Wenn man jemanden neu kennenlernt, kommt man gewöhnlich erstmal über unverfängliche Themen in Kontakt.
Für die meisten Menschen sind unverfängliche Themen ihr Job, das Wetter, ob man schon öfters an diesem Ort war, ob man Familie hat…oder man gerade im Urlaub war, weil man so braungebrannt aussieht…ob man Hunde mag…
Was wäre denn für dich ein unverfängliches Thema?
Wenn dich also jemand fragt, was du beruflich machst hast du natürlich jedes Recht zu sagen, dass du darüber gerade nicht sprechen möchtest.
Du könntest aber trotzdem Interesse signalisieren und zurück fragen, was dein Gegenüber denn beruflich arbeiten würde.
Auch so kann ein Gespräch/Kontakt hergestellt werden.
Wenn aber bei so einer Aussage von dir ( darüber möchte ich gerade nicht sprechen) noch ein genervter Unterton bei dir mitschwingt und ein ablehnender Gesichtsausdruck/Mimik dazukommt, dann signalisierst du deinem Gegenüber, dass du keinerlei Interesse an einer Kontaktaufnahme hast.
Deshalb steht der andere dann auf und setzt sich woanders hin.
Er lässt dich also in Ruhe, weil er deine Aussage und deine Körpersprache als Ablehnung interpretiert.
Ich nehme an, genau darin liegt deine Problematik und deshalb klappt es auch nicht längerfristig mit Kontakten.
Ist ihr Verhalten normal ?
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Ich spreche auch nicht gern über mich. Das liegt daran, daß ich mich höchst minderwertig fühle und mich für vieles schäme (auch wenn es rational gar nicht so schlimm ist). Ich finde es eigentlich sehr gut, daß du deine Abneigung deinen Beruf preiszugeben, kommuniziert hast. Ich würde die Rückzugsreaktion allerdings eher positiv bewerten, der Fragende respektiert deinen Wunsch nach Diskretion und zieht sich zurück. Im Grunde hast du deinen Bedürfnissen entsprechend alles richtig gemacht, auch wenn es sich so anfühlt, als hättest du etwas falsch gemacht. Es kann auch sein, daß durch den "Kontaktabbruch" vergangene traumatische Erfahrungen bei dir getriggert werden.
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wenn man mit anderen in Kontakt kommen möchte ist die Antwort "mag ich nicht sagen" auf die Frage nach dem Beruf nicht förderlich für Kontaktaufnahme.
Bei der Frage ist auch keineswegs gemeint dass man alles über sich erzählen muss. Also gesichert nicht - jetzt mal beliebige Beispiele - vom gescheiterten Studium, den mobbenden Kollegen oder dass man gerade aus psychischen Gründen schon lange krank ist.
Die kommunikationsfördernde Antwort auf sowas lautet nunmal "ich bin xy" und dann die Gegenfrage "und Sie?"
Dafür braucht es doch kein irgendwie größeres Vertrauen.
Bei der Frage ist auch keineswegs gemeint dass man alles über sich erzählen muss. Also gesichert nicht - jetzt mal beliebige Beispiele - vom gescheiterten Studium, den mobbenden Kollegen oder dass man gerade aus psychischen Gründen schon lange krank ist.
Die kommunikationsfördernde Antwort auf sowas lautet nunmal "ich bin xy" und dann die Gegenfrage "und Sie?"
Dafür braucht es doch kein irgendwie größeres Vertrauen.
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Das finde ich wichtige Gedanken, nur bleiben für mich wieder Fragen offen: Wieviele Rückschläge (Enttäuschungen) muß ich hinnehmen, um nicht aufzugeben ? Ist mein Ziel (stabile langfristige Beziehung) zu anspruchsvoll / nicht erreichbar ? Was muß ich konkret "anders" machen ? Wie kann ich diese unbewußten Ängste aushalten ? Was ist für mich überhaupt realistisch erreichbar ? Muß ich mich mit viel weniger zufrieden geben ? Wie gehe ich mit Fehlern/Mißerfolgen um ? Diese Fragen kann ich mir wahrscheinlich nur selbst beantworten, selbst in einer SHG würde ich solche Fragen persönlichen Fragen nicht stellen können.Wenn du etwas ändern möchtest dann kannst nur DU die Entscheidung treffen und dran bleiben, auch bei Rückschlägen. Das muss man praktizieren, üben. Ein Leben lang. Das ist nicht irgendeine Zeitspanne und dann ist alles perfekt. Aber nur du kannst dein Ziel nennen und verfolgen und dran arbeiten.
Und ja, das kostet Überwindung, das erfordert Mut und Energie. Und eben auch die Bereitschaft Dinge anders zu machen, was zu versuchen. Und nicht immer nur auf "früher wurde ich denunziiert" zu setzen.
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zum Thema "keine Angabe zum Beruf":
Es war ja nur ein Beispiel, was mir eingefallen ist. Es ist mir klar, wenn ich dazu eine solche Antwort gebe, daß derjenige nicht zufrieden ist und sich abwendet. In der Situation fand ich das schon angemessen, früher habe ich gerne solche Sachen über mich erzählt, aber nach über 20 Jahren schlechter Erfahrung bin ich jetzt vorsichtig geworden. Es kommt immer auf die "richtige" Umgebung an.
Es war ja nur ein Beispiel, was mir eingefallen ist. Es ist mir klar, wenn ich dazu eine solche Antwort gebe, daß derjenige nicht zufrieden ist und sich abwendet. In der Situation fand ich das schon angemessen, früher habe ich gerne solche Sachen über mich erzählt, aber nach über 20 Jahren schlechter Erfahrung bin ich jetzt vorsichtig geworden. Es kommt immer auf die "richtige" Umgebung an.
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ich glaube du gehst da zu "mechanistisch" ran. Da gibt es keine Liste zum abhaken wie oft du irgendwas machen musst oder sollst. Da gibt es keine Regel nach der du offenbar suchst, kein Geheimrezept. Bzw. lautet das Geheimnis: Immer weiter machen. Versuchen, überlegen, probieren. Raus gehen.
Und warum würdest du in einer SHG solche Fragen nicht stellen? Dafür wäre die Gruppe ja da.
Natürlich nicht beim ersten Termin und nicht alle Fragen gleichzeitig, aber wenn du z.B. eine Selbsthilfegruppe für Personen mit sozialen Ängsten besuchst dann sind das ja Themen die alle mehr oder weniger haben.
Was realistisch erreichbar ist kann dir niemand vorab sagen.
Und warum würdest du in einer SHG solche Fragen nicht stellen? Dafür wäre die Gruppe ja da.
Natürlich nicht beim ersten Termin und nicht alle Fragen gleichzeitig, aber wenn du z.B. eine Selbsthilfegruppe für Personen mit sozialen Ängsten besuchst dann sind das ja Themen die alle mehr oder weniger haben.
Was realistisch erreichbar ist kann dir niemand vorab sagen.
Ist dir das wirklich klar?Erdbeere02 hat geschrieben: ↑Di., 02.01.2024, 21:26 zum Thema "keine Angabe zum Beruf":
Es war ja nur ein Beispiel, was mir eingefallen ist. Es ist mir klar, wenn ich dazu eine solche Antwort gebe, daß derjenige nicht zufrieden ist und sich abwendet.
Ich frage nur deshalb nach, weil du eine Seite zuvor gefragt hast, was an deiner Aussage falsch war und der andere sich anschließend wegsetzt hätte.
Vielleicht magst du bei solchen Treffen eine zeitlang nur die anderen Gäste beobachten?
Um zu sehen und zu hören, wie diese mit ihren Mitmenschen in Kontakt treten?
Um es anschließend selber auszuprobieren?
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