Smalltalk in der Therapie - was haltet ihr davon?
Darauf zu bestehen, ohne den Wert sozialer Verhaltensweisen zu erfassen, dürfte dich nicht weiterbringen.
Nimm doch mal testweise an seine Äusserungen seien richtig und halte dich einen gewissen Zeitraum daran.
Vielleicht schaffst du es so mal deinen Blickwinkel aus der festgefahrenen Position in einen weiteren Focus zu verändern.
Nimm doch mal testweise an seine Äusserungen seien richtig und halte dich einen gewissen Zeitraum daran.
Vielleicht schaffst du es so mal deinen Blickwinkel aus der festgefahrenen Position in einen weiteren Focus zu verändern.
After all this time ? Always.
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Ich habe dich so verstanden, dass er jedes Mal den gleichen Spruch von sich gibt ... das fände ich unangenehm, peinlich. Vielleicht läuft eure Begrüßung ja doch nicht ganz so stereotyp ab, dann hätte ich damit kein Problem.titus2 hat geschrieben:Tristezza: Aber was soll er denn sonst sagen? Das ist doch gerade Smalltalk: Man sagt etwas, was eigentlich keinen inhaltlichen Wert hat. Nur eben, um etwas zu sagen, weil es gerade für diese Situation und in dieser Beziehung angemessen ist. Wortlos die Türe zu öffnen, wäre ja noch komischer.
Mm, ich muss sagen, dass mich jetzt die Beiträge hier schon weitergebracht haben. Eigentlich ist es wirklich logisch, wie er vorgeht. Er geht rational vor, das sollte mir eigentlich liegen. Da ich meine Gefühle bis vor kurzem (zwanghaft) verdrängt habe und sie erst seit Neuestem wahrnehme (bzw. sie zulasse und nicht mehr zwanghaft wegdrücke), kann ich sie natürlich noch nicht richtig einordnen. Das muss ich zuerst lernen. Ja, so macht das auf einmal Sinn. Ich hatte ja schon bereits Veränderungen in meiner Wahrnehmung bemerkt, mein Hausarzt wirkt viel authentischer als früher. Das wird dann beim Thera sicher auch bald der Fall sein. Letztes Mal beim Abschied hatte ich den Eindruck, dass es so war. Ich brachte ihn nämlich zum Lachen. Das wirkte noch nach beim Abschied.kaja hat geschrieben:Darauf zu bestehen, ohne den Wert sozialer Verhaltensweisen zu erfassen, dürfte dich nicht weiterbringen.
[...]
Vielleicht schaffst du es so mal deinen Blickwinkel aus der festgefahrenen Position in einen weiteren Focus zu verändern.
Danke!
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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elana, du bist kein Cluster und kein Diagnosekatalog, sondern ein Mensch. Ist dir die Idee gekommen, dass dir Literatur einfach schadet, weil es eben nur graue Theorie ist? Irgendwelche sozialen Kompetenzen mußt du ja haben, sonst könntest du dich z. B. gar nicht richtig um Kinder kümmern, Werte vermitteln etc.- also irgendwo wird in dir was sein. Nun kannst du es hervorholen oder du kannst es gänzlich begraben wofür du keine Therapie bräuchtest.
Ich kann mir schon denken, dass du Angst hast, weil dein soziales Gefüge zusammenbrechen könnte, stelle dir die Frage, ob es wirklich so schlimm ist oder nicht in manchen Bereichen etwas aufzulockern wäre.
candle
Ich kann mir schon denken, dass du Angst hast, weil dein soziales Gefüge zusammenbrechen könnte, stelle dir die Frage, ob es wirklich so schlimm ist oder nicht in manchen Bereichen etwas aufzulockern wäre.
candle
Now I know how the bunny runs!
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@Candle: Ich hab da schon Fortschritte gemacht, hat auch mein Thera gesagt. Eigentlich hatten wir das alles auch durchgenommen und ich hab das auch bei anderen "geübt", aber vergessen, dass das alles den Thera selbst auch betrifft, ich ihn also auch neu wahrnehmen lernen muss. Deshalb bekam ich jetzt etwas Panik, dass der Smalltalk-Einstieg beim nächsten Mal mich wieder so triggert. - Also die Fachliteratur hat mir sehr viel geholfen und meine Fortschritte vergrößert. Ich bin nicht der Typ, der sich zurücklehnt und sagt: Mach mal.
Lieben Gruß
elana
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elana
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Ich lehne mich sicher auch nicht zurück, mache aber praktische Erfahrungen allerdings hatte ich jetzt auch nie soziale Schwierigkeiten. Wenn es dich weiterbringt OK, aber oft und gerne nutzt du doch noch gerne deinen Stempel deiner Störung. Der Zweck dessen entgeht mir allerdings. Ich denke auch deine Persönlichkeitsstörung ist (ver-) änderbar und entspricht dann eben irgendwann keinem Cluster mehr.
Schön, dass du dich dann doch entwickeln konntest, klingt gut!
candle
Schön, dass du dich dann doch entwickeln konntest, klingt gut!
candle
Now I know how the bunny runs!
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Tristezza, es war jetzt in einem Jahr zweimal so, dass er unten öffnen musste. Ich könnte mir einfach keine passendere Begrüßung vorstellen als solch einen oder einen anderen vergleichsweise nichtssagenden Spruch.
Da hast Du schon Recht, ich versuche, mit dem Stempel die Störung festzunageln und zu bewältigen. Das ist typisch zwanghaft, aber ich habe auf diese Weise schon vieles fixiert, erkannt und erst dann loslassen können. Anders geht es bei mir nicht. Aber mein Thera findet immerhin, dass ich nur einen zwanghaften PersönlichkeitsSTIL habe. Es gibt offenbar noch schlimmere Fälle. Und ich glaube, damit hat er Recht, da ich schon sehr viel mehr darüber weiß und vor allem, wie ausgeprägt das sein kann im Negativen. Ich würde sagen, bei mir drückt sich die Störung eher in meiner Arbeitsstörung aus.candle. hat geschrieben:aber oft und gerne nutzt du doch noch gerne deinen Stempel deiner Störung. Der Zweck dessen entgeht mir allerdings. Ich denke auch deine Persönlichkeitsstörung ist (ver-) änderbar und entspricht dann eben irgendwann keinem Cluster mehr.
Aber danke für den Hinweis, irgendwie hat mir das doch jetzt die Augen etwas geöffnet, um wenigstens das mit der Community nicht weiter zu wollen. Dafür weiß ich genug, hab sie gefunden und auch wieder nicht, weil ich merke, dass ich schon genug weit bin in der Therapie.
Lieben Gruß
elana
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elana
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Wie abgemacht berichte ich nun, wie es mit dem Smalltalk geklappt hat: Es war kein Smalltalk für ihn. Beim letzten Termin wurde deutlich, dass ihn seine Büroeinrichtung wirklich sehr beschäftigt. Er hat alles umgestellt. Ich habe den Eindruck, dass er sich durch sein klinisches Büro etwas eingeengt fühlt. So supertoll sieht es auch nicht aus. Es ist eben immer noch eine Klinik. Es ging ihm nicht darum, superhöflich zu sein, sondern er ist so bemüht, weil es ihm selbst ein Bedürfnis ist, dass wir beide - Arzt und Patient - es möglichst optimal haben in diesem Raum, an dem er immer wieder etwas ändert und wo er jeden Lichtfall durchs Fenster bemerkt und berücksichtigt. So wollte er, dass wir so sitzen, dass wir etwas von der Sonne haben.Traurige Seele hat geschrieben:Ja genau Elena das wäre doch schon mal ein Anfang, das hört sich doch gut an. Du kannst uns ja dann berichten wie es geklappt hat.
Als ich ihm an Ende der Sitzung ein schönes Weihnachten wünschte und noch etwas über die Weihnachtsbeschmückung in der Stadt erwähnte, wirkte er sehr authentisch, d. h. er fand das mit der Weihnachtsbeschmückung in der Stadt, worauf ich mich erwartungsvoll freute, nicht so spannend (danach wusste ich auch wieso, weil es kaum welche gab, wie ich dann feststellte). Ich denke, wir haben jetzt eine spürbar vertraute Arzt-Patientenbeziehung, wo er diese übertriebene Höflichkeit ablegen kann, was er nun auch wirklich sein lässt, nachdem ich ihm ja auch öfter erklärte, dass ich kein Small-Talk-Typ bin. Dafür ist er sehr authentisch herzlich, aus dem Bauch raus. Das gefällt mir viel besser. Es scheint, als hätte er zuerst Vertrauen zu mir fassen müssen.
Lieben Gruß
elana
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elana
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So ging es mir mit dem Therapiezimmer meiner stationären Therapeuten auch, dass ich mich eingeengt fühlte. War auch wirklich nicht so sonderlich groß. Auch dunkler. Dürfte in einer Klinik auch normal sein, dass nicht alle Räumlichkeiten ausladend sein können, da viele Theras mit einem Raum zu versorgen sind. Und das Inventar ist üblicherweise auch von der Klinik gestellt. Bereits die Sitzpostionen waren für mich eher Stresssituation als Wohlfühlatmosphäre... damals konnte ich das noch nicht so ansprechen, wie ich das heute hoffentlich eher könnte bzw. damals hätte ich das noch nichtmal so recht erkannt. Doch, bemerkt schon... aber nicht so ernst genommen. Insofern bin ich meiner Thera dankbar, dass sie immer darauf bedacht war, dass ich mich wohl fühle - selbst wenn ich das mit "passt schon" abwimmelte (und bevor ich anderes behauptet hätte, hätte mir vermutlich ein Zeh abfrieren müssen o.ä.). Klingt glaubwürdig, dass sich auch ein Therapeut einigermaßen wohl fühlen möchte.elana hat geschrieben:Er hat alles umgestellt. Ich habe den Eindruck, dass er sich durch sein klinisches Büro etwas eingeengt fühlt. So supertoll sieht es auch nicht aus. Es ist eben immer noch eine Klinik.
Finde ich gut, dass du das nochmals ansprechen konntest
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Stern, danke für Deine eigenen Eindrücke in der Klinik. So ergibt das natürlich noch mehr Sinn für mich. Ich selbst achte nicht so sehr darauf, weil ich in solchen Gesprächssituationen absolut auf das Gegenüber konzentriert bin und dann sowieso nichts mehr von der Umgebung wahrnehme. Wichtig ist nur, dass ich mich nicht abgelenkt fühle, das Gegenüber genug nahe vor mir sitzt, ich alle meine Sachen in Griffnähe habe, ich nicht friere und das Sitzen keine Schmerzen verursacht.stern hat geschrieben:Klingt glaubwürdig, dass sich auch ein Therapeut einigermaßen wohl fühlen möchte.
Finde ich gut, dass du das nochmals ansprechen konntest
Irgendwie bin ich eigentlich ganz froh, dass der Raum so klinisch ist. Wenn das alles so privat aussähe, wäre nicht mehr diese Arzt-Patienten-Situation spürbar. Ich träumte sogar von Arztkitteln, die ich mir in Mengen einkaufe. Ich glaube, ich brauche diesen ärztlichen und klinischen Touch.
Als mein Hausarzt einmal mit brauner Jacke anrückte, kam er mir richtig unheimlich vor. Er wirkte auf einmal so privat und anders - und damit nicht einschätzbar und unberechenbar. Ne, war nicht so toll. Ich mag lieber den Praxis-Touch.
Meine Schwester erzählte mir, sie habe meinen Hausarzt in der Kirche gesehen samt Familie. Hoffentlich passiert mir das nicht. Das wär mir einfach zu wenig medizinisch, als würde sich etwas unberechenbar Anderes auftun.
Deshalb wollte ich auch unbedingt einen Arzt als Therapeuten, weil ich dieses Patienten-Grundvertrauen nur in Ärzte habe. Das ist wie ein Schalter.
Lieben Gruß
elana
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elana
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