Wie kann man Hilfe annehmen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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dark side of me
Helferlein
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Beitrag So., 02.12.2007, 20:55

Liebe Jelka,

vielen lieben Dank erst einmal für Deine Zeilen.
Das ich meiner Therapeutin wahrscheinlich mehr
zur Last fallen werde, wenn ich absage, das mag
wahrscheinlich wahr sein ... daher denke ich daran
einfach hin zu gehen, aber dann komme ich trotzdem
nicht mit der Sprache raus und suche das wohl an-
genehmste Thema für sie, damit ich sie nicht nerve.
Das scheint mir also auch nicht so sinnvoll, oder?
ich könnte aber auch ganz absagen, so dass sie
sich eine neue Patientin holen kann und dann
verdient sie auch wieder Geld . Ich weiß, dass
ich manchmal echt Müll rede, aber ich komme aus
diesem Kreis nicht raus

Ich weiß, dass ich eine professionelle Hilfe gerade sehr gut gebrauchen
würde, aber ich kann nicht, alles fühlt sich falsch an (was ich
mache) ... ich kann einfach nicht offen über meine Gefühle
sprechen, weil ich mir so lächerlich vorkomme . Auch hier
im Forum komme ich mir wie die letzte Nervensäge vor und im End-
effekt sollte ich selbst das Schreiben lieber lassen.

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Thread-EröffnerIn
dark side of me
Helferlein
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weiblich/female, 26
Beiträge: 38

Beitrag So., 02.12.2007, 20:58

Liebe sune,

Dein Gedankengang klingt wirklich sehr interessant!
Leider versuche ich den anderen gegenüber meine
miese Stimmung nicht zu zeigen! Ich glaube, dass
ich das ganz gut kann (leider). Es ist ein Kreis, aus
dem ich mir wahrscheinlich nur selber raus helfen kann,
aber ich schaffe es einfach nicht, meine Gedanken
scheinen mich zu beherrschen. Ich danke Dir aber,
dass Du Dir die Zeit genommen hast mir zu schreiben!

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Flugente
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Beiträge: 570

Beitrag So., 02.12.2007, 21:50

Hey Darkside!

Mir tut das so leid, dass es dir so dreckig geht damit. Ich fühl richtig mit mit dir!

Weißt Du, diese Leut, also diese Therapeuten, die haben einen Beruf mit dem sie Leuten wie Dir (und uns allen hier) helfen wollen. Die haben nicht jahrelang studiert damit sie Patienten bekommen, denen es eh gut geht!!! Da können sie sich auch mit ihren Freunden auf eine Teeplauderstunde treffen.

Die wissen, dass du nicht aus Spaß an der Freud eine Therapie machst.

Aber ich könnte mir vorstellen, es macht sie traurig, wenn dann jemand, dem sie helfen könnten nicht kommt, weil er offensichtlich kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten hat.
Eisberg voraus!

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Thread-EröffnerIn
dark side of me
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Beiträge: 38

Beitrag So., 02.12.2007, 22:27

Liebe Flugente,

dank für die mitfühlenden Worte
Am besten wird sein, wenn ich den morgigen Tag
erst einmal abwarten werde und dann schaue was
sich so ergibt.Ich wünsch Dir eine gute Nacht!

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Georgine
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1095

Beitrag Mo., 03.12.2007, 09:17

Leider versuche ich den anderen gegenüber meine
miese Stimmung nicht zu zeigen! Ich glaube, dass
ich das ganz gut kann (leider). Es ist ein Kreis, aus
dem ich mir wahrscheinlich nur selber raus helfen kann,
aber ich schaffe es einfach nicht, meine Gedanken
scheinen mich zu beherrschen
es geht nicht nur um deine miese stimmung, sondern darum, dass du womöglich auch in anderen bereichen ausser gefecht gesetzt bist/nicht einsatzfähig bist und eine versteckte depression ist bestimmt vom umfeld auch erspürbar und belastet somit...
reiß dich zusammen und probiere aus, ob dir eine t. helfen kann. und, wenn du dich bei deinem aktuellen t. nicht wohlfühlst, dann gehe zu anderen, manche suchen eine ganze weile, bis sie den richtigen gefunden haben.

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dark side of me
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Beiträge: 38

Beitrag Mo., 03.12.2007, 12:48

Liebe Sune,

ja, ich denke, dass man eine "versteckte" Depression
spüren kann, aber dennoch ist es ja nur mein Schmerz.
Für meine Freundin versuche ich trotzdem da zu sein
und ihr bei ihren Problemen zu helfen.

Bei meiner jetzigen Therpeutin fühle ich mich eigentlich
ganz wohl, aber ich traue mich einfach nicht einen
Schritt auf sie zu zumachen ich schäme
mich so für mein Verhalten und den Brief, den ich ihr schrieb!

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Annemarie
Forums-Gruftie
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Beiträge: 962

Beitrag Mo., 03.12.2007, 22:29

dark side of me hat geschrieben:Angst ... ich habe Angst, dass sich ein Tor öffnet und wenn es
dann offen ist, muss ich alleine mit all den Gefühlen klar kommen ...
ich komme eben nicht mit meiner ganzen Gefühlswelt klar
Liebe dark side of me,

überlege schon ne ganze Weile, ob ich Dir das schreiben soll. Nun tu´ ich es

Genau das, was Du da oben beschreibst, waren (und sind auch noch ein wenig) meine Ängste. Etwas zu erzählen, mich zu öffnen ... und schließlich mit den ganzen Erinnerungen und dazu gehörigen Emotionen wieder alleine dazustehen.

Was mir geholfen hat war, es dem Therapeuten so zu sagen. Aber erst mußte es mir klar werden, daß es so ist und dabei hat er mir geholfen.

Du weißt es jetzt schon ... ist ein Riesenvorteil ... Nimm diese Erkenntnis und bring sie Deinem Therapeuten - in erzählender Weise oder schriftlich, egal
Das wär mein dringender Tipp an Dich.

Wann hast Du Deine nächste Stunde? Wünsch Dir alles Gute und auch den Mut dazu, den Du brauchst!

Alles Liebe,
Annemarie

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dark side of me
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Beiträge: 38

Beitrag Fr., 07.12.2007, 18:18

Liebe Annemarie,

ja, es wäre wahrscheinlich sehr sinnvoll das mit meiner
Therapeutin zu besprechen ... das habe ich auch
versucht ... aber irgendwie entstanden dadurch nur
Missverständnisse und nun fühle ich mich noch verunsicherter.

Momentan lege ich immer alles auf die Goldwaage und alles
ist für mich ein Beweis, dass ich alleine bin und sich niemand
für mich interessiert ... im Klartext: Ich will niemanden nerven
und zur Last fallen. Ich habe nächsten Montag die nächste
Stunde, aber ich habe Angst ... beim vorletzten Mal gab es
1,5 Stunden fast nur Stille, weil ich nicht sprechen konnte.

Tut mir leid, ich bin momentan mit allem überfordert und
stehe sehr unter Druck, ich fühle mich sehr schlecht.

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Annemarie
Forums-Gruftie
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weiblich/female, 53
Beiträge: 962

Beitrag Fr., 07.12.2007, 18:44

Hi Du ,

Deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen und auch Deine Ängste.

Ich weiß aber auch, daß Du die nicht haben brauchst ... ist für Dich aber leider noch schwierig, zu spüren.
Du hast hier so viel Wertvolles geschrieben, daß würde auch Deiner Therapeutin ein ganzes Stück weiterhelfen, um zu verstehen, was in Dir vorgeht. Sie könnte Dir helfen, Dir Deine Ängste zu nehmen.
Möchtest Du ihn nicht ausdrucken und ihr einfach geben?

Auch dazu gehört viel Mut, das ist mir klar - aber ich glaube, alles ist besser, als in Deiner momentanen Situation zu verharren. Kann mir gut vorstellen, daß Du damit überfordert bist. So ein Schritt kann Dich da rausbringen ...das würde ich Dir wünschen.

Alles Liebe Dir,
Annemarie

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Thread-EröffnerIn
dark side of me
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weiblich/female, 26
Beiträge: 38

Beitrag Fr., 07.12.2007, 18:52

Hallo Annemarie,

Mensch, Deine Antwort kam ja fix! Also, ich habe meiner
Therapeutin letztens einen Brief gegeben und nach
meine letzten Sitzung habe ich ihr einfach noch einen
im Briefkasten hinterlassen. Leider denke ich, dass sie
so garnichts von Briefen wissen möchte. Dementsprechend
habe ich riesen Angst vor der nächsten Stunde am Montag .

Momentan würde ich mich während der Sitzung am liebsten
auf den Boden legen und die sichere Atmosphäre genießen.
Ich fühle mich so schwach und einsam ... dafür hasse ich mich
aber auch leider und schämen tue ich mich natürlich auch.

Irgendwie weiß ich ja, dass ich offen sein sollte und dann
auch weiterkomme, aber ich bin so gehalten im Moment.
Ich kann mir das selber garnicht erklären ... Ich stehe
gerade an einer Kreuzung und versuche mich zu entscheiden,
wie mein zukünftiger Weg aussehen soll ... leider liegt die Ten-
denz bei nichts Gutem

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gesprungenesWasser
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weiblich/female, 47
Beiträge: 145

Beitrag Do., 16.12.2010, 13:27

Ich nehme diesen alten Thread noch einmal auf, weil es vom Thema irgendwie ja paßt. Ich hoffe, das ist in Ordnung so.


Darf ich einfach mal fragen ob ihr Hilfe annehmen könnt? Ich denke an prfessionelle Hilfe in Form einer psychologischen Behandlung. Das was ich hier gelesen habe hat mich nicht ganz befriedigt und das hier Geschriebene ist ja auch schon etwas älter.


Seit immerhin über einem Jahr bin ich in psychologischer Behandlung aufgrund starker Fragmentierung, Diagnose DIS. Ich bin auch zufrieden. Ich finde, mein Psychologe paßt gut zu mir, er hat einen guten Überblick über meine Probleme, ist auf DIS spezialisiert und ich merke daß er mir gut tut und ich vorankomme. Ich vertraue meinem Psychologen und ich habe Vertrauen in seine Kompetenz und in seine Arbeit.

Stimmt aber nicht ganz:
In mir ist eine extreme Blockade gegen jede Form von Hilfe. Alles was ich im Entferntesten als Hilfe auch nur annähernd identifiziere, stoße ich zurück. Mir ist als müßte ich ersticken, empfinde Hilfe als Bedrohung und verteidige mich vehement gegen Fremd-Hilfe. Mein Psychologe wird dann zu einem gefährlichen Feind, gegen den ich mich schützen muß. Ich interpretiere dann alles was er sagt und tut als Mißbrauch.

Ich erlebe Hilfe als Macht und Macht als Zerstörung. Hilfe löst in mir Mißtrauen aus und Scham. Und die Angst vor vollkommenem Zusammenbruch an meinen Schwächen und meinen Zerbrechlichkeiten.

Vielleicht haben andere ähnliche Erfahrungen?
Liebe Grüße
gesprungenesWasser

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