Angst, mich in der Therapie ganz zu öffnen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Foxy122
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Angst, mich in der Therapie ganz zu öffnen

Beitrag Sa., 16.01.2010, 21:04

Hey ihr!

Ich habe am Montag einen termin bei meiner psychologin. Es ist mein 3. Termin bei ihr und eigentlich liegen vor mir noch 5 kennenlerntermine. Allerdings stecke ich zZ in einer schweren Depression und leide unter grosses Angstzuständen unter Menschen. Wie sich schon erahnen lässt möchte ich das problem so schnell wie möglich durch eine psychotherapie lösen. Allerdings leide ich jetzt sehr stark unter der Angst das ich meiner psychologin bei meinem nächsten termin mein ganzes herz ausschütte und sie mir dann sagen könnte das sie keine therapie mit mir durchführen möchte. Denn soweit ich weiss muss es ja nicht nur für den patienten sondern auch für die psychologin passen. Jetzt weiss ich garnicht was ich tun soll.. :/
Eigentlich ist es ja die einzige lösung für mich zu einer psychologin zu gehn und wenn sie mir dann sagt das sie mit mir keine therapie machen will muss ich wieder mind. einen monat warten und ich weiss wirklich nicht ob ich es einen monat durchhalte. Das ist die eine Angst und auch die Angst vor der enttäuschung das sie keine therapie mit mir möchte.

Was könnt ihr mir raten?

lg

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Psychotherapie, wirklich wichtige frage" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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metropolis
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 21:12

Hallo Foxy,

meiner Meinung nach bewahrt das Aussprechen deiner Befürchtung am besten davor, dass sie sich bewahrheitet. Ich habe die Vorstellung, sie dich nicht abweisen wird, wenn du ihr das sagst, was du oben schreibst.

Außerdem, weshalb sollte sie dich denn ablehnen? Gäbe es für dich da plausible Gründe, die deine Therapeutin zu so etwas bewegen würden?

LG

metropolis
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 21:50

Foxy122 hat geschrieben: Allerdings leide ich jetzt sehr stark unter der Angst das ich meiner psychologin bei meinem nächsten termin mein ganzes herz ausschütte und sie mir dann sagen könnte das sie keine therapie mit mir durchführen möchte. Denn soweit ich weiss muss es ja nicht nur für den patienten sondern auch für die psychologin passen. Jetzt weiss ich garnicht was ich tun soll..
Ganz einfach, wenn du ehrlich bist und sie aus irgendwelchen Gründen meint, mit dir als Klientin nicht arbeiten zu wollen, dann ist das so. Kann passieren. Da ist viel ehrlicher und besser, als wenn dich ein Therapeut nimmt, überfordert ist und die Therapie dann völlig in die Hose geht, nicht hilft und im ungünstigsten Fall die Sache nur noch verschlimmert.
Wenn das passiert würde ich aber wengistens nach den genauen Gründen fragen und danach, was du alternativ tun sollst.

Es könnte ja zB sein, daß sie denkt, daß du im Moment so stark angegriffen bist, daß eine stationäre Psychotherapie in einer Klinik zur Zeit besser wäre.

Ich würde allerdings sagen, daß die Tatsache daß es dir so schecht geht an sich kein Grund wäre daß ein Therapeut dich nicht nehmen kann. Weil das wäre ja so wie wenn der Automechaniker einen Reparaturauftrag ablehnt nur weil das Auto zu kaputt ist. Das wäre absurd, weil es ja deren Beruf ist mit derlei Problemen umzugehen und mit Menschen in Notlagen zu arbeiten.

Ich würde ausserdem sowieso immer dazu raten, mehrere Therapeuten anzusehen, damit auch DU den Überblick hast, was es so gibt an Therapie da draussen und die Auswahl hast. So wie wenn du ein Auto kaufen willst ja auch erst mal mehrere Modelle verschiedener Anbieter testest bevor du das kaufst, bei dem du ein gutes Gefühl hast.
Von daher wäre es von Anfang an sinnvoll parallel bei mehreren Therapeuten probatorische Sitzungen zu machen. Daß du warten müsstest bis du einen anderen probatorischen Termin ausmachen kannst stimmt nicht. Es kann halt jetzt sein, daß du bei anderen Therapeuten warten musst, bis du Termine bekommst.

Die Auswahl trifft nie nur für den Therapeuten zu sondern auch für den Klienten in Hinsicht von Therapieverfahren und Therapeut.

Wenn es dir im Moment wirklich extrem schlecht geht würde ich einen Psychiater aufsuchen, evtl kann dir überbrückungsweise auch mit Medikamenten geholfen werden. Leider haben aber auch Psychiater Wartezeiten auf Termine. Hast du einen guten Hausarzt?

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Foxy122
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 22:23

vielen vielen dank für eure schnelle antwort

ich weiss auch nicht warum sie mich abschieben sollte, vllt weil ich ja durch meine Menschenangst auch bei ihr (noch) zittrig bin und nicht richtig aus mir herauskomme und sie sich vllt denkt so kann ich nicht arbeiten oder so.. obwohl ich ja eigentlich nichts dafür kann.
münchnerkindl hat geschrieben:Ich würde allerdings sagen, daß die Tatsache daß es dir so schecht geht an sich kein Grund wäre daß ein Therapeut dich nicht nehmen kann. Weil das wäre ja so wie wenn der Automechaniker einen Reparaturauftrag ablehnt nur weil das Auto zu kaputt ist. Das wäre absurd, weil es ja deren Beruf ist mit derlei Problemen umzugehen und mit Menschen in Notlagen zu arbeiten.
das sehe ich auch so.

Das problem mit den mehreren Therapeuten ansehen ist, das ich bei einer einrichtung bin wo die psychotherapie für mich gratis ist, dh ich kann mir keine anderen ansehn. aber ansonsten ist das eine prima idee, danke

Also bis jetzt musste ich leider immer warten bis ich einen termin bekommen hab.
Medikamente möchte ich keine nehmen.

lg

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 16.01.2010, 22:29

Bezahlt wird sie sowieso, weil Psychotherapie in Deutschland eine Kassenleistung ist und von der Krankenkasse übernommen wird, und zwar die Verfahren Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische Therapie und Psychoanalyse.
Du hast also die Auswahl zwischen sämtlichen Therapeuten mit Kassenzulassung.

Ist dein Therapeut dann kassenzugelassen? Weil wenn nicht wäre ich ggf vorsichtig, wer da so selbstlos ist, dir eine Psychotherapie zu spendieren.

Was ist denn das für eine Einrichtung? Ich kann mich erinnern, daß es da ein "Psychoanalyse Institut" mit einem sehr zweifelhaften Ruf gab... Und nicht daß du da als Versuchskaninchen für einen Therapeuten in Ausbildung herhalten musst.

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Foxy122
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Beitrag So., 17.01.2010, 02:48

:O warum wurde der namen meines beitrags verändert? ich habe doch keine angst mich in der therapie zu öffnen, im gegenteil? ..

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Foxy122
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Beitrag Mo., 18.01.2010, 19:23

an münchnerkindl: nein nein mit der therapie ist alles in ordnung, keine angst^^

und kann gelöscht werden. Ich hatte heute meine Sitzung und hab ein ganz gutes gefühl, das ich bei ihr bleiben kann, hab sie jedoch nicht darauf angesprochen.


lg

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Pantoffeltierchen
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Beitrag Do., 23.02.2012, 21:34

Hm, habe da mal eine Frage. Ich bin seit 4 Jahren in Therapie (1x pro Woche) und denke ich habe schon viel weiter gebracht und mich auch schon sehr geöffnet. Heute war ein Thema, da ging es um Nähe zulassen und dass ich damit in gewissen Teilbereichen meines Lebens - auch in der Therapie - ein Problem habe, weil ich Angst habe verletzt zu werden. Mein Thera meinte, er würde sich wünschen, dass ich meine diversen Schutzpanzer fallen lassen würde und mich ihm ganz öffne und vertraue und dass dann eine heilsame Erfahrung möglich wäre, also quasi, dass ich erfahre, dass er mir nicht weh tun wird. Nur: Er hat mir schon weh getan, zwar unabsichtlich, aber er hat vor ca. einem Jahr bei einem sehr, sehr, sehr sensiblen Thema Kritik ausgeübt, die mich in ein Loch stürzen ließ und unsere Beziehung massiv und nachhaltig beeinträchtig hat. Wir haben viel und lange darüber geredet und ich konnte ihm verzeihen, aber darauf vertrauen, dass es nicht noch mal passieren wird, kann ich nicht. Er ist ein Mensch und Menschen machen Fehler. Nur wenn er als Therapeut in einer Situation, in der ich so massiv offen bin, einen Fehler macht, dann weiß ich nicht, wie ich das verkrafte, weiß ich nicht, was das für Folgen hat, die Auswirkungen könnten massivst sein. Schon jetzt sind sie massiv, wenn es Konflikte in der Therapie gibt, aber wenn ich nicht mehr gegen die Abhängigkeit kämpfe, wenn ich mich ganz einlasse und somit die Abhängigkeit, die Schutzlosigkeit, das Ausgeliefert sein ganz zulasse, dann könnte meine Reaktion auf Konflikte wirklich bedrohlich werden. Ich habe ihm das auch gesagt und er meinte, er sehe, dass ich Angst habe und verstehe das auch, aber er glaube, dass mir das zum Gesundwerden fehlt.

Hm, ich bin nicht wirklich gewillt mich so auszuliefern, mich so schutzlos, so angreifbar zu machen, ihm so viel Macht über mich zu geben. Wie seht ihr das, wie handhabt ihr das in eurer Therapie und was würdet ihr an meiner Stelle tun?

Liebe Grüße, Pantoffeltierchen
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.

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Hamna
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 01:13

Hallo Pantoffeltierchen
er meinte, er sehe, dass ich Angst habe und verstehe das auch, aber er glaube, dass mir das zum Gesundwerden fehlt.
Ja, zum Gesundwerden fehlt dir vielleicht die positive Erfahrung, nicht verletzt zu werden, wenn du dich öffnest. Aber dass du nicht verletzt wirst von ihm, wenn du dich öffnest, kann er dir andererseits auch nicht garantieren. Hab ich das so richtig verstanden?

Ich bin selbst in der Situation, meinem Therapeuten noch nicht 100 % vertrauen zu können. Ich traue ihm nicht zu, dass er es auffangen kann, wenn bei mir was ganz Schlimmes hoch kommt. Andererseits bin ich aber auch erst seit einem knappen Jahr bei ihm, darum gebe ich uns noch Zeit, mein Vertrauen muss noch wachsen, ich übe das in ganz kleinen Schritten.

Ich habe bei dir den Eindruck, dass du mit deinem Therapeuten noch eindringlicher darüber sprechen musst, du brauchst sowas wie eine Garantie von ihm, was ich gut nachvollziehen kann. Klingt blöd vielleicht, aber mein Thera müsste mir garantieren können, dass er alles auffangen kann, was bei mir hochkommt, und ich glaube, du wirst dich nicht eher ganz öffnen können, bevor dein Thera dir nicht auch eine Garantie ausspricht, dass er dich nicht wieder verletzen wird.

Aber wird er das jemals tun, machen Therapeuten das überhaupt? Wie stellt er sich denn heute dazu, dass er dich schon einmal sehr verletzt hat? Wie kam es aus seiner Sicht dazu?

Ich sage oft in meiner Therapie "...aber darüber will ich heute nicht sprechen, das geht mir zu nah, ich will das nicht." und er lässt mich damit auch durchkommen und bohrt nie nach, obwohl ich mir das manchmal wünschen würde, um voran zu kommen. Ob das gut ist, so wie wir das im Moment handhaben und ob es so bleibt, weiß ich allerdings auch nicht.

Machst du auch TFP?

LG, Rilke

Edit: um auf deine letzte Frage nochmal zurückzukommen, ich würde ihn fragen, wie er gedenkt damit umzugehen, wenn er dich noch einmal so verletzen würde, ob und wie er dich dann auffangen könnte. Ich glaube, ihr müsst da ganz klare Vereinbarungen treffen, damit du dich sicher fühlen kannst.


leberblümchen
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Beitrag Fr., 24.02.2012, 08:55

Ich glaube, diese 'Garantie' gibt es nicht, jedenfalls nicht ausgesprochen - und ich halte das auch für gut. Alles andere käme mir komisch vor.

Na gut, das ist auch Quatsch - ich weiß nicht, ob es Therapeuten gibt, die solche Garantien aussprechen... Aber ich fände das irgendwie seltsam, denn dieser Wunsch nach einer Garantie ist ja sozusagen die Quelle des Übels. Und wenn man das dadurch versucht zu beseitigen, dass man wirklich garantiert, denjenigen nie zu verlassen oder zu verletzen (oder verletzen zu wollen), dann ist die daraus resultierende Sicherheit ja keine wirkliche Sicherheit, sondern nur eine Schein-Sicherheit, auf dem Papier sozusagen. Und damit ist sie eigentlich wertlos, denn im Leben bekommt man auch nicht von allen Menschen, mit denen man Beziehungen aufbaut und eingeht, ein 'Ich-verlass-dich-nicht-Zertifikat'.

Eine Garantie gibt es nicht; es gibt allenfalls Vertrauen. Und das zu lernen, ist vermutlich die große Kunst... Vertrauen, das sich auf einen Vertrag gründet, ist aber kein wirkliches Vertrauen, meine ich.

Wenn man so will, kann man das mit der Ehe vergleichen: Ich habe die Ehe nie als Garantie gesehen und nie als das Versprechen, den Anderen nie zu verlassen. Für mich war das immer eher das Versprechen, mit aller Kraft zu versuchen, ein gemeinsames Leben zu verbringen. Naja, es hat dann ja auch nicht geklappt

Menschen aber, die heiraten, um das Sicherheitsgefühl zu bekommen, sind bestimmt nicht die Menschen, die am glücklichsten verheiratet sind.

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Pantoffeltierchen
Forums-Insider
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Beiträge: 325

Beitrag Fr., 24.02.2012, 12:46

Hallo ihr!

Danke für eure netten Beiträge!!

Hm, Garantie, nein, ich denke nicht, dass es das ist, was ich bräuchte. Er hat schon öfter, wenn ich meine Angst ausgesprochen habe mit Nachdruck gemeint "Aber Pantoffeltierchen, ich werde dich nicht verletzen." Naja und ich habe mir immer gedacht "Ich glaube dir nicht, dass hast du vor einem Jahr auch gesagt. Helfen würde mir wohl eher "Ja, es kann sein, dass ich dich verletze, aber wir werden das gemeinsam durchstehen und ich werde dir nicht absichtlich Schaden zufügen", das könnte ich glauben. Ich finde deine Idee, Rilke, ihn zu fragen, wie wir das managen könnten, wenn es denn passiert, eine sehr gute Idee, danke dafür! Daran hätte ich gar nicht gedacht! Denn so lange ich nicht weiß, was für Sicherheitsauffangnetze es gibt, wenn ich falle muss ich ja ständig aufpassen, dass ich nicht falle und für dementsprechend viele Sicherheiten und Schutzschichten sorgen. (Sorry für das metaphorische, ich kann's grad irgendwie nicht anders ausdrücken. )

Danke für eure Ideen!

liebe Grüße, Pantoffeltierchen
Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten.

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kirky
Helferlein
Helferlein
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Beiträge: 38

Beitrag Fr., 24.02.2012, 14:18

Hallo

Ich habe ein ähnliches Problem. Ich bin seit einem halben Jahr in Therapie und komme einfach nicht weiter, weil ich mich überhaupt nicht öffnen kann. Sobald mein Therapeut irgendwie versucht auf ein belastendes Thema zu kommen, falle ich in ein tiefes Schweigen und ein gewisses Gefühl der Hilflosigkeit und dann geht gar nichts mehr.
Wenn er dann wieder auf ein einfaches Thema, wie Schule oder meine Hobbies umschwenkt, komme ich auch ganz schnell wieder aus dem Schweigen heraus, aber es kommt dann eben auch im Bruchteil von Sekunden wieder, wenn er auf ein belastendes Thema anzielt. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn auf Distanz halten will und vermute, dass ich auch einfach Angst habe verletzt zu werden und zum anderen glaube ich, dass es mir Probleme bereitet, weil es sich um eine künstliche Beziehung auf Zeit handelt. Allerdings weiß ich nicht ob es wirklich daran liegt, weil das mit dem Schweigen eben so schnell geht und eigentlich fast automatisch abläuft.

Mein Therapeut versucht alles Mögliche mich aus dem Schweigen zu holen, aber irgendwie geht es trotzdem nicht . Inzwsichen macht es mich total fertig, weil ich das Gefühl habe, dass er sich so viel Mühe gibt und alles versucht und ich trotzdem nichts auf die Reihe bekomme...

Wie schafft ihr es euch überhaupt erst zu öffnen oder wieder aus so einem Schweigen heraus zu kommen?

liebe Grüße
Kirky

P.S.: @ Pantoffeltierchen: Ich hoffe es ist okay, dass ich meine Frage hier dazu schreibe?


TaniaMaria
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 2

Beitrag Di., 20.03.2012, 21:15

Hey!
Ich platziere mein Anliegen auch mal ganz dezent daneben. Ich wollte nicht extra ein neues Thema eröffnen, da der Titel oben eigentlich wie die Faust aufs Auge zu meinem Problem passt.
Bin seit Anfang diesen Jahres in therapeutischer Behandlung. Mit meiner Therapeutin an sich bin ich zufrieden, sie ist noch recht jung und passt eigentlich ganz gut zu mir. Trotzdem fällt es mir sehr schwer mich zu öffnen. Oder gar Themen anzusprechen, die mir wichtig sind. Irgendwie hab ich große Angst davor und schäme mich auch hin und wieder, manche Dinge auszusprechen.
Das Schwierigste ist dann wohl der Schritt, wie aus heiterem Himmel das Thema umzulenken oder einzuleiten. Ich nehme es mir manchmal vor, habe dann aber zu große Blockaden.
Es ist nicht so, dass wir nicht bereits über wichtige und unangenehme Themen geredet haben. Dann aber nur, weil ich das Thema irgendwie unauffällig darauf gelenkt habe. Häufig reden wir dann über "kleinere" Probleme, die häufig aus den mir wichtigeren Problemen resultieren. Am Ende einer Sitzung habe ich dann das Gefühl, nur an der Oberfläche herumgewerkelt zu haben. Das kann dann manchmal deprimierend sein.
Vor kurzem war sie für 3 Wochen im Urlaub, deswegen fiel es mir danach sowieso erstmal schwer, mich überhaupt zu öffnen. Ich hoffe, es wird mit der Zeit einfacher?!
kirky hat geschrieben: Wie schafft ihr es euch überhaupt erst zu öffnen oder wieder aus so einem Schweigen heraus zu kommen?
Das würde ich deswegen auch gerne wissen . Ich habe hier schon häufiger den Tipp gelesen, man solle doch aufschreiben, was man ansprechen möchte und dem Therapeuten den Zettel einfach geben. Das finde ich seltsamerweise fast noch unangenehmer.
Falls jemand in ähnlicher Situation war und helfen kann/möchte, würde ich mich sehr freuen
Lieben Gruß,
Tania

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