Bindungsängste: Tipps zur Auflösung für erfolglos 'Austherapierte

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Manel
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Beitrag So., 18.06.2023, 20:16

lisbeth hat geschrieben: So., 18.06.2023, 19:28 Aber genau das meinte ich: dass es gerade nicht der Anspruch sein sollte, dass Klienten "perfekt" sein müssen. Sonst wären sie vermutlich gar nicht in Therapie. Und oft ist es so, dass wir (kennt vermutlich jeder) - eigentlich "harmlose" Aussagen unseres Gesprächspartners in den falschen Hals bekommen und uns daran verschlucken. Das hat aber in vielen Fällen mehr mit uns und unserer Geschichte zu tun. Nennt sich Übertragung. Und ja, das muss nicht bei jedem Gesprächspartner auftauchen - oft entwickelt sich die Dynamik in solchen Momenten so, dass es uns an alte Dynamiken (Familie, Eltern, Schule etc) "erinnert", die uns (meist negativ) geprägt haben.
Klar. Trotzdem bin ich mit anderen da gut klargekommen, mit ihr nicht und m.E. hat das etwas mit der Struktur ihrer Aussagen (Interpretationen, Wertungen und Suggestivfragen) zu tun, was sie ja in ihrer Ausbildung gelernt haben sollte.
lisbeth hat geschrieben: So., 18.06.2023, 19:28 Hat denn dieses sich wie ein "Depp" fühlen irgendeine Ähnlichkeit mit dem wie du dich fühlst, wenn du auf für dich interessante Männer triffst?
Nein.
lisbeth hat geschrieben: So., 18.06.2023, 19:28 Bei meinem Beitrag handelte es nicht um eine Ferndiagnose sondern um ein "Was wäre wenn" oder "wäre es möglich dass" - einfach mal eine Idee in den Raum stellen und die kannst du weiter durchspielen oder du kannst es sein lassen. Sinn und Zweck ist ist, auch mal in eine andere Richtung weiter zu denken, auf die man selbst nicht so unbedingt gekommen wäre ... aber scheint so gar nicht deins zu sein... Du bist dann sofort auf den Barrikaden und lehnst alles ab, was nicht in dein Raster passt.
Auffällig ist schon, dass du bei wirklich allem, was hier kommt, egal von wem, sofort auf Abwehr gehst und es kategorisch ablehnst. Mir persönlich ist es relativ egal, ob du mit meinen Ideen was anfangen kannst oder nicht, wir kennen uns ja nicht weiter. Aber die Frage stellt sich mir dann schon, was du dir hier erhoffst, was dir weiterhelfen könnte?
Ich habe es nicht abgelehnt. Aber ich würde dann lieber meine Ex-Therapeutin fragen, ob sie mich als unfähig sah, eine Beziehung zu ihr einzugehen, weil sie besser für eine solche Diagnose qualifiziert ist und das besser beurteilen kann, als jemand in diesem Forum, für den ich eine Ansammlung von anscheinend abwehrenden Texten in Chatfenstern und keine physische Person bin. Ich denke aber, dann sollte sie mir das mitgeteilt haben, oder? Sie hat ja auch gemerkt, dass ich willig bin, dafür auch viel Geld auszugeben etc. Aber das war ein guter Hinweis, ich kann sie mal fragen.
Ich erhoffe mir nichts mehr, mir wurde bereits mit ein paar Ideen für alternative Ansätze zur Hypnose geholfen und das reicht mir. Ein paar positive Erfahrungen mit der Bewältigung von Bindungsangst durch XY wären schön gewesen, ist aber wohl nicht mehr der Ort hier. Ferndiagnosen oder Vermutungen über Ursachen waren überhaupt nicht mein Ziel, da ich dafür hier gar nicht genug mitteilen möchte, ich wollte nur einen Tipp für Therapie-Ansätze.

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Manel
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Beitrag So., 18.06.2023, 20:24

Montana hat geschrieben: So., 18.06.2023, 16:20 Es wird sowas wie Urvertrauen nicht ausgebildet, das Vertrauen darein, dass andere Menschen in der Regel gut sind und dass die Welt gut ist. Weil eben für das kleine Kind nicht alles gut war. Ich empfinde das eigentlich nicht als "Störung" in dem Sinne, sondern als frühe Desillusionierung. Andere Menschen sind tatsächlich nicht in der Regel gut und Welt als Ganzes ebenfalls nicht. Das zu wissen hindert aber daran, sich naiv und positiv gestimmt in Abenteuer zu stürzen.
Ich glaube auch, dass es bei mir daran gefehlt hat.
Montana hat geschrieben: So., 18.06.2023, 16:20 Ganz persönlich denke ich, dass es helfen könnte, damit seinen Frieden zu schließen, und zu versuchen, sich wirklich wichtige Dinge trotzdem gegen alle schlechten Gefühle dabei zuzumuten, um die Chance zu haben, positive Ergebnisse zu erzielen. Je mehr davon es werden, desto einfacher wird es in Zukunft.
Auch wenn ich das nicht ganz verstehe (was sind diese wichtigen Dinge?) stimme ich dir zu. Ich denke ja auch, dass die Arbeit an Glaubenssätzen oder spezifischen Ängsten auch das ganze Leben besser macht. Da ich auch schon vieles gemacht habe, ist etwa mein Selbstbild und Selbstwertgefühl auf jeden Fall besser als früher.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 18.06.2023, 20:40

Manel hat geschrieben: So., 18.06.2023, 19:59 Nach jahrelanger Reflektion über das Thema habe ich natürlich eine Ahnung, woran meine Bindungsängste liegen. Meine Kindheit war für mich schrecklich, meine Mutter hat mich als begabtes oder anpassungsbereites Kind mit ihren Vorstellungen überfrachtet und mein Vater hat mich nicht verteidigt.


Also ein Bindungstrauma. Um nicht zu sagen, DAS Bindungstrauma. Du hattest als Kind keine sichere, fürsorgliche Zuwendung von jemandem der dich so liebt und annimmt wie du bist. Die Mutter war die Täterin und der Vater hat dich an sie verraten.

War bei mir in groben Zügen ähnlich, die Mutter die Misshandlerin, der emotional unfähige Vater der danebengestanden und nicht für mich Partei ergriffen hat.

Hat bei mir zu einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung geführt.

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Montana
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Beitrag So., 18.06.2023, 20:45

Wichtige Dinge sind alle Ziele, die du im Leben hast. Nehmen wir an, du würdest gern in einen Volleyballverein eintreten und dort regelmäßig spielen, hast aber riesige Hemmungen, den Anfang zu machen. Gründe könnte es viele geben. Und sei es, dass man sich als Anfänger vor den anderen zum Horst macht, weil man sich noch nicht so geschmeidig bewegen kann. Jetzt könnte man eine Therapie machen um seine Ängste diesbezüglich abzubauen.

Aber dazu denke ich, dass das Ziel erreicht ist, wenn der Eintritt in den Verein dadurch möglich wurde und erste Kontakte geknüpft sind. Mehr kann Therapie nie leisten. Schwierige Gefühle muss man bei so einem Wagnis durchleben und daran wachsen. Bis man irgendwann Zeuge wird, wie eine Neue voller Angst das erste Mal kommt, und das nur durch Unterstützung geschafft hat, und man das besser nachfühlen kann als jede andere. Man kann nämlich über das "normale" auch hinauswachsen.

Und wenn man in einem Bereich scheinbar unmögliches geschafft hat, dann löst das zwar nicht die Probleme in allen anderen, aber es erleichtert trotzdem vieles. Ich nehme mal mich als Beispiel. Meine Ängste sind eigentlich kein Stück weniger als früher. Aber sie führen nicht mehr dazu, dass ich bestimmte Dinge vollständig vermeide. Ich kann mich bewusst entscheiden, etwas zu wollen und das auch zu machen, obwohl ich Angst habe. Um dann zu erleben, dass das Ergebnis anders ist, als ich mir das vorher im besten Fall hätte ausmalen können. Es sind bei mir immer Sachen, die irgendwas mit Beziehungen zu tun haben. Beispiel: eine Bekannte fragen, ob sie in meiner Abwesenheit meine Katzen versorgen würde.

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Manel
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Beitrag So., 18.06.2023, 20:50

münchnerkindl hat geschrieben: So., 18.06.2023, 20:40
Also ein Bindungstrauma. Um nicht zu sagen, DAS Bindungstrauma. Du hattest als Kind keine sichere, fürsorgliche Zuwendung von jemandem der dich so liebt und annimmt wie du bist. Die Mutter war die Täterin und der Vater hat dich an sie verraten.

War bei mir in groben Zügen ähnlich, die Mutter die Misshandlerin, der emotional unfähige Vater der danebengestanden und nicht für mich Partei ergriffen hat.

Hat bei mir zu einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung geführt.
Und was hat dir dagegen geholfen? Das interessante ist, dass ich viel mehr negative Erinnerungen an meine Mutter habe, da mein Vater so passiv war und sie auch mit ihm alles machen konnte ohne Widerworte. Ich lerne hingegen oft sehr, für mich zu autoritäre Männer kennen, die also das genaue Gegenteil meines Vaters sind. Die interessiert es gar nicht, ob die Frau selbstbewusst Nein sagt, sie wollen einfach eine Frau, die sich nach ihren Wünschen verhält. Habe aber auch schon meinen Traummann kennengelernt und wir konnten uns streiten und vertragen, ich hatte seine Dominanz für mich im Griff und halte ihn für eine grundsätzlich gute Person. Leider konnte er sich aber nicht für eine Beziehung entscheiden, kam gerade aus einer gescheiterten, daher irgendwann Kontaktabbruch.

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Manel
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Beitrag So., 18.06.2023, 21:14

Montana hat geschrieben: So., 18.06.2023, 20:45 Aber dazu denke ich, dass das Ziel erreicht ist, wenn der Eintritt in den Verein dadurch möglich wurde und erste Kontakte geknüpft sind. Mehr kann Therapie nie leisten. Schwierige Gefühle muss man bei so einem Wagnis durchleben und daran wachsen. Bis man irgendwann Zeuge wird, wie eine Neue voller Angst das erste Mal kommt, und das nur durch Unterstützung geschafft hat, und man das besser nachfühlen kann als jede andere. Man kann nämlich über das "normale" auch hinauswachsen.
Klar, das denke ich auch, wobei man aus neuen Situationen heraus ja auch wieder Hilfe holen könnte, oder es allein schafft. Es gibt wohl keine Menschen ohne Probleme.
Montana hat geschrieben: So., 18.06.2023, 20:45 Und wenn man in einem Bereich scheinbar unmögliches geschafft hat, dann löst das zwar nicht die Probleme in allen anderen, aber es erleichtert trotzdem vieles. Ich nehme mal mich als Beispiel. Meine Ängste sind eigentlich kein Stück weniger als früher. Aber sie führen nicht mehr dazu, dass ich bestimmte Dinge vollständig vermeide. Ich kann mich bewusst entscheiden, etwas zu wollen und das auch zu machen, obwohl ich Angst habe. Um dann zu erleben, dass das Ergebnis anders ist, als ich mir das vorher im besten Fall hätte ausmalen können. Es sind bei mir immer Sachen, die irgendwas mit Beziehungen zu tun haben. Beispiel: eine Bekannte fragen, ob sie in meiner Abwesenheit meine Katzen versorgen würde.
Hattest du denn Ängste in Paarbeziehungen und was hast du dagegen gemacht? Oder überhaupt gegen Ängste.
Ich hatte da vor Kurzem die geschilderte etwas andere Erfahrung, nämlich dass Angst auch komplett weggeht. Situation: Es gibt einen Kollegen, den ich schon immer interessant fand, weiß nicht warum. Sah bei ihm kein Gegeninteresse und daher war es auch kein (Angst)Thema, obwohl ich sicher ein paar Mal vor ihm schüchtern war; bis er mir nach etwa 10 Monaten gemeinsamer Arbeit vor mir oft schüchtern und unsicher erschien, was überhaupt nicht zum vorherigen Eindruck passte. Habe das dann irgendwann einer Freundin erzählt, die im Gegensatz zu mir gar nicht schüchtern ist, das als Interesse deutete und mir diverse Annäherungsmöglichkeiten nahelegte, was wohl Druck aufbaute und mich weiter in meinem Film bestätigte. Beim nächsten Mal empfand ich ihn dann als ablehnend und arrogant/ignorierend (Interpretation!) und baute daraufhin extreme Angst vor der gemeinsamen Arbeit auf. Meine Therapeutin redete mir alle Interpretationen seiner Person komplett aus und meinte, sie sähe da gar kein Interesse, ich sollte vor der Arbeit meditieren zu "Ängste loslassen" und positive Verläufe visualisieren. Die Angst war aber so groß und ich damit allein gelassen und auf der Suche nach passenden Meditationen habe ich diese Hypnosen gefunden, die spezifisch gegen Ängste arbeiten. Und nach mehreren Wochen Durcharbeiten war das belastende Gefühl tatsächlich weg, obwohl ich sicher teils noch nervös, schüchtern bin. Der Kollege war dann sehr nett zu mir, teils hat er Stress mit anderen (neue Interpretation) und scheint weiterhin sehr schüchtern mir gegenüber, während ich oft tiefenentspannt bin. Ich werde vielleicht nicht mehr zur großen Männer-Ansprecherin, aber vorher haben mir Meditationen nur zur Beruhigung des Organismus geholfen und die Angst wurde trotzdem in ähnlichen Situationen getriggert. Vor einem Jahr hat mal ein Mann, den ich ebenfalls regelmäßig sehen muss, mit mir gespielt und mit mir geflirtet und mich dann auf einen Schlag ignoriert, als ich mich überwinden konnte, ihm Rückmeldungen meines Interesses zu geben; darum war diese kindliche Angst sicher besonders schlimm geworden. Habe allerdings noch keine Langzeit-Erfahrung und es war auch vorher schon so: Ich habe nur Angst, wenn es schon so eine Intuition ist, dass ich abgelehnt werde oder die Situation völlig unklar. Als ich mit meinem Traummann ausgegangen bin, hatte ich gar keine Angst vor ihm, da er selbst nervös schien und seine eigene Angst vor Ablehnung durch mich am Anfang manchmal deutlich wurde. Also je unsicherer der Mann, desto ruhiger werde ich, weil mir seine Zuneigung klar ist. Könnte also auch (zusätzlich) ein Effekt der Unsicherheit des Kollegen sein.

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Montana
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Beitrag So., 18.06.2023, 21:37

Du hast nach eigener Aussage ein eher konservatives Familienbild, aber du wünschst dir keinen Mann, der das auch hat und sich entsprechend verhält. Hm. Also, ich persönlich denke ja eher nicht, dass es einen Mann gibt, der so eine Art Familienoberhaupt darstellen und diese Aufgabe weise und ohne Fehler erfüllen kann. Der für dich das sein könnte, was dein Vater nie war. Denn sowas gibt es nicht in echt. Und du bist auch viel zu alt, zu selbstständig und zu intelligent, um dich unterzuordnen. Du bist da rausgewachsen. Kann es sein, dass du besser bedient bist mit einem Partner, der dich als Partnerin auf Augenhöhe sieht und auch so behandelt? Das ist dann halt doch nicht mehr konservativ, sondern sehr modern. Und es schließt auch nicht aus, dass der Mann Geld verdient, während die Frau Kinder und Haushalt versorgt. Die innere Haltung ist aber anders und die Lebensweise aus praktischen Gesichtspunkten von beiden gemeinsam so gewählt.

Ja, meine Ängste beziehen sich generell auf alle sozialen Situationen, und insbesondere in Paarbeziehungen tauchen die auf, und zwar immer wieder, auch in meiner Ehe. Mein Mann weiß das aber von Anfang an und hat sich ganz bewusst dazu entschieden, mit mir eine Beziehung zu führen. Wir müssen füreinander nicht perfekt sein, dieser Anspruch wäre nicht zu erfüllen. Gut genug reicht. Und ich kann mit ihm immer besser auch darüber reden, wenn schwierige Situationen entstehen.

Und ich konnte immer am besten mit Männern arbeiten, wenn einfach geklärt war, dass beiderseitig kein Interesse besteht. Lange war ich "sicher", weil ich in festen Händen war. Das wusste sowieso jeder. Und ich habe es ganz hervorragend geschafft, mir einzubilden, dass mich eh keiner interessant gefunden hätte. Im Nachhinein bin ich da auch schlauer. Es gab bereits in meiner Jugend welche, die Interesse gehabt hätten, ohne dass ich das bemerkt hätte. Findet man manchmal raus, wenn es durch Zufall später um drei Ecken Kontakt gibt. Männer waren für mich immer unkritisch, so lange ich sie nicht als Männer vor mir hatte, sondern als Kollegen.

Wenn dein Kollege dir gegenüber schüchtern wirkt, und sonst eher nicht so ist, dann würde ich das auch als Interesse deuten. Und dass er auf dich plötzlich arrogant wirkte, kann mehrere Ursachen haben. Fehlinterpretation deinerseits, aber auch eine ängstlich-abwehrende Reaktion auf deine veränderte Haltung. Als Schutz vor Verletzung. Weil er auch ein empfindsamer Mensch ist und evtl. ähnliche Schwierigkeiten mit Beziehungen hat wie du (und viele andere Menschen). Find ich gar nicht ungewöhnlich. Aber ich fände es tragisch, wenn ihr beide wollt, und euch beide nicht traut.

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Manel
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Beitrag So., 18.06.2023, 21:58

Montana hat geschrieben: So., 18.06.2023, 21:37 Du hast nach eigener Aussage ein eher konservatives Familienbild, aber du wünschst dir keinen Mann, der das auch hat und sich entsprechend verhält. Hm. Also, ich persönlich denke ja eher nicht, dass es einen Mann gibt, der so eine Art Familienoberhaupt darstellen und diese Aufgabe weise und ohne Fehler erfüllen kann. Der für dich das sein könnte, was dein Vater nie war. Denn sowas gibt es nicht in echt. Und du bist auch viel zu alt, zu selbstständig und zu intelligent, um dich unterzuordnen. Du bist da rausgewachsen. Kann es sein, dass du besser bedient bist mit einem Partner, der dich als Partnerin auf Augenhöhe sieht und auch so behandelt? Das ist dann halt doch nicht mehr konservativ, sondern sehr modern.
Da geht es um unterschiedliche Deutungen des Begriffs "konservativ", der ja nicht klar ist. In meinem Wohnort ist man schon konservativ, wenn man "normal/elegant" gekleidet ist und eine monogame Beziehung wünscht. Unter konservativem Mann verstehe ich einen, der Heirat und Kinder will, nicht mehr.
Montana hat geschrieben: So., 18.06.2023, 21:37 Aber ich fände es tragisch, wenn ihr beide wollt, und euch beide nicht traut.
Stimmt, aber ich bin momentan (noch) nicht stabil genug, das zu ändern bzw. würde es m.E. nicht viel bringen. Denke nicht, dass er in der Sache momentan sicherer wäre, wenn ich ihn kontaktiere. Ist aber auch nur eine Intuition. Vielleicht muss die Situation einfach noch etwas gären. Wenn ich ihn nerve und er gar nicht will, wird er das sicher auch dann regelmäßig zeigen durch kaltes, abgewandtes Verhalten o.ä. Momentan gedacht, könnte er superschüchtern bei Frauen sein, sonst gar nicht. Und ich fand dieses komplette Ausreden durch meine Psy auch nicht angebracht, habe immerhin eine weibliche Intuition. Auf lange Sicht könnte ich auch auf diese Arbeit verzichten, ist weniger als einmal/Woche und tja, man kann sich eben nicht immer aussuchen, wer die Kollegen sind. Aber ist vielleicht auch kein Zufall, wenn man sich regelmäßig sieht und so die andere Person besser kennenlernt-in meinem Wohnort eine Seltenheit.

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Montana
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Beitrag So., 18.06.2023, 22:11

Hast du dich mal damit beschäftigt, wie Männer zu Frauen und zur Beziehungsanbahnung so stehen? Mein Mann liebt dieses Thema und breitet es regelmäßig aus. Er gräbt also auch Forschungsergebnisse und Artikel sowie Interviews mit Fachmenschen aus. Thema ist da meist, was beide Geschlechter vermuten, was der jeweils andere denkt, und was sie in Wirklichkeit denken. Das ist ziemlich interessant.

Ich wollte auch irgendwann mal wissen, warum mein Mann eigentlich, obwohl ich gesundheitlich B-Ware bin, ausgerechnet mich geheiratet hat. Er gab eine sehr klare Antwort. Ich war die erste Frau jemals, die sich getraut hat, ihre Gefühle auszudrücken. Und die nicht darauf gewartet hat, dass er das zuerst macht. Ich hatte ihn bei der Verabschiedung nach dem ersten Date, vor dem Parkhaus, umarmt. Das ist sonst etwas, was ich niemals mache. Aber in dem Moment habe ich das einfach getan. Frag mich nicht, warum das plötzlich ging. Es war so ein Gefühl. Das ist ja auch erst meine zweite Beziehung, also habe ich da wenig Erfahrung.

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sebi
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Beitrag Mo., 19.06.2023, 10:48

@ manel, ich kann sehr gut verstehen, dass man beginnt zu ver-zweifeln, wenn man, so wie du, bereits verschiedenste Wege gegangen ist/versucht hat und sich keine oder kaum eine Veränderung einstellt oder einstellen will. Du möchtest Tips, was vlt noch möglich wäre, zu tun. Mir kam da die Idee der "Geistschulung". Bevor du entsetzt die Hände über den Kopf zusammenschlägst, diese "Schulung" hat nichts mit Geister zu tun. Es geht vielmehr darum, sein Denken und Handeln zu ändern. Mir hat neben der langen Therapie, neben durcharbeiten vieler Bücher, der folgende Ansatz sehr geholfen, mein Denken und in Folge mein Fühlen zu verändern. Vlt magst ja mal nachlesen und wenns nix für dich ist, lass es.
https://nlp-zentrum-berlin.de/infothek/ ... ersprechen
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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Manel
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Beitrag Mo., 19.06.2023, 10:51

Montana hat geschrieben: So., 18.06.2023, 22:11 Hast du dich mal damit beschäftigt, wie Männer zu Frauen und zur Beziehungsanbahnung so stehen?
Ja klar, allerdings habe ich entgegen dem, was einige Coaches so im Internet auf Social Media verbreiten, da sehr unterschiedliche Standpunkte kennengelernt. Etwa stehen doch einige auf sehr schüchterne Frauen, obwohl manchmal suggeriert wird, alle wollten die gleiche Art Frau mit bahnbrechendem Selbstbewusstsein. Ich denke, am besten ist man einfach man selbst und echt, so wie du es gemacht hast, und richtet sich nicht an diesen Statistiken oder teils haaresträubenden Tricks aus dem Internet aus. Und dieses Selbst kann auch je nach Gegenüber anders sein. Warum dann auch nicht als Erste die Gefühle äußern, wenn frau sieht, dass er es nicht schafft.
Kann mir aber denken, dass der Kollege sich sehr für seine Schüchternheit schämt, weil es gar nicht zu seiner sonstigen klassischen Rolle des starken Mannes passt. Dabei ist es total süß, finde es gar nicht schlimm und kann es gut verstehen, weil ich es selbst kenne. Ich finde das unpraktisch, aber als Charakterzug nicht schlimm.

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Manel
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Beitrag Mo., 19.06.2023, 10:52

sebi hat geschrieben: Mo., 19.06.2023, 10:48 @ manel, ich kann sehr gut verstehen, dass man beginnt zu ver-zweifeln, wenn man, so wie du, bereits verschiedenste Wege gegangen ist/versucht hat und sich keine oder kaum eine Veränderung einstellt oder einstellen will. Du möchtest Tips, was vlt noch möglich wäre, zu tun. Mir kam da die Idee der "Geistschulung". Bevor du entsetzt die Hände über den Kopf zusammenschlägst, diese "Schulung" hat nichts mit Geister zu tun. Es geht vielmehr darum, sein Denken und Handeln zu ändern. Mir hat neben der langen Therapie, neben durcharbeiten vieler Bücher, der folgende Ansatz sehr geholfen, mein Denken und in Folge mein Fühlen zu verändern. Vlt magst ja mal nachlesen und wenns nix für dich ist, lass es.
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Vielen Dank, das schaue ich mir einmal an!

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Montana
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Beitrag Mo., 19.06.2023, 13:43

Ach, von Coaches halte ich da auch nichts. Mir ging es nur darum, dass es den Horizont erweitert, wenn man sich mit dem Thema ernsthaft beschäftigt. Und das hast du ja gemacht. Ich finde es wichtig, dass man sich im Klaren darüber ist, dass es DAS richtige Verhalten nicht gibt. Und eben auch, dass es einem gar nicht hilft, wenn man sich verstellt um jemandem zu gefallen, weil man dann nicht unbedingt den wirklich passenden Partner findet. Früher musste man ja ausgehen um jemanden kennenzulernen, und daher bin ich froh, dass ich als Nicht-Ausgeh-Typ auch einen Mann vom Nicht-Ausgeh-Typ treffen konnte, ohne dass beide sich dafür total verbiegen mussten.

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Beitrag Mi., 21.06.2023, 12:58

sebi hat geschrieben: Mo., 19.06.2023, 10:48 Mir kam da die Idee der "Geistschulung". Bevor du entsetzt die Hände über den Kopf zusammenschlägst, diese "Schulung" hat nichts mit Geister zu tun. Es geht vielmehr darum, sein Denken und Handeln zu ändern. Mir hat neben der langen Therapie, neben durcharbeiten vieler Bücher, der folgende Ansatz sehr geholfen, mein Denken und in Folge mein Fühlen zu verändern. Vlt magst ja mal nachlesen und wenns nix für dich ist, lass es.
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Ich wollte hier nochmal nachfragen, denn im Link steht nichts von "Geistschulung". Ist das ein Kurs, ein Buch oder heißt es, nur für sich zu versuchen, die 4 Annahmen aus dem Artikel und dem NLP umzusetzen?

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sebi
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Beitrag Mi., 21.06.2023, 15:15

Kein Kurs. Ich hab auch noch nie mit NPL zu tun gehabt. Ich hab das Buch gelesen und fand es sehr hilfreich für mein Denken. In diesem link ist der Inhalt des Buches wiedergegeben , deswegen der link.
"Jeder Mensch sucht nach Halt. Dabei liegt der einzige Halt im Loslassen." Hape Kerkeling

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