Neue Therapeutin - passt es wieder nicht

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25012

Beitrag Mi., 16.01.2013, 19:55

Ich weiß das ich bei der Klinikthera sofort das Gefühl hatte, dass ich mich bei ihr drauf einlassen kann. Es war eine Grundsymphatie da. Die hat mir hier gefehlt.
Aus eigener Erfahrung tendiere ich auch dazu, dass das viel ausmachen kann, also so ein Gefühl von Grundsympathie bzw. im weiteren Sinne (Vorschuss)Vertrauen... und selbst dann finde ich es noch immer schwer.

Ich würde es dennoch versuchen, das mal anzusprechen:
allgemein gehts mir ehr darum, dass es eben zu sehr auf der Sachebene bleibt.
Meine Thera ist jetzt niemand, die bevorzugt auf der Sachebene bleibt (das bin eher mitunter ich, die dann davon nicht so gut wegkommt). Nur wo sie einen Widerstand sieht, bohrt sie auch nicht zwingend nach, sondern lässt vorsicht walten. Bin insoweit auch auf der Linie von Jenny (bzw. auch kenneth).

Und wenn dir etwas nicht zusagt, kannst du das auch ansprechen. Bzw. folgendes ist vielleicht auch eine Aussage, mit der sie etwas anfangen kann:
Insgesamt bin ich mittlerweile natürlich noch misstrauischer. Es ist wohl die Angst davor enttäuscht zu werden, verletzt zu werden, wenn ich meinen Schutz aufgebe.
Also im Thread kannst du es an sich gut beschreiben... und dann könnt ihr sehen, ob man an manchen Stellschrauben etwas drehen kann, so dass es dir leichter fällt, auf die emotionale Ebene zu kommen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung

Benutzeravatar

heissundkalt
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 536

Beitrag Mi., 16.01.2013, 21:04

Beebee hat geschrieben: ich dachte, ich hätte auf allen Ebenen signalisiert, dass es brennt und die Therapeutin hat es einfach nicht wahrgenommen. Ich habe sie irgendwann nochmal unter größten Mühen drauf angesprochen und sie hat mir klar gesagt, dass sie das nicht gesehen/bemerkt hat. Dann haben wir viel auch über "das Gesehen werden" gesprochen und da wurde mir auch klar, dass ich wieder meine Fassade so hochgezogen hatte und "dachte", dass ich wirkliich mit allen mir verfügbaren Mitteln deutlich gemacht hätte, was Sache war. Hatte ich aber nicht, eben, weil ich mich auch gleichzeitig so eingemauert hatte, dass wenig von *mir* nach außen drang.
Die Thera war nicht Schuld, weil sie unaufmerksam war oder so.
Ich möchte auch dir jetzt keine Schuld geben und dir irgendtwas unterstellen aber ich möchte dir mit meiner Erfahrung sagen, dass manchmal das, was einem nach außen gelangt, viel weniger ist, als man denkt. .
So eine Erfahrung hatte ich auch schon... auf jeden Fall lohnt es sich immer darüber nachzudenken...und da du nun mal gut funktionierst...um so mehr
*Miri* hat geschrieben:ich kann es nicht beschreiben. Ich weiß nur, dass ich z.B. in der Klinik mit der Therapeutin GANZ anders arbeiten konnte an mir. Weil da ICH war, weil ich ICH sein konnte, weil ich zugang zu mir und meinen Gefühlen hatte, weil ich weinen konnte!! weil ich mich zeigen konnte. Ich hab da so viel gelernt über mich, konnte mich ein bisschen besser verstehen. und WEIL ich mich gesehen gefühlt habe, so wie ich bin, ist das Essverhalten in den Hintergrund gerückt, weil ich das Gefühl hatte, ich brauch die destruktiven Verhaltensweisen nicht, ich werde auch so gesehen, es wird auch so gesehen das es mir schlecht geht. Und neben der Arbeit an mir, wirklich an MIR, konnte ich dann auch gut an meinem Essverhalten arbeiten.
Ich muss sagen, es klingt tatsächlich so, als hätte diese Therapeutin eben nicht nur technisch sondern auch in ihrer Persönlichkeit zu dir gepasst. Nun ist natürlich wirklich die Frage, ob du weiter suchen willst, nach einem Menschen, der dich wieder sehen kann wie du bist, nach der genannten Grundsympathie.

Oder ob du diese Situation nutzen kannst. Ich finde nach wie vor, dass du alles in dir hast, um den Prozess in Bewegung zu bringen... wenn es nicht anders geht, nerve sie mit mails, bis SIE DICH konfrontieren MUSS.
Ich finde es kann hier auch eine Chance sein... falls dir dazu nicht die Kraft fehlt, was wiederum auch verständlich wäre.
Du sagst, du brauchst Grenzen und Kontrolle. Habe ich auch immer gedacht. Bis sie da waren und ich gemerkt habe, dass ICH entscheiden will und muss, was ich mit meinem Körper und meiner Seele veranstalte.
Es ist tatsächlich schwierig für Therapeutin bzgl Essstörungen. Meine hat, nach einer Zeit des Ignorierens ständig gedacht ich würde hungern, auch wenn ich es tatsächlich nicht tat.... es war absurd... und ich dachte schon, ich wäre völlig verrückt
Jedenfalls ist es anscheinend schwer für Theras die Balance zu finden.
Sie wollen vll nicht kontrollieren, weil Kontrolle genau das ist, was Essgestörte ausmacht und weil genau die Kontrolle aufgegeben werden soll, und weil Therapeuten sich nicht hinenziehen lassen und manipuliert werden wollen.
Dann aber kann auf der anderen Seite schnell (in mienem Fall) Panik entstehen bei Theras, wie in meinem Fall.
*Miri* hat geschrieben:ich kann nicht... ich kann währenddessen einfach nicht... ich funktioniere einfach nur....
Am besten du schreibst, oder besser noch, sagst ihr genaus das...
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Do., 17.01.2013, 05:08

Hallo Miri,
Jenny, ganz ehrlich, ich weiß es nicht.
Ich weiß das ich bei der Klinikthera sofort das Gefühl hatte, dass ich mich bei ihr drauf einlassen kann. Es war eine Grundsymphatie da. Die hat mir hier gefehlt.
Klingt für mich nicht nach einer günstigen Therapievoraussetzung.
Wenn schon die Basis nicht so wirklich stimmt, dann wiegen noch zusätzliche methodische Probleme mit einer Thera noch mal um einiges schwerer.

Die Frage ist, denke ich, kannst du dir vorstellen, dass du zu ihr eine Beziehung aufbauen könntest? Wäre sie der Typ für eine solche Beziehung?
Wenn nicht, dann such dir eine andere Thera. Man muss seinen Therapeuten nicht so lieben, dass man sie gleich heiraten möchte, aber eine Grundbasis an Sympathie und Vertrauen sollte da sein. Wenn dir das Vertrauen aufgrund der Person Therapeut fehlt, dann fehlt dir logischerweise auch das Vertrauen in ihre Behandlung.

Hinzu kommt offensichtlich, dass sie nicht nur, was Vertrauen und Symptahie angeht, nicht zu dir passt, sondern auch methodisch nicht. Du leidest ja nicht nur darunter, dass sie das Thema Essstörung ignoriert, sondern auch unter anderen Methoden von ihr, wie gelobt zu werden, weil du gut funktionieren kann. Wenn ich deine Postings lese, ... die Methoden von ihr scheinen deine Problematik zu verstärken und dir das Gefühl zu geben, nicht schwach sein zu dürfen.
Aber die frage ist, ob ich es mir erlauben kann nach der Nadel im Heuhaufen zu suchen.
Dass deine Thera zufällig einen Therapieplatz frei hat, sollte nicht das einzige Kriterium für die Wahl eines Therapeuten sein.
Dann warte lieber ein paar Wochen, bis eine andere Therapeutin, mit der du besser klar kommst, einen Therapieplatz frei hat. Warten ist besser, als die bewilligten Stunden bei einem Therapeuten zu verbringen, der dir nicht zusagt und bei dem du vielleicht nicht weiter kommst.

Und,... nimm dir Zeit bei deiner Therapeutenwahl. Du darfst dir mehrere Therapeuten angucken und 5 probatorische Sitzungen mit ihnen machen.

Solltest du dich entscheiden, deine Thera zu wechslen, dann schau mal im Internet nach unter Google "Freie Therapieplätze". Da findest du Adressen, die dir helfen, einen freien Therapieplatz zu finden.

Viele Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
*Miri*
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 30
Beiträge: 304

Beitrag Do., 17.01.2013, 21:58

Vielen Dank für eure Antworten. Ich finde die Situation gerade echt schwer und belastet mich ziemlich. Ich hatte so so so gehofft nach der Klinik eine neue Therapeutin zu finden mit der es passt. Aber vielleicht war es einfach falsch die "erstbeste" Möglichkeit zu nehmen. Aber ich habe eben so Angst vorm allein da stehen. Und ich steh leider ziemlich alleine da. Und das wird mir grad mit der aktuellen Thematik wieder sehr bewusst. Und das ist schwer.....
Die Frage ist, denke ich, kannst du dir vorstellen, dass du zu ihr eine Beziehung aufbauen könntest? Wäre sie der Typ für eine solche Beziehung?
Ganz ehrlich ich glaube grad nicht. ich kanns mir nicht vorstellen.
Vielleicht ist es wirklich auch das Alter, sie könnte meine Mutter sein, und das Verhältnis zu meiner Mutter ist sehr schwierig.
Die Therapeutin in der Klinik war deutlich jünger, vielleicht war deswegen das Grundgefühl auch anders.

Aber ja... Therasuche kostet so viel Kraft. Und ich will doch eigentlich irgendwann auch mal wieder Alltag haben, wieder arbeiten gehen können... alles scheint so weit weg.
Ich habe ja damals als ich ohne Thera war schon alles hier abtelefoniert und es schaut echt nicht gut aus. Auch die kassenärztliche Vereinigung, wo man ja wg. freien Theraplätzen anrufen kann, hat hier nichts gemeldet.
Und dazu sollte ich wohl wirklich darauf achten und nachfragen ob sich die therapeutin mit Essstörungen auskennt.

lg

Nachtrag
@heissundkalt

naja, ich weiß nicht wirklich ob meine Thera mein Essverhalten ignoriert, geht ja eigentlich auch nicht, ich habe ihr ja geschrieben das mein Essverhalten teilweise wieder ähnlich schlecht ist wie vor der Klinik und ich auch wieder abgenommen habe. Und es ist und war nunmal mein Hauptthema weswegen ich ja in der Klinik war. Also sollte das wohl schon irgendwo thema sein. Auch weil ich ja definitiv auch im UG bin. Ich weiß das es bei mir nicht so "dramatisch" aussieht, sondern ehr einfach als wäre ich sehr zierlich, aber dieses nicht darauf eingehen bestätigt nur wieder mein Denken, dass es ja nicht so schlimm ist. Sie meinte auch mal zu Beginn das man mir das gar nicht ansieht etc. Dadurch wird natürlich nicht unbedingt gefördert das ich dagegen ankämpfe. und es so ernst nehme wie es nunmal ist (wenn man die fakten sprechen lässt).

Werbung


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Fr., 18.01.2013, 03:23

Hi Miri,
Auch die kassenärztliche Vereinigung, wo man ja wg. freien Theraplätzen anrufen kann, hat hier nichts gemeldet.
Ein kleiner Tipp, das erweitert deinen Suchraum.
Wenn du keine kassenzugelassene Therapeutin findest, dann schau dich zusäzlich nach einer nicht-kassenzugelassenen Therapeutin um, d.h. nach einer Thera, die die Therapeutenausbildung gemacht hat, aber noch auf die Zulassung wartet und deshalb bisweilen nur privat abrechnene kann. Wenn du keine kassenzugelassene Therapeutin findest, dann übernimmt die Kasse auch eine nicht-zugelassenen Therapeutin. Das Abrechnungsverfahren ist dann etwas anders, aber das betrifft dich nicht.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Therapeutensuche und deiner anschließenden Therapie.

Viele Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
*Miri*
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 30
Beiträge: 304

Beitrag Sa., 19.01.2013, 16:28

Nachdem ich ein paar Tage darüber nachgedacht habe, fallen mir immer mehr Dinge ein, die mir innerlich in der Therapie aufgestoßen sind, ich aber geschluckt habe... weil... ja weil ich dazu neige... keine Kritik zu äußern oder dezent verpackt.
Trotzdem kann ich das Verhalten der Therapeutin in einem gewissen Maße nachvollziehen, vermutlich will sie nicht "tiefer" gehen, weil sie mich für zu instabil hält. Ich dagegen rutsch immer weiter ab, weil ich mich nicht gesehen fühle, weil ich nicht auf der Beziehungsebene erreicht werde.
Vermutlich sind sie als Therapeutin mit ihrer Arbeitsweise und ich als Patientin mit meinen individuellen Sein und Problemen einfach nicht kompatibel.
Ich merke das ich innerlich schon längst eine entscheidung getroffen habe, schon alleine daran sollte ich es merken, das ich mit bewusster Mauer zur Therapie fahre, weil die Bereitschaft mich einzulassen, kaum noch vorhanden ist. Aus Angst das wenn ich meine Mauer fallen lassen würde, verletzt zu werden, durch falsche Reaktion oder was auch immer. Oder kurz gesagt ich vertrau ihr einfach nicht. Und ich glaube das da der point of no return bereits überschritten ist.
Ich habe höllische Angst vor der nächsten Stunde, ich habe höllische Angst im schlimmsten Fall wieder alleine dazustehen, ich werde sehen was die Stunde bringt. Und ggf. ist vorübergehend keine Therapie wohl besser als eine die mir nicht hilft... hoffe ich...

Benutzeravatar

heissundkalt
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 31
Beiträge: 536

Beitrag Sa., 19.01.2013, 23:17

Liebe Miri!

Ja, deine Sätze schreien genau das:
"Und ggf. ist vorübergehend keine Therapie wohl besser als eine die mir nicht hilft... hoffe ich..."
Und dass sie dir sagt, man sähe dir deine Esstörung nicht an.... das halte ich allerdings für gar nicht gut, muss ich sagen!! Da hört es für mich auf was die objektive Betrachtungsweise ihrer therapeutischen Methode betrifft...Aber vll sehe auch nur ich das so....

Wie auch immer: DU hast innerlich eine Entscheidung getroffen. Dann solltest du dazu stehen.
Alles Gute für die nächste Stunde!!!

Liebe Grüße,
H&K
WER ZUHÖRT KANN VERSTEHEN


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag So., 20.01.2013, 03:49

Hallo Miri,
Trotzdem kann ich das Verhalten der Therapeutin in einem gewissen Maße nachvollziehen, vermutlich will sie nicht "tiefer" gehen, weil sie mich für zu instabil hält.
Mal eine Gegenfrage; musste nicht beantworten, da ich dir diese Frage eher aus persönlichem Interesse stelle.

Teilst du diese Ansicht deiner Therapeutin?

Ich habe das in einer Therapie auch so erlebt, dass das, was mich belastete ignoriert wurde, weil mich die Thera für instabil hielt. Während sie einerseits versuchte mich zu stabilisieren, ignorierte sie anderseits genau das, was meine Instabilität verursachte, und zwar dadurch, dass ich nicht drüber reden durfte. Ich wurde durch diese "Methode" anstatt stabiler immer instabiler, eben weil das, was die Instabilität verursachte, ignoriert wurde. Ich fand diese Vorgehensweise meiner Thera absolut unlogisch. Es wäre mir besser gegangen, wenn ich über das, was mich belastete, hätte reden können, wenn sie mir Lösungswege aufgezeigt hätte, anstatt mir den Mund zu verbieten.

Dir wünsche ich viel Erfolg bei deiner Therapeutensuche.
Wenn du das Gefühl hast, du schaffst es (die Wartezeit über) nicht alleine, dann such dir woanders Hilfe zur Überbrückung, z.B. in Beratungsstellen.

viele Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
*Miri*
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 30
Beiträge: 304

Beitrag Di., 22.01.2013, 21:02

Hallo Jenny Doe,

hmmm, ob ich die Ansicht der Therapeutin teile?

Sagen wir es so, ich kann es (wenn es den so ist, dass sie aus diesem Grunde sehr oberflächlich bleibt) nachvollziehen. Aber es ist so falsch für mich. Es ist nicht so, dass ich über bestimmte Dinge reden will, und das nicht darft. Aber ich habe eben einfach das Gefül es erreicht nur "Small-Talk" niveau.
Ich habe mich mal mit einer bekannten Therapeutin unterhalten, dass es wohl auch sehr verlockend ist, mit Patienten die intelligent und sehr reflektiert erscheinen, auf der rein kognitiven Ebene zu bleiben.
Aber für mich wäre Beziehungsarbeit sehr sehr sehr wichtig. Dafür ist es für mich essentiell das ich das Gefühl habe gesehen zu werden. Hinter der Fassade. Auch wenn sie nicht gleich bröckelt, aber trotzdem brauch ich das Gefühl das es gesehen wird. Und das fehlt so sehr. Rein auf der Funktionseben, z.B. was muss ich tun um soziale Kontakte aufzubauen, WEIß ich was ich zu tun habe. Ich kann von A-Z rational über alles mögliche, ja schon referieren, was wichtig und richtig wäre. Ich weiß so so viel. Aber die Gefühle... die Gefühle dabei, die Ängste, die sind doch das wichtige. zu denen habe ich im Funktionmodus keinen Zugang. und danach überrennen sie mich.
Was mir in der Klinik so gefallen hat, war die Arbeit mit dem inneren Team. Es war eine Möglichkeit für mich, mich besser zu verstehen, die ganzen Widersprüch, das Chaos. Und mich selbst besser verstehen zu können, tat sooo sooo gut, und ich bekam immer mehr Zugang zu mir.

Naja, es ist wie es ist. Ich habe nach wie vor so Angst vor der nächsten Stunde, sowas wie da ansteht liegt mir überhaupt gar nicht. Ich spiel normal eben immer viel zu lange viel zu viel mit, weil ich Angst habe Widerworte zu äußern. Weil ich niemanden verletzen will, enttäuschen will. Was natürlich quatsch ist, damit muss die Therapeutin klar kommen und wird sie auch. Aber trotzdem ist es für mich so so so schwer.

LG

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
*Miri*
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 30
Beiträge: 304

Beitrag Mi., 23.01.2013, 18:58

Gespräch vorbei. Ich fand sie hat es gut aufgenommen und ist gut damit umgegangen.
Sie ist ziemlich schnell selbst mit dem Vorschlag gekommen erstmal Pause zu machen, in der ich mich ja weiter umschauen kann ob ich jemanden finde bei dem das Gefühl besser ist. Weil sie ja selbst merkt das sie nicht an mich herankommt.
Es kam überhaupt keine großartige Lösungssuche, sondern wir waren ziemlich schnell bei der Lösung.
Was sie aber gesagt hat, und was ich echt super finde, ist das ich mich trotzdem jederzeit melden kann, mir der Platz bei ihr jederzeit offen steht, und das ich mich auch jederzeit melden kann, wenn notfallmäßig irgendwas ist.
Sie meint, dass sie sowas normal nicht macht, sondern klar Ja oder Nein will, aber sie meine Problematik und Hintergründe verstehen kann. Und deswegen sind wir jetzt so verblieben.
Jetzt heißt es also aufs neue ... Suchen ...


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Do., 24.01.2013, 19:00

Hallo Miri,

erst mal Danke für deine Antwort, auf meine Frage.
Was sie aber gesagt hat, und was ich echt super finde, ist das ich mich trotzdem jederzeit melden kann, mir der Platz bei ihr jederzeit offen steht, und das ich mich auch jederzeit melden kann, wenn notfallmäßig irgendwas ist.
Das ist wirklich super!
Ich hatte auch mal so eine Thera, allerdings hatte sie mich abgelehnt, weil ich eine Problematik hatte, mit der sie sich nicht auskannte. Aber sie sagte damals Ähnliches zu mir, nämlich, dass ich immer zu ihr kommen kann, wenn ich Hilfe brauche. Ich habe sie einige Zeit tatsächlich gebraucht, als mein Vater starb und meine Thera für mehrere Monate weg war. Da war sie tatsächlich für mich da und hat mir geholfen, die Zeit zu überbrücken, bis meine Thera wieder kommt. Das war eine sehr schöne Erfahrung und ich finde es toll, dass auch du diese Erfahrung machen darfst.
Jetzt heißt es also aufs neue ... Suchen ...
*Daumendrück*

Viele Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag