Hallo Ihr Lieben,
Offy hat geschrieben:Die Thera dort musste einige Tests bestehen. Ich habe zum Beispiel ganz bewusst dort geraucht, wo ich es nicht durfte, nur um herauszufinden, wie die Thera mit einer für sie schwierigen Situation umgeht und ob sie mich dafür "bestraft". Ganz tief in mir drin habe ich erwartet, dass ich "weggeschickt" und abgelehnt werde. So war es aber nicht. Und dann hat dieser Anteil entschieden, dass sie unser Vertrauen (vorerst) verdient hat.
Da bist Du recht vorsichtig ans Herantasten von Grenzen, und so bin ich auch eher gestrickt, immer mal so kleine Tests, die Reaktionen zeigen dann schon, ob man sich weiterbewegen kann, oder es lieber bleiben lässt....
SandyZ. hat geschrieben:sicherlich, eine Zurückweisung tut weh, da kommen die ganzen kindlichen Gefühle wieder hoch, inkl. Scham, Tränen, Wut....
(vllt sollte man da einmal noch durch)
Wie könntest du anschließend als Erwachsene mit einer Zurückweisung umgehen, wenn sich deine Gefühle wieder beruhigt haben?
Auf Zurückweisung reagiere ich sehr empfindlich, sehr selbstkritisch, da ich denke, warum hättest Du nicht vorher schon wissen können, dass Du einen Schritt zu weit gehst?
Ich bin auch sauer auf den anderen und echt eingeschnappt. Ich weiss, nicht sehr erwachsen Ich wüsste garnicht, wie ich meiner Therapeutin unter die Augen treten sollte, wenn sie irgendwas von mir abweisen würde, bin diesbezüglich sehr, sehr mimosenhaft.
kiyoko hat geschrieben:Aus therapeutischen Zwecken hat sie mir früher oft vorgeschlagen mit ihr spazieren zu gehen oder einen Kaffee trinken zu gehen. Das wollte ich allerdings nie. Was ich hingegen gerne mache, ist, sie zu reizen. Ich bin motzig und versuche sie aus der Reserve zu locken. So eine richtige Grenze habe ich da noch nie gespürt und auch auf meine Frage nach dem "du" hat sie gemeint, es wäre möglich.
Macht Dich dies nicht nervös, keine richtgie Grenze zu spüren? Ich meine, als ich irgendwann anfing, meine Therapeutin zu provozieren, indem ich ihr irgendwelche Gefühle unterjubelt habe (z.b. sie kommen mir grad genervt vor), hat sie sich dies zwei-dreimal angehört, bis sie mir ganz direkt gesagt hat, dass sie meine Unterstellungen nerven. Naja, seitdem ist mir klar, dass ich es bleiben lasse, sie diesbezüglich auszutesten.
metropolis hat geschrieben:"In dem Moment, wo ich sie umarme, ist die Therapie vorbei. Eine Umarmung ist Ihrem Fall nicht angebracht"
Das wäre für mich ganz schlimm! Wie ging es Dir damit?
metropolis hat geschrieben:Einmal hatte ich mit der Patientin, die vor mir dran ist, ausgekaspert, dass wir eine Stunde tauschen. Sie war einverstanden damit. Als ich meinem Thera die frohe Botschaft überbrachte, ganz stolz darauf, dass ich ihm Arbeit abgenommen hatte, war er not amused und sagte: "Wir lassen es so wie es ist."
Klar, er fühlt sich ins Handwerk gepfuscht, ich wäre da auch sauer an seiner Stelle, aber irgendwie lustig, wie Du vorgegangen bist.
LG Elena