kann man Wörter/ Themen i d Therapie vorerst aussparen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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flizi
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kann man Wörter/ Themen i d Therapie vorerst aussparen

Beitrag Sa., 30.10.2010, 21:23

Hallo,

ich bin zurzeit, glaube ich, etwas überfordert mit der Situation und würde gern eure Erfahrungen mit so etwas wissen.

Ich bin seit kurzem (6 Terminen) in Therapeutischer Behandlung. Davor war ich lange Zeit bei einer Beratungsstelle, habe mich jetzt aber mit der dortigen Therapeutin dafür entschieden eine Therapie zu beginnen.
Die neue Situation ist für mich ungewohnt und teilweise auch anstrengend. Während der Beratung waren die Termine nur aller paar Wochen, jetzt liegt gerade mal eine Woche dazwischen, meine Gedanken kommen nicht zur Ruhe, sie drehen sich immer wieder im Kreis.

Während der 2. Stunde ist das Gespräch auf ein paar Erlebnisse in meiner Kindheit gekommen und er meinte danach das er davon ausgeht das ich damals traumatisiert wurde. Ich habe nichts weiter dazu gesagt. Ich kann es nicht als solches Empfinden, es verwirrt mich, macht mir Angst. Im Zuge der Antragstellung und Therapieplanung hat er immer einmal wieder gesagt das es notwendig ist, das ich mich mit meiner Vergangenheit noch einmal beschäftige, wo ich auch zustimme. Aber er sagt auch immer wieder das es nicht recht war... ich kann und will mich damit noch nicht auseinandersetzen. Meine Gedanken drehen sich. War es... War es nicht... Ich finde keine Ruhe. Und wenn ich dann irgendwann wieder das Thema vergessen kann ist es ein paar Tage später in der Therapie wieder da und das Gedankenkarussel dreht sich von neuem. Ich möchte wieder ruhe haben, zumal es zur Zeit eigentlich erstmal um andere Probleme von mir geht, aber er kramt es immer wieder raus.

Kann ich ihn bitten dieses Thema zu lassen, oder wenigstens aufzuhören so direkt darüber zu sprechen? Es überffordert mich, aber ich will ihm ja auch nicht den Mund verbieten...
Ich weiß er wäre nicht böse würde ich es ansprechen, aber allein dann - da wäre es wieder - schwups noch eine Woche Gedankenkarussell.
Ich will das es aufhört.

Hat jemand von euch schon einmal soetwas gemacht - darum gebeten das ein Thema erst einmal nicht weiter erwähnt wird? Wie haben die Therapeuten darauf reagiert?
Was kann ich sonst tun?

Es tut mir leid wenn ich etwas verwirrt schreibe, ich glaube ich stehe irgendwie neben mir.
Vielen Dank für eure Geduld

Flizi

(Hinweis Admin: "aussperren" zwecks größerer Klarheit in "aussparen" geändert und Thread in einen passenderen Forumsbereich verschoben)

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Daffodil
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 22:55

Hallo flizi,

ich finde es völlig normal, dass man am Anfang einer Therapie noch nicht über das sprechen will, was am meißten Schwierigkeiten bereitet. Man muss ja auch erstmal genug Vertrauen zum Thera aufbauen und sich dann langsam und Stück für Stück vorwagen. Das Tempo solltest du dabei bestimmen dürfen. Insofern fänd ich es wichtig und richtig, wenn du ihm das so sagst, wie du es hier gerade getan hast. Er sollte das dann auch akzeptieren, damit du, wie du selbst sagst, zur Ruhe kommen kannst.

Eigene Erfahrungen habe ich nicht dazu, da ich eine Psychoanalyse mache und die Thera da selber eher wenig vorgibt und nur mal vorsichtig nachfragt, oder den Verdacht äußert, dass ich nicht über das rede, was mich eigentlich bewegt. Was machst du für eine Therapie?

Alles Liebe,
Daffodil

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stern
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Beitrag Sa., 30.10.2010, 23:56

Ich weiß er wäre nicht böse würde ich es ansprechen, aber allein dann - da wäre es wieder - schwups noch eine Woche Gedankenkarussell.
Ich sehe eigentlich keine andere Möglichkeit als deine Überforderung anzusprechen.
Hat jemand von euch schon einmal soetwas gemacht - darum gebeten das ein Thema erst einmal nicht weiter erwähnt wird? Wie haben die Therapeuten darauf reagiert?
Ja, wenn ich mein Grenze erkannt habe (das war zuvor nicht unbedingt so, und Überforderung/Angstzustände, etc. waren dann mögliche Folgen). Reaktionen waren an sich positiv, und teils fielen schon so Bemerkungen wie, dass ich gut für mich gesorgt habe. Oder der Widerstand wichtig war/seinen Sinn hatte oä (wenn ich Ängste oä eher demonstriert als verbalisiert habe). Zufriedenstellend war das (also wenn sich doch mal wieder ein paar Angstreaktionen oä einschlichen) für mich nicht wirklich, so dass (auch) mir dann einiges daran gelegen war/ist, zu schauen, warum es gerade nicht klappte, und wie ich das ändern kann. Überforderung bringt ja nix.

Und du bist ja zudem noch ganz am Anfang der Therapie, so dass es, wie Daffodil schreibt, eigentlich auch nicht ungewöhnlich ist, dass sich erst Vertrauen aufbauen muss... und dann geht's ja noch dazu um offensichtlich besonders schwierige Themen (weil es dich ja auch so überfordert). Ich Kann mir auch gut vorstellen, dass im Rahmen der Probesitzungen halt manches thematisch abgeklappert werden muss... ohne dass dein Thera bereits die Absicht hat, tiefer einzusteigen. Und er dir (was ja auch fair ist), ein paar Anhaltspunkte gibt, wie er sich die Therapie grob vorstellt. Und btw. weil es mir gerade einfällt: Während manchen Probesitzungen wurden mir auch manche Fragen gestellt, begleitet mit dem Nachsatz, dass ich diese nicht beantworten müsse [wenn es nicht geht]. Will auch heißen: Gerade mit Anamnesegesprächen oder -bögen habe ich nicht immer die besten Erfahrungen gemacht, weil das echt ungemein aufwühlen kann (und ich damals meine Grenze noch nicht gut erkennen und wahren konnte)... ist halt so eine Art Rundumschau. Aber in der eigentlichen Therapie kann ja dann auch ein Ziel sein, wie du z.B. solche Gedankenkarusselle eindämmen kannst. Denn wie gesagt: Überforderung halte ich für absolut kontraproduktiv.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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flizi
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Beitrag So., 31.10.2010, 08:10

Guten morgen,
vielen Dank für eure schnellen Antworten.
Ihr habt wahrscheinlich recht, ich sollte es ihm einfach sagen.
Er ist Verhaltenstherapeut, allerdings nicht strikt nach vorschrift. Es geht für ihn viel auch darum mein Verhalten mit meiner Vergangenheit zu erklären.
Das ist auch glaube ich das Problem... Er hat das Thema von sich aus nach dieser einen Stunde nicht wieder angeschnitten weil er meinte das ich darauf einfach noch zu stark reagieren würde.
Er kommt eigentlich nur darauf zu sprechen, um mir zu zeigen warum ich etwas so und nicht anders mache, ich glaube er will mir einfach den Ärger auf mich selbst nehmen. In dem Moment ist das für mich auch okay und wahrscheinlich auch manchmal hilfreich, aber selbst diese kurzen Kommentare hallen einfach ewig nach.
Ich habbe das Gefühl wen ich ihn darum bitte damit aufzuhören, das ich mir dann selber irgendwo den Fortschritt nehme, auf der anderen Seite bestimmt es aber so mein ganzes Leben zwischen den Sitzungen.

Aber ich glaube ihr habt recht, irgendwie sollte ich ihm wenigstens sagen wie es mir dadurch geht.
Oh man ist so was schwierig, manchmal frage ich mich, was ich da angefangen habe.

Vielen Dank euch Beiden
Flizi

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flizi
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Beitrag So., 31.10.2010, 10:13

Es tut mir leid, ich bin es schon wieder,
ich glaube ich brauche gerade keine Antwort, ich will meine Gedanken sortieren, bitte entschuldigt.

Es macht mir Angst, einfach Angst. Ich möchte es nicht hören und weiß das ich es hören muss.
Und doch steht in meinem Herzen nur das Wort Lapalie, nichtigkeit. Ich drehe mich um mich. Nichts ist passiert, nichts was er wissen würde, und doch glaubt er mir, immer und immer wieder. Und wenn ich erzählen sollte, hört es dann auf? Habe ich dann ruhe? Und wenn nicht? Es fehlt so vieles, ich weiß so vieles nicht. Mag nicht reden, muss nicht reden, will reden. Ich weiß es einfach nicht. Er macht mir Angst, ich möchte mich verkriechen. Aber er sieht mich, hinter meiner Mauer und selbst wenn ich verloren gehe, Nicht mehr bei mir bin. Er findet mich, irgendwo in mir. Ich habe Angst.
Wie sollte ich ihm erklären was in mir ist. Wie sollte er es verstehen. Ich will es nicht hören, aber es schreit.
lass es aufhören.
Es tut mir leid
Flizi

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flizi
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Beitrag So., 31.10.2010, 13:02

Es tut mir leid das Forum hier als Tagebuch missbraucht zu haben, aber ich wusste nicht wie ich mich selber stoppen sollte. Jetzt bin ich wieder ruhig und bei mir.
Ich weiß es ist nicht richtig hier zu schreiben ohne eine Antwort haben zu wollen, es tut mir leid. Aber es hat auch irgendwo einfach gut getan!
Und euch beiden, Daffodil und stern, vielen Dank für eure Mühe, ich werde es, glaube ich, wirklich am Donnerstag während der Therapie ansprechen, mal schauen wie es mir dann geht.
Wenn nur die Unsicherheit nicht wäre, aber die hört irgendwann hoffentlch auch auf.
Vielen dank euch allen!
Flizi

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