Wütend über meinen Therapeuten

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Bluebird
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Beitrag Fr., 17.06.2011, 00:28

Hallo!
Tellmewhy hat geschrieben:Ich wollte dich fragen, was für Schuldgefühle du hast und ob es die einzigen Dinge sind, die dich an die vergangenen Ereignisse erinnern können?
Ich bin jetzt nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstanden habe... Ich versuchs mal: Also Schuldgefühle habe ich in Bezug auf sehr verschiedene Aspekte. Dass ich mich nicht gewehrt habe, zum Beispiel, sondern überhaupt nichts gesagt und gemacht habe, sondern einfach stillgehalten hab. So als hätte ich das gewollt und das ist eklig. Ich hätte was tun sollen, zumindest versuchen. Manchmal denke ich, dass war irgendwie "versehentlich" von ihm und ich bin ganz selber schuld, dass mir das passiert ist. Na ja, und dann eben dass ich überhaupt darüber schreibe, ich denke oft, dass ich mich einfach etwas zusammenreissen und daraus jetzt keine grosse Geschichte machen sollte. Weil es anderen sehr viel schlimmer ergeht usw. Und eigentlich am schwersten, dass ich die Familie schlecht mache, das blockiert mich auch am meisten in der Therapie, glaube ich. Ich komme nicht vom Gedanken los, dass es grundsätzlich falsch bei mir ist, darüber zu sprechen. Dass ich mir diese Dinge einbilde und nun grundlos diese Person schlecht mache, undankbar bin, eine Lügnerin. Deshalb kann ich auch nicht explizit schreiben, wer das damals war. Ich will nicht, dass meine Familie schmutzig und krank wirkt, dass mein Therapeut sowas denkt.

Und die Erinnerungen: Ich kann mich an einige Ereignisse relativ konkret erinnern, welcher Täter und auch eine räumliche/ zeitliche Einordnung. Die restlichen Erinnerungen, die schlimmeren (falls ichs mir nicht einbilde), sind nur bruchstückhaft da. Teilweise auch überhaupt keine Bilder, sondern nur Gefühle oder Gedanken von früher. Dann habe ich sowas wie Körpererinnerungen, spüre zum Beispiel Hände, obwohl da nichts ist. Aber keine Flashbacks, die wären ja eigentlich sehr typisch. Und Albträume (Männer, die mich verfolgen), aber das gehört ja wahrscheinlich nicht zu den Erinnerungen. Wie ist das denn bei dir?
Tellmewhy hat geschrieben:Aber immer wenn ich als Kind krank war und mich fiebrig irgendwo verkrochen habe und angefangen habe zu träumen, habe ich diese Stimmen plötzlich laut zischend und befehlend wahrgenommen ohne verstehen zu können, was sie genau sagen. Auch dann, wenn ich AKUSTISCH im Traum Zusammenhängedes gehört habe, hatte ich nie das Gefühl, es befolgen zu können, meinen Sinn darin überhaupt zu begreifen. Nur gespürt habe ich instinktiv, dass es Dinge sind, die ich tun soll, die mir zuwider sind, die ich nicht tun kann, nicht tun will, nicht tun möchte.
Das stelle ich mir sehr schlimm und beängstigend vor...
Ich habe hier einmal ein ähnliches Thema eröffnet, weil es eine Stimme in meinem Kopf gibt, die mich teilweise beschimpft oder dann Anweisungen erteilt. Da kam auch die Idee (von Waldschratin, glaube ich), dass es eine Täterintrojektion sein könnte. Vielleicht sind die Dialoge bei dir auch etwas in diese Richtung?
Da fällt mir gerade ein, dass ich mir sowieso immer als sehr gespalten vorkomme: Wenn ich wütend bin, bin ich nur noch wütend, dann ist überhaupt kein Raum mehr für anderes, das selbe bei Traurigkeit usw. Ich bin dann wie ausgetauscht. Ist das bei dir vielleicht auch so? Verschiedene Persönlichkeitsanteile, die kaum Kontakt zueinander haben? Ich habe da teilweise Angst vor mir selbst.

Lg Bluebird

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Tellmewhy
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Beitrag So., 19.06.2011, 22:29

Hey bluebird! Ich habe mich gefreut, dass du geantwortet hast und es dir nicht irgendwie zu anstrengend geworden ist über die Therapie zu reden, oder zu langweilig.
Nach den Schuldgefühlen habe ich deshalb gefragt, weil mich interessiert wie du das für dich siehst. Ich bin mir da selbst nämlich unsicher, ob ich die mir nun einbilde oder tatsächlich habe. Was ich mir immer wieder trotz allem versuche klar zu machen: Ich hatte keine Schuld an dem, was passiert ist. Auch du hast keine Schuld. Wir tragen für diese Erfahrung auch niemandem gegenüber irgendeine Verantwortung, außer unserem eigenen Wohlbefinden, was massiv bedroht und beschränkt wurde.
Bei mir ist es so, dass ich mittlerweile glaube, dass ich das Erlebte nicht verarbeitet habe indem mir die Schuld daran gegeben habe. Eher, glaube ich, dass ich generell meine wahren negativen Gefühle für meine Eltern dahinter verberge, dass ich versuche, immer genau das Gegenteil von dem zu machen, was ich möchte. Und genau das nicht zu tun, was ich glaube, was andere von mir wollen. Das ist mir in der Therapie schon aufgefallen: Die ersten Male habe ich meiner Therapeutin immer die Hand gegeben beim Hallo-sagen, obwohl ich schon gewusst habe, dass sobald der Gedanke daran aufkommt, dass sie das möchte und, bzw. oder ich das will, dass ich es dann nicht mehr tun darf. Das finde ich ziemlich schrecklich, weil es mich als Person im Denken völlig verändert und mein ganzes Handeln so kaputt macht und umdreht, dass ich manchmal einfach nur heulen mag.

Das, was du schreibst, wie du dich fühlst und was das alles für andere bedeuten könnte..hm. Ich habe schon den Eindruck, dass deine Familie als Vertrauensverbund richtig schwach war, weil sie immer von dir verlangt haben, dass du nur dann existierst, wenn du dir ununterbrochen Sorgen um das Wohl der Menschen machst, die Macht über dich haben, und dich um sie kümmerst und zu Leistungen von Haus aus verpflichtet fühlst, nur weil du abhängig warst. Ich vermute, sie wären quasi (vielleicht auch nur vom Gefühl her) völlig untergegangen und ganz und gar nicht mehr das gewesen, wie sie sich selbst gesehen haben, wenn du nur mal von ihnen verlangt hättest, dass du auch Ihre Hilfe und Unterstützung brauchst (oder muss ja nicht unbedingt von ihnen selbst sein, jetzt ist es ja jemand von "außen" wie z.B. der Therapeut) als das Mindeste, was man jemandem zukommen lassen kann, wenn es dir nicht gut mit deinem Vater ging oder mit wem anders.
Und mir wird ganz schlecht dabei, wenn ich mir vorstelle, dass du von dir selbst verlangst, das Geschehene "umzudichten" und damit zu verändern. Du hast in dem Moment, wo du missbraucht wurdest sicher wenig Gelegenheit gehabt zu überlegen, ob das nur versehentlich war oder lieb gemeint oder ein Missverständnis. Aber zu welchem Ergebnis du auch jetzt kommen magst - letzlich bleibt Gewalt Gewalt. Unabhängig davon, ob du nun dir die Schuld daran zuschiebst, oder hoffentlich den Täter als solchen und die Tat an dir zumindestens bennennen kannst. (Das wünsche ich dir). Gleiches gilt ja auch für die Familie: Ich verstehe die Angst schon, dass du mit deinen Erkenntnissen einen anderen Blick auf sie bewirken könntest. Aber angenommen sie hätten mal z.B. krank und schmutzig auf dich gewirkt - nur ist das ganz weit weg geschoben worden und die Angst vor der Konsequenz kommt jetzt wieder bei dir hoch - kannst du nichts an dem Gefühl ändern, dadurch, dass du es aus Sorge es könnte so sein, nicht zulassen willst. Was ich meine: Wichtiger ist, DASS dieses Gefühl da ist und da bleibt, damit du dir mit Hilfe deines Therapeuten vielleicht endlich mal die Frage beantwortest, was es mit Dir macht oder gemacht hat. Und nicht schon wieder daran denkst, was es mit anderen machen könnte. Schwer, ich weiß. Fällt mir auch sehr schwer in der Therapie das anders zu machen als ich es sonst mache.

@Erinnerungen: Mir ist wieder eingefallen, dass ich das Gespür auch aus meiner Kindheit kenne, dass Hände einen berühren, die nicht da sind. Oder ich fühlte mich vom Körper meines Vaters von hinten bedrängt, sodass ich mich manchmal oft umgeschaut habe, um mich zu vergewissern, dass auch wirklich keiner hinter mir steht. Und das Gefühl in den Albträumen gehetzt und verfolgt zu werden, kommt mir auch vertraut vor. So wie Du das erzählst.. es ist schlimm, wenn du im Traum Angst und Hilflosigkeit in Bezug auf Männer erlebst.

Ja, ich habe auch große Angst vor mir selbst. Dagegen versuche ich mich in meiner Phantasie mit ganz schrecklichen Leuten zu identifizieren und gleichzeitig mit deren Opfern, weil ich solche Angst davor habe, durch mein Verhalten in der Realität so zu provozieren, dass mich jemand totschlägt oder extrem unstillbar aggressiv ist, oder dass ich so zu jemandem bin. Ich finde auch, dass sich das dann so anfühlt, als gebe es streitende Anteile in mir, die in meiner Identität und meinem Körper herumschlachten; dieses Konfliktbehaftete in der Selbstwahrnehmung ist bei mir ähnlich.

LG
tellmewhy

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Bluebird
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Beitrag Do., 23.06.2011, 22:46

Vielen Dank für deine Nachricht!
Tellmewhy hat geschrieben:es dir nicht irgendwie zu anstrengend geworden ist über die Therapie zu reden, oder zu langweilig
Nein, überhaupt nicht Ich schreibe sehr gerne hier, ich brauche nur teilweise etwas länger, weil es manchmal schwer ist oder ich zuerst nachdenken muss. Es zieht mich teilweise auch etwas runter, und die letzten Tage waren/ sind gerade nicht so gut, ich bin etwas labil grad.

Ist es für dich auch manchmal schwer, hier zu schreiben?
Tellmewhy hat geschrieben:Ich bin mir da selbst nämlich unsicher, ob ich die mir nun einbilde oder tatsächlich habe
Warum solltest du dir Schuldgefühle einbilden, du meinst ganz bewusst, zu einem bestimmten Zweck? Ich finde das gerade beim MB sehr seltsam: Bei anderen käme ich nie auf den Gedanken, dass da irgendwas selbst verschuldet sein könnte. Aber bei einem selbst kann man sich einfach nie wirklich davon überzeugen. Die Sache mit dem Einbilden läuft irgendwie genau gleich. Mein Thera meinte, dass sei ganz typisch, dass man sich wie eine Lügnerin vorkommt. Aber beruhigen kann mich das dann doch nicht. Ich glaube dann, dass es bei allen anderen wohl so ist, aber bei mir nicht.
Ich habe da auch teilweise Angst, dass ich irgendwas erzähle und das dann seine ganze Meinung ändert. Dass er dann sagt, ich wolle mich nur aufspielen oder dann doch findet, dass ich da irgendwie Schuld habe.
Tellmewhy hat geschrieben:dass ich versuche, immer genau das Gegenteil von dem zu machen, was ich möchte. Und genau das nicht zu tun, was ich glaube, was andere von mir wollen.
Hat das vielleicht damit zu tun, dass du dich nicht manipulieren lassen willst? Oder als unbewusste Selbstbestrafung, dass du dir nicht das erlauben darfst, was du eigentlich möchtest?

Das Handgeben finde ich übrigens auch etwas schwer, aber aus anderen Gründen als bei dir, denke ich. Eigentlich weiss ich den Grund nicht. Ich wollte mich auch schon weigern, nur zum überprüfen, was mein Thera dann macht. Ich habe da öfters solche "Prüfungen", ziemlich lächerlich eigentlich. Wenn mir sein Verhalten dann aber nicht passt, stelle ich wieder die ganze Therapie in Frage. Ich kanns aber trotzdem irgendwie nicht lassen...
Tellmewhy hat geschrieben:Oder ich fühlte mich vom Körper meines Vaters von hinten bedrängt, sodass ich mich manchmal oft umgeschaut habe, um mich zu vergewissern, dass auch wirklich keiner hinter mir steht.
Ja genau, das kenn ich auch. Zum Beispiel auch im Bus und so weiter, besonders wenn ich mich nicht darauf einstellen kann, einfach plötzlich jemand zu nahe steht. Irgendwie habe ich das auch bei allen, selbst bei Freundinnen, dass die mir nicht zu nahe kommen dürfen. Obwohl ich ja eigentlich weiss, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht. Nur mit Alkohol verschwindet das. Ich glaube das liegt auch daran, weil das früher so schwer einzuschätzen war, wann wieder was passiert. Er hat mich teilweise auch wie zufällig angefasst, so als wäre das keine Absicht. Und wenn das manchmal so unerwartet war, hat man wahrscheinlich immer aufpassen müssen und das so übernommen, denk ich mal?
Mein Thera meinte auch mal, dass der Körper noch so reagieren kann, wenn man den MB schon längst verarbeitet hat. Durch das Trauma speichert das der Körper und reagiert dann immer wieder so, obwohl da eigentlich keine Gefahr mehr ist.

Hast du eigentlich auch Probleme mit Selbstverletzung, gerade wenn du diese inneren Konflikte hast? Ich komm da nicht wirklich los von, muss nicht mehr ritzen, aber halt Schmerzen zufügen. Und ich freue mich halt immer, wenn ich mich zufällig verletze. Weil ich mich nicht so wirklich ausstehen kann.

Lg Bluebird

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Tellmewhy
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Beitrag Fr., 24.06.2011, 21:05

bluebird hat geschrieben: Ich schreibe sehr gerne hier, ich brauche nur teilweise etwas länger, weil es manchmal schwer ist oder ich zuerst nachdenken muss. Es zieht mich teilweise auch etwas runter, und die letzten Tage waren/ sind gerade nicht so gut, ich bin etwas labil grad.
Hey. Das empfinde ich genauso. Ich finde, manchmal muss ich sogar gegen den Schmerz ein wenig "anschreiben" und die Sachen, die ich erzähle, belasten mich. Da fällt einem das Schreiben nicht ganz so leicht, weil man ja die Sachen dann auch durchdenkt und sich lebhaft vorstellt; so gehts mir zumindest teilweise.
bluebird hat geschrieben: Hat das vielleicht damit zu tun, dass du dich nicht manipulieren lassen willst? Oder als unbewusste Selbstbestrafung, dass du dir nicht das erlauben darfst, was du eigentlich möchtest? .
Also wenn ich sage: das Gegenteil von dem, was ich will, dann meine ich, das ich mich wohl auch mit gewisser Absicht möglichst so verhalte wie meine Eltern das mir gegenüber getan haben. Ich überprüfe das dann immer, indem ich die Reaktionen, die ich von anderen bekomme, innerlich automatisch abgleiche mit den Erinnerungen, die ich an meine eigenen Gefühle habe. Und eigentlich spür´ich so einen ganz tiefen Wunsch danach, dass jemand mich wirklich so kennt, wie ich bin, wenn ich mich eben gar nicht verstellen muss. Ich wünsche mir dann, dass jemand sagt: "Mensch, was machst du denn da! Ich glaub dir nicht, dass du so bist, wie du dich verhältst, weil du darunter leidest! Mir musst du nichts vormachen und mir wäre es ehrlich gesagt lieber du würdest es lassen können und mal versuchen trotz den Erfahrungen ein normaler Mensch zu sein."

Leider gab es in meinem Leben nie jemanden, der mich als Persönlichkeit kennen lernen wollte oder konnte (also nicht bis dahin zu mir durchdringen durfte- ist meine Meinung) - nicht mal meine Therapeutin, obwohl sie immer gerne behauptet, dass sie alles an mir ernst nimmt. Okay, wenn sie mich auslachen würde, das wär verheerend für mich, klar. Aber irgendwie will ich nicht, dass sie DAS, womit ich mich quäle, an mir ernst nimmt. Ich habe immer das Gefühl habe, dass sie es nicht so versteht, wie ich möchte, das es eben ankommt. // Übrigens hast du mich darauf gebracht, dass ich im Grunde eine gewaltige Angst davor habe, auf Außenstehende total unglaubwürdig zu wirken, bzw. dass man mir nichts glaubt von dem, was ich erzählen kann. Alles, was ich bis jetzt so in der Therapie erzählt habe, ist von mir deshalb theoretisch so konstruiert, dass es tragbar wäre, wenn jemand mir vorwerfen würde, es sei alles gelogen. Dann würde ich sagen "ok, stimmt auch ein bisschen". Ich muss meiner Therapeutin damnächst mal von dieser Angst erzählen.
bluebird hat geschrieben: Hast du eigentlich auch Probleme mit Selbstverletzung, gerade wenn du diese inneren Konflikte hast? Ich komm da nicht wirklich los von, muss nicht mehr ritzen, aber halt Schmerzen zufügen. Und ich freue mich halt immer, wenn ich mich zufällig verletze. Weil ich mich nicht so wirklich ausstehen kann.
bluebird, ich denke, es ist schwieriger zu ertragen, wenn der Körper vom Missbrauch nicht verschont geblieben ist, wie das bei dir der Fall gewesen ist. Ich selbst wollte meinen Körper nie absichtlich schwer verletzen - nicht mit Drogen oder mit Rasierklingen. Aber ich kann mir das Gefühl annähernd vorstellen, wie es sich anfühlt, sich selbst gerne rücksichtslos zerstören zu wollen und die Kontrolle über die Intensität der Verletzung selbst kontrollieren zu können ohne, dass jemand da dazwischen funken kann. Das habe ich als kurzfristig befreiend empfunden: Endlich mal mit mir allein sein, den Schmerz ungefiltert wahrzunehmen und nur damit beschäftigt zu sein.
Ehrlich gesagt habe ich es mal oberflächlich probiert. Und es hat sich auch gut angefühlt. Vor allem, die Wunde nach und nach verheilen zu sehen - da konnte ich wieder ein bisschen in mir "einziehen", indem ich mich in der Zeit halt um mich kümmern durfte. Aber lange hielt das nicht. Und ich kenne auch den immer wieder kehrenden Wunsch, dass ich z.B. von nem LKW angefahren werde und es verdient habe, vom Rettungspersonal versorgt zu werden. Einmal nicht schon wieder grundlos abgestraft zu werden. Einfach nur "sein", nichts schuldig zu sein, nichts Bösartiges an sich zu haben, was alle abstößt und wo man nichts in der Hand hat, um gegen diese Ablehnung durch andere anzukämpfen. (ist natürlich nur ein Gefühl, also in der Realität werde, bzw. würde ich nicht von vornherein einfach abgelehnt werden. Denke, das gilt für jeden, der sich so fühlt; man provoziert die Reaktion, vor der man sich fürchtet dann schon auch ein Stück selbst) Ist SSV bei dir eine regelmäßige Sache oder so phasenweise mit größeren Pausen dazwischen je nachdem wie der Druck grad ist?

LG. tellmewhy

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vetandi
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Beitrag Mo., 27.06.2011, 22:30

hallo,

ich bin auch über meine therapeutin sehr entäuscht

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Tellmewhy
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Beitrag Di., 28.06.2011, 14:04

Hi vetandi!
Ich möchte im Voraus erstmal klar stellen, dass ich von meiner Therapeutin nicht enttäuscht bin. Ganz im Gegenteil. Ich bin eher von mir selbst wahnsinnig enttäuscht, dass ich immer von anderen denke, dass sie von mir was wollen. Und ich die Vorstellung und Angst einfach nicht loswerden kann, dass mich andere von außen komplett manipulieren und kontrollieren wollen. Also von meinem Misstrauen bin ich enttäuscht.

Jetzt zu dir.. Was ist denn der auslösende Grund dafür gewesen, dass es dir nicht gut geht und du enttäuscht bist? Fühlst du dich nicht verstanden? Hast du das Gefühl dein Therapeut nimmt keine Rücksicht darauf, wie es dir geht, während der Therapie?

lG tellmewhy

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