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Sonnenblum hat geschrieben: ↑Fr., 19.04.2024, 12:34
Er meint, ich hätte ev. eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung. Ich habe mir die Kriterien angeschaut und das trifft nicht so wirklich auf mich zu, weil ich auch Dinge tue, vor denen ich eigentlich Angst habe, also eben nicht vermeide. Aber eine Diagnose kann natürlich nur ein Psychologe erstellen.
Inga hat geschrieben: ↑Mo., 22.04.2024, 09:16
Über Deinen letzten Satz hier bin ich etwas gestolpert. Denn: Auch ich halte eine fundierte Diagnose für wichtig. So weit ich das sehe, vermutet Dein Therapeut bei Dir entweder eine PTBS oder eine Persönlichkeitsstörung - aber beides scheint er nicht selbst diagnostizieren zu können. Dabei ist er, als Verhaltenstherapeut, doch Psychologe, oder?
@Inga: Ich hab Sonneblums Beitrag an der Stelle so verstanden, dass sie sich in den Diagnosekriterien für eine ängstlich-vermeidende PS nicht so richtig wiederfindet aber mit der Einschränkung, dass sie eben keine Fachperson (= Psychologe) ist. Das hat sich mMn nicht auf den Therapeuten bezogen?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens. ― Anne Lamott
Inga hat geschrieben: ↑Mo., 22.04.2024, 09:16
Über Deinen letzten Satz hier bin ich etwas gestolpert.
Tut mir leid für die Verwirrung. Das war so gemeint, dass ich abwarten muss, bis er den Fragebogen ausgewertet hat, bevor er bzgl. der vermuteten Persönlichkeitsstörung eine Diagnose stellen kann. Es sollte verdeutlichen, dass ich hier vom Forum keine Diagnose erhoffe. Er ist psychologischer Psychotherapeut. PTBS können wir ausschließen (zum Glück), das habe ich heute nochmal angesprochen und geklärt.
Montana hat geschrieben: ↑Mo., 22.04.2024, 07:09
Zu Punkt 1) Damit meinte ich Therapeuten, nicht User hier im Forum.
Hallo Montana,
das habe ich dann ja gründlich missverstanden. Danke für die Klärung.
Ich sehe neue Therapeuten als Fremde, bei denen ich einen gewissen Vertrauensvorschuss riskieren kann (wegen ihrer fachlichen Kenntnisse), weil ich ja sonst nicht über meine Probleme reden könnte und der Therapeut nicht einschätzen könnte, ob ich bei ihm richtig bin. Daher sind sie für mich nicht dasselbe wie andere Fremde, denen ich von meinen Problemen rein gar nichts erzählen würde. Ich hoffe, das war besser ausgedrückt.
Ich habe keinem Therapeuten von Anfang an alles erzählt. Sondern ich habe mich jeweils vorsichtig herangetastet und bin immer auch an eine Grenze gestoßen. Es gibt Dinge, die kann man nicht jedem erzählen, auch nicht jedem Therapeuten, ohne dass es unpassende Reaktionen gibt. Erst der aktuelle (dritte ambulante Therapie) verdient ein höheres Maß an Vertrauen. Aber DAS hat er sich tatsächlich verdient. Beim Vorantasten habe ich kein einziges Mal eine unpassende Reaktion erlebt. Das eine oder andere Missverständnis, ja, das ist sicher unvermeidbar, aber keine grundlegenden No-Gos.
Vielleicht ein Beispiel: manche sind der Überzeugung, wer Stimmen hört hat automatisch eine Psychose. Und das ist nicht hilfreich, wenn man in Wirklichkeit ein anderes Problem hat, aber der Therapeut völlig durchdreht und einen ohne weitere Diskussion in eine Zwangspause schickt, bis man durch Medikamente therapiefähig gemacht worden sei.
Sonnenblum hat geschrieben: ↑Mo., 22.04.2024, 12:49
Tut mir leid für die Verwirrung. Das war so gemeint, dass ich abwarten muss, bis er den Fragebogen ausgewertet hat, bevor er bzgl. der vermuteten Persönlichkeitsstörung eine Diagnose stellen kann.
Sonnenblum hat geschrieben: ↑Mo., 22.04.2024, 12:49
PTBS können wir ausschließen (zum Glück), das habe ich heute nochmal angesprochen und geklärt.
Das heißt ihr habt nochmals über das Thema Diagnosen geredet, habt ihr denn auch über das Thema Traumatherapie geredet? Es ist keine PTBS, aber ist es denn acuh kein Trauma? Du hast ja überlegt, ob du nicht bei einem Traumatherapeut besser aufgehoben wärst - Wirst du bei ihm bleiben? WIe war denn insgesamt die Stunde?
Und aus persönlicher Betroffenheit würde mich interessieren, wie geht es dir mit der Zuschreibung des Wortes "Trauma" zum Thema Mobbing?
ich habe ihm die Fragen gestellt, die ich zuvor hier im Thread festgehalten habe. Er hat tatsächlich eine Fortbildung und auch Erfahrung aus seiner Zeit als Stationspsychologe in einer Klinik. Auch hat er mir genau erklärt, wie das ablaufen würde und dass er mir zuerst Skills vermitteln würde (zB Tresor-Übung und sicherer Ort).
Daher bleibe ich bei ihm, mache mich aber erst an die Bearbeitung, wenn die depressive Episode überstanden ist und die äußeren Umstände entspannt genug sind (soll heißen, wenn ich wieder eine Arbeit habe und es mir dort gut geht).
Von dem, was ich ihm bisher geschildert habe, meint er aber schon, dass das Mobbing traumatisch für mich war. Habe ich eigentlich auch seit Jahren so eingeschätzt. Von daher ist diese Bezeichnung okay für mich.
von Anfang an alles erzählen tue ich auch nicht, das stimmt. Das wäre auch emotional zu anstrengend für mich. Ich reiße die Themen nur an.
Tut mir leid zu hören, dass du auf Therapeuten getroffen bist, die unpassend/unprofessionell reagiert haben - das ist mir auch schon passiert und kann sehr unschön sein, wenn man eh schon instabil ist. Dass man sich dann trotzdem wieder zu einer neuen Therapie durchdringt, weil es anders nicht geht, erfordert viel Kraft.