Themen ausschliessen in der Therapie?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Frutta
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Themen ausschliessen in der Therapie?

Beitrag Mi., 13.06.2012, 20:52

Hallo zusammen

Schon länger überleg ich mir immer wieder was ich meinem Therapeut nun erzählen soll/darf oder nicht... ich weiss - grundsätzlich darf ich über alles reden! Das hat er mir auch schon mehrmals gesagt. Hierzu muss ich vielleicht noch sagen, dass ich schwer Vertrauen fasse - obwohl ich jetzt schon über ein Jahr bei ihm in Therapie bin und vorher auch schon bei anderen war...

Doch irgendwie schaff ich das nicht! Es gibt einfach Themen (Essen zum Beispiel) die ich mit ihm nicht besprechen will - okay ich weiss, dass ich damit ein Problem habe (ich esse viel zu wenig und nicht wirklich regelmässig), doch ich glaube, dass sich das irgendwie selber löst wenn ich meine Trauma verarbeitet hab... hoff ich jedenfalls.

Habt ihr auch Themen die ihr einfach nicht ansprecht oder wo ihr vornerein abblockt? Oder habt ihr Erfahrungen gemacht, wo ihr "unliebsame" Themen angesprochen habt und dann positive/negative Erfahrungen gemacht habt?

Würd mich einfach mal interessieren...

Gruss Frutta
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candle.
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Beitrag Mi., 13.06.2012, 20:57

Hallo Frutta!

Ich kan jetzt so nicht sagen, dass ich etwas bewußt ausklammern wollte. Und z. B. das mit dem essen geht bei mir auch unterschiedlich gut, hngt mit der üblen Phase eben einfach zusammen und muß auch nicht zwangsläufig thematisiert werden. Ist natürlich auch die Frage, ob das Essen jetzt für dich eine wichtige Bewandnis hat oder eben nur eine Phase während der Traumaaufarbeitung.

Viele Grüße!
candle
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Frutta
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Beitrag Mi., 13.06.2012, 21:05

Hallo candle

Ja wenn ich das wüsste - da bin ich mir noch nicht sicher ob das jetzt für mich eine wichtige Bewandnis hat oder nicht... glaube schon! Mal mehr und mal weniger...

Irgendwie habe ich aber oftmals auch das Gefühl, wenn ich Themen anspreche, dass mein Thera irgendwie komisch von mir denkt. Also so "nicht schon wieder eine zusätzliche Baustelle, bitte!" - und das hält mich dann irgendwie davon ab das zu thematisieren...
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candle.
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Beitrag Mi., 13.06.2012, 21:13

Was ist denn mit dem Essen?

Und nö, da ich das kürzlich auch erwähnt habe, konnte ich kein Problem feststellen.

candle
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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 13.06.2012, 21:19

Ist das was du hast denn eine ausgewachsene Essstörung, mit ständigem Gefühl zu dick zu sein, massiver Identifikation über das Aussehen?

Wenn ja sehe ich nicht wirklich was eine Therapie bringen soll wo das nicht Thema ist. Stichwort Selbstbild.

Und ne, ich denke nicht daß eine Essstörung (oder sonstige Such) alleine durch Traumabearbeitung weggeht.

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Frutta
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Beitrag Mi., 13.06.2012, 21:24

hmmm... also einfach, dass ich mich irgendwie grundsätzlich selber mit dem Essen reguliere. Ich esse nur, wenn ich "darf" (ich es mir erlaube) und auch dann nie über 100 kalorien auf einmal... und wenn ich nicht so funktioniere wie ich mir das vorstell dann ess ich nicht - bestrafe mich damit... und trotzdem weiss ich dass das Verhalten sicherlich nicht gut ist - was mir die Waage schwarz auf weiss zeigt... wobei mir mein Gewicht aber ziemlich egal ist - jedenfalls find ich mich eher zu dünn als zu dick!

und trotzdem trau ich mich nicht - obwohl ich irgendwie das Bedürfnis hab - das meinem Therapeuten zu erzählen, weil ich meine, dass er denkt, dass ich nun völlig irre bin... oder so...
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candle.
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Beitrag Mi., 13.06.2012, 21:27

Dann mußt du es schon ansprechen.

candle
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Frutta
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Beitrag Mi., 13.06.2012, 22:14

Genau dazu kann ich mich nicht durchringen! Und auch bei anderen Themen irgendwie nicht! Weil ich "Angst" vor der Reaktion hab! Weil ich mir insgeheim das Problem nicht zugestehe... Und es für nichtig und nebensächlich deklariere obwohl ich weiss das es das nicht ist!
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Sera
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Beitrag Mi., 13.06.2012, 22:19

Liebe Frutta,

ich habe genau die gleichen Gedanken wie du, also dass ich manche Dinge lieber mit mir ausmache. Bin damit in 4 Jahren Analyse ot genug auf die Schnauze gefallen und musste erleben, dass es letztendlich besser ist, die Dinge anzusprechen. Außerdem "wachsen" die unliebsamen Themen jedesmal in mir und lassen irgendwann nicht mehr zu, dass ich drüber hinwegrede. Stecke gerade wieder in so einer Situation und hab nach den Pfingstferien mal (wieder) die Karten auf den Tisch gelegt. Es tut mir dann immer wieder unheimlich leid, dass ich so lange unehrlich war und getan habe, als käme ich gut zurecht. Dennoch ist es sehr befreiend, endlich genau über das zu sprechen, was einen doch so arg belastet. Meiner Erfahrung nach, sind das genau die Momente, die so unsagbar viel bewirken in der Therapie.

Liebe Grüße,

Sera
Per obscuritate ad lucem - Durch die Dunkelheit ans Licht


leberblümchen
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Beitrag Do., 14.06.2012, 02:01

Außerdem sind die Therapeuten nicht doof: Die merken recht schnell, dass genau das die größten Themen sind, die der Patient NICHT anspricht

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Frutta
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Beitrag Do., 14.06.2012, 08:53

@Sera: Danke für deine Worte - ich weiss, vielleicht sollte ich einfach etwas mutiger sein - und mir meine Probleme auch eingestehen! Auch wenn es mich verletzlich macht.
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