Gefühl, man hat die Therapie gar nicht verdient

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Millerchen
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Beitrag Mi., 12.09.2012, 20:07

Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich an dieser Stelle erst einmal für eure ganzen Antworten danken - sie habe mir unglaublich geholfen wieder etwas zur Ruhe zu kommen und meine Gedanken zu sortieren.

@Echolotin: Ja, wir haben kurz das Thema Ende der Therapie angeschnitten. Mein Thera meinte in dem Zusammenhang, dass nicht der Anfang einer Therapie das Schwerste ist sondern das Ende, weil der Patient meist nicht weiß wer er eigentlich ist: Jahrelang hat man sich über seine Krankheit identifiziert, und nun, wo man "geheilt" ist, muss man sich erst überlegen, was einen eigentlich ausmacht.
Trifft natürlich nicht auf jeden zu, aber in meinem Fall und mit meinem Problem glaube ich fast, das könnte so laufen. Obwohl wir ja noch nicht am Ende der Therapie sind. Aber das war nur so nebenbei von meinem Thera erzählt, ich glaube nicht, dass er bewusst das Thema "Ende" angeschnitten hat, um mir zu suggerieren, dass es bald so weit sein könnte.

@Titus: Du hast ja geschrieben, dass ich einen unglaublichen Nachholbedarf an Aufmerksamkeit habe (stimme ich auch zu). Kannst du mir sagen, wie man ein solches Problem lösen kann, ich mein, ich kann diesen Bedarf ja nicht vollständig durch die Thera abdecken, oder? Oft lese ich im Forum, man soll lernen sich selbst zu umsorgen (emotional). Aber wie soll das gehen? Hast du zufällig selbst die Erfahrung gemacht?

Liebe Grüße

Millcherchen

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leberblümchen
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Beitrag Do., 13.09.2012, 05:54

Hallo, Millerchen, ich glaube, das kommt nicht auf Bestellung: Therapie ist ja ein langer Prozess. Ich merke es immer an kleinen Momenten, in denen ich mich kurz mit anderen Augen sehen kann. Leider ist diese Fähigkeit noch nicht sehr ausgereift... Mein Therapeut hat nie solche Sachen gesagt wie "wir arbeiten mit dem Inneren Kind" oder "Sie sollten sich selbst eine gute Mutter sein" oder so. Ich glaube, ich habe einfach irgendwann angefangen, das Mitgefühl, das er für mich empfindet, zu übernehmen und auf mich zu übertragen. Aber das passiert mehr oder weniger automatisch. Also: Es ist, denke ich, völlig in Ordnung, diesen Bedarf erst mal durch den Therapeuten zu decken - in der Hoffnung, dass du irgendwann mit dir selbst versöhnt bist.

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Millerchen
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Beitrag Fr., 14.09.2012, 15:03

Hallo,

ich komme gerade von meiner Therapiestunde, in der ich mein Problem angesprochen habe.

Leider kam nicht ganz die Reaktion wie von euch erwartet...
Mein Thera hat mich erst mal sehr lange und ernst angeschaut, bis ich irgendwann sagte "jetzt sagen Sie doch bitte auch mal was" und dann kam "Das ist nicht gut!".
Dann hat er angefangen mich mit Fragen zu bombadieren, die, wie er mir sagte, keine Vorwürfe sein sollen (hat sich aber so angefühlt):
-Warum haben Sie das nicht letzte Stunde zu mir gesagt?
-Haben Sie das schon länger im Gefühl?
-Glauben Sie ich sag von heute auf morgen Tschüs und schick Sie weg? Hatten Sie da so wenig vertrauen?
-Hatten wir nicht schon längst die Phase hinter uns, in der Sie meinen Sie müssten jemand anderes sein?
...und so ging es weiter, ich kann gar nicht alles wiedergeben.

Irgendwann, als ich nichts auf keine Frage antworten konnte, fragte er "Und was wollen Sie jetzt?".
Darauf ich "Dass die Therapie weitergeht", und er "für wie lange? SIE bestimmen das jetzt mal theoretisch, wenn Sie es so besser aushalten!"...und da war ich völlig platt und habe erstmal nur geweint. Das scheint ihm dann auch leid getan zu haben, zumindest meinte er dann "Ich merk schon, ich schmeiße Sie gerade schon wieder ins kalte Wasser, aber diesmal ist das Wasser noch kälter als sonst, oder?". Die Aussage hab ich auch nicht ganz geblickt, aber ich war eh völlig mit den Nerven woanders.

Wir haben dann auch das Thema erstmal gelassen, andere Dinge thematisiert und bei der Verabschiedung meinte er dann aber, es ist jetzt meine Hausaufgabe für nächste Woche mir die Antwort auf seine Frage zu überlegen...

Was mach ich denn jetzt? Ich meine ich bin alt genug zu wissen, dass die Thera nicht ewig gehen kann und ich weiß auch, dass ich noch so einige Stunden übrig habe und mein Thera sicher einen neuen Antrag auf Verlängerung stellen könnte. Warum soll ich denn jetzt eine rein theoretische Zahl an Stunden nennen??? Was will er da testen???

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sinnliche
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Beitrag Fr., 14.09.2012, 15:32

liebe millerchen!

zitat von dir:
Warum haben Sie das nicht letzte Stunde zu mir gesagt?
-Haben Sie das schon länger im Gefühl?
-Glauben Sie ich sag von heute auf morgen Tschüs und schick Sie weg? Hatten Sie da so wenig vertrauen?
-Hatten wir nicht schon längst die Phase hinter uns, in der Sie meinen Sie müssten jemand anderes sein?

die reaktion deines therapeuten ist eine der schlechtesten, die ich mir vorstellen kann.
vorwurf, warum du das nicht früher gesagt hat..(offenbar aus gutem grund, da du seine reaktion wohl schon so ähnlich erwartet hast.... intuitiv)
das "haben sie so wenig vertrauen" ist ja noch super schlechter. er bezieht offenbar alles auf sich. wenn er professionell damit umgegangen wäre, hätte er das sofort umlegen müssen (dein gefühl, die thera nicht zu verdienen), in das, was es ist: dass du das gefühl hast, "zuviel" zu bekommen, bzw. dass du probleme mit der annahme von fürsorge im emotionalen bereich hast, und/oder dass es mit DEINEM selbstwert zusammenhängt.

in der frage "haben sie so wenig vertrauen (in mich)" zeigt sich, dass er DEIN GEFÜHL auf seine person bezieht... und er offenbar meint, er sei nicht vertrauenswürdig... das ist alles SEIN problem, und hat in der therapie normal nix zu suchen.

und: "hatten wir nicht schon längst die phase hinter uns, in der sie meinten, jemand anders sein zu müssen"
ist
1) vorwurf an dich: du SOLLTEST schon längst so weit sein.
2) absolut unempathisch: da in deiner feststellung, dass du probleme hast, die therapie anzunehmen, jedem sofort KLAR ist, dass du noch NICHT soweit bist dass diese phase vorbei ist.. und er dich damit als "nicht weit genug im fortschritt" hinstellt.

wenn mir mein thera so etwas sagen würde, wär das die letzte therapiestunde gewesen.
ich brauch keinen thera, der mir vorwürfe macht, mir sagt, ich sollte schon so weit sein..., der durch die fragen, die er mir stellt, signalisiert, dass er enttäuscht ist, dass ich das vertrauen zu ihm nicht habe etc. etc. etc. etc.

er soll sich um MEINE situation empathisch kümmern, und nicht darum, dass ER ein problem damit hat, dass du ihm noch nicht vertrauen kannst.

wenn ich meiner thera so etwas sage (und das habe ich oft gesagt - über den zeitraum von monaten immer wieder), dass ich solche schuldgefühle habe, hier alles gratis zu bekommen etc....
dann sagt sie mir 1 x, oder auch 20 x, dass das
a) völlig legitim ist. dass es
b) ausdruck davon ist, dass ich zeit meines lebens nicht wichtig genommen wurde, dass es
c) so SEIN DARF, dass es mir jetzt noch so geht, sich das aber mit der zeit legen wird,
d) dass ich schwierigkeiten habe, es mir gut gehen zu lassen, infolgedessen hab ich schlechtes gewissen, etwas zu erhalten, was mir gut tut (altes muster)
e) dass ich es nicht gewohnt bin, dass mir ZUGEHÖRT wird, dass ich das recht darauf habe..
und
f) dass sie froh ist, dass ich offen sage, wie ich mich fühle, dass sie es freut, dass ich so offen sein kann, weil sie weiß, dass mir das schwer fällt
g) dass sie mir das auch noch 100 x sagen wird, wenn ich es hören möchte, und brauche

also....

frag dich, ob du den richtigen therapeuten hast!!!!

ich finde sein verhalten verletzend, irritierend, verunsichernd, überfordernd.

und probleme hast du ja schon genug, oder? da brauchst du nicht noch einen thera, der dir welche MACHT.

alles liebe!!
sinnliche

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leberblümchen
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Beitrag Fr., 14.09.2012, 15:38

Ich verstehe es auch nicht - was sollen die Vorwürfe? Ich sehe meinem Therapeuten auch förmlich an, wenn er sich mal wieder denkt: "Oh, nein, nicht schon wieder!" - aber er würde so was nicht sagen. Im Gegenteil: Meist sagt er, dass es eben nun mal so ist, dass ich nicht vertrauen kann oder so ähnlich. Dann fühlt es sich nicht so an, als würde man 'ausgeschimpft' werden, weil man nich artig war...

Einmal, als er mein Verhalten und meine komischen Gedanken kritisiert hat, hab ich ihm ziemlich deutlich gesagt, dass mir das klar ist, dass ich gestört bin und dass ich ansonsten nicht dort sitzen würde! Da war er still...

Jetzt muss es sich ja für dich doppelt schlimm anfühlen: Du hast sowieso Angst, und dann macht er dir auch noch Vorwürfe! Andererseits: Vielleicht hat er es eher aufmunternd gemeint? Vielleicht ist es nicht gerade die Stärke aller Therapeuten, das Therapie-Ende vernünftig vorzubereiten? Dabei müssten sie doch wissen, dass das für die Patienten vermutlich die schlimmste Phase überhaupt des ganzen Unternehmens ist...

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sinnliche
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Beitrag Fr., 14.09.2012, 15:39

Millerchen hat geschrieben:Hallo,

Wir haben dann auch das Thema erstmal gelassen, andere Dinge thematisiert und bei der Verabschiedung meinte er dann aber, es ist jetzt meine Hausaufgabe für nächste Woche mir die Antwort auf seine Frage zu überlegen...

Was mach ich denn jetzt? Ich meine ich bin alt genug zu wissen, dass die Thera nicht ewig gehen kann und ich weiß auch, dass ich noch so einige Stunden übrig habe und mein Thera sicher einen neuen Antrag auf Verlängerung stellen könnte. Warum soll ich denn jetzt eine rein theoretische Zahl an Stunden nennen??? Was will er da testen???
liebe millerchen!
also - ich könnte nicht sagen, wie lange meine therapie dauern soll... in stunden ausgedrückt.

bei uns läuft das so:
wenn stunden aus sind, oder am ausgehen sind, fragt sie, wie ich es gerne weiter möchte. ob sie neu ansuchen soll, ob ich privat komme und seltener, oder wie auch immer. dann machen wir uns das aus.

ich bin keine hellseherin.....

ich weiß, es gibt therapeuten, die immer von vorneherein a) ein ziel festlegen, b) die zeit, die man dazu hat = sprich = DATUMSende, um zu verhindern, dass man "herumeiert" und sich alles lebenslang zieht sozusagen, wie kaugummi... das ist schon in ordnung. aber auch WENN man dieses datumsende hat, kann man dann bei dieser absprache zB beim therapie-ende sagen: ich definiere heute mit ihnen ein neues ziel. und man macht wieder eine begrenzung für dieses aus.

von dir zu verlangen, dass du in stundenanzahl sagen sollst, wie lange du kommen "willst", kommt mir ungewöhnlich und eher kontraproduktiv vor (insbesondere, wenn man eine selbstwertminderung hat - und man durch diese frage geneigt ist, das auf sich zu beziehen... in der Art: der will jetzt schon wissen, nach wieviel stunden er mich los ist....)

ich hoffe, du bekommst noch viele beiträge und antworten, und es hilft dir der austausch und die kommunikation hier in der eher schwierigen situation, in der du jetzt bist !!

alles liebe
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hope_81
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Beitrag Fr., 14.09.2012, 15:49

Darauf ich "Dass die Therapie weitergeht", und er "für wie lange? SIE bestimmen das jetzt mal theoretisch, wenn Sie es so besser aushalten!
Darf ich dir sagen wie es in meinen Ohren klingt?
Garnicht so negativ wie von dir aufgefasst. In dem er dir gesagt hat, dass du dieses ende bestimmen darfst, hat er dir all deine Kontrolle wiedergegeben. Du brauchst dir diesbezüglich also keine Sorgen zu machen, er wird solange da sein, wie du sagst, dass du ihn brauchst, Wenn Du sagst, okay bis 2050 wird er vielleicht sagen, bleib realistsich, aber ansonsten... Er hat dir die Verantwortung für dich gegeben (kaltes Wasser) vielleicht ist es doch noch zu kalt, dann aber müsstest du ihm doch vertrauen und ihn machen lassen, dann würde das Wasser sicherlich wärmer, aber dafür brauchst du das vertrauen.
Kaltes Wasser= Eigenverantwortung
Warmes Wasser= endlich mal Kontrolle abgeben und Vertrauen dürfen...

bitte beachte auch das Wort "THEORETISCH"
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Millerchen
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Beitrag Fr., 14.09.2012, 16:24

Hallo nochmals,

also gut geht es mir jetzt wirklich nicht nach dieser Stunde. Danke, dass ihr gleich so "zur Stelle" seid.

@sinnliche: Vielen Dank erstmal für deine ausfürhliche antwort. Weißt du, er hat es ja nicht so fordernd gesagt, sondern eher geduldig und warm, aber auf rein inhaltlicher ebene hast du recht: er hat meine Probleme auf sich als Person bezogen.
Weißt du, das ist alles so schwer im Moment, weil bis vor 2 wochen dachte ich alles zwischen uns sei bestens, dann dieses lob, dann meine gestörten gedanke und jetzt dieses gespräch.
Es ist meine allerserste thera und ich hänge unglaublich an ihm. Er ist schon empathisch, auch wenn das seine "forderungen" nicht unbedingt wiederspiegeln. Als ich geweint habe, hat er ja auch meine hände gehalten...aber danach kam halt auch wieder so der satz "seien Sie nicht traurig, es ist einfach nur schade, dass es so gelaufen ist". Und das hat wieder alles kaputt gemacht...

@titus: Ja, vielleicht sollte man als Patient tatsächlich öfter mal etwas ganz direkt dem thera sagen, so wie du...

@hopeless: Deine Interpretation leuchtet mir ein, danke dafür. ich will mich jetzt nur nicht auf ne Zahl festlegen, wer weiß denn was die Zukunft bringt??? Vielleicht hab ich selbst in einem halben Jahr keine Lust mehr, vielleicht möchte ich aber auch 2 Jahre länger in Thera gehen, als ich ihm jetzt dann sagen würde...es ist und bleibt ein dilemma....auch wenn nur ein theoretisches.

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Beitrag Fr., 14.09.2012, 17:32

..es ist und bleibt ein dilemma.
Nein, es ist und bleibt okay
ich will mich jetzt nur nicht auf ne Zahl festlegen, wer weiß denn was die Zukunft bringt???
Eben, es ist ein Prozess nicht mehr und auch nicht weniger...Vielleicht merkst Du mal, dass die Gedanken nicht unbedingt sinnvoll sind in diesem, sonder eher behindern....
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Fast Forward
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Beitrag Fr., 14.09.2012, 18:35

Vielleicht könntest du, statt einen Zeitraum zu nennen, einfach notieren, was du in der Therapie erreichen möchtest und ihm das mitteilen. "Ich will, dass die Therapie weitergeht, bis ich dies und jenes geschafft habe." Dann könntet ihr ja darüber reden, wie lange man wohl ungefähr brauch. Das ist dann eine Richtlinie, das MUSS ja nicht genau so laufen.

Am Anfang meiner Therapie wollte mein Thera auch immer wissen, wie lange ich noch leiden möchte und so weiter. Aber ich konnte nie darauf antworten und da immer neue Fragen von mir kamen, kam es dazu, dass ich nach über einem Jahr immer noch hingehe und nun auch wissen sollte, dass ich noch lange gehen darf. Aber obwohl auch ich meinen Thera als sehr emphatisch empfinde und weiß, dass ich eigentlich alles sagen darf und nie verurteilt werde, kommen doch immer Zweifel. Das sollten Therapeuten doch wissen, dass Patienten eben so sind, dass es auch nichts schlechtes ist, zu zweifeln, immer wieder in Frage zu stellen. Und dass es auch noch zudem zu unserer Problematik gehört. In einer Therapie soll doch auch Platz für Angst sein, die auch ernst und angenommen wird.

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Beitrag Fr., 14.09.2012, 20:44

Wenn FastForward es nicht schon geschrieben hätte, wäre es auch mein Vorschlag gewesen, keine Stunden definieren, sondern einfach benennen was sich geändert haben muss, damit du das Gefühl hast, dass es in Ordnung ist wenn die Therapie vorbei ist.
-Warum haben Sie das nicht letzte Stunde zu mir gesagt?
-Haben Sie das schon länger im Gefühl?
Du hast doch geschrieben, dass du bisher offen und ehrlich warst, wahrscheinlich hat ihn dein Problem an diesem Punkt auch einfach überrumpelt, wenn er es bisher auch so wahrgenommen hat. Dieses Gefühl, ab wann ist da was falsch gelaufen?
-Glauben Sie ich sag von heute auf morgen Tschüs und schick Sie weg? Hatten Sie da so wenig vertrauen?
Zeigt ja eigentlich, dass der Abschied nicht überraschend kommen wird. Kann es sein, dass es die Therapeuten persönlich kratzt wenn sie das Gefühl haben, dass das Vertrauen noch/wieder nicht da ist? Durfte ich mir letztens auch anhören.

Auf jeden Fall für das blöde Gefühl nach der Stunde....

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Beitrag Fr., 14.09.2012, 20:59

Kann es sein, dass es die Therapeuten persönlich kratzt wenn sie das Gefühl haben, dass das Vertrauen noch/wieder nicht da ist?
Das liebe Echolotin glaub ich auch...Ist auch mein Thema und natürlich liegt es an mir und einer Bindungsstörung...Nicht an ihm...NEEEE
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 18:05

Liebe Millerchen

Darf ich fragen, ob bei Dir eine selbstunsichere, ängstlich-vermeidende Persönlichkeit das Grundproblem ist? Ist nämlich bei mir so und Deine Beschreibung erinnert mich stark an mein eigenes Verhalten in der Therapie. Ich stehe vor einem ähnlichen Problem, mein Thera war ähnlich ärgerlich, gab mir aber dann durch, dass er in einem halben Jahr Bilanz ziehen und da entscheiden werde. Obwohl ich schon sehr viele harte Erlebnisse habe, es kommt offenbar eher auf die Persönlichkeit an sich an und weniger auf die Erlebnisdichte der schrecklichen oder eben weniger schrecklichen Hintergründe.
Lieben Gruß
elana

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Millerchen
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Beitrag Sa., 22.09.2012, 18:21

Hey elana

Nein, um das Problem handelt es sich bei mir nicht...

im augenblick ist auch wieder alltagssituation eingekehrt, meine "hausaufgabe" wollte mein Thera gar nicht mehr wissen, von dem her passt das gerade so....wir arbeiten halt an anderen themen weiter und ich versuche meine erfolge mehr zu genießen.

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Beitrag Sa., 22.09.2012, 18:23

Das ist toll, finde ich gut, wird hoffentlich bei mir auch so ausgehen. Ich werd jedenfalls nichts sagen nach dem halben Jahr. Vielleicht hat er es auch vergessen. Guter Gedanke, danke!
Lieben Gruß
elana

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