Beebee hat geschrieben: ich dachte, ich hätte auf allen Ebenen signalisiert, dass es brennt und die Therapeutin hat es einfach nicht wahrgenommen. Ich habe sie irgendwann nochmal unter größten Mühen drauf angesprochen und sie hat mir klar gesagt, dass sie das nicht gesehen/bemerkt hat. Dann haben wir viel auch über "das Gesehen werden" gesprochen und da wurde mir auch klar, dass ich wieder meine Fassade so hochgezogen hatte und "dachte", dass ich wirkliich mit allen mir verfügbaren Mitteln deutlich gemacht hätte, was Sache war. Hatte ich aber nicht, eben, weil ich mich auch gleichzeitig so eingemauert hatte, dass wenig von *mir* nach außen drang.
Die Thera war nicht Schuld, weil sie unaufmerksam war oder so.
Ich möchte auch dir jetzt keine Schuld geben und dir irgendtwas unterstellen aber ich möchte dir mit meiner Erfahrung sagen, dass manchmal das, was einem nach außen gelangt, viel weniger ist, als man denkt. .
So eine Erfahrung hatte ich auch schon... auf jeden Fall lohnt es sich immer darüber nachzudenken...und da du nun mal gut funktionierst...um so mehr
*Miri* hat geschrieben:ich kann es nicht beschreiben. Ich weiß nur, dass ich z.B. in der Klinik mit der Therapeutin GANZ anders arbeiten konnte an mir. Weil da ICH war, weil ich ICH sein konnte, weil ich zugang zu mir und meinen Gefühlen hatte, weil ich weinen konnte!! weil ich mich zeigen konnte. Ich hab da so viel gelernt über mich, konnte mich ein bisschen besser verstehen. und WEIL ich mich gesehen gefühlt habe, so wie ich bin, ist das Essverhalten in den Hintergrund gerückt, weil ich das Gefühl hatte, ich brauch die destruktiven Verhaltensweisen nicht, ich werde auch so gesehen, es wird auch so gesehen das es mir schlecht geht. Und neben der Arbeit an mir, wirklich an MIR, konnte ich dann auch gut an meinem Essverhalten arbeiten.
Ich muss sagen, es klingt tatsächlich so, als hätte diese Therapeutin eben nicht nur technisch sondern auch in ihrer Persönlichkeit zu dir gepasst. Nun ist natürlich wirklich die Frage, ob du weiter suchen willst, nach einem Menschen, der dich wieder sehen kann wie du bist, nach der genannten Grundsympathie.
Oder ob du diese Situation nutzen kannst. Ich finde nach wie vor, dass du alles in dir hast, um den Prozess in Bewegung zu bringen... wenn es nicht anders geht, nerve sie mit mails, bis SIE DICH konfrontieren MUSS.
Ich finde es kann hier auch eine Chance sein... falls dir dazu nicht die Kraft fehlt, was wiederum auch verständlich wäre.
Du sagst, du brauchst Grenzen und Kontrolle. Habe ich auch immer gedacht. Bis sie da waren und ich gemerkt habe, dass ICH entscheiden will und muss, was ich mit meinem Körper und meiner Seele veranstalte.
Es ist tatsächlich schwierig für Therapeutin bzgl Essstörungen. Meine hat, nach einer Zeit des Ignorierens ständig gedacht ich würde hungern, auch wenn ich es tatsächlich nicht tat.... es war absurd... und ich dachte schon, ich wäre völlig verrückt
Jedenfalls ist es anscheinend schwer für Theras die Balance zu finden.
Sie wollen vll nicht kontrollieren, weil Kontrolle genau das ist, was Essgestörte ausmacht und weil genau die Kontrolle aufgegeben werden soll, und weil Therapeuten sich nicht hinenziehen lassen und manipuliert werden wollen.
Dann aber kann auf der anderen Seite schnell (in mienem Fall) Panik entstehen bei Theras, wie in meinem Fall.
*Miri* hat geschrieben:ich kann nicht... ich kann währenddessen einfach nicht... ich funktioniere einfach nur....
Am besten du schreibst, oder besser noch, sagst ihr genaus das...