Niederfrequente analytische PT

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tristezza
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Beitrag Fr., 30.03.2012, 16:04

schmetterling.1983 hat geschrieben:Es hat sich nach einer Weile der Zweistündigkeit herausgestellt, dass ich mir eher vorstellen kann auf der Couch zu sitzen (habe gesagt ich würde das gern probieren, tat es und war froh, dass es sich richtig anfühlte), dies wurde bis heute beibehalten
Schmetterling, hat die Couch eigentlich eine Rückenlehne, wie ein Sofa im Wohnzimmer? Wenn ich lese, dass du auf der Couch sitzt, stelle ich mir das irgendwie unbequem vor (bei meiner Analytikerin könnte ich mich gar nicht zurücklehnen oder ich müsste mich an die Wand lehnen). Und sitzt deine Thera dann auf einem Sessel schräg neben der Couch, als würdest du liegen? Was ist der Unterschied zum "normalen" Gegenübersitzen?

(Sorry für das OT, osa)

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schmetterling.1983
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Beitrag Fr., 30.03.2012, 16:27

Tristezza hat geschrieben:Schmetterling, hat die Couch eigentlich eine Rückenlehne, wie ein Sofa im Wohnzimmer?
Nein, es gibt keine Rückenlehne, jedoch eine Art Schutz für die Wand, sodass ich mich dennoch dagegenlehne und das eigentlich gar nicht unbequem finde, weil ich es wollte, irgendwie kam der Gedanke noch gar nicht auf..obwohl doch, eine Zeit lang hatte ich Rückenscherzen, da war es unangenehm, aber da diese fast weg sind gibt es kein Problem. Zudem liegen auch kleine Kissen bereit, ich könnte mich derer bedienen um es bequemer zu haben, bisher sah ich aber erst einmal die Notwendigkeit dazu.
Tristezza hat geschrieben:und sitzt deine Thera dann auf einem Sessel schräg neben der Couch[...]?
ja, nicht ganz so wie beim liegen, sie schiebt den Sessel immer ein wenig um, aber ähnlich, weniger parallel.
Tristezza hat geschrieben:Was ist der Unterschied zum "normalen" Gegenübersitzen?
Sehr trivial...zunächst einmal kann auch ich die Füße hochlegen, wie sie auf ihrem extra Hocker, dann ist der Blickwinkel so geändert, dass ich aus dem Fenster sehen kann wenn ich mag und meinen Kopf weniger verdrehen, weil ich beim Gegenübersitzen ja eher zu ihr sehen würde, so kommt es kaum vor, dass wir uns mal ansehen, was mir eher entgegen kommt, weil mir das beobachtet-sein-Gefühl so fern bleibt.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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Tristezza
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Beitrag Fr., 30.03.2012, 17:20

Ah ja, interessant ... jetzt kann ich es mir etwas besser vorstellen.

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Erdbeermütze
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Beitrag Fr., 30.03.2012, 19:39

Hallo,

mir hat mein Thera überhaupt nicht die Wahl gelassen ob Sitzen oder Liegen. Ich sollte mich sofort nach den prov. Sitzungen legen. Für ich ist es ein Segen und ein Fluch. Die ersten Stunden waren horror (kommt auch von meinen Beschwerdebild, deshalb hätte ich auch nie gedacht, das ich überhaupt liege). Aber ich würde nie mehr meine Couch verlassen, Sitzen wäre für mich jetzt eine Horrorvorstellung. Im Grunde bin ich ihm sehr dankbar das er mir keine Wahl gelassen hat. Andersherum denke ich wenn ich erst gesessen hätte, würde ich auch nicht schaffen auf die Couch zu kommen, zu beängstigend.

Ich hatte 2 Jahre 1 x die Woche und seid einen halben Jahr zusätzlich alle 14 Tage 2 x die Woche. Ich hätte es das 1 Jahr gar nicht geschafft mehrmals die Woche, weil ich so am Boden war. Wäre ich total mit überfordert gewesen. Nicht aus zeitlich, organisatorischen Gründen sondern zu kaput für mehr Stunden. Mehr Stunden machen auch mehr Druck, geht mir zumindestens so. In der Woche in der ich 2 habe bin ich viel angespannter, denke habe ich genügend Stoff usw. Es ist zwar nie so, komme auch weiter usw. aber mein inneres schafft es nicht zu vertrauen auf ihn und auf mich. Aber jetzt werde ich zu OT mit mein kram.

Ich würde die Anzahl der Stunden pro Woche bei der Entscheidung welcher Thera ganz außer acht lassen. Das ist zweitrangig. Du weist doch auch gar nicht wie du reagierst, bezogen auf die Stundenanzahl. Hätte ich auch nie gedacht, das eine höhere Frequenz für mich schädlich gewesen wäre, obwohl ich mich täglich danach gesehnt habe mein Kopfkino los zu werden. Aber in der Lage war ich nicht dazu, auch weil ich schlecht Vertrauen aufbauen kann.


GLG
Erdbeermütze

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Thread-EröffnerIn
Osa
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Beiträge: 79

Beitrag Fr., 30.03.2012, 19:58

Hey Leute, macht euch keine Gedanken wegen off-topic, bis jetzt hat hier niemand etwas geschrieben, was nicht auch zum Thema passen würde, ganz im Gegenteil!

Ich hab mich nur selber für OT gerügt, weil ich den Thread nicht begonnen hatte, um die ganze Zeit über mich zu schreiben, ich will ja hören, was ihr dazu meint, hierfür schon mal vielen lieben Dank an alle, die hier ihre Erfahrungen beschrieben haben!

Nachdem viele hier geschrieben haben, dass einen das Liegen und die Häufigkeit der Termine anfangs überfordern kann, komme ich mir gerade total naiv vor mit meiner Threadfrage und mit meiner Ansage, dass ich baldmöglichst losliegen will.

Es klingt bislang alles so, als ob das vorläufig einstündige Setting auch unabhängig vom Therapeuten die bessere Wahl für mich wäre.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 30.03.2012, 20:18

Ja, in Anbetracht daß die Psychoanalyse auch kein Therapieverfahren ist wo man ganz schnell Veränderungen erzielen kann (im Vergleich zB zu einer Verhaltsenstherapie) würde ich da keinen Zeitdruck reinbringen.


pandas
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Beiträge: 4613

Beitrag Fr., 30.03.2012, 22:32

Mir fällt als positives Argument für eine höhere Frequenz noch ein, dass frau/man dann leichter an das anknüpfen kann, was in der vorigen Stunde war.
Mir geht danach immer ganz viel durch den Kopf und jetzt hatte ich einige Male zwei Tage hintereinander, dann nochmal am ende der Woche (=3x die Woche), und es hat durchaus eine andere Intensität, wenn man das gleich am nächsten Tag wieder einbringen kann. Und der Thera selbst ist dann auch noch so nah dran an den Themen.

Anderseits: Gerade das kann wiederum auch Energie aus den "Alltags"-Projekten abziehen.

Aber dass es eine hohe Frequenz bei der PA geben kann, macht schon absolut Sinn.

Nuur, ich würde mir meinen Thera da etwas flexibler wünschen, denn kontinuierlich über mind. 1 Jahr 3 x die Woche verursacht nunmal Kollisionen mit dem Alltag ...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 9792

Beitrag Fr., 30.03.2012, 23:18

biber hat geschrieben: Anderseits: Gerade das kann wiederum auch Energie aus den "Alltags"-Projekten abziehen.
.

Oder abhängig machen.

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Thread-EröffnerIn
Osa
Helferlein
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Beiträge: 79

Beitrag Di., 03.04.2012, 22:39

Ich möchte euch allen nochmal Danke sagen für die Entscheidungsfindungshilfe.

Ich hab mich jetzt für Therapeut X entschieden und die Entscheidung fühlt sich total richtig an!
Los geht's aber erst in ein paar Wochen, vorher muss ja noch der Papierkram mit KK-Antrag, Gutachten, etc. laufen. Drückt mir die Daumen, dass die KK die Therapie auch bewilligt!
münchnerkindl hat geschrieben: Oder abhängig machen.
Wie passend, zu diesem Thema hat sich ja nebenan bereits ein eigener Thread entwickelt.

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Sausewind
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Beitrag Mi., 04.04.2012, 00:52

Hallo Osa,
super! Bauchentscheidungen sind immer die besten!

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