem Herzen lag), sollte man aber nicht zwingend davon ausgehen, dass die Empfehlungen, welche Methoden zu meinen Schwierigkeiten konform sein sollen, einheitlich gewesen sind .

Bei solchen Aussagen war ich skeptisch... aber immerhin besser, wenn man Inkompatibilitäten bereits in den Probesitzungen ortet. Denn es gäbe (in einer laufenden Therapie) wenig, dass ich schlimmer empände als "das passt nicht zu meiner Methode", wenn ich das erzähle, was mich bewegt. Zu meinen Ansprüchen an eine Therapie gehört jedenfalls auch die Devise, dass sich eine Therapie möglichst an meinen Baustellen orientiert, die mir wichtig sind. Und nicht, dass ich mich so drehen müsste, bis befunden wird, so bin ich methodenkonform.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 14:14

Miss_Understood hat geschrieben: Das ist interessant. Mir gänge es so, dass ich ganz klar einen Therapeuten bevorzugen würde, der Experimente wagen würde. Auf der Basis seiner Erfahrung spürbar. Wie ein Künstler, der abstrakt arbeiten kann nachdem er die Grundlagen gelernt und beherrscht hat. Ich wünsche mir einen Therapeuten, der/die Therapie für etwas kreatives sieht.
Bis zu einem gewissen Punkt stimme ich Dir zu. Kreativität ist sicherlich oft sehr hilfreich in therapien, schließlich will man sich besser kennen- und verstehen lernen. Aber nur dann wenn der Thera Dich im Blickfeld hat und nicht von seiner eigenen Genialität geblendet ist und an Dir herumexperimentiert ohne Dich zu sehen und ohne zu verstehen. Denn dann wird es traumatisch.


montagne
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 14:27

@Rilke, was du von dir schreibst, dass du dich nicht traust zu sagen was du willst, dass du dir über den Mund fahren lässt, das kenne ich leider auch, nur zu gut.
Komisch, hab das grad heftig und konfliktreich in der Therapie. Ich hab da mehr Fragen als Antworten. Eins weiß ich aber. Es ist dein Problem, bzw. meins und man nimmt es überall hin mit.
Ich wünsche mir auch so sehr, dass die Therapeutin mir mehr hilft, mir mehr Brücen baut. Aber da mischt sich vllt. was, dass man aus schlechter Erfahrung heraus die Brücken nicht sehen kann, die da sind. Und dann auch.. manches kann sie nicht bauen.
Es ist, als würde man von einem Physiotherapeuten verlangen, er solle für einen das Bein bewegen, weil.. es tut ja so weh und ist ja so irre einstrengend die verkümmerte Muskulatur in Schwung zu bringen. Es wäre ein schlechter Physiotherapeut, würde er es tun.
Da erkennt man es sofort: Nur wirklich selbst machen bringt Kraft und Beweglichkeit und schützt vor allem davor, das man die Schmerzgrenze zu sehr überschreitet. In der Psychotherapie ist es ähnlich denke ich.
amor fati

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 17:02

peppermint patty hat geschrieben:
Miss_Understood hat geschrieben: Das ist interessant. Mir gänge es so, dass ich ganz klar einen Therapeuten bevorzugen würde, der Experimente wagen würde. Auf der Basis seiner Erfahrung spürbar. Wie ein Künstler, der abstrakt arbeiten kann nachdem er die Grundlagen gelernt und beherrscht hat. Ich wünsche mir einen Therapeuten, der/die Therapie für etwas kreatives sieht.
Bis zu einem gewissen Punkt stimme ich Dir zu. Kreativität ist sicherlich oft sehr hilfreich in therapien, schließlich will man sich besser kennen- und verstehen lernen. Aber nur dann wenn der Thera Dich im Blickfeld hat und nicht von seiner eigenen Genialität geblendet ist und an Dir herumexperimentiert ohne Dich zu sehen und ohne zu verstehen. Denn dann wird es traumatisch.
Stimmt, peppermint. Ich brauche schon auch erst einen breiten common sense. Bisher habe ich allerdings noch keinEn kennengelernt, der das für meine Begriffe und so wie du es beschreibst quasi zu weit getrieben habe. So arg viele Vergleichsmöglichkeiten habe ich ja auch nicht, die ich über einen längeren Zeitraum erlebt habe und wo man eben auch die Notwendigkeit hatte was 'anderes' auszuprobieren, weil es stockte. Oder ich habe es nicht gemerkt, da eben das Methodenrepertoire groß genug war. Mir fällt es halt nur bei meiner jetzigen noch-Thera auf, dass dem explizit nicht so ist.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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problembärin
sporadischer Gast
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 20:43

Hallo Auf dem Weg,

Ja, einer sagte mir das ganz deutlich das er damit nicht umgehen kann. Einige waren sehr unehrlich. Haben mich weggeschickt und wollten sich noch mal melden. Aber kam nie mehr ein Anruf. Ein anderer sagte mir klar und deutlich das er mich eventuell nehmen könnte, die vorhergehende Therapie aber nicht thematisiert werden darf bei ihm.
Ich hab mir das auch nie vorstellen können das es in einer Therapie Redeverbot über etwas gibt. Der war der absolute Supergau. Ich war nur eine halbe Stunde da, dann bin ich so schnell wie es ging weg.
Von manchen wird man eingeladen zum Erstgespräch, danach sagen sie dir das kein Platz frei ist.
Und wiederum ein anderer kam zu spät zum vereinbarten Termin, ohne sich zu entschuldigen. Dann ließ er mich 20 Minuten im Wartezimmer sitzen . Aber es gibt auch gute Erahrungen. Es ist halt auch nicht anders als bei Handwerkern. Es gibt gute und schlechte und solche die sich bemühen aber kein Talent haben!

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**AufdemWeg**
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Beiträge: 3753

Beitrag Mo., 18.02.2013, 20:58

weiowei
das sind Sachen.
In der Hinsicht bin ich glaub ich auch mal wieder total naiv.
Ich bin so naiv in das Erstgespräch gegangen, fast wie bei meiner ersten Therapie

und dann les ich das was du schreibst.

Aber gut zu wissen, was alles kommen kann.
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peppermint patty
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 21:10

Hi problembärin,

(süsser Nick), es tut mir sehr leid was Dir da in Deinen Vorgesprächen passiert. Da ich selbst eine katastrophale Therapieerfahrung habe werde ich auch wieder und wieder abgeklopft.

Und das obwohl ICH die schlechte Erfahrung gemacht habe. Ich meine ich wurde in meiner Therapie traumatisiert und dann so ein Verhalten von Theras im Vorgespräch.

Dabei habe ich mittlerweile Megaangst das es mir wieder passieren könnte und da brauche ich Verständnis und Vertrauen in MEINE Situation. Aber ne da wird geschaut was geht denn mit "der". Ganz klar, da gibt es schon zuhauf höchst mittelmässige Handwerker in dem Job!

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Miss_Understood
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Beitrag Mo., 18.02.2013, 21:45

problembärin: die zuvorige Therapie totschweigen? Kann ich sehr gut nachvollziehen, dass man dann recht schnell sich verabschiedet. Hätt ich auch gemacht. *kopfschüttelnd ...

phhhhhh ... ich glaub ich les hier erst mal nicht weiter sondern versuch mal ebenso frisch neu zu suchen.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Betty Sue
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Beitrag Mo., 25.02.2013, 16:17

Was ist wenn man zu Therapeutin Muttergefühle entwickelt? großes FrageZeichen

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peppermint patty
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Beitrag Di., 26.02.2013, 08:49

Betty Sue hat geschrieben:Was ist wenn man zu Therapeutin Muttergefühle entwickelt? großes FrageZeichen
Das ist doch nichts ungewöhnliches. Geschieht recht häufig und ist in bestimmten Therapieformen sogar erwünscht. Hast Du ein Problem damit?


Thread-EröffnerIn
Betty Sue
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Beiträge: 296

Beitrag Di., 26.02.2013, 14:31

du findest das nicht schlimm. also darf man diese gefühle zulassen. bei mir ist nur dann das problem, dass ich wenn die therapie mal beendet wird, dass nicht will und mich schon zusehr auf diese person fixiere. das war beim letzten therapie abruch so. also dass ich eingentlich in der therapeutin eine art mutterersatz sehe.

in welchen therpapie formen ist das erwünscht, dass man muttergefühle hat?

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Tigerkind
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Beitrag Di., 26.02.2013, 16:20

Betty Sue hat geschrieben:in welchen therpapie formen ist das erwünscht, dass man muttergefühle hat?
Wie?
Darum geht es doch gar nicht, Deine Gefühle sind so wie sie sind, egal welche Therapieform und egal was "erwünscht" ist.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-


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Betty Sue
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Beitrag Mi., 27.02.2013, 15:05

ok danke Tigerkind.

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