Therapeutin trägt roten Lippenstift
Ich glaube, ich würde mich tatsächlich in Anwesenheit einer stark geschminkten Frau einfach unwohl fühlen. Ganz grundsätzlich mag ich das nicht, aber es geht meist auch mit Parfüm einher. Und da gibt es etwas, was mir quasi die Kehle zuschnürt, und was Bestandteil nahezu aller Parfüms (und von Deos und von bestimmten Waschmitteln) ist. Das ist aber ein individuelles Ding. Ich bin dem auf der Spur, denn ich habe auch schon Jahre einen starken Juckreiz am ganzen Körper und habe schon rausgefunden, dass ich durch Shampoo und Duschgel für Allergiker, wo kein Parfüm und nix drin ist, eine merkliche Verbesserung habe. Ich habe jetzt auch passendes Waschmittel gekauft und hoffe, dass es dann noch besser wird.
Ich habe beim Thema Schminke auch überhaupt keine Assoziation zu "gepflegt". Eher zu "muss Hautunreinheiten abdecken", und das ist gar nicht sinnvoll, weil es der Haut nicht guttut. Gewaschen und mit sauberen Sachen und mit gesunden Zähnen (normal halt, also keine braunen Stummel) finde ich absolut gepflegt genug.
Ich habe beim Thema Schminke auch überhaupt keine Assoziation zu "gepflegt". Eher zu "muss Hautunreinheiten abdecken", und das ist gar nicht sinnvoll, weil es der Haut nicht guttut. Gewaschen und mit sauberen Sachen und mit gesunden Zähnen (normal halt, also keine braunen Stummel) finde ich absolut gepflegt genug.
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Sowas finde ich auch sehr unangenehm. Glaube bei aufdringlichem Parfüm würde ich mich mehr gestört fühlen als bei der Optik. Finde bei Make-Up kommt es sehr drauf an wie es gemacht ist, ob es „aufgetakelt“ und künstlich wirkt. Das fände ich Therapeuten auch nicht so gut, ist ja keine Party.
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Meinem Gefühl zufolge geht’s hier um was anderes. Mir scheint du fühlst dich durch bestimmte Verhaltensweisen abgelehnt. Verhaltensweisen, die eigentlich bei den meisten Therapeuten absolut Usus sind, bei meiner Therapeutin jedenfalls auch.therealyou hat geschrieben: ↑Di., 11.07.2023, 14:03
Ebenso gibt es kein Händeschütteln. Der Abstand zw. den Sessel ist ca. 3m und direkt beim Rausgehen wird noch im Raum wenn ich da bin, schnell gelüftet. Der nä. Patient kommt sofort ohne Pause. Sie ist etwas eigenartig. Nur 1x hat sie mir die Hand gegeben am Ende der Stunde, nachdem ich sie vorher in den Himmel gelobt hab. Da war ichs plötzlich wert.
Naja wie auch immer... Lippenstift hin oder her. Ich finde es nicht passend bei so einer Tätigkeit.
Der oben dick zitierte Satz ist mir besonders aufgefallen. Für mich klingt das so, als hättest du den Eindruck, nur weil du besonders freundlich und „lieb“ zu ihr warst, hat sie sich herabgelassen dir die Hand zu schütteln. So, als hättest du dir diesen Handschlag verdient/(en müssen).
Mir scheint an dieser Stelle ein hast/bt du/ihr irgendein Thema.
Manchmal findet man Dinge an Menschen komisch, irritierend oder unangemessen, wenn es in der Beziehung zu diesem Menschen knirscht.
Dies hätte mich auch massiv irritiert, vor allem wenn man sich noch nicht so gut kennt.
Ich hatte gerade am Anfang meiner Therapie oft das Bedürfnis jederzeit aus dem Raum flüchten zu können. Auch habe ich anfangs meine Jacke immer angelassen, egal wie warm mir damit war.
So verändert sich dies mit der Zeit, wenn man sich besser und länger kennt.
Heute würde mir dies bei meinem Therapeuten nichts mehr ausmachen.
Ich glaube weniger, daß es damit zu tun hat, daß Du es dadurch dann wert warst.therealyou hat geschrieben: ↑Di., 11.07.2023, 14:03 ...Sie ist etwas eigenartig. Nur 1x hat sie mir die Hand gegeben am Ende der Stunde, nachdem ich sie vorher in den Himmel gelobt hab. Da war ichs plötzlich wert.
Leider ist so, daß es wohl allgemein seit Corona üblich geworden ist, daß man sich nicht mehr die Hand reicht.
Ich bin jetzt seit 2,5 Jahren bei meinem Therapeuten und bis heute habe ich ihm leider nicht ein mal die Hand geben können. Mir persönlich fehlt dies sehr.
Ich meine es muss ja nicht bei jedem und jedes Mal sein, aber ab und an wäre schon schön.
Es war etwas überzeichnet, aber dennoch ein gutes Beispiel.
Ich finde es ebenfalls sehr viel wichtiger, wie ein Therapeut sich mir gegenüber verhält, als wie er aussieht, oder welche Kleidung er trägt.Tchu hat geschrieben: ↑Di., 11.07.2023, 15:33 ...Davon darf man sich aber auch nicht in die Irre führen lassen, denn schließlich gibt es genau so gut inkompetente Anzug- und Kittelträger, wie es vermutlich auch gute Therapeuten in Couchpullover und andersherum gibt. Ich würde das aber einfach hinnehmen, wenn sonst alles passt. Ist die Therapie wirklich gut, dann ändert auch der Lippenstift nichts daran,
Mein Therapeut trägt in den Wintermonaten z.B. warme Hausschuhe.
Ich finde es irgendwie drollig und er hat ja eigentlich auch Recht, er ist schließlich den Ganzen Tag in den Räumen. Vermutlich verbringt er dort mehr Zeit, als zuhause.
Also, warum nicht?
Ich denke auch, daß da mehr im Argen ist und die TE hat es ja auch schon mal angedeutet.
Ich denke wenn da wirklich einige Dinge unpassend oder stark irritierend sind, wäre es wirklich gut und angebracht mal Bilanz zu ziehen und zu überlegen, ob es mit einer anderen Therapeutin, oder einem anderen Therapeuten vielleicht besser funktionieren könnte.
L.G. Tobe
Haltet die Welt an, ich will aussteigen.
Wenn du den Tag wie die Nacht empfindest,
Einsamkeit mit Schicksal verbindest,
Traurigkeit dein Leben hüllt,
weisst du, wie sich meiner einer fühlt.
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Ich schüttele grundsätzlich niemandem die Hand. Schon vor Corona habe ich dies nicht getan. Somit fehlt mir das auch nicht und ich bin dankbar dass es jetzt so ist, das es "normal" zu sein scheint niemandem die Hand zu geben. Sonst war es eher unhöflich fand ich, von meiner Seite aus...aber ich konnte es nie und kann es mir auch nicht vorstellen.
Meine Therapeutin hatte auf einmal ratzeputz kurze Haare und sonst mittellang....ich hab sie angeschaut wie ein Auto.... das war sie irgendwie nicht mehr. Sie merkte es und wir sprachen darüber.
Einmal hatte sie auch einen übergroßen Ring am Finger, wo ich befürchtete, dass dort ein Abhörgerät drin wäre. Ich habe es angesprochen und wir konnten es klären.
Immer wenn ich etwas komisch finde reden wir darüber und es kann entweder geklärt werden oder ich muss damit leben, was auch völlig zum Menschsein dazu gehört.
Meine Jacke lasse ich grundsätzlich in der Therapie an und meine Schuhe würde ich nie ausziehen. In den Sommermonaten habe ich auch immer meine Tasche auf dem Schoß und alles was ich dabei habe, um im Notfall schnell weg zu können.
Meine Therapeutin hatte auf einmal ratzeputz kurze Haare und sonst mittellang....ich hab sie angeschaut wie ein Auto.... das war sie irgendwie nicht mehr. Sie merkte es und wir sprachen darüber.
Einmal hatte sie auch einen übergroßen Ring am Finger, wo ich befürchtete, dass dort ein Abhörgerät drin wäre. Ich habe es angesprochen und wir konnten es klären.
Immer wenn ich etwas komisch finde reden wir darüber und es kann entweder geklärt werden oder ich muss damit leben, was auch völlig zum Menschsein dazu gehört.
Meine Jacke lasse ich grundsätzlich in der Therapie an und meine Schuhe würde ich nie ausziehen. In den Sommermonaten habe ich auch immer meine Tasche auf dem Schoß und alles was ich dabei habe, um im Notfall schnell weg zu können.
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Also ich gebe eigentlich gerne Menschen die Hand und finde es eher schade dass es fast nicht mehr stattfindet.
Allerdings ist das für mich im Rahmen einer Therapie auch nicht entscheidend.
Schuhe würde ich wie gesagt nie ausziehen, das geht für mich nicht. Ich hab das zwei- oder dreimal früher bei meinen zahlreichen Erstgesprächen erlebt und fand es immer ein no-go. Allerdings stimmten dann auch immer weitere Dinge nicht. Gravierende Dinge. Es war nie so dass da eine tolle Therapeutin war und nur Schuhe ausziehen wäre ein Problem gewesen.
Ich habe viele Jahre gebraucht bis ich mal bei einem Therapeuten aufs Klo gehen konnte.
Also nicht viele Jahre bei einem Therapeuten, sondern verschiedene und Abstand dazwischen. Es ging nirgendwo.
Erst jetzt kann ich das auf einmal und ich bin sehr stolz auf mich und erleichtert!
Allerdings bin ich jetzt auch in einer Praxis in der gefühlt fast alles stimmt, vor allem aber die Therapeutin.
Allerdings ist das für mich im Rahmen einer Therapie auch nicht entscheidend.
Schuhe würde ich wie gesagt nie ausziehen, das geht für mich nicht. Ich hab das zwei- oder dreimal früher bei meinen zahlreichen Erstgesprächen erlebt und fand es immer ein no-go. Allerdings stimmten dann auch immer weitere Dinge nicht. Gravierende Dinge. Es war nie so dass da eine tolle Therapeutin war und nur Schuhe ausziehen wäre ein Problem gewesen.
Ich habe viele Jahre gebraucht bis ich mal bei einem Therapeuten aufs Klo gehen konnte.
Also nicht viele Jahre bei einem Therapeuten, sondern verschiedene und Abstand dazwischen. Es ging nirgendwo.
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ja das geht mir auch so, Geruch kann man ja nun so gar nicht ausblenden.
Ich habe aber jetzt die Erfahrung gemacht, dass Traumatherapeuten offenbar darauf achten.
Also keiner und keine von denen ich kennengelernt habe "rochen" irgendwie. Weder nach Körper noch nach irgendeinem Deo (oder gar Rasierwasser) noch Duft. Also einfach gar nicht.
Die achten da drauf, das bestätigte mir der eine Therapeut auch mal als das Thema drauf kam.
Gerüche seien einfach zu starke Trigger, erklärte er.
Also mit einer Ausnhame:
Einmal kam ich zu einem Vorgespräch bei einem Traumatherpeuten. Der galt sogar als "Koryphäe", war Supervisor und unterrichtete und so. Abgesehen davon dass es einfach ein überheblicher Typ war, müffelte er. Schlurfte in uralten, ebenfalls müffelnden Hauslatschen heran. Ich wusste sofort: Egal wie der sonst ist, das geht gar nicht.
Aber auch hier bestätigte es sich: Das war nur die "Spitze des Eisbergs". Der Typ war auch sonst einfach schrecklich.
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Danke nochmal für die angeregte Diskussion.
Ja, es passen andere Dinge auch nicht bzw. gibt es Irritationen. Mein Problem ist, dass ich mir nie sicher bin, auf mein Bauchgefühl zu hören oder ob ich nur negativ übertrage. Konkret was "falsch gemacht" hat sie nicht.
Ich hatte nur von Anfang an das Gefühl, dass sie mit mir intellektuell in eine Challenge geht und narzisst. Züge hat. Mein Thema ist narzisst. Missbrauch. Jetzt ist immer die Frage, bilde ich mir das ein oder ist sie tatsächlich ein "mismatch" und genau die falsche bei so einem Thema.
Ja, es passen andere Dinge auch nicht bzw. gibt es Irritationen. Mein Problem ist, dass ich mir nie sicher bin, auf mein Bauchgefühl zu hören oder ob ich nur negativ übertrage. Konkret was "falsch gemacht" hat sie nicht.
Ich hatte nur von Anfang an das Gefühl, dass sie mit mir intellektuell in eine Challenge geht und narzisst. Züge hat. Mein Thema ist narzisst. Missbrauch. Jetzt ist immer die Frage, bilde ich mir das ein oder ist sie tatsächlich ein "mismatch" und genau die falsche bei so einem Thema.
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Jeder Mensch hat mehr oder weniger stark ausgeprägte narzisstische Züge. Und wenn sie bei ihr vielleicht tatsächlich etwas ausgeprägter sind (was längst noch weit entfernt von pathologisch ist und nicht gleichzusetzen mit NPS!- selbsterklärend, dass ich nicht beurteilen kann, wie narzisstisch sie ist, aber eine NPS „liest“ sich nicht raus), dann kann das ja auch eine Chance für dich sein. Insofern, dass du in Berührung kommst mir narzisstischer Zügen, die vielleicht deutlicher da sind, aber nicht pathologisch an dir ausagiert werden.
Denn da jeder derartige Züge hat, wirst du diesem Phänomen nicht aus dem Weg gehen können und somit früher oder später immer in solche Trigger-Muster fallen.
Denn da jeder derartige Züge hat, wirst du diesem Phänomen nicht aus dem Weg gehen können und somit früher oder später immer in solche Trigger-Muster fallen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Man kann das so oder so sehen. Für jmd., den diese Züge so traumatisiert haben, ist so eine Person viell. tatsächlich die falsche... in der Art: wenn einen die Sonne verbrannt hat, muss man sie in der Zeit der Heilung komplett meiden.
Wenn ich Mütterlichkeit & Verständnis suche und merke, da ist ein Therapeut, der mit meinen Abwehrmechanismen und meinem Widerstand (intellektualisieren usw.), also im Grunde mit meinem Narzissmus in eine Challenge geht anstatt drüber zu stehen und das zu durschauen... dann weiß ich nicht ob das gut ist?! Viell. ist sie einfach nicht gut genug, weil das ihr "blind spot" ist.
Wenn ich Mütterlichkeit & Verständnis suche und merke, da ist ein Therapeut, der mit meinen Abwehrmechanismen und meinem Widerstand (intellektualisieren usw.), also im Grunde mit meinem Narzissmus in eine Challenge geht anstatt drüber zu stehen und das zu durschauen... dann weiß ich nicht ob das gut ist?! Viell. ist sie einfach nicht gut genug, weil das ihr "blind spot" ist.
Ganz unabhängig davon kann man auch einfach nicht mit jedem. Wenn noch nichtmal eine Grundsympathie da ist, dann muss man da auch nichts erzwingen. Das gibt es im Leben immer wieder, und es ist völlig ok. So eine Person muss man nicht heiraten und die muss man sich auch nicht ausgerechnet für eine Psychotherapie aussuchen.
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Es gibt immer verschiedene Seiten und Möglichkeiten an ein Problem heranzugehen. Welche für dich am besten passt, musst am Ende du entscheiden. Ich kann das nicht beurteilen, was für dich besser ist, auch weil ich nicht einschätzen kann, ob sie narzisstisch ist, ob du einfach durch deine Historie extrem stark auf kleinere Anflüge, die im entfernteren Sinne narzisstisch sein könnten, reagierst oder ob du eben generell etwas ganz anderes brauchst.
Ich mag Lippenstift zum Beispiel auch nicht gerne bei Frauen, aber in erster Linie interpretiere ich es als „sie sorgt für sich, mag sich schön machen oder empfindet das als schön“. Also ganz anders als du. Aber du hast ja ein Gesamtbild von ihr, was mir und allen anderen Lesern fehlt.
Ich mag Lippenstift zum Beispiel auch nicht gerne bei Frauen, aber in erster Linie interpretiere ich es als „sie sorgt für sich, mag sich schön machen oder empfindet das als schön“. Also ganz anders als du. Aber du hast ja ein Gesamtbild von ihr, was mir und allen anderen Lesern fehlt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Ich fände es auch naheliegend, dass du dir eine Therapeutin mit vllt Hang zum Narzissmus gesucht hast, gerade weil du eine solche Vorgeschichte. Ich finde inzwischen Therapeuten sollten einfach nur freundlich, unterstützend und nett und humorvoll sein (was ja nicht heißt, dass es keine Konflikte oder so geben dürfte oder man einen schlechten Tag hat) ohne irgendwelche offensichtlichen Eigenarten. Bei manchen Therapeuten dachte ich mir manchmal, wenn ich mit Kunden so wäre, dann wäre ich meinen Job los. Im Gegensatz zu mir haben die aber sogar Psychologie studiert und man darf erwarten, dass die sich reflektieren und im Griff haben.
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