Hallo,
wie haltet ihr das in der Therapie? Sprecht ihr oft in Bildern oder eher weniger? Wenn ja, folgt euch euer Thera dann in diesem von euch entworfenem Bild oder stellt er es wieder auf die sachliche Ebene?
Eigentlich halte ich das in Bildern sprechen ja für wert- und sinnvoll. Damit kann der Thera wohl ziemlich gut erkennen wie ich so ticke. Aber es ist natürlich für ihn auch immer ein Blick in die Abgründe meiner tiefschwarzen Seele.
D.h. ich zeige ihm mehr als mir selbst bewußt und/oder lieb ist in dem Moment.
Bin gespannt auf Gedanken zum Thema.
Lilly
In Bildern sprechen...
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Hallo lilly111!
Warum sind für Dich denn Bilder nicht sachlich?
chandelle
Warum sind für Dich denn Bilder nicht sachlich?
chandelle
Hi chandelle,
ich präzisiere "sachlich": auf die reale Ebene stellen, nicht in der Phantasie.
Mal ein gerade ausgedachtes Beispiel: Ich erzähle meinem Thera ich stehe auf einem Eisberg, um mich her lauter grüne tanzende Männchen. Übernimmt euer Thera dann ganz selbstverständlich in seiner Antwort die tanzenden Männchen, "arbeitet" also damit, oder eher nicht?
Frage ist ob ein Thera gern oder üblicherweise in die Phantasiewelt seiner Patienten einsteigt. In das Denken und Fühlen ja, aber das kann man auch alles erklären ohne Bilder zu entwerfen.
Lilly
ich präzisiere "sachlich": auf die reale Ebene stellen, nicht in der Phantasie.
Mal ein gerade ausgedachtes Beispiel: Ich erzähle meinem Thera ich stehe auf einem Eisberg, um mich her lauter grüne tanzende Männchen. Übernimmt euer Thera dann ganz selbstverständlich in seiner Antwort die tanzenden Männchen, "arbeitet" also damit, oder eher nicht?
Frage ist ob ein Thera gern oder üblicherweise in die Phantasiewelt seiner Patienten einsteigt. In das Denken und Fühlen ja, aber das kann man auch alles erklären ohne Bilder zu entwerfen.
Lilly
... as stubborn as a mule.
Wie Dein Therapeut es findet, müßtest Du ihn fragen.
Ansonsten habe ich es in der Selbsthilfe gelernt meinen Gefühlen Ausdruck zu geben über die Bilder, die sich dazu in meinem Kopf ergaben. Auch in Therapie habe ich es mal gemacht. Es gab dazu jetzt kein Feedback, habe es nicht gefragt und interessierte mich auch nicht wirklich wie der Therapeut das findet. Wenn es meine derzeitige Kommunikationsform ist, dann ist es so.
chandelle
Ansonsten habe ich es in der Selbsthilfe gelernt meinen Gefühlen Ausdruck zu geben über die Bilder, die sich dazu in meinem Kopf ergaben. Auch in Therapie habe ich es mal gemacht. Es gab dazu jetzt kein Feedback, habe es nicht gefragt und interessierte mich auch nicht wirklich wie der Therapeut das findet. Wenn es meine derzeitige Kommunikationsform ist, dann ist es so.
chandelle
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Die Frage kann meiner Ansicht nach so gar nicht beantwortet werden, da ja jeder Therapeut/jede Therapeutin unterschiedlich reagiert. Zum Einen kommt es ein wenig auf die Therapierichtung ein, die man macht, aber vor allen Dingen auf den jeweiligen Therapeuten, der jeweiligen Therapeutin und der Situation!!!Lilly111 hat geschrieben:Frage ist ob ein Thera gern oder üblicherweise in die Phantasiewelt seiner Patienten einsteigt. In das Denken und Fühlen ja, aber das kann man auch alles erklären ohne Bilder zu entwerfen.
Ja, und auch nicht jede/r Klient/in kann gleich gut mit Bildern arbeiten. Manche haben vielleicht auch keine, sie können Bilder für sich (und das finde ich viel wichtiger, als dass der/die Therapeut/in das macht) nicht deuten oder es fällt ihnen kein Folgebild ein. Andere springen grade auf die Arbeit mit Bildern an und bekommen dadurch Dinge für sich klar, entwickeln Lösungsmöglichkeiten darüber.
Wenn Du also z.B. in Therapie bist und gerne mit Bildern arbeiten möchtest, dann sprech es an bzw. bringe die Bilder immer wieder ein. Vielleicht steigt der oder die Therapeut/in irgendwann darauf ein.
Wünsche Dir alles Gute, ENA!
Hm... ich verwende schon hin- und wieder Bilder (also sprachliche) um etwas zu veranschaulichen, was ich schwer beschreiben oder anderweitig in Worte fassen kann. Hab' ich dann auch in der Regel so erlebt, dass dem gefolgt wurde. Teils wurde ich schon gefragt, ob mir zu xy ein Bild einfällt. Teils habe ich auch (von mir aus oder als Hausaufgabe gemalt... also auf ein Blatt Papier... gut, das eher stationär, aber durchaus auch schon ambulant). Hat bei mir aber eher weniger "phantasierenden" Charakter... sondern eher beschreibenden, konkretisierenden bzw. wie ich etwas subjektive erlebe (wenn es um Gefühle geht).Lilly111 hat geschrieben:wie haltet ihr das in der Therapie? Sprecht ihr oft in Bildern oder eher weniger? Wenn ja, folgt euch euer Thera dann in diesem von euch entworfenem Bild oder stellt er es wieder auf die sachliche Ebene?
Empfinde ich daher, wie du, als eigentlich eine sehr schöne Möglichkeit, etwas auf den Punkt zu bringen, was ich in Worten gar nicht so beschreiben könnte - sei es nun sprachlich oder "malerisch". Wenn ich so überlege, waren glaube ich alle Theras bisher eher bilderfans als -gegner. Bei einem Thera ortete ich auch ein Kästchen mit Metaphern auf dem Schreibtisch .
Na gut... nicht so toll fand ich, dass ich wieder mal eine kreative HA in der Klink erhielt, die bei mir auch das eine oder andere auslöste... und dass mein Thera (tippe aus Zeitgründen) nicht darauf einging, sondern strikt bei seiner Schiene blieb... hätte ich vielleicht darauf bestehen müssen, nun gut. Das war jedoch eher Ausnahme. Aber es ist nun auch nicht so, dass jedes Bild stundenfüllend ist. Bei (unfixierten) Kohle- respektive Graphitzeichnungen könnte es allerdings angebracht sein, den Thera vorzuwarnen, falls er ein Bild in die Hand nehmen möchte .
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
Hallo Lilly111,
ich benutze recht of Bilder um meine Gefühle oder die Situation in der ich mich gerade befinde auszudrücken. Meine Thera steigt da auch voll mit ein und wir basteln dann gemeinsam an der Erweiterung. Wie die anderen schon schrieben, kann das wirklich eine gute Möglichkeit sein, sich Dinge klarer zu machen. Es ist auch schon vorgekommen, dass mir so ein Bild dann im Alltag geholfen hat, mit einer Situation oder meinen Gefühlen besser klar zu kommen. Außerdem fällt es mir leichter, mich dann an so ein Bild zu erinnern, auch wenn ich es vor langer Zeit gebraucht habe. Meine Thera macht das auch manchmal und sagt dann so etwas wie: sie haben mal das Bild von XYZ benutzt, das wäre hier vielleicht auch passend. Außerdem ist es interessant zu sehen, wie sich die Bilder so verändern. Wichtig ist, dass sie sich verändern können und immer nur für einen bestimmten Sachverhalt einen zeitweilige Krücke darstellen, aber nicht endgültig sind. Mir machen solche Sitzungen eigentlich immer irgendwie Spaß.
Viele Grüße,
Daffodil
ich benutze recht of Bilder um meine Gefühle oder die Situation in der ich mich gerade befinde auszudrücken. Meine Thera steigt da auch voll mit ein und wir basteln dann gemeinsam an der Erweiterung. Wie die anderen schon schrieben, kann das wirklich eine gute Möglichkeit sein, sich Dinge klarer zu machen. Es ist auch schon vorgekommen, dass mir so ein Bild dann im Alltag geholfen hat, mit einer Situation oder meinen Gefühlen besser klar zu kommen. Außerdem fällt es mir leichter, mich dann an so ein Bild zu erinnern, auch wenn ich es vor langer Zeit gebraucht habe. Meine Thera macht das auch manchmal und sagt dann so etwas wie: sie haben mal das Bild von XYZ benutzt, das wäre hier vielleicht auch passend. Außerdem ist es interessant zu sehen, wie sich die Bilder so verändern. Wichtig ist, dass sie sich verändern können und immer nur für einen bestimmten Sachverhalt einen zeitweilige Krücke darstellen, aber nicht endgültig sind. Mir machen solche Sitzungen eigentlich immer irgendwie Spaß.
Viele Grüße,
Daffodil
Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten.
Ihr habt mich bestärkt, dass ich demnächst mehr in Bildern rede. Wenn ich es bisher getan habe, kam durchaus positives Feedback darauf, also mein Thera hat dann auch von grünen Männchen gesprochen. Ich war halt nur etwas im Zweifel, ob man seine eigenen Bilder nicht in "Klartext" übersetzen sollte. Also eben gleich selbst deuten und erklären. Aber warum eigentlich? Ein Bild sagt schließlich mehr als 1000 Worte. Habe ja ohnehin schon "Schelte" bekommen, weil ich manchmal zu abstrakt bin. Wird sich ändern...
Lilly
Ihr habt mich bestärkt, dass ich demnächst mehr in Bildern rede. Wenn ich es bisher getan habe, kam durchaus positives Feedback darauf, also mein Thera hat dann auch von grünen Männchen gesprochen. Ich war halt nur etwas im Zweifel, ob man seine eigenen Bilder nicht in "Klartext" übersetzen sollte. Also eben gleich selbst deuten und erklären. Aber warum eigentlich? Ein Bild sagt schließlich mehr als 1000 Worte. Habe ja ohnehin schon "Schelte" bekommen, weil ich manchmal zu abstrakt bin. Wird sich ändern...
Lilly
... as stubborn as a mule.
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