Jahrelange Therapie und keine Erfolge

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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MelaNiete
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Beitrag Fr., 09.01.2009, 20:07

Hallo,
greg hat geschrieben:Trotz therapie komm ich keinen schritt weiter .. Antidepressiva wirken bei mir auch nicht. Hab schon mehrere von diesen pillen bekommen, wirkung gleich null.
Wurden die AD ausreichend hoch dosiert?
Wie sieht es aus mit Phasenprophylaktika (z.B. Lithium, Lamotrigin), Neuroleptika oder einem Phasenprophylaktikum in Kombination mit einem AD oder Neuroleptikum – wurden diese Dinge auch schon versucht? Falls ja: Warst Du schon einmal länger stationär in einer psychiatrischen oder psychosomatischen Klinik? Wurde schon einmal eine EKT-Behandlungsserie durchgeführt?
Welcher Art waren die Therapien, die Du gemacht hast (z.B. Verhaltenstherapie, Psychoanalyse)?

VG, Melanie
Dosis sola venenum facit. (Paracelsus)

Über mich: viewtopic.php?f=34&t=6483
Dort schreibe ich auch: Depri.ch – Psychiatriegespraech.de

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Admin
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Beitrag Fr., 09.01.2009, 20:58

Lieber greg,

Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema bitte im Originalthread oder einem anderen, schon existierenden Thread zum gleichen Thema stellen, damit im Forum möglichst hohe Übersichtlichkeit gewahrt bleibt (und andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können). Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.

mfg,
rlf (Admin)

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Eisbär
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Beitrag Do., 29.01.2009, 01:21

@Melanie .. danke für dein Antwort . Hab von Cipralex bis Zyprexa alles geschluckt. Der Ablauf war immer gleich.. neues Medikament nach 2 Wochen Kontrolle beim Doc anschließend wurde raufdosiert und nach 10 bis 12 Wochen wurde das Medikament wegen erfolglosigkeit abgesetzt und das ganze ging wieder von vorne los.

Psychotherapien hatte ich schon mehrere, leider aber ohne erfolg... weiß auch nicht warum es bei mir nicht fruchtet. Leide jetzt schon seit mehr als 15 Jahren und ich hab das gefühl, dass diese ganze geschichte chronisch geworden ist... Das Problem ist das ich deja vu erlebe. Manche Situation heute erinnern mich an frühere schreckliche zeiten und dann kommt alles wieder hoch. Hab zwar in der Therapie gelernt wie ich mich in solchen situationen verhalten soll aber es funktioniert nicht.

Heute bin ich erstaunlich ruhig und deshalb kann ich auch antworten .. aber ich weiß nie wie es am nächsten tag ist. Ich kann gut gelaunt schlafen gehen und am nächsten morgen geht es mit so schlecht, dass ich nicht mal aus dem bett komm.

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sigrdrifa
sporadischer Gast
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Beiträge: 7

Beitrag Fr., 30.01.2009, 11:20

Hi an Alle !

Ich klinke mich auch hier ein, weil es mir so ähnlich wie Greg geht.Habe
Panikattacken und Depris seit ich 19 bin.Der Unterschied zu Greg ist nur, daß ich immer wieder Phasen hatte, in denen es mir gut ging.Die letzte hat jetzt ca. 1,5 Jahre gedauert.Ich habe davor auch schon einiges an Therapien gemacht und Medis geschluckt.Nach der letzten Therapie war ich der Meinung das wars jetzt für mich.Ich hab keine Medis mehr gebraucht und hatte gedacht ich kenne mich und die negativen Gedankenmuster die sich bei mir immer
wieder aufbauen gut genug, um genug Werkzeug zu haben um damit umgehen zu können.Ich war heuer im Sommer sogar allein auf einen Auslandstrip so
quasi um mir selbst zu beweisen, daß ich das alles jetzt hinter mir gelassen habe.Tja, weit gefehlt
Heuer kurz vor Weihnachten ist es mir 2 Wochen schon schlecht gegangen,
aber ich hab mir immer noch gedacht ich pack das schon.
Das Ende vom Lied waren 2 Wochen stationär in der Psychatrie in Neunkirchen.Das schlimme daran war, daß die Panikattacken einfach nicht aufgehört haben.Es ging über Stunden und Stunden und Stunden......
Davor hatte ich als Rettungsleine immer die Gewissheit, daß es irgendwann
wieder aufhört, hat es aber diesmal nicht.
Ich konnte mich nicht mehr entspannen weil ich Angst hatte, daß es dann
wieder anfängt, was es ja auch immer getan hat, konnte dementsprechend auch nicht mehr schlafen etc.
Ich bin jetzt schon seit Anfang Jänner wieder draußen, schlucke Cipralex
Xanor und Seroquel.Nächste Woche wird mir noch dazu ein Weisheitszahn unter Vollnarkose gezogen. weil es anders bei meinem Angstlevel im Moment nicht möglich ist.
Es gibt Tage an denen es mir besser geht, und dann gibt es wieder extrem schlechte Tage, trotz all der Pillen.Und auf das Niveau *normal* oder *gut* komm ich überhaupt nicht.Ich hab erst am 12.02.! einen Termin beim Neurologen bekommen, obwohl der weiß, daß ich stationär war
Ich war bei meiner Therapeutin, die mich die Jahre davor begleitet hat, und irgendwie hab ich das Gefühl, sie ist mit ihrem Latein bei mir am Ende.
Ich überlege noch mal stationär zu gehen. weil das in Neunkirchen war von der Therapie her ein schlechter Witz. Entweder ins AKH oder nach Eggenburg, wobei die Wartezeit von 3-6 Monaten dort ja nicht grad der Renner in meiner Situation ist.Das Problem ist natürlich auch, daß ich meinen Job verlieren könnte, wenn ich jetzt noch mal für Wochen ausfalle, und wer weiß wie es mir danach geht, also einem nochmaligen stationärem Aufenthalt.
Ich weiß im Moment überhaupt nicht was ich tun soll, vlt. habt ihr ja Ratschläge für mich.

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grummel
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Beitrag Fr., 30.01.2009, 13:31

@sigrdrifa: Versuch, dich mit Therapie und Medikamenten in den Griff zu bekommen. Den Job würde ich zu behalten versuchen, wenn er dich nicht zu sehr belastet. Mit einer festen Arbeit gehört man im Augenblick fast zu "Elite"
münchnerkindl hat geschrieben:Hast es schon mal mit ganz normaler menschlicher Zuwendung probiert?
Hast du vielleicht 'ne Telefonnummer für mich? Lechz.... gier....

BTW: Das seelische Gestreichel zwischen (meist männlichen) Therapeuten und (meist weiblichen) Patienten würde ich nicht unbedingt, hm, Liebe nennen. Aber von Liebe versteh ich nicht (all)zuviel ... wahre Selbstliebe erscheint mir ein lohnenderes Therapieziel.
greg hat geschrieben:... Sprich, ich habe eine Ausstrahlung wie ein Totengräber und ich merke den Menschen direkt an, dass sie nicht mit mir in Kontakt treten wollen.
Dir liegt wohl einfach zuviel auf der Seele. Du braucht weniger Liebe als jemand, bei dem die dich AUSKOTZEN und den Frust von der Seele reden kannst. Wenn es Frust über Therapien & Therapeuten ist, sind Ärzte & Psychologen wohl nicht gerade die besten Zuhörer Und ehrlich, bei deinem "Optimismus" wirkst du wohl nicht wie ein Magnet.
Wenn ich in den Spiegel schaue, entdecke ich öfters einen Gesichtsausdruck, der mir nicht gefällt. Das Einzige, was hilft, ist: nicht hinschauen. Du bist, wie du bist. Alternativ: Taschenspiegel einstecken & in guten Momenten reinschauen = so siehst du aus, wenn du froh & glücklich bist. Auch ein guter Photograph/ein gutes Foto von einem selbst kann gelegentlich Wunder wirken (der Photograph ist meist etwas teurer - wenn du nicht von Natur aus fotogen bist).
... dann geht es mir sicher besser als vor 10 Jahren, aber das liegt meiner Meinung nach nicht an der Therapie sondern an der Tatsache, dass mir in der Zwischenzeit alles egal geworden ist.
Hart formuliert. Hoffentlich übertrieben. Aber im Prinzip würde ich dir zustimmen - mir geht es besser, seit ich älter, erfahrener und (hoffentlich) weiser geworden bin. Letztlich bin ich derjenige, der sein Leben in den Griff bekommen muss - unsere Psychologen sind keine Hellseher/Zauberer und ihre Drogen keine Lebenselixiere. Dass man das selbstständige Denken verlernt und sich von seinem Therapeuten auf (Psychojargon-)Abwege führen lässt, einfach um sich führen zu lassen, soll auch schon vorgekommen sein.
Das beste gegen Depression ist wohl, selbst aktiv zu werden und nicht allzuviel im Hollywood-Modus zu denken. Mach dir deine eigene Strategie, was du tun kannst, damit es dir besser geht, und versuch das umzusetzen.

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ukp01Tacitus
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Beitrag Sa., 31.01.2009, 17:18

Hallo, verstehe dich sehr gut. Hatte immer die gleichen Probleme. Meine Kindeheit war die Hölle und später auch nur Probleme. Seit ich 10 Jahre alt war, war ich immer wieder in psychologischer Behhandlung. Aber die konnten mir auch nicht helfen. Ich habe dann den Kontakt zu anderen Menschen immer mehr verloren, aus Angst, dass man mir wieder weh tut. Als ich dann angefangen habe, mir Bücher über die entsprechenden Themen, die mich belasten, zu besorgen, konnte ich einige Probleme besser verstehen und mir so auch selbst helfen. Wenn es bestimmte Themen gibt die dich einfach zu sehr belasten, wirst du selbst merken, dass es besser ist diesen vorerst aus dem Wege zu gehen.
Wünsche dir alles Gute

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sigrdrifa
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Beitrag So., 01.02.2009, 11:12

Leider ist das Problem @ grummel, daß ich schon wochenlang in Krankenstand
bin, weil ich eben im Moment nicht arbeiten kann und nicht belastbar bin und
auch nicht weiß wie ich das ändern soll.Noch sieht der Arbeitgeber (der über
meine *Krankheit* informiert ist) geduldig zu, aber bei einem weiteren Ausfall
über Wochen oder gar Monate wird der Geduldsfaden reissen.
Ich hab übrigens einen stressigen Job in einer Notrufzentrale und noch dazu
nur in der Nacht.Wird relativ gut bezahlt aber ist Stress pur, im Moment undenkbar für mich.

Wie geht ihr eigentlich damit um, daß es euch entweder ständig schlecht geht, oder daß ihr so wie ich immer und immer wieder Rückfalle habt ?
Ich komme besonders mit diesen Rückfälle überhaupt nicht klar und bin wie gesagt im Moment total ratlos

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Breeze
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Beitrag So., 01.02.2009, 17:50

Diese Gefühl kenne ich zu gut.

War auch bei vielen Ärzten und habe viele Medikamente genommen aber nichts hat geholfen.
Ich Bin Wie Ich Bin

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Eisbär
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Beitrag So., 01.02.2009, 19:57

Gelegentlich passiert bei mir eine sache die ich mir nicht erklären kann. Ganz selten kommt es vor, dass von einer minute auf die andere die ganze last abfällt und ich total frei von sorgen und ängsten bin. Dieses sorgenfreie Dasein hält meinstens für eine stunde an und danach ist alles wieder beim alten. In der Therapie haben wir auch versucht zu klären was diesen sorgenfreien zustand auslöst .. leider aber sind wir nicht dahinter gekommen.

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sigrdrifa
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Beiträge: 7

Beitrag Mo., 02.02.2009, 10:47

So gehts mir auch manchmal greg.Ich hab auch so Momente in denen ich
einfach nur glücklich bin, ohne das irgendetwas als Auslöser passiert wäre.
Einfach frei von Sorgen und wo ich mich an Kleinigkeiten erfreuen kann.
Doch dann gehts halt meist andersrum, wo einfach alles nur negativ ist, und
wo es mir sehr schlecht geht.Weder ich noch der Therapeut sind jemals drauf
gekommen woran das liegt.Es gibt einfach kein Muster oder einen erkennbare
Struktur dahinter.Das Problem ist auch, daß ich mich dann wenns mir schlecht geht auch schuldig fühle, quasi ich muss was *falsch* gemacht haben, daß
es mir wieder schlecht geht

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Thread-EröffnerIn
Eisbär
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Beitrag Di., 03.02.2009, 22:06

Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich gefühlsmäßig komplett kalt geworden bin .. Beziehungstechnisch geht bei mir rein gar nichts .. hab nicht mal bock auf ne beziehung. Ich bin im laufe der jahre auch zum perfekten schauspieler geworden .. niemand weiß wie es mir in wirklichkeit geht. Meine letzte beziehung hab ich beendet weil mir diese ganze schauspielerei auf die nerven gegangen ist. Habe aber auch nach meheren therapien bemerkt, dass das reden mir auch nicht wirklich hilft. Es ist nichts anderes als ein beschi??ener Kreislauf wo ein entkommen nicht möglich ist.

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manik72
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Do., 05.02.2009, 09:03

Hallo!
Also ich kann das sehr gut nachvollziehen. Habe vor 11 Jahren mit einer Therapie begonnen. Inszwischen habe ich schon ettliches durchprobiert und nichts hat mir geholfen. Im Gegenteil, es ist alles immer schlimmer geworden. Musste vor 2 Jahren für einige Wochen ins Spital. Mittlerweile bin ich auch davon überzeugt, dass es für mich keine Hilfe gibt.

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grummel
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Beiträge: 5

Beitrag So., 08.02.2009, 07:19

@sigrdrifa: Ja, wenn das Stresslevel so hoch ist, dann ist es völlig richtig, die Gesundheit absolut in den Vordergrund zu stellen.
Gab es denn für deine Krise zu Weihnachten einen bestimmten Auslöser? Bei mir fängt es immer mit Grübelei über einen ungelösten (/unlösbaren) Konflikt an, oder mit Bilanzziehen über mich, die Welt und meinen Platz darin - teils aus reiner Langeweile. Oder ich verknalle mich "hoffnungslos"
ukp01Tacitus hat geschrieben:Wenn es bestimmte Themen gibt die dich einfach zu sehr belasten, wirst du selbst merken, dass es besser ist diesen vorerst aus dem Wege zu gehen.
Das ist ein guter Rat, dem schwer zu folgen ist. Denn zuerst muss man wissen (wollen), worin der Konflikt besteht, und meistens mache ich mir lieber mit einer "Alles oder nichts"-Situation das Leben zur Hölle, gefolgt von absolutem Den-Kopf-in-den-Sand-stecken.
Ich schätze, wir in diesem Thread haben ein negatives Selbstbild, weil wir uns als Versager fühlen. Dabei bauen wir uns die Grube selbst, und schubsen uns selbst rein. Wenn man das begreift, ist es peinlich und kömisch zugleich. Nicht hinsehen wollen, persönliche Probleme mit epischen Menschheitskonflikten mischen, nicht erwachsen/desillusioniert werden und sich angreifbar machen wollen - das sind bis zu einem bestimmten Grad ganz normale Verteidigungs-Reaktionen. Nur wenn man sein Leben davon beherrschen lässt, schießt man sich selbst ins Bein.
Vielleicht hattet ihr als Kinder auch ein dominantes Elternteil oder eine sonstige Autoritätsfigur, von der ihr euch in eurem innersten Wesen bedoht gefühlt habt? Jemand, der einen so richtig in die Enge treibt, so dass man das Gefühl hat, sich nicht wehren zu können? So eine Erfahrung kann einem tiefsitzende Ängste einpflanzen, die ein Grundgefühl der Hilflosigkeit bewirken.
Angst hat im Grunde jeder, aber auf Hilflosigkeit programmierte Menschen blasen jede Kleinigkeit auf. Und es fällt einem unheimlich schwer, diese Grundeinstellung zu ändern - sie durchdringt die Denkstrukturen. Sich hilflos zu fühlen ist auch eine (total kindische) Methode, Aufmerksamkeit und Liebe zu fordern. Unglücklicherweise erfährt man in der Therapie - abhängig von der Person des Therapeuten, es gibt auch andere - auch noch Bestätigung für dieses Verhalten: Als Belohnung dafür, seine Probleme nicht selbst zu lösen, kann man sich bis in alle Winkel analysieren und "verstehen" lassen. Bei mir jedenfalls sind die vordergründigen Probleme eigentlich Ausreden, wenn mir das Leben mit der Grundangst unerträglich scheint.
Lebenswichtig ist, zu erkennen, dass man nicht hilflos ist und woher diese Ängste kommen - die realen, angstmachenden Herausforderungen im Jetzt und das diffuse Hintergrundrauschen - und das eine vom anderen zu trennen.
Ich hab auch so Momente in denen ich einfach nur glücklich bin... Doch dann gehts halt meist andersrum, wo einfach alles nur negativ ist, und wo es mir sehr schlecht geht.Weder ich noch der Therapeut sind jemals drauf gekommen woran das liegt.
Ganz einfach - bei mir sind das Momente, in denen ich vergesse, mich hilflos, gestresst und überfordert zu fühlen. Solche Selbstvertrauens- und Gute-Laune-Schübe erleben wir alle hin & wieder.
Gegen das Hilflosigkeits-Trauma hilft nur die Erfahrung des Gegenteils: Erfahrung der eigenen Stärke, Erfolg und Glücklichsein. Leider gibt's kein Patentrezept außer einem: 1) Aktives Problemlösen, ohne sich dabei verrückt zu machen, b) sich die kostbaren Erfolgs-/Glücksmomente in allen Einzelheiten zum späteren Erinnern einprägen, auch wenn einem der Sieg leichtgefallen ist. Das fällt mir oft ziemlich schwer - schließlich kann es genausogut reines Glück gewesen sein! Interessant, wie erfolgsgewohnte Menschen es genau umgekehrt halten, oder?
Beim Umgang mit Therapeuten sollte man IMHO eins nicht vergessen: Wenn sie nicht selbst heimliche Leiden haben oder in ein Loch gefallen sind (für viele ein Grund, überhaupt Psychologie zu studieren!), dann haben sie unter Garantie weniger Ahnung davon, was in euch vorgeht, als ihr selbst. Die Erwartungen, die an die armen Leutchen gestellt werden, sind schlicht unrealistisch. Sie können uns allerhöchstens bei der Arbeit helfen, die wir erledigen müssen.
Das Problem ist auch, daß ich mich dann wenns mir schlecht geht auch schuldig fühle, quasi ich muss was *falsch* gemacht haben, daß es mir wieder schlecht geht
Da jubeln die inneren Dämonen! Ja, so geht's uns wohl allen, wenn wir wieder mal gescheitert sind.
S*c*h*e*i*ß auf die Gesellschaft und fühl dich nicht schuldig - die Gesellschaft ist schlicht und ergreifend dumm! Das verkürzt die Zeit, in der du dich richtig mies fühlst, erheblich.

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sigrdrifa
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sporadischer Gast
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Beitrag Di., 10.02.2009, 10:58

Nein grummel, es gab bei mir keinen deutlich erkennbaren Auslöser, es war zwar ingesamt eine stressige Zeit durch Umzug, aber nichts was ich so jetzt benennen könnte.Davor war das immer anders, davor waren Scheidung oder Trennung oder andere Auslöser erkennbar.
@manik 72, was immer du tust, aufgeben darfst du dich nicht.Ich selber schlepp diese SCH ***** jetzt schon bald 20 Jahre mit mir rum und sie hat mir oft mein Leben vergiftet, Möglichkeiten verbaut etc. Aber ich denk nicht im Traum daran aufzugeben.Natürlich hab ich auch schwarze Tage und Wochen
in denen ich mich frage, wozu ich mir das alles noch antu.Aber im Endeffekt
gibt es immer eine Antwort drauf, für MICH. Ich weigere mich aufzugeben
Ich gehe in den nächsten Tagen wieder stationär, diesmal für mindestens 6-8
Wochen. Drückt mir die Daumen !


Elzbieta
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Fr., 03.11.2023, 15:34

Eisbär hat geschrieben: Sa., 08.12.2007, 20:09 Hallo alle zusammen,

bin seit meiner frühen Kindheit tief traumatisiert. Leide außerdem seit meiner Jugend an Depressionen, Minderwertigkeitskomplexen und div Phobien. Habe bereits vier Psychiater und mehrere Therapien hinter mir. Psychopharmaka hab ich unzählige geschluckt, aber von
diesem Zeug hab ich nur die Nebenwirkungen gespürt.
Jahrelang habe ich alles versucht damit es mir eines Tages besser geht, bin aber in dieser
Zeit keinen einzigen Schritt weiter gekommen. Meine derzeitige Psychiater ist ratlos und ich
habe immer mehr das Gefühl, dass mir gar nicht mehr zu helfen ist, weil die Wunden einfach zu tief sind.

Suche auf diesem Weg Leute mit ähnlichem Schicksal mit denen ich mich austauschen kann.



Lg

Greg

Es ist schon so lange her und ich habe den Beitrag leider leider erst jetzt entdeckt...
Was du vielleicht brauchst sind Menschen, die ein echtes Mitgefühl zeigen, ein echtes interesse und keine kluge kalte Weisheiten, die ich hier zum großen Teil gelesen habe..
Kalt...sehr kalt...Viele, nicht alle ...
Genau so ein Verhalten funktionierte bei mir nie..
Hüte dich bitte vor kaltherzigen Ratschlägen...

Es tut mir sehr leid...
Ich hoffe es geht Dir inzwischen besser, wenn nicht dann höre ich gerne zu, da ich alles was du geschrieben hast, nachfühlen kann!!

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