Hallöööchen!
War jetzt fast 2 Jahre bei "meinem" Therapeuten, insgesamt etwa 40 Stunden. Er hat mir das Leben gerettet und ich bin ihm unendlich dankbar.
Er lernte mich in einer sehr suizidalen Phase kennen und musste sehr behutsam und vorsichtig mit mir umgehen. Das hat mich wohl gerettet.
Leider konnte er diese vorsichtige Art nie ganz ablegen und hat mich immer sehr geschont, auch als es mir schon richtig gut ging.
Daher war für mich der Lernerfolg den ich mir erhoffte irgendwann nicht mehr da. Er hatte mir alles gegeben, was er konnte. Ich habe sehr viel gelernt und sehr gute Fortschritte gemacht. Ich profitiere noch heute sehr davon und spüre immer wieder die Früchte dieser Arbeit. Aber zum Schluss konnte er mir einfach nichts mehr mitgeben.
Daher hab ich beschlossen, einfach mal nicht mehr hinzugehen und abzuwarten wie es mir so geht ohne Therapie, mit der Option ihn jederzeit kontaktieren zu können.
Das ist jetzt 5 Monate her.
Hatte inzwischen 3 Einheiten bei einem anderen Therapeuten, der wieder gänzlich anders arbeitet und mich mit ganz anderen Augen sieht.Ich merke, dass der frische Wind gut tut.
Der neue Therapeut kennt mich nur so, wie ich jetzt bin, und er meinte, von mir geht viel Kraft aus.
Er mutet mir mehr zu und ist nicht so vorsichtig, wie mein alter Therapeut ja sein musste, damit ich überlebe. Ich denke, genau das brauche ich.
Meine Frage ist nun, ob und wie ich mich von meinem alten Thera verabschieden soll.
Soll ich nochmal hingehen? Das Bedürfnis hab ich nicht, weil 80 Euro zahlen, damit ich ihm danken kann, will ich auch nicht.
Eine Karte schreiben? Zu unpersönlich? Ein Mail? Zu einfach?
Gar nichts machen?
Oder die Option offen halten, wieder in "ErsatzPapas" Praxis zu rennen, wenns mal hart auf hart kommt? Auch irgendwie blöd.
Hab wohl Bammel vor dem endgültigen Beziehungsabbruch. Wenn ich mich verabschiede ist das ein "Aus" für immer.
Trennungen fallen mir sehr schwer.
Was würdet ihr tun? Schlusstrich ziehen und voll zum neuen Thera stehen?
Irgendwie ist der erste Thera für mich wie die erste Lehrerin, die erste Verliebtheit, das erste Gänseblümchen im Frühling - ganz was besonderes.... Was soll ich bloss tun?
Wie verabschieden? Oder lieber doch noch nicht?
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Hallo Medea,
als ich das einmal meiner Therapeutin fast genauso im Wortlaut sagte,
gab sie mir zur Antwort: "Auch wenn die Therapie einmal beendet ist, so bin ich doch immer noch da und Sie können mit mir Kontakt aufnehmen"
Ich würde auf wiedersehen sagen
Ein Auf Wieder-sehen ist kein Abschied für immer...
zumindest nicht zwangsläufig
LG
So fühlt es sich an: ein Aus für IMMERWenn ich mich verabschiede ist das ein "Aus" für immer.
als ich das einmal meiner Therapeutin fast genauso im Wortlaut sagte,
gab sie mir zur Antwort: "Auch wenn die Therapie einmal beendet ist, so bin ich doch immer noch da und Sie können mit mir Kontakt aufnehmen"
Ich würde auf wiedersehen sagen
Ein Auf Wieder-sehen ist kein Abschied für immer...
zumindest nicht zwangsläufig
LG
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955
Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955
Hallo Medea,
Gruß
Anastasius
Echte Briefe gibt es ja auch noch.Medaea hat geschrieben:Eine Karte schreiben? Zu unpersönlich? Ein Mail? Zu einfach?
Gruß
Anastasius
Hallo Medea,
Puh. Ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlen musst. Innerlich irgendwie so zerrissen zwischen 2 Therapeuten, die Dir ja spürbar beide etwas bedeuten
Ich kann einerseits deine Angst vor dem "endgültigen" Abschied verstehen, andererseits die Motivation und die neuen Impulse durch den neuen Therapeuten.
Hmmm...emotional schwierig
Ich weiss nicht was Dir leichter fällt : Schreiben oder Reden. Also Du könntest anrufen oder eine mail (oder Brief) schreiben. Mir scheint es, dass es Dir wichtig ist deinem alten Thera mitzuteilen wo Du stehst.
Du hast ja im Grunde schon eine Entscheidung getroffen :
Und wer sagt, dass ein "Abschied" nicht auch ein "Wiedersehen" beinhalten könnte ??!
Ich war ein Jahr bei einem Therapeuten, bevor dieser mich in eine Klinik schickte, wo ich am Ende insgesamt 3 Jahre in Behandlung blieb.
Inzwischen, nach 3 Jahren, sagte mein Klinik-Thera zu mir ich würde von einem neuen Setting besser profitieren....ich bin zurück zu meinem alten Therapeuten und der hat mich nach all der Zeit wieder freudig aufgenommen und bei ihm fühle ich mich "therapeutisch" auch "angekommen"!....Nur so als Denkanstoss.
Dakota
Puh. Ich kann mir vorstellen wie Du Dich fühlen musst. Innerlich irgendwie so zerrissen zwischen 2 Therapeuten, die Dir ja spürbar beide etwas bedeuten
Ich kann einerseits deine Angst vor dem "endgültigen" Abschied verstehen, andererseits die Motivation und die neuen Impulse durch den neuen Therapeuten.
Hmmm...emotional schwierig
Ich weiss nicht was Dir leichter fällt : Schreiben oder Reden. Also Du könntest anrufen oder eine mail (oder Brief) schreiben. Mir scheint es, dass es Dir wichtig ist deinem alten Thera mitzuteilen wo Du stehst.
Du hast ja im Grunde schon eine Entscheidung getroffen :
Nach 2 Jahren wird dein Thera Dich einzuschätzen wissen und er wird bestimmt auch verstehen, dass Du im Moment das Gefühl hast still zu stehen. Also wenn es mein Thera wäre, dann würde ich ihm schon einen offenen, ehrlichen Brief schreiben.Aber zum Schluss konnte er mir einfach nichts mehr mitgeben......Ich merke, dass der frische Wind gut tut........Ich denke, genau das brauche ich.
Und wer sagt, dass ein "Abschied" nicht auch ein "Wiedersehen" beinhalten könnte ??!
Ich war ein Jahr bei einem Therapeuten, bevor dieser mich in eine Klinik schickte, wo ich am Ende insgesamt 3 Jahre in Behandlung blieb.
Inzwischen, nach 3 Jahren, sagte mein Klinik-Thera zu mir ich würde von einem neuen Setting besser profitieren....ich bin zurück zu meinem alten Therapeuten und der hat mich nach all der Zeit wieder freudig aufgenommen und bei ihm fühle ich mich "therapeutisch" auch "angekommen"!....Nur so als Denkanstoss.
Dakota
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Hallo Medea,
dein Beitrag hat mich sehr berührt. Vielleicht liegt es daran, dass ich ganauwie du inzwischen 40 Stunden bei meinem Thera hinter mir habe, vielleicht liegt es aber auch daran, dass auch ich oft die Therapie bei ihm abbrechen wollte. Ich bin sehr froh, dass ich es nicht getan habe.
Du sagst,
- er hat dir das Leben gerettet
- du bist ihm dankbar
- er war einfühlsam
- er hat dir alles gegeben
- du hast bei ihm gute Fortschritte gemacht
- du profitierst noch heute sehr von seiner Arbeit
Hast du ihm jemals gesagt, dass du nicht möchtest, dass er dich weiterhin schont? Hast du schon mal in Erwägung gezogen, dass du vielleicht vor dir selbst davon läufst?
Er hat soviel für dich getan. Willst du etwa sagen, dass dein Leben dir keine 80 Euro wert ist? Glaubst du nicht er hätte eine Aussprache verdient? Man wird nicht Therapeut, wenn einem andere Menschen egal sind. Glaubst du nicht, dass er sich jetzt nicht fragt, was er bei dir falsch gemacht hat, weil du nicht wieder kommst? Glaubst du nicht, dass er sich nicht fragt, was aus dir geworden ist? Immerhin hat er dich zwei Jahre lang begleitet. Ich denke, er könnte sicherlich noch viel mehr für dich tun, wenn du ihm die Gelegenheit geben würdest.
Wenn du deine Therapie nicht bei ihm fortsetzen möchtest, wäre es nur fair, wenn du ihm die Gelegenheit zu einer Aussprache geben würdest. Ein Brief reicht da nicht aus. Er hat soviel für dich getan. Ich an deiner Stelle würde noch einmal das Gespräch mit ihm suchen.
LG Reh
dein Beitrag hat mich sehr berührt. Vielleicht liegt es daran, dass ich ganauwie du inzwischen 40 Stunden bei meinem Thera hinter mir habe, vielleicht liegt es aber auch daran, dass auch ich oft die Therapie bei ihm abbrechen wollte. Ich bin sehr froh, dass ich es nicht getan habe.
Du sagst,
- er hat dir das Leben gerettet
- du bist ihm dankbar
- er war einfühlsam
- er hat dir alles gegeben
- du hast bei ihm gute Fortschritte gemacht
- du profitierst noch heute sehr von seiner Arbeit
Hast du ihm jemals gesagt, dass du nicht möchtest, dass er dich weiterhin schont? Hast du schon mal in Erwägung gezogen, dass du vielleicht vor dir selbst davon läufst?
Er hat soviel für dich getan. Willst du etwa sagen, dass dein Leben dir keine 80 Euro wert ist? Glaubst du nicht er hätte eine Aussprache verdient? Man wird nicht Therapeut, wenn einem andere Menschen egal sind. Glaubst du nicht, dass er sich jetzt nicht fragt, was er bei dir falsch gemacht hat, weil du nicht wieder kommst? Glaubst du nicht, dass er sich nicht fragt, was aus dir geworden ist? Immerhin hat er dich zwei Jahre lang begleitet. Ich denke, er könnte sicherlich noch viel mehr für dich tun, wenn du ihm die Gelegenheit geben würdest.
Wenn du deine Therapie nicht bei ihm fortsetzen möchtest, wäre es nur fair, wenn du ihm die Gelegenheit zu einer Aussprache geben würdest. Ein Brief reicht da nicht aus. Er hat soviel für dich getan. Ich an deiner Stelle würde noch einmal das Gespräch mit ihm suchen.
LG Reh
Hallo Reh,
ich habe kein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Mein Leben ist mir mehr wert als 80 Euro... hab ja insgesamt schon über 3000 Euro dort gelassen. Und es war auch nicht so, dass ich passiv da gesessen bin und er hat mir herumgearbeitet hat.
Ich habe mich sehr angestrengt. Manchmal hatte ich den Eindruck, er zeigt mir, wie ich mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen kann
Ich glaube nicht dass er sich Sorgen um mich macht. Die letzten 5 Stunden hatten schon immer Abstände von 4 bis 8 Wochen. Die Abmachung war immer, dass ich mich melde, wenn ich ihn brauch und ansonsten schau, wie ich alleine klar komme.
Von dem her, fühl ich mich ihm gegenüber nicht schlecht.
Und es wird ja auch empfohlen, dass nach 1,5 bis 2 JAhren ein Therapeutenwechsel gut ist.
Daher glaub ich auch nicht, dass ich vor irgendwas davonrenne.
ich habe kein schlechtes Gewissen ihm gegenüber. Mein Leben ist mir mehr wert als 80 Euro... hab ja insgesamt schon über 3000 Euro dort gelassen. Und es war auch nicht so, dass ich passiv da gesessen bin und er hat mir herumgearbeitet hat.
Ich habe mich sehr angestrengt. Manchmal hatte ich den Eindruck, er zeigt mir, wie ich mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen kann
Ich glaube nicht dass er sich Sorgen um mich macht. Die letzten 5 Stunden hatten schon immer Abstände von 4 bis 8 Wochen. Die Abmachung war immer, dass ich mich melde, wenn ich ihn brauch und ansonsten schau, wie ich alleine klar komme.
Von dem her, fühl ich mich ihm gegenüber nicht schlecht.
Und es wird ja auch empfohlen, dass nach 1,5 bis 2 JAhren ein Therapeutenwechsel gut ist.
Daher glaub ich auch nicht, dass ich vor irgendwas davonrenne.
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- Forums-Gruftie
- , 33
- Beiträge: 898
Hallo Medea,
wenn ich deinen Beitrag lese, komt bei mir auch das Gefühl rüber, dass du doch mit deiner Meinung recht sicher bist und tatsächlich richtig bei deinem neuen Thera.
Den Eindruck, dass er sich Sorgen macht hätte ich auch nicht bei der Abmachung und den Abständen.
Ich persönlich würde mich auch gern von Ihm verabschieden wollen und wen du so darüber nachdenkst kann es sicher nicht falsch sein.
Noch mal Geld dafür zu lassen und 50 min. darüber zu reden finde ich auch unnötig, aber einen Brief doch wirklich angebracht und deine Situation entsprechent persönlich genug um ihm gegenüber deine Dankbarkeit zu zeigen.
Ich finde es schön, dass du die Idee hattest und bin mir sicher, dass er sich freut zu hören, dass es dir gut/besser geht und ihm die Zeit mit Ihm etwas gebracht hat.
Ich hätte noch eine OT-Frage:
Ich bin seit knapp 2 Jahren bei meiner Thera, habe über 160h PT hinter mir und das Gefühl das ein Wechsel jetzt total unangebracht wäre. Nicht, dass ich dies nun auf die Aussage hin dennoch tun würde, aber mich interessiert natürlich welchen Effekt das erziehlen soll und frage mich, ob ich den trotzdem auf anderen Wegen auslösen kann, um ihn mir zu nutze zu machen.
Danke!
wenn ich deinen Beitrag lese, komt bei mir auch das Gefühl rüber, dass du doch mit deiner Meinung recht sicher bist und tatsächlich richtig bei deinem neuen Thera.
Den Eindruck, dass er sich Sorgen macht hätte ich auch nicht bei der Abmachung und den Abständen.
Ich persönlich würde mich auch gern von Ihm verabschieden wollen und wen du so darüber nachdenkst kann es sicher nicht falsch sein.
Noch mal Geld dafür zu lassen und 50 min. darüber zu reden finde ich auch unnötig, aber einen Brief doch wirklich angebracht und deine Situation entsprechent persönlich genug um ihm gegenüber deine Dankbarkeit zu zeigen.
Ich finde es schön, dass du die Idee hattest und bin mir sicher, dass er sich freut zu hören, dass es dir gut/besser geht und ihm die Zeit mit Ihm etwas gebracht hat.
Ich hätte noch eine OT-Frage:
Wer sagt das denn wo und wann, in welchem Kontext, bzw. was ist der Grund?Medea hat geschrieben:Und es wird ja auch empfohlen, dass nach 1,5 bis 2 JAhren ein Therapeutenwechsel gut ist.
Ich bin seit knapp 2 Jahren bei meiner Thera, habe über 160h PT hinter mir und das Gefühl das ein Wechsel jetzt total unangebracht wäre. Nicht, dass ich dies nun auf die Aussage hin dennoch tun würde, aber mich interessiert natürlich welchen Effekt das erziehlen soll und frage mich, ob ich den trotzdem auf anderen Wegen auslösen kann, um ihn mir zu nutze zu machen.
Danke!
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
Christian Morgenstern
Hallo Schetterling,
danke für deine Antwort. Ich denke jetzt auch, dass ein Brief das Richtige ist.
Zu deiner Frage: So allgemeingültig kann man das vielleicht gar nicht sagen. Manche Therapieformen gehen ja auch von richtig langen Zeitspannen aus (Analyse glaub ich).
Da ich meine Therapie nicht (mehr) als Krankenbehandlung ansehe, sondern mehr als Coaching um daran persönlich zu wachsen, ist der empfohlene 2 Jahres Abstand sicher stimmig für mich.
Hab das schon von mehreren Coaches, Therapeuten und Supervisoren gehört, dass sie auch selbst nach 2 Jahren einen Wechsel vorschlagen.
Wenn man aber nicht stabil ist glaub ich, ist das wohl eher kontraindiziiert.
danke für deine Antwort. Ich denke jetzt auch, dass ein Brief das Richtige ist.
Zu deiner Frage: So allgemeingültig kann man das vielleicht gar nicht sagen. Manche Therapieformen gehen ja auch von richtig langen Zeitspannen aus (Analyse glaub ich).
Da ich meine Therapie nicht (mehr) als Krankenbehandlung ansehe, sondern mehr als Coaching um daran persönlich zu wachsen, ist der empfohlene 2 Jahres Abstand sicher stimmig für mich.
Hab das schon von mehreren Coaches, Therapeuten und Supervisoren gehört, dass sie auch selbst nach 2 Jahren einen Wechsel vorschlagen.
Wenn man aber nicht stabil ist glaub ich, ist das wohl eher kontraindiziiert.
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