Hallo stern,
Das einzige was du machen kannst, ist (so gut es eben möglich ist) zu schildern, was gerade in dir vorgeht (wenn es im Moment selbst nicht geht, dannn sobald es wieder geht bzw. die nächste Sitzung... genauso wie du es hier auch machst).
Reden fällt mir nicht besonders leicht in solchen "dissoziativen" Momenten. Daher schreibe ich oft Mails oder wir telefonieren, irritierenderweise kann ich am Telefon viel mehr reden, wie wenn ich bei ihm bin...
aber lt. einschlägigen Leitlinien kann es fraglich werden, ob Traumakonfronation i.e.S., um die es bei dir geht bzw. ob dein bisheriger Thera das leisten kann, angebracht ist...
Vielleicht habe ich mich undeutlich ausgedrückt, um Traumakonfrontation geht es im Moment nicht. Auch nicht in absehbarer Zeit (und irgendwie hoffe ich, dass es überhaupt gar nie nötig sein wird), es geht, glaube ich, schon erstmal darum mich irgendwie zu stabilisieren, mein Innerstes irgendwie zusammen zu flicken. Dass mit der Traumakonfrontation mit/und EMDR, dass ich erwähnt hatte, naja, das war langfristig gedacht. Und uns beiden ist inzwischen klar, dass es durchaus Jahre dauern KÖNNTE, bis das mal konkret ansteht, falls es dann noch in frage kommt. Die Vorstellung da dann woanders hingehen zu sollen/müssen, macht mir nur jetzt schon Panik, aber es steht im Moment wirklich nicht an, daher ist die Frage ob mein Thera Konfrontation machen kann oder nicht noch nicht Thema, Gott sei Dank...
Das schreibe ich aus dem background heraus, dass bei mir bereits ohne gezielte Konfrontation manches auslösbar ist... und bei dir offensichtlich auch...
Ja, ist bei mir leider auch so. Zumindest scheinbar. Das hat bestimmt auch irgendwo seine Ursache, aber ich sehe keinen offensichtlichen Grund dafür.
Schreibe ich als jemand, die in der Tat schon die Erfahrung machte, wie es sich "anfühlt", wenn der Thera in der Tat überfordert war... ich auch nicht mehr wirklich erreichbar war (mich darauf hinzuweisen bringt mir dann auch nicht viel... ebenso wenig wie Hinweise, dass ich gerade zusehends regrediere. Letzteres merkte ich selbst, konnte aber im Kind-Modus noch nicht gut gegensteuern... und der Thera offensichtlich auch nicht, fühlte sich für mich vielmehr an wie zu schauen)
Den Thera als teilnahmslosen Zuschauer hatte ich auch schon, war die Hölle. Hab ich ihm dann mitgeteilt, wie das für mich war und er hatte zum Glück kurz darauf eine Supervisions-Sitzung und irgendwie war's danach dann besser. Klar, sowas hinterlässt Spuren, aber ich bin irgendwie auch zu hartnäckig und trotzig, deswegen zu sagen ich geh woanders hin. Denn wie schreibst, unter'm Strich fühlt es sich für mich immer noch richtig und gut an. Ich hoffe einfach, dass ich es wirklich selber merke, wenn es nichts mehr bringt, wenn es mehr schadet wie das es nützt oder dass er es merkt und dass ich dann in der Lage bin auch zu sagen, dass ich mir woanders Hilfe suchen muss. Ich kann deine vorsichtige Haltung sehr gut nachvollziehen und ich bin dir sehr dankbar für soviel Anregung, das hilft mir zu erkennen, wo potentielle Gefahren lauern.
Auch sowas kenne ich nur so, dass das vorgelagert der Therapie zugeführt wurde... wo an Konfrontation noch gar nicht zu denken war.
Tut mir leid, das verstehe ich jetzt nicht...
Wie verträgt sich diese Haltung btw. mit "Berechtigung haben" und "nicht-eliminiert-werden-sollen" (siehe oben) ?
Ja, das sind der Herr Widerspruch und die Frau Zwiespalt, die mich da immer wieder besuchen Mmh, wie kann ich das erklären? Es ist so, dass ich als Erwachsene mich nicht um darum kümmern will, aber dass irgendein wütender, vielleicht auch destruktiver Teil in mir froh ist, dass er nicht gehen muss, dass er nicht zerstört wird, sondern dass ihm zugehört wird. Weiß nicht so genau, wie ich das besser erklären soll. Das ist wieder dieses komische, ich weiß, dass es da Anteile in mir gibt, ich weiß, was sie ungefähr fühlen, aber ich kann nicht so richtig Kontakt herstellen bzw. sträube mich dagegen.
Nochmals vielen lieben Dank für soviele Worte, für soviel Input, es hilft mir sehr!
Liebe Grüße
windig