Analyse - wie oft?

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Dunkle
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Beitrag So., 11.10.2009, 10:17

hungryheart hat geschrieben:Lass doch einfach gut sein und jeden auf seine Art glücklich werden und das so oft er oder sie will auch im Forum sagen...
Ich lasse ja gut sein HH, denn ich argumentiere hier nicht gegen etwas, sondern für etwas. Und ich will auch nicht missionieren, den VTlern und anderen ihr Glücklichwerden absprechen oder sonstwas. Und ich darf auch aus meiner Sicht etwas schreiben, was mir auffällt, ohne, dass Du mir immer dann auf die Finger patschst, okay?
hungryheart hat geschrieben:Das muss dich doch in keinster Weise berühren. Schon gar nicht, da du so tief von der Richtigkeit der Analyse und Übertragungsliebe für dich überzeugt bist.
Grübeln meinerseits.
Natürlich berührt es mich. Warum meinst Du, es "müsste" mich nicht berühren. Wieso denn eigentlich nicht?
Ich glaube im Übrigen kaum, dass man eine hochfrequente Analayse machen kann, wenn man der Form nicht in kritischem Wollwollen verbunden ist. Mit "Überzeugung" hat das weniger zu tun. Ich bin und bleibe Patientin, keine "Jüngerin", "Anhängerin" oder so. Und mir ist sehr wohl bewusst, dass EINE Analysandin nicht für DIE Analyse sprechen kann. Es ging hier aber um die Frequenz und ich wollte, nachdem einige ihr Unbehagen mit dieser Häufigkeit ausdrücken, aus meiner Sicht ein Plädoyer halten. Um nichts anderes ging es. Ich denke, das hast Du verstanden, ohne dass Du immer weiter ausholen musst.....

hungryheart hat geschrieben:Mir fällt aber auf, mit welcher Hybris einige wenige Analysanden manchmal behaupten Analyse sei besonders, anders, einzigartig und letztlich besser als alles andere. Kannst du idr denn vorstellen, dass das ein Schlag ins Gesicht derer, die keine Analyse machen sein könnte?
Das ist dann aber Deine Empfindung und Deine Wahrnehmung. In diesem Thread ist das nicht passiert, dass hier von einem besser oder schlechter geschrieben wurde - meines Erachtens.
Zuletzt geändert von Dunkle am So., 11.10.2009, 10:56, insgesamt 2-mal geändert.

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Dunkle
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Beitrag So., 11.10.2009, 10:38

Stöpsel hat geschrieben:Allerdings glaube ich schon, daß wenn man soviel Input aus der Therapie bekommt, daß man dann sehr darauf fixiert ist, und die beiden anderen Punkte leicht übersehen werden. Ist natürlich nicht immer so, schrieben ja einige, daß ihnen 2 oder 3 Stunde in der Woche nicht reichen. Aber ich frag mich, inwiefern es dann später nicht Gewöhnung ist, daß man mit sovielen Stunden weiter macht. Inwiefern dann, wenn es einem besser geht und man mehr darauf achten kann, was man aus dem realen Leben lernt, man diese Dinge überhaupt noch so wahrnimmt.
Hi Stöpsel,

dass man "darauf fixiert" ist, ist in diesem Sinne Absicht. Das soll so sein.
Ja, genauso gefragt wie die schnelle Gewöhnung an die vielen Stunden ist dann auch wieder die Entwöhnung. Eine Frage, die mich sehr umtreibt, denn ich habe selbst damit gehörig zu tun. Ich bin in einer Situation, in der ich in fünf Monaten aufhören MUSS, da neben dem Ende der Kassenfinanzierung meiner Therapie bei mir noch andere Veränderungen anstehen. No Chance auf eventuelle Verlängerungen. Da bin ich einfach jetzt sehr gespannt, wie wir es hinkriegen, die Zeit auf das Ende hin vorzubereiten.

Ich habe bei den vielen Stunden immer eine gute Verschränkung mit dem Alltag gelernt. UNd ich merke es seit einiger Zeit in den Urlaubszeiten, dass ich auch alleine ohne meine Stunden und Gespräche mit schwierigen Situationen mit den aus den Stunden gerlenten Techniken besser zurande komme. ein Effekt, den (glaub ich) alle Therapien haben....

Gruß,
D.

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stern
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Beitrag So., 11.10.2009, 11:11

Für mich zählt platt und unter dem Strich gesagt eh nur eines: Hat es mir geholfen bzw. sehe ich Nutzen in meiner Therapie... oder nicht. Eine Frage, die ich mir bei allen Therapien stelle bzw. stellen würde.

Für mich ist die Frage nach der Form auch nicht sooo bedeutend, sondern eher: Passt's vom Thera und dessen Stil (bei meiner jetztigen Thera habe ich z.B. das Gefühl, dass ich schon sehr schnell Vertrauen aufbauen kann und bereits konnte... und schon in den Probesitzungen hatte ich den Eindruck, dass sie manches teils ohne vieler Worte meinerseits versteht. Ein Eindruck von der Arbeitsweise=Stil wurde mir in den Probesitzungen zudem vermittelt. Und da nahm ich durchaus beachtliche Unterschiede zwischen verschiedenen Theras auch der gleichen Form wahr). Ferner: Bekomme ich Zugang zu mir bzw. meinen Schwierigkeiten (unterschiedliche Formen können unterschiedliche Zugänge dazu haben). Aber das letztliche Ziel =Besserung/Heilung ist nicht sooo abweichend. Durch welche Türe ich dabei gehe ist für mich sekundär, solange es hilft/nutzt bzw. ich etwas verändern kann (und das spüre bzw. merke ich ja früher oder später).

Und ob die Rahmenbedingungen passen, kann man ja vorher abstecken... ich meine, darüber geht es in aller Regel ja auch vor Beginn der Therapie, in meinen bisherigen zumindest. Wenn ich mich mit etwas (z.B. einer Stundenfrequenz) so gar nicht anfreunden kann und der Thera strikt auf etwas beharrt: mein Gott, dann suche ich mir halt was anders. Wichtig für mich ist letztlich, ob es für mich stimmig ist. Ich glaube, in keiner Therapie ist die Frequenz ein für alle mal unveränderlich festgeschrieben, mit einer Starre die für jeden Patienten gleichermaßen gelten. Sondern gewisse Spielräume, die sich auch am Patienten orientieren, dürfte es schon geben.

Oder auf den Punkt gebracht: Ich muss nicht zu einer Therapieform passen, sondern eine Therapie inkl. Thera muss auf mich gemünzt sein und zu mir passen, so wie ich das bisher auch in den weiten Teilen erlebte.
Zuletzt geändert von stern am So., 11.10.2009, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
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hungryheart
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Beitrag So., 11.10.2009, 11:16

Dunkle hat geschrieben:
Ich lasse ja gut sein HH, denn ich argumentiere hier nicht gegen etwas, sondern für etwas. Und ich will auch nicht missionieren, den VTlern und anderen ihr Glücklichwerden absprechen oder sonstwas.
Nö, ich hab nur ganz stark den Eindruck, dass du leicht in Rage gerätst, wenn andere sagen, dass das, was du toll findest, aus dem einen oder anderen Grund für sie nicht passend sei und dass ihnen anderes besser geholfen hat.

Ich kann hier im Thread , anders als du, auch nirgends sehen kann, dass jemand gegen die Analyse an sich argumentiert und hab mich über deine flammende Rede pro Analyse und dein Genervtsein von angeblicher Analysekritik (die ich wie gesagt hier nicht sehe) gewundert

Dunkle hat geschrieben:Warum meinst Du, es "müsste" mich nicht berühren. Wieso denn eigentlich nicht?
Nicht im Sinne von "darf nicht" sondern im Sinne von "du kannst über den Dingen stehen".
Vielleicht gehe ich zu sehr von mir aus. Wenn ich souverän in einer Sache bin, juckt es mich nicht, was andere über das Thema denken.
Aber die Menschen sind unterschiedlich.
Dunkle hat geschrieben:Es ging hier aber um die Frequenz und ich wollte, nachdem einige ihr Unbehagen mit dieser Häufigkeit ausdrücken, aus meiner Sicht ein Plädoyer halten. Um nichts anderes ging es.
Du hast von dir aus das Thema ausgeweitet.... siehe Zitate auf die ich eingegangen bin. Mir liegt eine Grundsatzdiskussion fern. Wie gesagt, ich könnte mir eine Analyse durchaus vorstellen, obwohl ich einige Aspekte sehr kritisch sehe.
Dunkle hat geschrieben: Das ist dann aber Deine Empfindung und Deine Wahrnehmung.
Ich empfinde es gar nicht so. Ich glaube nur, dass Patienten, die zweifeln und unsicher sind es so empfinden könnten.
Zuletzt geändert von hungryheart am So., 11.10.2009, 11:25, insgesamt 2-mal geändert.
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hungryheart
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Beitrag So., 11.10.2009, 11:22

stern hat geschrieben: Oder auf den Punkt gebracht: Ich muss nicht zu einer Therapieform passen, sondern eine Therapie muss auf mich gemünzt sein und zu mir passen, so wie ich das bisher auch in den weiten Teilen erlebte.
Oder noch anders.
Eine befreundete Therapeutin sagt immer: "das wichtigste ist, dass die Chemie zwischen Thera und Patient stimmt. Die Methode ist zweitrangig. Zumal die wenigsten die Reinform einer Therapierichtung anbieten"
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