Würdet ihr es erzählen.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Tobe
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Beitrag Fr., 17.02.2023, 15:03

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 17.02.2023, 13:54 ...Mein Grund geht die Damen am Telefon nämlich schlicht einen feuchten Kehricht an.
...Das ist eine Unsitte, die einfach nicht geht.
Na, da muss ich dann doch mal einhaken ;-)
Ich bin ja selber Arzthelferin...

Es geht bei solchen Fragen nicht darum, die Neugierde zu befriedigen, sondern um Planung.
Spich werden besondere Formulare benötigt, Instrumente, Geräte oder Vorabdiagnostik, wie Blutabnahmen, Urinuntersuchungen, EKG´s usw.

Das sind dann alles Dinge, die vorbreitet werden sollten, ggf. vorab laufen sollten und entsprechende Zeit eingeplant werden sollte. Wenn dies nicht vorbreitet wird, gerät der Praxisablauf schnell durcheinander.
Uns Arzthelferinnen interessiert nicht das was der Patient in einem Gespräch mit dem Arzt besprechen möchte.
Sondern lediglich, ob wir etwas vorbereiten oder vorab erledigen müssen, mehr nicht.

Es reicht uns also vollkommen aus, daß es sich lediglich um ein Gespräch handelt und keine spezielle Untersuchung.
Was der Arzt dann in der jeweiligen Akte zum Gespräch notiert, da haben wir natürlich auch keinen Einfluss drauf.
Der Inhalt des Gespräches interessiert uns auch nicht, nur ob Diagnosen erfasst (ICD), Medikamente ausgestellt, oder Leistungen abgerechnet werden müssen, weil das meist dann doch wieder die Aufgabe der Arzthelferin ist.

Nur das mal zur Begründung, warum wir solche Fragen stellen ;-)

L.G. Tobe
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chrysokoll
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Beitrag Fr., 17.02.2023, 15:11

bei meinem Hausarzt werden zum Glück nie solche Fragen gestellt. Der kommt zum Glück ohne aus.
Wie gesagt, wenn ich beim Zahnarzt einen Akuttermin wegen Zahnweh brauche dann sag ich das, wenn ich nur einen Vorsorgetermin beim Gyn benötige auch. Aber keine weiteren Details.

Ich habe ja dasselbe Problem wie die TE und ich habe meine Ärzte bislang nur darüber informiert dass ich aus persönlichen Gründen mit den Untersuchungen und überhaupt den Arztbesuchen Schwierigkeiten habe. Und dass es nichts mit ihnen zu tun hat. Da leider auch SV sichtbar ist bei Untersuchungen erkläre ich dann auch kurz dass ich in Therapie bin. Bisher wurde das sehr professionell und mitfühlend behandelt und mir wurde jeweils ein Gespräch angeboten wenn ich das möchte. Ich bin also mit so einer "halben" Offenheit bislang gut gefahren, vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit.

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candle.
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Beitrag Fr., 17.02.2023, 15:34

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 17.02.2023, 15:11 Da leider auch SV sichtbar ist bei Untersuchungen erkläre ich dann auch kurz dass ich in Therapie bin. Bisher wurde das sehr professionell und mitfühlend behandelt und mir wurde jeweils ein Gespräch angeboten wenn ich das möchte. Ich bin also mit so einer "halben" Offenheit bislang gut gefahren, vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit.
Na also!
Tobe hat geschrieben: Fr., 17.02.2023, 15:03 Uns Arzthelferinnen interessiert nicht das was der Patient in einem Gespräch mit dem Arzt besprechen möchte.
Eben!
Danke für deinen Beitrag Tobe!

candle
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Tobe
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Beitrag Fr., 17.02.2023, 15:38

chrysokoll hat geschrieben: Fr., 17.02.2023, 14:27 ... Und selbst wenn die MFA oder ähnliches sind, sie haben kein Medizinstudium. Mein, ich möchte nicht mit einer Dame an der Rezeption meine Beschwerden diskutieren.
Dazu möchte ich auch noch etwas sagen...

Wir (MFA) haben eine medizinische Ausbildung, auch in Fächern wie "medizinische Fachkunde" inkl. Krankheiten usw. ;-)
(zugegeben, es gibt auch "Flöten")
Wir werden nicht dazu angestellt um Diagnosen zu stellen. Sicherlich nicht.
Aber wir stehen da und sollen nach dringlichkeit sortieren...

Wir müssen also entscheiden, was ist/könnte ein wirklicher Notfall sein/werden und den natürlich dann vorziehen.
Wir dürfen da nicht einfach der Reihenfolge nach gehen, wie die Patienten die Praxis betreten, oder den Termin haben.
Beispiel 5 Erkältungen oder Harnwegsinfekte sind schon da, dann kommt einer mit einem möglichen Herzinfarkt (alle ohne Termin) und wir nehmen alle schön der Reihe nach und der Herzinfarkt sitzt und wartet im Wartezimmer.
Das ist jetzt natürlich ein überspitztes Beispiel.
Wir sind aber angehalten die Prioritäten zu setzen und wie sollen wir das richig durchführen können, wenn uns alle Patienten verschweigen, was ihre Beschwerden sind? ;-)
Es geht dabei auch nicht zwingend um Details.

Wenn es dem Patienten zu brisannt ist, gehen wir auch zum 4-Augengespräch in einen Raum.
Zumindest war das bei meinen bisherigen Arbeisverhältnissen immer so und wurde von den Patienten auch dankend angenommen. Meist sieht man dem Patienten ja schon an, ob es ihm unangenehm ist.

Auch hier geht es um die Organisation und nicht um Neugierde.
Wir sehen nachher eh die Diagnosen, aber auch dann haben wir kein persönliches Interesse daran.
Ich verstehe natürlich die Patientenseite, aber auch wir unterstehen der ärztlichen Schweigepflicht.

In dem Fall, wie bei der TE, würde ein Arzt auch nicht die "ganze Story" notieren, sondern nur für ihn relavante Stichpunkte, damit er sich später erinnern kann, daß da was ist, was er beachten muss.
Vieles wird von Ärzten zu Diskretions-Zwecken, auch stark abgekürzt, womit dann auch niemand außenstehendes etwas anfangen kann.

Soviel nur mal zur Aufklärung, warum, wieso und weshalb (Aus MFA-Perspektive)

L.G. Tobe
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Gespensterkind
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Beitrag Fr., 17.02.2023, 15:52

Ich schließe mich hier mal der langen Reihe an Antworten an: ich würde einen kurzen "Brief" schreiben (ohne Umschlag etc.) und in ein paar wenigen Zeilen das zusammenfassen, was ich mitteilen möchte. Und dann bei einem Termin sagen, dass ich ihr etwas geben kurzes Schriftliches geben möchte, weil es Dir schwer fällt, darüber zu sprechen, aber Du gern möchtest, dass sie Bescheid weiß.
Dann bist Du auf der sicheren Seite, überforderst sie nicht mit einem ellenlangen Brief und bist trotzdem sicher, dass sie das liest.

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Sydney-b
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Beitrag Fr., 17.02.2023, 16:13

Ich habe nun einen ganz anderen Vorschlag:

Bitte deinen Therapeuten darum, mit deiner Ärztin dieses Gespräch zu führen.
Dieser Anruf kann sogar in deinem Beisein stattfinden.
Vorher könntet ihr besprechen, was dein Therapeut der Ärztin über dich mitteilen darf.

So könnte man vorgehen, wenn weder Gespräche noch Zettel zeigen bei der Ärztin für dich möglich sein sollten.

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Montana
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Beitrag Fr., 17.02.2023, 18:12

Prinzipiell eine gute Idee, wenn das denn beide so mitmachen. Aber fragen kann man ja mal.

Wenn man nach dem Grund eines Arztbesuchs gefragt wird, dann ist das am Telefon ja zumindest noch diskret möglich. Alles vor Ort finde ich noch viel schwieriger. Da hören dann alle anderen Patienten mit, was am Tresen besprochen wird. Das offene Wartezimmer schließt sich direkt an und vor dem Tresen steht immer eine lange Schlange. Datenschutz ist da leider nicht vorgesehen. Den gibt es nur für schriftliche Kommunikation.

Dass man Informationen braucht um ggf. etwas vorzubereiten, hm, das habe ich noch nie erlebt. Alles wird ja vom Arzt erst nach dem Gespräch angeordnet. Ich kann ja keinen Termin für eine Untersuchung oder so machen, sondern ich kann zum Gespräch gehen und dann sagt der Arzt, dass er eine Untersuchung sinnvoll findet. Das weiß ich doch vorher nicht.

Ich wollte mal meinem Gyn nach einiger Zeit des unerfüllten Kinderwunsches selber sagen, dass ich schwanger war. Das durfte ich nicht. Es war schon schwer, einen ersten Termin zu einem so frühen Zeitpunkt zu bekommen, dass die Schwangerschaft vor ihrem Verlust noch dokumentiert werden konnte. Das ist aber wichtig, wenn man mehrfach Fehlgeburten hat. Warten bis es schöne Ultraschall-Bilder gibt kann man, wenn es keine vorher bekannten Probleme gibt.

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