Austausch zwischen Hausarzt und Therapeutin

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Elena
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Beitrag So., 08.08.2010, 15:34

Hi münchnerkindl,
münchnerkindl hat geschrieben:Fang doch bitte mal an ganz konkrete Beistpiele zu nennen
Das habe ich doch getan! hier das Zitat aus meiner Fragestellung:

Als meine Therapeutin wieder von der Beziehung zwischen mir und meiner Ärztin anfing, habe ich sie gefragt, warum sie dies immer wieder thematisiert? Fakt ist, dass ich ihr als Therapeutin viel mehr erzähle und anvertraue, als es bei meiner Ärztin jemals der Fall war. Ich hatte den Eindruck, dass es genau das war, was sie hören wollte. Seitdem spricht sie nicht mehr darüber, bis zur letzten Sitzung, bei der sie meinte, als ich ihr erzählte, dass ich mich so gerne mit älteren Menschen austausche, dass ich dies nur mache, wiel ich diese als Ersatzeltern ansehe, erst ist es meine Ärztin, bei der ich anhänglich war, jetzt ist sie dran,


LG Elena

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kamikatze
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Beitrag So., 08.08.2010, 16:00

hallo Elena

es geht im grunde um eine Frage des Vertrauens. Die kannst du nur direkt mit ihr klären. Das Forum kann dir nur den Anstoss geben, einen Vertrauensbonus aufzubringen, damit du die frage direkt stellen kannst an der betreffenden Adresse. ob nun eifersucht, verzweifelte suche nach einem anknüpfungspunkt, etetc ....

Hinter dem Vertrauen stehen jedoch viele andere wichtige Fragen, die sicher auch mit den anderen threads in Verbindung stehen; deren Zusammenhang aber einzig du genau beurteilen kannst. Ich fand die aufgeworfenen Fragen interessant und durchaus einer globaleren Betrachtung wert. Interessant d¨nkt mich jedoch, mit welcher Vehemz du bsp. auf den input von KleinerFee eingegangen bist.
mein eindruck ist, dass bei dir unterschwellig viel aggressionen am brodeln sind. aber nicht raus kommen dürfen.



lg k
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...

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Elena
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Beitrag So., 08.08.2010, 16:20

kamikatze hat geschrieben:mein eindruck ist, dass bei dir unterschwellig viel aggressionen am brodeln sind. aber nicht raus kommen dürfen.
Aber genau darum geht es mir doch eigentlich, dass ich nicht weiss, auf welche Art und Weise ich mein Misstrauen, Verwunderung, Wut so kanalisiere, dass sie rauskommt, die Botschaft klar ist, aber die Beziehung zu meiner Therapeutin dadurch nicht zerstört wird. Es ist meine Angst, dass dieses Misstrauen, dass bei mir durch ihre Aussage entstanden ist, einen irreparablen Schaden auslöst.
Das sind meine Ängste, die dahinterstecdken, und ich bin mir einfach unsicher, wie ich sie am besten darauf anspreche.
kamikatze hat geschrieben:Ich fand die aufgeworfenen Fragen interessant und durchaus einer globaleren Betrachtung wert.
Ja, das mag sicher interessant sein, und sicher ist es auch wichtig, sich das im Gesamten zu betrachten, aber mir geht es im Moment wirklich darum, herauszufinden, ob mein Misstrauen begründet ist, bzw. ob ich es thematisiere etc.

LG Elena

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mitsuko
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Beitrag So., 08.08.2010, 16:29

Elena hat geschrieben: Es ist meine Angst, dass dieses Misstrauen, dass bei mir durch ihre Aussage entstanden ist, einen irreparablen Schaden auslöst.
Warum und wie sollte denn das geschehen? Hast du da genauere Vorstellungen von?

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kamikatze
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Beitrag So., 08.08.2010, 16:35

ja es muss raus in einer form.
ich mein, die verunsicherung ist auch durch den thread spürbar. ich würde ihr halt ohne umschweife sagen, welche ängste ihre aussage aktziviert haben. um vertrauen herzustellen, muss die beziehung bereinigt werden. dafür sollte sie dir zur verfügung stehen.

ich habe ja oft ganz "banale" und pragmatische intrepretationen. bei deiner erzählung hatte ich weniger eifersucht oä im kopf. manchmal betreiben therapeuten auch einfach eine "thesen-therapiererei", wenn sie sich auf eine hypothese verschossen haben. dann brauchen sie ein veto bis sie das checken

und falls sie wirklich keinen kontakt mit HÄin hatte, so hat sie auch die chance verdient, dass du ihr deine befürchtung mitteilst resp. sie sich in ein rechtes licht rücken kann.
falls doch wäre das eine gute gelegenheit für dich zu zeigen, was du dir unter einem vertrauensbündnis vorstellst.

p.s. bei mir hatte ich mal einen misstrauensfilm am laufen, der im grunde seine angst von ganz wo anders spies. war recht gut für mich nachträglich zu sehen, dass ich das hab klären können. ängste wahrnehmen und nicht auf mir sitzen lassen, sodass ich auch nicht auf aggressionen hocken bleiben muss. die machen mich nämlich krank (migräne)

glg k
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Elena
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Beitrag So., 08.08.2010, 19:21

kamikatze hat geschrieben:ich habe ja oft ganz "banale" und pragmatische intrepretationen. bei deiner erzählung hatte ich weniger eifersucht oä im kopf. manchmal betreiben therapeuten auch einfach eine "thesen-therapiererei", wenn sie sich auf eine hypothese verschossen haben. dann brauchen sie ein veto bis sie das checken
Dieser Satz ist super!!!! Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen....Dieses Veto ist wirklich wichtig, um meine Sichtweise darzustellen, es ist wirklich so, ich fühle mich in eine Schublade gesteckt, und aus der will ich raus.
kamikatze hat geschrieben:dass ich das hab klären können. ängste wahrnehmen und nicht auf mir sitzen lassen, sodass ich auch nicht auf aggressionen hocken bleiben muss. die machen mich nämlich krank (migräne)
Mich auch, ich zeige dann Probleme im Magen-Darm-Bereich und innere Nervosität.
Migräne stelle ich mir fies vor, ist dann wohl so eine Art Spannungskopfschmerz?
mitsuko hat geschrieben: Elena schrieb:
Es ist meine Angst, dass dieses Misstrauen, dass bei mir durch ihre Aussage entstanden ist, einen irreparablen Schaden auslöst.

Warum und wie sollte denn das geschehen? Hast du da genauere Vorstellungen von?
Ja, die hab ich.....Ich weiss, dass ich in solchen Situationen, in denen es darum geht, Kritik zu äussern, leicht damit anfange, Unterstellungen zu äussern, die echt verletzend sind. Dies passiert zwar nicht immer, aber auch nicht selten. Ich hab dies bei ihr auch schon gemacht, und hab gemerkt, dass es sie getroffen hat, weil ich in meiner Unterstellung daneben lag. Also zusammengefasst, ich will ehrlich zu ihr sein, aber dies in einem angemessenen Rahmen und nicht verletzend.
Diese Balance ist für mich imemr schwierig, gerade, wenn es um Menschen geht, die ich mag, und dies ist bei ihr der Fall.

LG Elena

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kamikatze
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Beitrag So., 08.08.2010, 21:25

Elena hat geschrieben:Dieses Veto ist wirklich wichtig, um meine Sichtweise darzustellen, es ist wirklich so, ich fühle mich in eine Schublade gesteckt, und aus der will ich raus.
ja ich finde das ist auch ein schönes gefühl, sich von ballast zu befreien.
Elena hat geschrieben:Mich auch, ich zeige dann Probleme im Magen-Darm-Bereich und innere Nervosität.
Migräne stelle ich mir fies vor, ist dann wohl so eine Art Spannungskopfschmerz?
beides... je nach dem.
inzwischen bin ich auch froh, so eine warnlampe zu haben. es zwingt mich hinzuschauen: was läuft schief, was kann ich verändern und wenn ja: wie?
Elena hat geschrieben:Diese Balance ist für mich imemr schwierig, gerade, wenn es um Menschen geht, die ich mag, und dies ist bei ihr der Fall.
das klären der beziehung als anliegen zeigt ja auch, dass dir die beziehungt wichtig ist.

viel mut!!!¨
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estelle
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Beitrag Mo., 09.08.2010, 06:26

kamikatze hat geschrieben:manchmal betreiben therapeuten auch einfach eine "thesen-therapiererei", wenn sie sich auf eine hypothese verschossen haben. dann brauchen sie ein veto bis sie das checken
Entweder machen sie (die Therapeuten) dieses in voller Absicht und es dient der berühmten
Entmystifizierung (Auflösung) der Therapie oder sie beißen sich tatsächlich derartig an
ihren Thesen fest.

Ich erlebte es auch so, dass der Thera nur seinen Theorien nachhing und er glaubte mir meine
Probleme nicht, sondern warf mir noch Mißtrauen vor,dabei waren seine Thesen falsch und er
wr derjenige der mißtrauisch war.Er war mißtrauisch,weil ich ihm nicht seine Thesen bestätigt
habe, dass passte wohl nicht in sein Programm.

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mitsuko
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Beitrag Mo., 09.08.2010, 19:29

Elena hat geschrieben: Ja, die hab ich.....Ich weiss, dass ich in solchen Situationen, in denen es darum geht, Kritik zu äussern, leicht damit anfange, Unterstellungen zu äussern, die echt verletzend sind. Dies passiert zwar nicht immer, aber auch nicht selten. Ich hab dies bei ihr auch schon gemacht, und hab gemerkt, dass es sie getroffen hat, weil ich in meiner Unterstellung daneben lag.
Hast du die Unterstellungen gemacht und wusstest gleichzeitig genau, dass sie falsch sind?

Ansonsten ist das was, das eben vorkommt. In jedem intensiveren Kontakt kommt es gelegentlich zu Verletzungen oder ungerechtfertigten Unterstellungen. Mir scheint, du bist evtl. auch momenan etwas verletzt und empfindest ihre Aussagen hinsichtlich Anhänglichkeit und Hausärztin ebenfalls als Unterstellung. Glücklicherweise ist sie als Therapeutin ja sogar dafür ausgebildet auch mit womöglich verletzendem Verhalten ihrer Patienten umzugehen. Ich denke, es ist wichtiger, dass du ihr unverschleiert deine Empfindungen mitteilst, als dass du sie vor dir schützt. Das brauchst du nicht. Sie kann sich selbst schützen, aber du musst zusehen, dass deine Anliegen gehört werden und nicht aus lauter Rücksichtnahme ungesagt oder zurückgehalten bleiben.

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