Psychoanalyse: Freies Assoziieren?!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Mariasprich
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Beitrag Do., 08.03.2012, 20:43

Hallo liebe Analysand_Innen,

habe gerade den kompletten Thread gelesen
Danke für die interessanten Beiträge!

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Mariasprich
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Beitrag Do., 08.03.2012, 20:47

..wie läuft es jetzt bei Euch?
Beherrscht Ihr die Kunst der freien Assoziation mittlerweile?


Thread-EröffnerIn
Widow
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Beitrag Sa., 10.03.2012, 23:19

Mariasprich hat geschrieben:Beherrscht Ihr die Kunst der freien Assoziation mittlerweile?
Nope.
(Sorry für die unfröhliche Antwort.)


Pure
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Beitrag So., 11.03.2012, 20:11

Hallo erstmal, bin neu hier und mir ist beim durchlesen der Beiträge aufgefallen, dass ich scheinbar bislang ( seit ca. 15 Std. in der Psychoanalyse) niemals so wirklich frei assoziiert habe und stets gut vorbereitet in die Therapie ging! Mein Therapeut muss ich sagen hat mich jedoch auch nie explizit darauf hingewiesen dies nicht zu tun, einzige Aussage war, je offener ich sei, desto positiver könne sich der Therapieverlauf entwickeln. Macht dies nun einen deutlichen Unterschied? Ich wüsste auch momentan, genau wie in anderen Beiträgen zuvor schon beschrieben, überhaupt nicht, wie ich das angehen sollte?! Außerdem wäre ich sehr dankbar, wenn mir eventuell jemand der bereits schon länger eine Psychoanalyse macht mal ein Feedback geben würde! Habe schon eine Verhaltenstherapie gemacht, die meisten der alten Probleme sind weitestgehend behoben und bin aus anderen Gründen wieder zum Therapeuten gegangen und muss sagen, dass ich jetzt, obwohl ich ja wirklich erst am Anfang bin, gerade ab und an denke wirklich nicht ganz dicht zu sein, manchmal, bin ich dann traurig, mag mich selbst nicht, fühle mich verzweifelt. Das war vor dem Gang zum Therapeuten nicht so und nun frage ich mich, ob das so sein muss oder was da nicht richtig läuft? Über Antworten würde ich mich sehr freuen!

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pandas
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 21:53

hallo,

ich hätte mal eine Frage an die Analysand_innen:

Wie macht Ihr das am Anfang der Stunde mit dem Liegen?

Bei mir ist´s so, dass mein Therapeut etwas überrascht war, dass ich mich nicht schon auf die Couch lege, bevor er dann ins Zimmer kommt. Scheint so üblich zu sein, ich hab´s dann auch übernommen, obwohl ich merke, es ist mir leicht unangenehm, wenn ich ihn dann nicht richtig sehe, wenn er ins Zimmer kommt.
Wenn er dann sitzt, ist mir das Setting aber nicht mehr unangenehm.

Ist es bei Euch auch üblich, schon vorher zu liegen ?? Wie empfindet Ihr das?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Bina
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Beitrag Mi., 21.03.2012, 23:57

Also bei mir ist es so, dass sie mich meist im Wartebereich abholt...wir gehen dann gemeinsam ins Zimmer und sehen uns dadurch gezwungenermaßen erstmal im Stehen bzw. hingelegt wird erst nachdem wir uns schon gesehen haben...wenn überhaupt...aber das ist ein anderes Thema


pandas
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Beiträge: 4613

Beitrag Do., 22.03.2012, 00:03

Ah, hm, sie geht also nicht nochmal aus dem Zimmer?

Nja, bei mir ist´s halt so, dass ich direkt im Therapiezimmer warte, also faktisch seh ich ihn natürlich auch bei der Begrüßung (Tür etc.), aber er kommt dann nicht direkt mit ins Zimmer, da man eventuelle Warteminuten direkt im Therapiezimmer verbringen kann. Was ja eigentlich auch was für sich hat, da kann ich innerlich kurz zuvor zur Ruhe kommen. Nur ist´s mir halt unangenehm, ihn nicht richtig zu sehen, wenn er ins Zimmer kommt.

Natürlich muss ich auch nicht unbedingt liegen.
Wenn es mir zu unangenehm wäre, könnt ich auch wieder ins Sitzen wechseln.
Insgesamt meint er aber wohl, dass bei mir die Analyse im Liegenden Setting mehr Sinn macht.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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~silence~
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Beitrag Do., 22.03.2012, 07:35

Hallo biber
biber hat geschrieben:Nur ist´s mir halt unangenehm, ihn nicht richtig zu sehen, wenn er ins Zimmer kommt.
Wie wäre es denn, wenn Du auf der Couch sitzend auf ihn warten würdest und Dich erst umlegst in dem Moment, wenn auch er Platz nimmt?
biber hat geschrieben:Ist es bei Euch auch üblich, schon vorher zu liegen ??
Nein. Ich warte im Wartebereich auf ihn, dann gehen wir gemeinsam ins Analysezimmer und nehmen zeitgleich unsere Plätze ein. Anders könne ich es auch nicht ertragen. Die Zimmertüre ist hinter mir und da könnte ja (rein theoretisch) Jeder kommen. Will ja schon wissen, wen ich da 50 Minuten lang zutexte.

Versuch doch mal diese Sache zum Thema zu machen; könnte interessant werden. Vor allem, da ich mir fast sicher bin, dass er überhaupt nichts von Dir erwartet und Du die Freiheit hast diesen Moment nach Deinen Vorstellungen zu gestalten. Alles andre würde mich wirklich verwundern, da Analytiker im Allgemeinen keine Erwartungen hegen (sollten).

LG
~sil
"Mir geht es nicht gut", sagte die Seele ~
"Aber der Mensch hört nicht auf mich".
"Dann lass mich krank werden", sagte der Körper ~
"Dann muss er auf Dich hören".


pandas
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Beitrag Do., 22.03.2012, 12:13

Hallo silence!

Vielen Dank für Deine Antwort

Nuun, doch, es war schon Thema, ein wenig, am Rande.

Erst ging es ja allgemein darum, ob ich überhaupt ins Liegen wechsle, so nach den ersten acht Stunden im Sitzen. Er hatte relativ viele Argumente dafür, ich war skeptisch, aber habe es dann probiert und liege seitdem, so seit sieben Stunden, schätzungsweise.

Es ist eine schöne Praxis, aber dort arbeiten nur er und höchstens eine andere, die aber ein anderes Therapiezimmer hat. Insofern kann niemand anderes kommen, aber mir ist´s so unangenehm, Schritte ohne jemand zu sehen, auch wenn ich rational weiß, dass es nur er ist.

Am Anfang habe ich mit dem Hinlegen gewartet, bis er ins Zimmer kam, da hatte er mal überrascht nachgefragt. Viel habe ich da nicht zu gesagt, ich wollte ja nicht kleinlich sein. Ich kam mir auch etwas albern vor (habe das aber nicht gesagt) und versuche seitdem, mich gleich hinzulegen.

Naja, mal schaun, sicher würde er es akzeptieren, wenn ich es wieder ändere.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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lostsheep
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Beitrag So., 25.03.2012, 09:54

Ich habe eine PT bereits gemacht und werde nun sehr wahrscheinlich zur AT wechseln.
Allgemein möchte ich den Ratschlag geben, dass auch jeder Therapeut anders ist.
Ich war in meiner PT auch nicht so zufrieden, oft hätte ich einfach auch Tagebuch schreiben können.
In den Stunden wurde sehr viel geschwiegen, denn wenn mein Gegenüber schweigend da sitzt, habe ich irgendwann kein Interesse mehr, weiter zu erzählen, bzw. fehlt mir der Gesprächsstoff. Oft wusste ich wirklich nicht mehr, was ich noch erzählen könnte. Sie hat einmal nachgefragt, ob in solchen Momenten "zuviel Durcheinander" in meinem Kopf sei und ich nicht wüsste, womit ich beginnen soll. Also, wurde das Problem auf mich geschoben. Dabei finde ich das sehr menschlich, kein Gespräch funktioniert einseitig.
Nun war ich aber neulich bei einer Probesitzung bei einer Therapeutin für PT und AT.
Ich war völlig begeistert von ihr. Die Begrüßung, die Mimik und das Gespräch - völlig "menschlich".
In unserem Gespräch wurde nicht einmal geschwiegen, immerhin habe ich ja erzählt und sie hat eben nachgefragt, geforscht, interpretiert... Daraufhin habe ich ihr gesagt, dass die AT doch das richtige für mich zu sein scheint, weil ich bei ihr etwas mitnehmen kann, aus der Sitzung. Ich habe das Gefühl, an mir zu arbeiten. Und Sie: Das was ich hier heute bei Ihnen anwende ist noch immer die PT.
Sie meinte dann auch, dass ältere Therapeuten das Abstinenz Verbot oft noch zu ernst nehmen.
Ich denke, jeder muss seinen persönlich "richtigen" Therapeuten finden.
Allerdings war auch eine Freundin bei dieser schweigsamen Therapeutin und sie hat die Therapie sogar beendet, aus diesem Grund des ewigen Schweigens.

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bloedekuh
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Beitrag So., 25.03.2012, 15:00

Ich würde das mal gern ausprobieren. Vielleicht mit einer Freundin meines Vertrauens, die gelegentlich brummt, während ich liegend rede. Sie hat schon paar Bücher zu diesem Thema gelesen.
Sie hat auch eine blühende Fantasie, kann also auch eine Mücke in einen Elefanten verwandeln.
Sag es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet:
Das Lebendge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.
(Goethe: Selige Sehnsucht)


pandas
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Beitrag So., 25.03.2012, 18:15

hi bloedekuh,

klingt lustig, manch mal muss ich auch an früher denken, wenn man sich als teens im dunklen liegend unterhielt und da oft tiefer ging als sonst so auf dem pausenhof

aber in der PA ist das doch noch eine Menge mehr, der Analytiker reagiert schon mit vielen verbalen Impulsen, Auslegungen etc., wie in einer sitzenden Therapie auch.

Alt ist meiner übrigens ganz und gar nicht
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Tellmewhy
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Beiträge: 238

Beitrag Di., 10.04.2012, 12:58

Salü. Freies Assoziieren = Alles in der Therapie sagen können genauso wie man es sagt oder schweigen, wann man es braucht. Heißt auch, dass der/ die Therapeut(in) die Assoziation des Patienten erstmal als neutral sieht und als normal bewertet. Und sich darum kümmert durch und in der therapeutischen Beziehung gemeinsam herauszufinden, was das Gesagte oder Schweigen für den >Patienten< bedeutet (nicht, welche Bedeutung das Verhalten, Gesagte oder Schweigen hat für den Therapeuten).

tellmewhy

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