Gutachter Urteil - was ist dran?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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*AufdemWeg*
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 09:21

Hallo hungry,

Ich würde mir wünschen,
dass sie mich mag
aber nicht
dass sie abhängig von mir ist
dieser Gedanke macht mir grosse Angst
Jemanden an sich gebunden zu wissen
ist für mich eher eine bedrohliche Vorstellung
denn eine schöne
dass sie es dir vorliest, spricht für eine gewisse transparenz und damit eher gegen eine besondere emotionale verstrickung ihrerseits.
Das ist nun ein Gedanke, der durchaus hilfreich für mich ist
und den ich so noch nicht hatte.

nach so langer zeit wird sie sich einfach schwer tun
Wieso sollte ihr das schwer fallen
ich bin nicht die einzige Klienten, die geht
wir gehen ja alle - irgendwann
noch viel mehr, wenn du sagst, du zahlst selbst.
inwiefern spielt das eine Rolle?
vielleicht ist sie eher auf die art vertsrickt, dass sie sich nicht traut, dir zu sagen , dass es besser ist, den abschied ins auge zu fassen und den gutatchter vorschiebt, um das thema mal sanft zum thema zu machen.
Zu diesem Punkt hatte ich einmal eine Begegnung der eher unsanfteren Art mit meiner Therapeutin, die mir unmissvertsändlich sagte:
"Wenn ich das Gefühl hätte, dass das mit Ihnen keinen Sinn mehr macht, würde ich die Therapie sofort beenden"
Leider oder Gott sei Dank (?)ist sie manchmal so gar nicht sanft im Umgang mit mir -
mein Kühlschrank eben

LG
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 11.10.2010, 10:01

*AufdemWeg* hat geschrieben: Ich bin trotz Umzug weiter bei ihr
und weiterhin hochgradig abhängig
Meine Therapeutin sieht darin einen ganz normalen Therapieverlauf
ich aber bin kein Therapeut
und kann das nicht einschätzen
also muss ich mich ein Stück weit auf die Therapeutin und auch auf den Gutachter verlassen
Ist es nicht Verantwortung mir gegenüber
beide Seiten (auch die des Gutachters) ernst zu nehmen?
Wie weit fährst du denn für die Termine und wie oft?

Also dir ist die Abhängigkeit klar, und du hattest gehofft, daß sie sich im Lauf der Therapie auflösen wird. Hat deine Therapeutin denn in irgendeiner Weise darauf hingearbeitet? Weil ihr muss klar sein, daß mit der Therapie irgendwann schluss ist und dann SOLLTE sich das Problem gebessert haben.

Weil ich meine, dir muss klar sein, selbst wenn die weiteren Stunden genehmigt worden wären, wäre das keine Garantie, daß sich die Abhängigkeit in der Zeit aufgelöst hätte und dann stündest du eben 80 Stunden später vor genau der selben Situation, daß die Therapie zu ende ist und du noch immer abhängig bist.

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Thread-EröffnerIn
*AufdemWeg*
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Beiträge: 1630

Beitrag Mo., 11.10.2010, 10:42

Hallo münchnerkindl,
Wie weit fährst du denn für die Termine und wie oft?
ich fahre in der Regel 1 mal wöchentlich eine Stunde Fahrtweg (durch Baustellen momentan etwas länger) einfacher Weg.
Also dir ist die Abhängigkeit klar, und du hattest gehofft, daß sie sich im Lauf der Therapie auflösen wird.
Klares: ja
Hat deine Therapeutin denn in irgendeiner Weise darauf hingearbeitet?
Nicht in der Form, dass ich es bemerkt hätte
Und ich habe zwei sehr unterschiedliche Aussagen von ihr zu meiner Abhängikeit, die ich angesprochen habe:

1. Es ist eben ihr Problem, dass sie NICHT abhängig von mir sein können

aber ein andere Mal:

2. Das ist ein normaler Verlauf innerhalb einer Therapie,
insbesondere wenn sie so lange andauert

Weil ich meine, dir muss klar sein, selbst wenn die weiteren Stunden genehmigt worden wären, wäre das keine Garantie, daß sich die Abhängigkeit in der Zeit aufgelöst hätte und dann stündest du eben 80 Stunden später vor genau der selben Situation, daß die Therapie zu ende ist und du noch immer abhängig bist.
Ja
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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hungryheart
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Beiträge: 1968

Beitrag Mo., 11.10.2010, 13:30

hi liebe auf dem weg
*AufdemWeg* hat geschrieben: Jemanden an sich gebunden zu wissen
ist für mich eher eine bedrohliche Vorstellung
denn eine schöne
da sind wir wohl verschieden.
ich weiß, wenn ich von jemandem abhängig wäre, würde ich zwar einerseits große angst haben, andererseits aber wohl auch glücklich sein, wenn der andere auch abhängig ist-
weil das ja sozusagen die garantie ist, dass er mich nie verlässt....



*AufdemWeg* hat geschrieben:Wieso sollte ihr das schwer fallen
ich bin nicht die einzige Klienten, die geht
wir gehen ja alle - irgendwann
ich meinte nicht, dass er ihr aus abhängigkeitsgefühlen schwer fällt.
und das ist ja genau der punkt:
du jgehst a eben nicht von alleine.
ich meinte, dass es ihr vielleicht schwer fällt , eine langjährige patientin, die abhängig von ihr zu sein scheint, fortzuschicken.
*AufdemWeg* hat geschrieben:
noch viel mehr, wenn du sagst, du zahlst selbst.
inwiefern spielt das eine Rolle?
wenn ein klient es sich nicht leisten kann, selbst zu zahlen, endet eine therapie zwangsweise. da bräuchte sie dich nicht fortzuschicken, oder von sich aus das ende zu thematisieren- was ihr vielleicht schwer fällt.
insofern würde für mich passen, dass sie den gugtachter zitiert (vorschiebt) bzw. das über ihn ins gespräch bringt.
sie ist vielleicht eine, der es schwer fällt, unangenehme wahrheiten anzusprechen, wenn es sich um beziehungen dreht?

*AufdemWeg* hat geschrieben:sanfteren Art mit meiner Therapeutin, die mir unmissvertsändlich sagte:
"Wenn ich das Gefühl hätte, dass das mit Ihnen keinen Sinn mehr macht, würde ich die Therapie sofort beenden"
für das gefühl, dass es gar keinen sinn macht, braucht es wohl mehr als eine abhängigkeit.
man könnte ja argumentieren, dass der nächste sinn ist, diese auszulösen


liebe auf dem weg, ich glaube, es ist aber nicht sinnvoll, zu spekulieren, ohne sie zu fragen.
ich schreibe das nur, um zu zeigen, dass es mögliche andere sichtweisen gibt, als die abhängigkeit ihrerseits.
ich glaube du bist da in einer unguten gedankenspirale, die du wahrscheinlich am besten wirst auflösen können, indem du den einzigen menschen, der dir da eine antwort geben kann, fragst-
sie nämlich


alles gute für dich
lg
Nimm was du willst und zahl dafür.

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TwoFace
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Beitrag Di., 19.07.2011, 07:55

An Die, die bereits zu einem Gutachter bestellt wurden.

Freitag letzter Woche hatte ich einen Termin zur Begutachtung.
Ein wenig Sorge bereitet mir die Oberflächlichkeit der Fragen. Ich sollte nur stichpunktartig
antworten. Kein Nachfragen wie oder wie oft bisher therapiert wurde.
Wenn es von dieser Begutachtung abhängig ist und ich einen Negativbescheid erhalte,
ist ein Widerspruch unumgänglich und vorprogrammiert.
Ist das die Regel? Standartverfahren?
Vielleicht könnte Hr. Fellner auch etwas äußern, er ist ja auch Gutachter für
einen Rententräger, lt. internet.

LG to all da draußen
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
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Anna Lüttisch
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Beitrag Di., 19.07.2011, 11:00

Das lief bei mir eigentlich genau so ab.Nur gab's bei mir noch nichts ueber Therapien zu berichten,da ich zu dem Zeitpunkt noch keinen Platz hatte.

Mein Rentenantrag ist innerhalb von 3 Monaten durchgegangen.Also ... Oktober Antrag gestellt .... November Gutachten ... 2 Tage vor Weihnachten den Rentenbescheid.

Klar kannst du in den Widerspruch gehen.Hast du deine vorhandene Unterlagen eingereicht?

Aber warte doch erstmal ab,wahrscheinlich geht's glatt ueber die Buehne.

Doch - ja,ich kenne die Befuerchtungen. Ich hab meine Freundin entsetzlich genervt ...
Lieber den Keller voller Ratten,als die Verwandschaft auf dem Sofa!

Arschlöcher leben im Gefängnis ihrer eigenen Gedanken. Es gibt wirklich keinen Grund, sie auch noch in meinen leben zu lassen.


Waldschratin
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Beitrag Di., 19.07.2011, 11:15

Nee,hast du nicht!

Ich hab da so das Gefühl,ob ein Antrag auf Anhieb durchgeht oder nicht,hängt von der Beziehung der Bearbeitenden zusammen...

Ich hab bei meinem Rentenantrag so ziemlich alles dabeigehabt: Als Gutachterin ne "Fach"frau (Marke Feldwebel),die mich in ner halben Stunde Befragung dermaßen drausbekam,daß ich mir danach fast ein Ende gesetzt hab.Und das will was heißen bei mir,weil ich solche "Knockout"-Termine eigentlich viel besser gewuppt bekomme,als "chronisch-dahinschleichendes Unterschwelliges".
Der Antrag ging aber ohne Probleme durch.

Der nächste Gutachter war eher "defensiv",aber süffisant bis zum Abwinken - ich beiweitem kooperativer als bei der Feldwebel-Frau und außerdem beiweitem schlimmer beieinander - aber der Antrag wurde erstmal abgelehnt,brauchte "Nachsorge",der Widerspruch zog sich hin,blablabla - es kostete endlos Nerven!

Beim dritten Termin brauchte ich gar keinen Termin beim Gutachter,da reichte das,was meine Thera geschrieben hatte.Und der Antrag ging durch,ohne Probleme,auf "dauerhaft".

Aus den 1000den von Telefonaten und Nachfragen mit den jeweiligen Sachbearbeitern bei der RV hab ich aber mitgekriegt,daß die sich untereinander schon seeeehr gut kannten z.T.!
Manche waren derart aufeinander "eingespielt",daß mir grauste!

Ich bin heilfroh,daß ich diesen Psychoterror hinter mir habe!
Und dabei hatte ich gute Unterstützung vom VdK dabei....

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TwoFace
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Beitrag Mi., 20.07.2011, 05:37

Hi Anna Lüttich, hi Waldschratin
Na klar werde ich abwarten. Ich habe
auch keine grundnegative Einstellung gegenüber dem Bescheid.
Was mich eben wundert ist, das die Gutachten die ich kenne oder
bisher erfahren habe, immer grundlegend tiefer behandelt wurden.
Wie gesagt, die angewandte Oberflächlichkeit in meinem Falle, hat
mich echt zum Staunen gebracht. Das roch ganz stark nach Quantität.
Auch die Räumlichkeiten fand ich nicht schön. Wenn ich dort zur
Therapie gehen müßte, oje, würde es mir anschließend bestimmt
schlechter gehen. Obwohl der Standort recht luxuriös anmutete.
Nähe Q-Damm.
LG an Alle
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
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Blödsinn
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