Umarmung

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Pantoffeltierchen
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Beitrag Di., 15.11.2011, 09:30

Wollte noch kurz etwas zur Umarmung sagen: Ich hatte es schon 2x, dass mein Therapeut mich in den Arm genommen hat, als es mir schlecht ging und mir ging's dabei wie Maike beschrieben hat: ich war enorm angespannt und bekam Angst. Überhaupt hat das beide male eine Krise ausgelöst, die zu bearbeiten doch länger brauchte... Also eine Umarmung kann auch sehr belastend sein!

Wobei mich mein Thera vorher nicht gefragt hat, ob er mich in den Arm nehmen dürfe, weiß nicht, ob's sonst anders wäre... Das wäre überhaupt etwas, was mich mal interessieren würde (wenn es erlaubt ist, das hier zu fragen): An alle, die schon mal umarmt worden sind - hat euer Thera das einfach spontan gemacht, oder wurdet ihr vorher gefragt, ob das ok ist?

Liebe Grüße, das Pantoffeltierchen
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CrazyChild
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Beitrag Di., 15.11.2011, 12:24

Meine Thera ist Traumatherapeutin und es gibt keine großartigen Berührungen in den Stunden. Ich vermisse Sie zwar ständig, aber ich weiß trotzdem gar nicht ob ich das wollen würde, daß sie mich umarmt...das wäre zuviel Nähe...

Falls es nun hin und wieder in den Stunden doch so ist, daß sie mir näherkommt, sei es auch nur zwecks EMDR, sie mit ihrem Stuhl näher zu mir rückt, fragt sie JEDESMAL vorher ob das für mich ok ist. Einfach so würde sie das nie machen.

CrazyChild
LG, CrazyChild

***stay strong***

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Geheimgeheim
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Beitrag Di., 15.11.2011, 14:23

Genauso ist es bei mir auch. Ebenfalls Traumatherapie mit EMDR. Da wird auch jedesmal gefragt, beim Näherrücken. Ich habe es mal erlebt, das ein Therapeut mir beim Verlassen der Praxis "freundschaftlich" die Hand auf den Rücken gelegt hat. Das ging gar nicht.
Anfassen ertrage ich nicht, aber mein Therapeut dürfte jederzeit bei mir zuhause einziehen.
Das Glück besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.
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Wolfsmensch
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Beitrag Fr., 18.11.2011, 10:14

Also bei meiner Terapeutin, ist näher komen undenkbar. aber es würde mich glaub ich auch Überfordern. Ich glaube es wäre aus ierer Sicht nich in irem aufgahbenbereich. Ich kan noch ungefär 3. Jahre bei ir bleiben. Und dan wird man sehen wie es mir gehd. Danach ist ja leider die 3. Jährige Pause. Aber wen ich nocheinmahl die Changs dazu hätte, Würd ich warscheinlich auch so eine Körperterapie machen. Ich wusste hald nicht das es sowass giebt!? Könt ir mir mahl näher darüber Ezälen? - Woh man sowass machen kan, und wie das Ableuft?
Punk ist der, der sich auch mahl traut Scheisse zu sein.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 18.11.2011, 11:41

Hallo,

ich war vor vielen Jahren in körperorientierter Psychotherapie (HAKOMI-Psychotherapie) da wurde ich am Ende jeder Therapiestunde von meiner Therapeutin umarmt.

Es gab auch mehrere Sitzungen in welchen ich wie ein kleines Kind von ihr gehalten wurde.

Das war mir damals sehr wichtig und ich hatte mir damals ganz gezielt eine warmherzige Therapeutin ausgesucht.
Mir hat das damals sehr gut getan. Trotzdem bin ich aus meiner heutigen Sicht etwas zwiespältig, ob andere therapeutische Vorgehensweisen mir nicht eher und schneller geholfen hätten, ein eigenverartwortlicher erwachsener Mensch zu werden.

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Sausewind
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Beitrag Fr., 18.11.2011, 14:18

Ich mache Traumatherapie, mein Therapeut kommt aber ursprünglich aus der VT-Ecke.
Also Umarmungen gibt es bei uns nicht, aber es zwar zweimal so, dass er mich am Ende der Stunde am Arm gestreichelt hat, und einmal hat er auch meine Hand beim Händeschütteln am Schluss einen Moment "festgehalten" und mit seiner anderen bedeckt.

Mich hat das sehr berührt (im wahrsten Sinne des Wortes), da es absolut natürlich war und bei ihm glaube ich aus einem tiefen Bedürfnis der Anteilnahme und des Mitgefühls geschah. Genauso hat es sich auch angefühlt, es war in keinerlei Weise sexuell, für so was habe ich ein Gespür.

Ich habe mich mit meiner alten Therapeutin am Schluss der Therapie umarmt, das war aber abgesprochen und geschah auch nicht jedes Mal, sondern "auf meinen Wunsch hin". Sie war da eher zurückhaltend, weil sie mich glaube ich auch nicht davon abhängig machen wollte, aber einmal, als es mir sehr schlecht ging, war sie auch etwas "länger" da.

Ich finde es ganz wichtig, solchen Bedürfnisse anzusprechen und vielleicht auch auszuloten, was geht (für beide Seiten), und was nicht.

Zwischen Männern und Frauen ist es sicherlich noch mal was anderes.

Merkwürdig finde ich natürlich auch Therapeuten, die ihre Patienten spontan selber umarmen . . (???)

Ich denke, körperliche Berührung ist ein ganz wesentliches menschliches Bedürfnis, und in einer Therapie, wo Nähe und Vertrauen entstehen, ist es umso natürlicher.

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Pantoffeltierchen
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Beiträge: 325

Beitrag Fr., 18.11.2011, 15:33

Danke, ihr lieben, dass ihr mir antwortet. Hm, viele von euch scheinen ja Traumatherapie zu machen, bei mir gab es kein Trauma, das ist denke ich dann schon noch ein Unterschied... Obwohl ich echt massiv Angst bekomme, wenn mein Therapeut mir in einer Übung zu nahe kommt, oder mich eben umarmt. Wobei all das sicherlich auch bei ihm "aus einem tiefen Bedürfnis der Anteilnahme" entstand, so wie es Sausewind geschrieben hat. Ihn verwundert es meist, wenn ich seine Nähe so überhaupt nicht akzeptieren kann, mich verwundert dann eher, dass es ihn verwundert, denn ich denke mir, ich werde wohl nicht die einzige sein, der es so geht.

Dazusagen muss ich wohl auch noch, dass er zwar kein Körperthera ist, sich aber sehr wohl in dem Bereich fortgebildet hat...

Also, danke für eure Infos...

Pantoffeltierchen
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Sausewind
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Beiträge: 231

Beitrag Fr., 18.11.2011, 16:02

Hallo Pantoffeltierchen,
auch wenn du kein Trauma hast, ganz ehrlich: Kein Therapeut sollte dich ohne deinen Willen umarmen oder dir zu nahe kommen, vor allem, wenn du es sogar schon ausdrücklich gesagt hast.

Ich denke, jemanden kurz am Arm berühren oder jemanden spontan zu umarmen (!) sind schon zwei sehr unterschiedliche Sachen.

Als ich sehr, sehr angespannt war in der Stunde, ist mir mein Thera auch mal zu nahe gerückt,er wollte mir was auf einem Papier erklären und rutschte deshalb mit dem Stuhl heran, da gab es aber noch nicht mal eine Berührung, und doch war mir schon das Naherücken zuviel.

Es kommt immer, denke ich, sehr darauf an, in was für einer Situation Berührungen entstehen. Es kann sein, dass es gerade sehr stimmig ist und dann ist es für beide ok, aber sobald es für einen unstimmig ist und er das sagt, muss das unbedingt respektiert werden.

Mein Thera kennt sich auch ziemlich gut aus mit Entspannungs-/Meditationsübungen, und einmal, bei einer Übung, meinte er, dass ich sehr verkrampft sei und dass es am Kopf einen bestimmtenn Punkt gebe, den man drücken könne, um es besser zu machen.
Er fragte dann aber explizit, ob er aufstehen dürfe und mich kurz am Kopf berühren dürfe, und das war dann ok. Diese Berührung war auch absolut "steril".
In der anderen Situation, mit dem Papier, war mein Eindruck im nachhinein, dass er es schlichtweg nicht gemerkt hat. Also auch so was kann passieren.

Aber, eben wichtig, denke ich, deine verbalisierten Grenzen sollten schon respektiert werden...

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vera34
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Beitrag Fr., 18.11.2011, 20:54

heute hat mich meine Therapeutin gefragt, ob ich in sie verliebt bin...komische Situation!

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Atara
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Beitrag Fr., 18.11.2011, 20:56

vera34 hat geschrieben:;) Ich bin seit 3 Jahren in einer psychoanalytisch orientierten Therapie, die eigentlich gut läuft.
Seit einigen Monaten verspüre ich ein starkes Bedürfnis, von meiner Therapeutin, die ich sehr schätze und sympathisch finde, in den Arm genommen zu werden und mich von ihr sozusagen "bemuttern" zu lassen.
Ich bin 36 und selbst Mutter, aber man darf ja laut meiner Therapeutin auch den Wunsch nach einer eigenen Mutter zu haben.
Kennt jemand diese Wünsche? Und vor allem, habe ich in einer psychoanalytisch orientierten Therapie überhaupt eine Aussicht auf Körperkontakt mit meiner Therapeutin?
ich mach seit januar 2011 eine psychoanalyse und verspüre den starken drang von meiner analytikerin (die ich sehr liebe und schätze und alles so...) auf den schoß genommen und geschmust zu werden.
Daraus wird nie was, das weiß ich^^
und umarmen wird sie mich auch nie...
alles unerfüllte nähewünsche
so gings mir auch als kind, ändert sich wohl nie, dass man von der person die man am meisten bei sich will,
nicht gedrückt und geliebt wird...
scheiß leben...
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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flowerbomb2
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Beitrag Fr., 18.11.2011, 22:19

Vera:was hast du geantwortet?Das klingt schön,was du über dine. Therapeuten schreibst,Sausewind.Will auch von meiner Thera am Kopf berührt werden.Und Atara:unterschreib!Aber echt!

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(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Sa., 26.11.2011, 03:00

@Atara: *dich umarm*
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Atara
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Beiträge: 394

Beitrag Sa., 26.11.2011, 11:02

Dangee
"Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdets nicht erjagen"

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robyn
Helferlein
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Beiträge: 136

Beitrag Di., 29.11.2011, 02:20

die Vorstellung finde ich sehr schön und ich wünsche mir auch irgendwie in den Arm genommen zu werden. Wenn ich es mir aber genau vorstelle, ist es schon wieder besser, wenn er es nicht macht. Es wäre mir doch zu nah.

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