Wechsel zwischen guten und schlechten Stunden
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Wechsel zwischen guten und schlechten Stunden
Kennt ihr auch diese Unterschiede in den Therapiesitzungen?Manchmal ist eine Stunde super und sehr hilfreich und man denkt sich,dass man da eigentlich schon viel früher drauf hätte kommen können und vieles wird danach einfacher.Und manchmal gibt es so Stunden,in denen man denkt:ohje,da hätten mir jetzt sogar Bekannte besser helfen können,mit der Situation umzugehen oder auch den Gedanken,die Stunde hätte man sich jetzt sparen können.Z.B.wenn einem die Ratschläge komisch vorkommen.Oder auch, dass man mal verstanden wird,mal nicht.Aber es überwiegen bei mir schon die guten Stunden,also 3/4 zu 1/4 würde ich sagen.Und ist es möglich,dass man manchmal erst im Nachhinein sieht,dass diese als nicht hilfreich gewürdigten Sitzungen sich dann doch als gut erweisen.Ich frage um rauszufinden,ob es anderen auch so geht,auch deshalb,weil ich denke vielleicht manchmal zu kritisch zu sein und nicht erwarten zu können,dass einem jede Stunde hilft,oder?
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Ja, ist ganz normal so, denke ich. Therapeuten sind nicht immer gleich, Klienten sind nicht immer gleich, Stimmungen sind nicht immer gleich,... . Ich denke, wichtig ist, das man grundsätzlich das Gefühl hat, an einer richtigen Stelle zu sein, dass man sich gut aufgehoben fühlen und ein gewisses Maß an Vertrauen haben kann. Konflikte können ja auch private Themen spiegeln und eine Chance auf Veränderung bieten. Was aber nicht heißt, dass man dem Gegenüber immer Recht geben und nicht auch mal (im Rahmen) diskutieren bzw. anderer Meinung sein kann. Es soll ja ein Hilfsangebot sein und keine Diktatur.
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Ja,da hast du Recht.Danke.Viele Erfahrungen nimmt der Therapeut vielleicht auch aus seiner persönlichen Erfahrung und wenn man dann unterschiedlich ist,kann man einfach nicht mit jedem Tipp was anfangen.
Liebe Flowerbomb,
Aber nach und nach in bestimmten Situationen erlebte ich sogenannte "Aha-Effekte". Das "passiert" mir auch heute noch und es freut mich jedesmal
Einerseits moechte ich Dir raten, Dir darueber nicht zu viele Gedanken zu machen .. andererseits aber weiss ich, dass sowas einfacher gesagt als getan ist . Am besten waere, Du sprichst mit Deiner Therapeutin darueber. Es ist immer gut, Dinge dort zu klaeren, wo sie entstehen.
Liebe Gruesse und alles Gute Dir!
Annemarie
... so habe ich vieles im Nachhinein erlebt. Manchmal sogar Monate oder Jahre nach der Therapie. Manchmal dachte ich auch, wir reden aneinander vorbei oder er versteht mich nicht. Das waren Dinge, die ich noch nicht verstehen konnte. So sehe ich es heute.Flowerbomb hat geschrieben:Und ist es möglich,dass man manchmal erst im Nachhinein sieht,dass diese als nicht hilfreich gewürdigten Sitzungen sich dann doch als gut erweisen.
Aber nach und nach in bestimmten Situationen erlebte ich sogenannte "Aha-Effekte". Das "passiert" mir auch heute noch und es freut mich jedesmal
Einerseits moechte ich Dir raten, Dir darueber nicht zu viele Gedanken zu machen .. andererseits aber weiss ich, dass sowas einfacher gesagt als getan ist . Am besten waere, Du sprichst mit Deiner Therapeutin darueber. Es ist immer gut, Dinge dort zu klaeren, wo sie entstehen.
Liebe Gruesse und alles Gute Dir!
Annemarie
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Danke Annemarie,
das hab ich nämlich auch schon von Leuten gehört, dass das mal vorkommt. Dass man Dinge erst im Nachhinein versteht.
Echt, du meinst, ich soll darüber reden? Kommt das nicht arg angriffsmäßig vor, wenn ich sage, dass ich das Gefühl habe, dass sie mich manchmal nicht versteht? Hmm, muss ich mal überlegen.
das hab ich nämlich auch schon von Leuten gehört, dass das mal vorkommt. Dass man Dinge erst im Nachhinein versteht.
Echt, du meinst, ich soll darüber reden? Kommt das nicht arg angriffsmäßig vor, wenn ich sage, dass ich das Gefühl habe, dass sie mich manchmal nicht versteht? Hmm, muss ich mal überlegen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Es dient der Klärung eurer Beziehung - und ist damit ganz im Sinne der Therapie.
Es beschäftigt dich und du schlägst dich damit rum : Grund genug,es auch mal seinen "Platz" in der Therapie finden zu lassen.
Und es gibt neue Erfahrungen,mal "was anderes" zu wagen.
Es beschäftigt dich und du schlägst dich damit rum : Grund genug,es auch mal seinen "Platz" in der Therapie finden zu lassen.
Und es gibt neue Erfahrungen,mal "was anderes" zu wagen.
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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ich erlebe es so, dass sich laue Stunden mit spannenden Stunden abwechseln, es gibt Stunden, von denen ich richtiggehend enttäuscht bin, und dann wieder die besseren Stunden. Ich schreibe nach jeder Stunde auf, was so los war - das hilft bei den enttäuschenden Stunden, die nächste Stunde wieder zu einer besseren zu machen, eine Reflexion, warum die Stunde so lief, wie sie lief, eine Nachbereitung, was mir in der Stunde fehlte, warum und ob und wie ich es bei der nächsten Stunde anbringen kann (Vorbereitung). Wenn ich in meinen Aufzeichnungen über vergangene Stunden nachlese, kommen mir die lauen Stunden gar nicht mehr so unnütz vor.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Ich würd mal sagen : grade raus!Okay,wie soll ich das am besten formulieren?
Kommt es vllt.Echt, du meinst, ich soll darüber reden? Kommt das nicht arg angriffsmäßig vor, wenn ich sage, dass ich das Gefühl habe, dass sie mich manchmal nicht versteht? Hmm, muss ich mal überlegen.
Ich habe das ganz oft gesagt. Ich wollte nie angreifen, aber wnen ich mich hab sprechen hören, dann war es oft äußerst aggressiv und abwertend und bäh. Ich sag nicht, dass es so sein muss. Aber es kann so sein und wenn es so ist, ist es okay.
Viele hier reden davon, wie sie lernen musste sich einzulassen und Nähe zuzulasen. Das ist ja auch hübsch-nett, nicht wahr? dann ist man so ein armes Ding, dass aufgrund der Erfahrung Nähe nicht zulassen kann und es lernen muss, ach wie süß und sympathisch... // Übertreibung
Was viele nicht schreiben, ist das sie auch lernen mussten (so sie es denn geschafft haben) Kritik zu üben. Und zwar so, dass man den anderen nicht nieder macht, angreift und dergleichen. Sie mussten lernen mit ihrer Wut umzugehen, diese zu nutzen, auszudrücken, ohne den anderen damit platt zu machen.
Ich bin mir sicher, es ist so. Weil ich mittlerweile denke, jemand der Nähe nicht zulassen aknn, kann auch nicht gut Kritik üben. Weil Nähe und Vertrauen Voraussetzung ist, um ein Gespräch zu haben, in dem Kritisches angesprochen wird und es als konstruktiv und nicht als angreifend erlebt wird.
Nähe, Vertrauen, Liebe (im weitesten Sinne) letzlich ist die Kraft, die Wut in die richtige Bahn lenkt. Wer versucht zu lieben und zu vertrauen, muss auch lernen wütend zu sein, ohne sich und andere zu zerstören.
Ich zumindest empfand das in meiner Therapie als sehr hart und schwer. Es war ein richtig mühseeliges lernen. Ich glaube man würde mich hier mit ganz anderen Augen sehen, wenn ich davon sprechen würde, was ich alles gesagt und getan habe, in der Therapie. Vllt. wäre ich dann nicht mehr so sympathisch.
Und ich glaube ehrlich, das geht vielen so, deshalb wird darüber meist nicht gesprochen.
Aber wir sind gerade in der Therapie da in guter Gesellschaft. Laut einer Studie ist Zorn auf Klienten das zweit-peinlichste Gefühl von Therapeuten, gleich nach sexueller Erregung. Weil es eben sehr tabuisierte Gefühle sind in der Gesellschaft. Sowas macht man nicht, sowas hat man nicht.
Lange Rede, kurzer Sinn. ja sprich es an, sag wie du dich fühlst. Es kann nur gut sein... wenn auch vllt. erst in paar Tagen, Wochen, Monaten.
amor fati
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Ja Honig, das kenne ich auch. Langweilig und total spannend und interessant auf der anderen Seite.
Liebe Montagne, da liegt auch ein bisschen mein Problem. Wenn ich wütend bin und das dann auch äußere ist ganz schnell die Nähe weg und ich habe keine Lust mehr weiterzureden. Deshalb hab ich die letzten Stunden eher runtergeschluckt, was mich gestört hat und kaum noch was gesagt.
Hat meine gute Thera aber natürlich auch gleich bemerkt. Ne richtige Erklärung hab ich ihr bisher auch noch nicht abliefern können. Es ist auch so, dass wenn ich einfach nur nüchtern erzähle von der Situation, sie immer super nett und verständnisvoll und voller Mitgefühl ist. Wenn ich mich dann aber aufrege und genervt bin von der aktuellen Situation bekomme ich viel weniger von diesem Verständnis und ich hab das Gefühl, dass sie sich da angegriffen fühlt oder so. Ich weiß nicht warum. Vllt weil sie denkt, die Therapie ist inzwischen soweit fortgeschritten, dass ich eine bessere Einstellung schon entwickeln hätte sollen.
Aber vielleicht neige ich auch dazu, dass dann zu aggressiv zu sagen, auch wenn es in dem Moment ja nicht mal gegen sie geht. Deshalb will ich unbedingt vorsichtig sein, wenn es um sie geht.
Ich neige nämlich wie du geschrieben hast, auch dazu, selbst - oder fremdzerstörerisch zu werden und dann ist ein normales Gespräch nicht mehr möglich.
Liebe Montagne, da liegt auch ein bisschen mein Problem. Wenn ich wütend bin und das dann auch äußere ist ganz schnell die Nähe weg und ich habe keine Lust mehr weiterzureden. Deshalb hab ich die letzten Stunden eher runtergeschluckt, was mich gestört hat und kaum noch was gesagt.
Hat meine gute Thera aber natürlich auch gleich bemerkt. Ne richtige Erklärung hab ich ihr bisher auch noch nicht abliefern können. Es ist auch so, dass wenn ich einfach nur nüchtern erzähle von der Situation, sie immer super nett und verständnisvoll und voller Mitgefühl ist. Wenn ich mich dann aber aufrege und genervt bin von der aktuellen Situation bekomme ich viel weniger von diesem Verständnis und ich hab das Gefühl, dass sie sich da angegriffen fühlt oder so. Ich weiß nicht warum. Vllt weil sie denkt, die Therapie ist inzwischen soweit fortgeschritten, dass ich eine bessere Einstellung schon entwickeln hätte sollen.
Aber vielleicht neige ich auch dazu, dass dann zu aggressiv zu sagen, auch wenn es in dem Moment ja nicht mal gegen sie geht. Deshalb will ich unbedingt vorsichtig sein, wenn es um sie geht.
Ich neige nämlich wie du geschrieben hast, auch dazu, selbst - oder fremdzerstörerisch zu werden und dann ist ein normales Gespräch nicht mehr möglich.
Sehr gut sogar, weil man doch erst einmal alles sacken lassen und darüber nachdenken muss, was in der Stunde besprochen wurde. Ich hatte AHA-Effekte oft erst viel später. Das bedeutet aber nicht, dass Ärger und Wut über eine Therapiestunde nicht sein dürfen, denn Therapeuten sind auch nur Menschen und nicht allwissend. Z.B. können T. bestimmte (Lebens)situationen allenfalls mitfühlen, aber nicht wirklich beurteilen und so entstehen Differenzen und berechtigte Gefühle wie Ärger, Wut und Unverständnis.Und ist es möglich,dass man manchmal erst im Nachhinein sieht,dass diese als nicht hilfreich gewürdigten Sitzungen sich dann doch als gut erweisen.
Ganz wichtig, diese Gefühle in der Therapie anzusprechen! Wenn man diesen Ärger zu lange runterschluckt, kann es passieren, dass die Kritik aggressiv beim T. ankommt (der ja gar nicht weiß, was los ist) und die Therapie einen Verlauf nimmt, der für beide Seiten nicht mehr befriedigend ist. Also sachlich und ruhig, am besten in der Ich-Form, Deine Kritik vortragen! Vielleicht schreibst Du Dir die wichtigsten Punkte vorab auf, somit verlierst Du in der Sitzung nicht so schnell den Faden.
Mein T. hat Kritik von mir immer sehr interessiert und wohlwollend aufgenommen und konnte damit eine Menge anfangen, weil es sich immer um meine eigenen Gefühle handelt. Diese Stunden waren nicht immer einfach, doch letztendlich waren es die Aufschlussreichsten, aus denen ich und auch mein T. sehr viel gelernt haben und ich immer das Gefühl hatte, einen großen Schritt gemacht zu haben und frei zu sein für das nächste Thema.
Viel Erfolg, Du schaffst das!
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Ja, ich merke auch manchmal, dass wenn ich was traurig sage oder eben nur leicht enttäuscht, geht sie ziemlich gut drauf ein. Und fragt gleich, was sie machen muss, damit sich das wieder ändern kann.
Also mach ich das mal so.
Aufschreiben ist auch ne gute Idee. Dann mache ich doch gleich mal den Anfang:
"Manchmal habe ich das Gefühl, dass Sie ein bisschen genervt reagieren, wenn ich schlecht drauf bin und ich fühle mich dann nicht so verstanden wie sonst und habe das Gefühl, dass Sie meine Probleme nicht so ernst nehmen, wie ich es gerne hätte" Das war es eigentlich auch schon.
Also mach ich das mal so.
Aufschreiben ist auch ne gute Idee. Dann mache ich doch gleich mal den Anfang:
"Manchmal habe ich das Gefühl, dass Sie ein bisschen genervt reagieren, wenn ich schlecht drauf bin und ich fühle mich dann nicht so verstanden wie sonst und habe das Gefühl, dass Sie meine Probleme nicht so ernst nehmen, wie ich es gerne hätte" Das war es eigentlich auch schon.
Das klingt sehr schoen, Flowerbomb !
So wie Du Deine Therapeutin beschreibst, wirkt sie sehr verstaendnisvoll und ehrlich um Dich bemueht. Also, nur Mut! Ich wuensche Dir eine schoene und spannende naechste Stunde
Liebe Gruesse,
Annemarie
So wie Du Deine Therapeutin beschreibst, wirkt sie sehr verstaendnisvoll und ehrlich um Dich bemueht. Also, nur Mut! Ich wuensche Dir eine schoene und spannende naechste Stunde
Liebe Gruesse,
Annemarie
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