Großer Streit wegen Stundenzahl

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 21.02.2011, 11:32

C23 hat geschrieben: Ihre Argumente bezüglich der "störenden Mutter" haben mich immer noch nicht überzeugt, aber sie hat etwas anderes gesagt, was mir schon zu denken gegeben hat.. Sie meinte nämlich, dass selbst wenn wir nur noch eine Stunde pro Woche hätten, ich mit Sicherheit etwas anderes "finden" würde, was mich an meinem Leben stört bzw. mir Angst macht,:
Ja, aber daran zu arbeiten, das geht auch in einer anderen Therapieform als einer unbedingt dreistündigen Analyse.
C23 hat geschrieben:Deswegen kann ich es auch nicht verstehen, dass die thera darauf so überhaupt nicht eingeht.. Habe ihr das letztes mal gesagt, dass ich letzte woche jeden Tag totmüde war und Kopfschmerzen hatte, aber sie meint dann immer nur stur: " Ja, aber wir müssen doch daran arbeiten, warum sie so müde sind"
Und dann noch "ja aber andere Leute haben auch einen vollen Tag und sie sind doch jung und gesund"
- also sorry, aber das hat mich letztes mal richtig wütend gemacht!! :
Das kann ich absolut nachvollziehen. Also ob Müdigkeit nach einem vollen Arbeitstag eine psychische Störung ist.

Irgendwie kommt mir das was du über sie erzählst so vor, als hätte diese Frau völlig weltfremde Vorstellungen über das Leben und Menschen generell. Und gerade ein Therapeut sollte über diese Dinge doch ein besonders realistische Einschätzung haben


Letztlich ist das ganze ein Dienstleistungsverhältnis. Du bist der Kunde, sie der Dienstleister. Und da gibt es immer noch den Spruch "wer zahlt schafft an". Du musst es dir nciht gegen Geld gefallen lassen, daß deine Müdigkeit nach einem Arbeitstag zur therapiebedürftigen Kankheit erklärt wird. Mir scheint, es gibt Therapeuten die den Grössenwahn kriegen und anfangen zu meinen, über das ganze Leben des Klienten bestimmen zu können. Das ist übergriffiges Verhalten.

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Katzenauge
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Beitrag Mo., 21.02.2011, 11:44

Darf ich dich mal etwas anderes fragen? Deine körperlichen Symptome kommen mir bekannt vor, so geht es mir bei Stress auch, aber früher war das nicht so, das wird erst in letzter Zeit stärker.

Sind das generell Symptome einer generalisierten Angststörung und wie äusserst sich die Störung bei dir sonst noch?

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Forums-Gruftie
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Beitrag Mo., 21.02.2011, 11:44

C23 hat geschrieben: Sie meinte nämlich, dass selbst wenn wir nur noch eine Stunde pro Woche hätten, ich mit Sicherheit etwas anderes "finden" würde, was mich an meinem Leben stört bzw. mir Angst macht, um meine Beziehung etc. Ich denke, dass sie damit leider recht hat und möchte auch definitiv weiterhin in der Therapie daran arbeiten, dass das besser wird..
Ich hab an so einem Punkt oft gedacht: Hm, also hat der/die Analytiker da doch wieder recht..vielleicht stimmt dann das andere auch..?
Mag sein, dass an ihrer Aussage zur Angst um die Beziehung was dran ist, wenn du das selbst auch so empfindest. Das heißt noch lange nicht, dass das bei ihrem Mutter-Argument so ist.
C23 hat geschrieben: Aber es gibts meiner Meinung nach eben trotzdem noch diese andere reale Ebene
Analytiker verweigern die nur häufig total
C23 hat geschrieben: ...dass ich nicht in der Mittagspause kommen kann, da ich diese wirklich zum ausruhen brauche und nicht um schnell zu ihr zu hetzen, mir auf dem weg schnell irgendwas zu essen reinzustopfen und danach abgehetzt wieder auf die arbeit zu kommen..
sehr vernünftig
C23 hat geschrieben: Deswegen kann ich es auch nicht verstehen, dass die thera darauf so überhaupt nicht eingeht..
Hab das selber auch erlebt, manchmal sind Analytiker nicht empfänglich für vernünftige Argumente.

C23 hat geschrieben: sie meint dann immer nur stur: " Ja, aber wir müssen doch daran arbeiten, warum sie so müde sind"
Analytiker sind manchmal so überzeugt, dass hinter allem und jedem eine tiefergehende Bedeutung steckt, dass sie zu vollkommen reale logische Zusammenhänge nicht sehen.

C23 hat geschrieben:Und dann noch "ja aber andere Leute haben auch einen vollen Tag und sie sind doch jung und gesund"
die Aussage ist auch ziemlich daneben.
C23 hat geschrieben: Klar, die Therapie hat schon geholfen, dass ich mich auch körperlich besser fühle, aber vielleicht bin ich ja auch einfach noch nicht soweit, dass ich körperlich so belastbar bin wie "normale" Menschen..
Schön, dass du schon so weit bist! Schau auf dich!
C23 hat geschrieben: im Moment habe ich schon das Gefühl, dass diese ganze Sache unsere therapeutische Beziehung belastet, was eigentlich sehr schade ist.. Ich habe auch angst, dass wenn ich jetzt auf den zwei Stunden bestehe, sie das immer weiter thematisieren wird, anstatt weiter vorwärts zu kommen..
ja, das versteh ich. Ich finde, Metropolis hat anschaulich geschildert, wie sie ihrem Analytiker erklärt hat, dass der Auslandsaufenthalt für ihr Studium notwendig ist und sie das deshalb machen wird.
Vielleicht kann man sich darauf einigen, dass ihr in diesem Punkt unterschiedliche Meinungen habt und du deine im Augenblick nicht ändern wirst.

Alles Gute!

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