Hallo,
also ich frage mich, wann eine Therapie notwendig ist und wann nicht. Also wirklich notwendig.
Ich habe Suizidgedanken, ja - aber müssen alle Menschen mit Suizidgedanken eine Therapie machen?
Ich habe schon immer solche Gedanken und ich habe auch schon eine Therapie gemacht. Aber wirklich dauerhaft weggegangen sind sie dadurch nicht.
Ich sehe das eher als eine Angewohnheit - nichts dramatisches.
Ja, manchmal geht es mir auch nicht besonders gut. Aber es ist nicht so, dass ich deshalb meinen Alltag nicht mehr auf die Reihe kriege. Es sind eher so klar abgegrenzte Zeiten in denen es mir nicht besonders gut geht.
Aber die überwiegende Zeit geht es mir gut. Und deshalb sehe ich wirklich keine Begründung für eine Therapie.
Nur sehen das einige Menschen anders. Und zum Beispiel heute hatte ich wieder so ein Gespräch ...
Aber ich denke, dass diese Menschen einfach sofort in Panik geraten, wenn sie nur das Wort Suizidgedanken hören und sie mir dann einfach so zu einer Therapie raten.
Ich könnte natürlich einfach so eine Therapie anfangen auch wenn ich da gar keine Notwendigkeit drin sehe. Klar. Wäre ja bestimmt auch irgendwie schön jemanden zum reden zu haben...
Aber das wäre ja unsinnig, wenn es gar nicht notwendig wäre und außerdem hätte dann ja vielleicht jemand keinen Therapieplatz, der ihn wirklich braucht. Außerdem habe ich schon mal eine Therapie gemacht und eigentlich müsste ich so klar kommen.
Also können Suizidgedanken bei manchen Menschen nicht auch einfach "normal" sein - einfach zum Leben dazugehören?
Oder haben die Menschen recht, die mir sagen, dass es besser ist jetzt was zu unternehme als abzuwarten bis es zu spät ist? (Obwohl ich denke, dass ich das mit den Suizidgedanken wirklich unter Kontrolle habe.)
Ich weiß echt nicht mehr, was richtig und was falsch ist und was ich nun denken soll ...
lg
Nur aus 'Absicherungsgründen' zur (zweiten) Thera raten
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Hat die erste Therapie denn garkeinen positiven Effekt gehabt?
Und wenn nicht, hast du dir mal überlegt woran das gelegen haben könnte? Was für eine Art Therapie hast du denn gemacht?
Und ich bin zB nicht psychisch gesund aber Suizidgedanken sind etwas das mir nur ein oder zwei mal für recht kurze Perioden und auch nicht in ernsthafter Forum begegnet sind. Also nicht mal alle Menschen mit psychischen Krankheiten haben welche.
Und wenn nicht, hast du dir mal überlegt woran das gelegen haben könnte? Was für eine Art Therapie hast du denn gemacht?
Ne, glaube ich nicht. Gesunde Menschen leben gerne und haben solche Gedanken höchstens mal kurzfristig in krassen Ausnahmesituationen.Produkt hat geschrieben: Also können Suizidgedanken bei manchen Menschen nicht auch einfach "normal" sein - einfach zum Leben dazugehören?
Und ich bin zB nicht psychisch gesund aber Suizidgedanken sind etwas das mir nur ein oder zwei mal für recht kurze Perioden und auch nicht in ernsthafter Forum begegnet sind. Also nicht mal alle Menschen mit psychischen Krankheiten haben welche.
[Das ging ja schnell. ]münchnerkindl hat geschrieben:Hat die erste Therapie denn garkeinen positiven Effekt gehabt?
Und wenn nicht, hast du dir mal überlegt woran das gelegen haben könnte? Was für eine Art Therapie hast du denn gemacht?
Doch schon also die erste Therapie hat schon einen positiven Effekt gehabt. Also ich hatte so gleich im Anschluss der Therapie über 1 Jahr keine Suizidgedanken. Und damals hat sich schon was verbessert. Also damals ging es mir halt echt schlecht und die Dinge weswegen in damals die Therapie angefangen hab', haben sich dann schon verbessert. War eine Verhaltenstherapie. Also es ging mir damals eben nur um ganz konkrete Dinge im Alltag, die ich verbessern wollte. Sozusagen überhaupt erst mal wieder "normal" funktionieren. Und das habe ich ja geschafft. Also bis heute ging es mir ja nicht mehr so schlecht wie damals.
Wenn es mir so schlecht gehen würde, dann wäre es ja auch irgendwie legitim eine Therapie anzufangen, aber es geht mir ja nicht schlecht. Damals war ich ja wirklich "suizidal" würde ich mal sagen. Deshalb weiß ich ja was das bedeutet. Aber heute bin ich es nicht, auch wenn ich Suizidgedanken habe. Aber die sind nicht ernsthaft.
Mmh, vielleicht. Das weiß ich ja gerade nicht.münchnerkindl hat geschrieben: Ne, glaube ich nicht. Gesunde Menschen leben gerne und haben solche Gedanken höchstens mal kurzfristig in krassen Ausnahmesituationen.
Für mich sind diese Gedanken vollkommen normal. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie es ohne ist. Und deshalb kann ich wahrscheinlich auch nicht so richtig glauben, dass das jetzt irgendwie "schlimm" ist.
Vielleicht werde ich ja sowieso nie zu einem "gesunden" Menschen werden, wenn "gesund" sein heißt, überwiegenden Teil des Jahres keine Suizidgedanken zu haben.
Aber diese Gedanken sind einfach vollkommen im Hintergrund. Sie stören mich nicht, sie machen mir keine Angst. Sie sind halt einfach nur da. Deshalb glaube ich halt auch nicht, dass eine Therapie deshalb jetzt unbedingt notwendig ist.
Ich denke halt irgendwie die Leute schicken mich einfach so zu Therapie nach dem Motto "Sicher ist sicher" oder so. Aber sie wollen sich halt nie wirklich ernsthaft damit auseinandersetzen, ob eine Therapie jetzt wirklich notwendig ist. Sie hören Suizidgedanken und wollen sofort das ich eine Therapie mache.
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Produkt hat geschrieben: Für mich sind diese Gedanken vollkommen normal. Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wie es ohne ist. Und deshalb kann ich wahrscheinlich auch nicht so richtig glauben, dass das jetzt irgendwie "schlimm" ist.
Für mich sind dissoziative Zustände recht "normal" in gewissen Situationen. Hab das jetzt schon so lange daß es zum Normalzustand geworden ist im Lauf der Zeit und es ist zum Glück nur noch akut in bestimmten Belastungsstituationen.
Gesund und normal ist das aber nicht, auch wenn ich es gewohnt bin und handhaben kann.
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Würdest du deshalb eine Therapie machen bzw. machst du eine Therapie auch wenn du es gewöhnt bist und handhaben kannst?münchnerkindl hat geschrieben:Für mich sind dissoziative Zustände recht "normal" in gewissen Situationen. Hab das jetzt schon so lange daß es zum Normalzustand geworden ist im Lauf der Zeit und es ist zum Glück nur noch akut in bestimmten Belastungsstituationen.
Gesund und normal ist das aber nicht, auch wenn ich es gewohnt bin und handhaben kann.
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Wenn ich eine passende finden würde, die mit Dissos Erfahrung hat UND die keine Wartezeiten von x Jahren hat ja.
Ansonsten ist mein Leidensdruck im Moment nicht gross genug daß ich es unbedingt machen müsste. Plus von einer Therapie würden die Dissos ziemlich sicher nicht weggehen. Sind ein Überbleibsel von einem Burn Out und einer Psychose und haben vermutlich einen neurologischen Anteil weil sie IMMER auftreten wenn ich mich länger konzentrieren muss, und zwar ganz egal warum. Kann deshalb auch nicht länger als ca 2 Stunden am Stück arbeiten ohne Symptome zu kriegen.
Ich bin jetzt berentet deshalb und muss mich nichts aussetzen das es auslösen würde. Weder etwas das meine Traumatisierung triggert noch etwas das die Dissos auslöst. Das ist echt toll, weil die letzten Jahrzehnte mit dem komplexen posttraumatischen Kram und speziell das letzte Jahrzehnt mit den Dissos dazu waren die Hölle. Ich fühle mich seit sehr sehr sehr langer Zeit einen grösseren Teil der Zeit normal. Das gab es früher garnicht, zumindest nicht seit ich ein Teenager war.
Die Leute auf der Strasse wissen garnicht was sie tolles daran haben psychisch gesund zu sein.... Die sollten lieber jeden Tag ihrem Schöpfer danken.
Ansonsten ist mein Leidensdruck im Moment nicht gross genug daß ich es unbedingt machen müsste. Plus von einer Therapie würden die Dissos ziemlich sicher nicht weggehen. Sind ein Überbleibsel von einem Burn Out und einer Psychose und haben vermutlich einen neurologischen Anteil weil sie IMMER auftreten wenn ich mich länger konzentrieren muss, und zwar ganz egal warum. Kann deshalb auch nicht länger als ca 2 Stunden am Stück arbeiten ohne Symptome zu kriegen.
Ich bin jetzt berentet deshalb und muss mich nichts aussetzen das es auslösen würde. Weder etwas das meine Traumatisierung triggert noch etwas das die Dissos auslöst. Das ist echt toll, weil die letzten Jahrzehnte mit dem komplexen posttraumatischen Kram und speziell das letzte Jahrzehnt mit den Dissos dazu waren die Hölle. Ich fühle mich seit sehr sehr sehr langer Zeit einen grösseren Teil der Zeit normal. Das gab es früher garnicht, zumindest nicht seit ich ein Teenager war.
Die Leute auf der Strasse wissen garnicht was sie tolles daran haben psychisch gesund zu sein.... Die sollten lieber jeden Tag ihrem Schöpfer danken.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Do., 29.12.2011, 02:05, insgesamt 1-mal geändert.
Ja, das hört sich wirklich gut anmünchnerkindl hat geschrieben:Ich fühle mich seit sehr sehr sehr langer Zeit einen grösseren Teil der Zeit normal. Das gab es früher garnicht, zumindest nicht seit ich ein Teenager war.
Produkt, ich würde die Entscheidumg zu einer Therapie immer vom Leidensdruck abhängig machen.
Du hast keinen Leidensdruck, also warum solltest du jetzt in Therapie gehen? Solange du damit gut zurecht kommst und alles im Griff hast, ist doch alles gut.
Ich kenne selbst Suizidgedanken, ohne den Wunsch zu sterben, und mir hat das große Angst gemacht, ich hatte einen immensen Leidensdruck und habe auch mittlerweile mehrere Suizidversuche hinter mir.
Hast du denn jemals Versuche unternommen?
Du hast keinen Leidensdruck, also warum solltest du jetzt in Therapie gehen? Solange du damit gut zurecht kommst und alles im Griff hast, ist doch alles gut.
Ich kenne selbst Suizidgedanken, ohne den Wunsch zu sterben, und mir hat das große Angst gemacht, ich hatte einen immensen Leidensdruck und habe auch mittlerweile mehrere Suizidversuche hinter mir.
Hast du denn jemals Versuche unternommen?
Ja, genau das denke ich halt auch. Also ich denke wirklich, dass eine Therapie jetzt nicht wirklich notwendig ist.Adriana hat geschrieben:Du hast keinen Leidensdruck, also warum solltest du jetzt in Therapie gehen? Solange du damit gut zurecht kommst und alles im Griff hast, ist doch alles gut.
Aber dann sind da halt imme andere Leute, die mich irgendwie verunsichern.
Ja, aber das ist auch schon Jahre her. Also das war vor der ersten Therapie.Adriana hat geschrieben:Hast du denn jemals Versuche unternommen?
Damals war das ein ernsthafter Versuch also bei dem hatte ich mich wirklich innerlich vollkommen damit abgefunden zu sterben.
Und vorher und nachher waren dann noch zwei "Suizidversuche", die aber eher halbherzig waren. Da habe ich ich im Grund nur die Nähe zum Tod gesucht.
Das habe ich damals aber auch noch öfter als diese zwei Mal. Aber die anderen Mal würde ich nicht als Versuch werten.
Also waren es 1 ernsthafter Versuch und 2 Versuche, die nicht wirklich ernsthaft waren.
Aber da war ja wie gesagt vor der Therapie. Und jetzt würde ich selbst dieses ganze Nähe-zum-Tod-Kram nicht mehr praktizieren und erst recht keinen Suizidversuch unternehmen.
Und wenn dann sozusagen als Rest so unterschwellige Suizidgedanken zurück bleiben, ist das für mich ok.
Aber ich hab' irgendwie immer das Gefühl, dass die Leute denken, dass ich das nicht selbst beurteilen kann - mich nicht ernst nehmen.
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Ich würde die Gedanken aber zumindest immer auf dem Radar behalten, nicht daß du zB in eine Depression reinrutschst oder eine sonstige Krise hast und sie dich dann plötzlich wieder in der alten Stärke überrumpeln und du ihnen dann doch nachgibst.
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