Umgang mit Fehlern in der Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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pustefix
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Beitrag So., 25.09.2022, 18:01

hallo, alle die sich mit meinem Beitrag bisher beschäftigt haben und geantwortet haben.

@Lena, Bluemoon, Gespensterkind

Es freut mich sehr für Euch, dass Ihr mit Euren Therapeuten gute Erfahrungen mit dieser Thematik gemacht habt.

Ich wurde nach dem Lesen Eures Beitrages wirklich sehr, sehr traurig und ich bin ziemlich in den Sog der Vergangenheit geraten, weshalb ich erst mal nicht mehr ins Forum geschaut habe.
Es erschreckt mich immer wieder, wie präsent diese Therapie mit all Ihren Auswirkungen noch immer ist und Folgetherapien
beeinflusst/erschwert.

So eine klare Stellungnahme wie ihr das beschrieben habt, ich denke dass mir das gut tun würde.
Das das einfach mal benannt wird. Ich denke, dass ich mich dann viel besser auf die Themen der Gegenwart konzentrieren könnte.

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pustefix
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Beitrag So., 25.09.2022, 18:16

peppermint patty hat geschrieben: So., 18.09.2022, 14:36
Ich war und bin sehr vorsichtig, die alte Therapie in meiner neuen Therapie zu thematisieren,....

das ist jetzt doppelt, sorry
Zuletzt geändert von pustefix am So., 25.09.2022, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.

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pustefix
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Beitrag So., 25.09.2022, 18:42

Danke.
Ich denke ich musste erst mal kapieren, dass das eine so anstrengende und zähe Angelegenheit ist.
Aber zwischenzeitlich habe ich ja auch ein sehr, sehr gute Erfahrung mit einer Therapie gemacht.
Es geht also auch anders!
Leider war da nicht mehr viel möglich wegen Praxisaufgabe aufgrund des Alters.
Dann kam Corona und ich geriert wieder in die Warteschleife.
So vergeht die Zeit und ich wünsche mir nichts mehr, als dass mich mein Gehirn mit diesen Erlebnissen nicht mehr traktiert.
Ich versuche immer sehr sortiert und stabil in ein Erstgespräch/Ersttelefonat zu gehen. Mehr als drei Anfragen schaffe ich meistens nicht.
Wenn die dann nicht gut gelaufen sind bzw. die alte Therapie kein Thema sein darf, bzw. nur so schwammig drum herum geredet wird und ich keine Aussicht auf einen Behandlungsplatz habe gehts mir richtig elend. (Dieses Wegschicken hat mit meiner Biografie zu tun, die Zusammenhänge die mich da antriggern erkenne ich schon, trotzdem steh ich da nicht drüber)
Dann muss ich mich erst wieder auf die Kette kriegen mit Realitätschecks, Stabilisierungsübungen usw.

Aktuell habe ich viel Hoffnung, dass es mit einer TfP klappen könnte.(Hatte zwischenzeitlich einen Mutausbruch und habe es nochmal versucht)
Erst mal 20h, doch dieser knappe Zeitrahmen setzt mich jetzt schon so unter Druck, das ich befürchte dass ich komplett blockiere.


Anm.Mod.: Bitte zitiere so, wie es im Forum der Netiquette entspricht. Deine Beiträge werden sonst entfernt. Pauline
Zuletzt geändert von Pauline am So., 25.09.2022, 19:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Shukria
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Beitrag Mo., 26.09.2022, 07:42

Vielleicht solltest du deinen Erfolg in deinen Bemühungen nicht vom Ergebnis der Therapeutensuche abhängig machen, weil das nicht in deiner Hand liegt.

Du kannst nur beeinflussen ob du suchst und mit 2-3Neukontakten pro Woche ist das doch ein guter Weg.
Du hast halt keinen Einfluss drauf ob am anderen Ende jemand mit nem freien Platz ist, der dir sympathisch ist, deine Themen bearbeiten kann...

Tfp lässt sich verlängern, mehr Stunden als VT. Wenn dich die Kurzzeittherapie so stresst dann besprich das doch als erstes ob/wie grundsätzlich Verlängerung möglich ist.

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peppermint patty
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Beitrag Mo., 26.09.2022, 08:06

Ich denke auch, dass es erstmal wichtig ist dir mithilfe der Therapeutin einen Rahmen zu schaffen, indem du „arbeitsfähig“ sein kannst. Also mein Tipp, sprich alles an was dir „Sorgen“ bereitet.
Wieso eigentlich 20 Stunden? Ist das zu Beginn nicht ein etwas ungewöhnliches Stundenkontingent? 🤔

Sprichst du gleich in jedem Vorgespräch deine schlechten Therapieerfahrungen an? Ich habe oft erstmal von meinen Themen gesprochen, um zu gucken, ob sie sich das vorstellen kann, diese mit mir gemeinsam zu bearbeiten. Aber das kann ein Drahtseilakt sein, denn die neue Therapeutin muss ja mit beiden Themen zurecht kommen.

Ich möchte dir gerne Mut machen. Ich habe auch nach langem Suchen eine Therapeutin gefunden, mit der ich beides besprechen kann und die besonders hellhörig dafür ist, nicht Altes zu wiederholen. Es gibt sie also, die Therapeutinnen, die damit umgehen können.

Ich merke aber auch, wie ich auf die alten Erfahrungen reagiere, oft mit Scham - und Schuldgefühlen. Gefühle, die mich sowieso oft begleiten. Da gilt es für mich auch hinzuschauen, denn das ist meins und diese Gefühle verstärken meine Erfahrungen. Ich möchte damit nicht Bagatellisieren- im Gegenteil. Ich möchte nur lernen die Verantwortung da hinzuschieben wo sie hingehört, zur ehemaligen Therapeutin. Das würde mich schon entlasten.
Ich wünsche dir möglichst offen für das zu sein, was du brauchst und den Mut dafür das auch zu artikulieren.

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Larifari
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Beitrag Di., 27.09.2022, 12:20

Hallo Pustefix,

ich kann deinen Wunsch nach einer klaren Haltung gegenüber den Fehlern in deiner misslungenen Therapie sehr gut nachvollziehen.

Vor kurzem habe ich eine sehr negative Erfahrung bei einem Psychiater gemacht. Er ist in einer Weise mit mir umgegangen, wie es einfach nicht angebracht ist. Daraufhin habe ich mich schlecht gefühlt und hatte das dringende Bedürfnis, das Erlebte mit meiner Therapeutin zu besprechen. Ich hatte Angst davor, weil ich dachte, sie wird das relativieren so nach dem Motto „Da sind Sie vielleicht etwas empfindlich oder haben eine falsche Wahrnehmung“. So war es dann überhaupt nicht und das hat mir sehr sehr gut getan. Sie hat mir Sicherheit gegeben, dass meine Wahrnehmung richtig ist, mich darin bestätigt, das sein Verhalten nicht ok war etc. Und ist dabei selbstverständlich professionell geblieben. So war es für mich optimal.

Ich hoffe, du kannst das Erlebte für dich in irgendeiner Art verarbeiten.

Liebe Grüße

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pustefix
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Beitrag Mi., 28.12.2022, 23:53

Zwischenzeitlich sind 3 Monate vergangen seit ich diesen thread gestartet habe und ich möchte mich gerne noch einmal zu Wort melden.
Zuerst nochmal vielen Dank an alle, die sich mit meinem Thema beschäftigt und mir geantwortet haben.
Ich habe mir in Ruhe nochmal alles durchgelesen und es sind doch viele "Mutmachgeschichten" dabei.
Ich denke bei mir geht es viel darum, dass ich in meiner Not wahrgenommen werde und in vielen Beiträgen ist das auch so bei mir angekommen. Das hat mich getröstet und mir auch Mut gemacht dran zu bleiben. Ich war schon fast am Verzweifeln.

In meiner neu gestarteten Therapie bekommt die alte Therapie viel Raum und die Verarbeitung eben dieser darf Therapieziel oberster Priorität sein. Der Therapeut ist sehr sensibel, hat ein feines Gespür und ist sehr kommunikativ. Nach schon etlichen Stunden kann ich fast angstfrei den Therapieraum betreten. Ich habe es geschafft ihn um ein
Rezept zu begleitender Kunsttherapie zu bitten und diese auch erhalten. (Danke Forum, ich weiß leider nicht auswendig welche userin davon berichtet hat, dass es Kunsttherapie auf Ergorezept gibt). Beides ergänzt sich recht gut und die Chance
korrigierende Erfahrungen zu machen sind sehr gut. Ich erhoffe mir das sehr.



Der Grund weshalb ich vorläufig nicht mehr geschrieben habe war die Verwarnung von der "Zitierpolizei" Pauline.
Ich will es ein wenig erläutern, damit ihr es hoffentlich verstehen könnt.

Leider bin ich im Umgang mit dem pc nicht so geübt und weshalb das mit dem Zitieren etliche mal nicht gescheit geklappt hat, weiß ich auch nicht mehr so genau. Sicher war ich beim Verfassen der Beiträge auch immer sehr aufgewühlt und nervös.
Des Weiteren bin ich noch nicht solange mit der Diagnose DIS konfrontiert, sodass ich befürchte, dass es vll. zu Wechseln beim Schreiben kommt und eben diese Anteile das mit dem Zitieren nicht so checken? Ein Erklärungsversuch meinerseits, weshalb mir oft Dinge sehr gut gelingen und ein anderes mal wiederum überhaupt nicht. Das ist alles sehr verwirrend und ängstigt mich auch.

@Pauline
Dies ist kein Vorwurf und auch keine Schuldzuweisung.
Ich finde es gut, dass sich Menschen im Forum als Mod.engagieren und dass es Regeln für ein friedfertiges Miteinander
gibt. Ich kann auch verstehen, wenn man auf Fehler des öfteren aufmerksam macht und dann nix passiert, das auch mal nerven kann.

Wenn man aber ein Mensch ist, der für kleinste Vergehen im Leben schwerst und völlig unangemessen bestraft wurde
hat so ein Satz (Netiquetteregeln beachten, sonst werden die Beiträge gelöscht) etwas sehr Bedrohliches.
Zudem wurde noch die Betreffzeile abgeändert, was mein inneres Gerüst ziemlich ins Wackeln gebracht hat
(Zu den unangemessen Bestrafungen war ich auch extremer Kontrolle ausgesetzt....) und so bin ich ziemlich in den Sog der Vergangenheit geraten. Ich kann zwischenzeitlich die Verbindungen zur Vergangenheit ganz gut erkennen, kann dies auch als Trigger benennen aber emotional dies zu steuern ist noch eine sehr große Herausforderung.

Was mir vll. gut getan hätte, wenn gefragt worden wäre: "Frau Pustefix, warum kriegst du das mit dem Zitieren nicht hin?"
statt wenn.....dann....
Die Angst vor Folgen ist leider immer noch riesig.......

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peponi
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Beitrag Do., 29.12.2022, 09:07

pustefix hat geschrieben: Mi., 28.12.2022, 23:53 Was mir vll. gut getan hätte, wenn gefragt worden wäre: "Frau Pustefix, warum kriegst du das mit dem Zitieren nicht hin?"
Pustefix, das ist nicht böse gemeint, aber ich glaube, da verwechselst du die Ebenen. In einer Psychotherapie kannst du das vielleicht erwarten, außerhalb eher nicht. Zudem du dich selbst damit zum passiven Akteur machst und aus der Verantwortung ziehst. Ich kann dich in gewisser Weise verstehen, aber wäre es dann nicht klüger, nachzufragen, wie das mit dem Zitieren genau funktioniert und damit selbst die Initiative zu übernehmen, anstatt darauf zu warten, dass andere das an dich herantragen, oder dich verschreckt zurückzuziehen, wenn das ausbleibt?
Wenn du am PC bist, ist das Zitieren eigentlich ganz einfach: du klickst normal auf Antworten und scrollst in der Ansicht der vorherigen Antworten zu der Passage, die du zitieren willst. Die markierst du, klickst auf den Button mit den Anführungszeichen neben dem jeweiligen Beitrag und schon ist das Zitat eingefügt. Funktioniert am Handy nicht ganz so gut, aber zumindest am Rechner geht das recht problemlos.
silence like a cancer grows.

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Shukria
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Beitrag Do., 29.12.2022, 09:31

Wollte ich auch schreiben mit der Verantwortungsübernahme, hätte es aber nicht so empathisch ausdrücken können. Danke dafür.

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Montana
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Beitrag Do., 29.12.2022, 09:31

Es gibt auch noch die Möglichkeit, auf Zitate zu verzichten und User mit Namen anzusprechen. Dann ist auch nachvollziehbar, auf welchen Beitrag du antwortest. Das bietet sich auch an, wenn man gleich auf mehrere antworten möchte, oder wenn man auf dem Handy schreibt.

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diesoderdas
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Beitrag Do., 29.12.2022, 10:14

Hi Pustefix,
mir geht es da ähnlich wie dir. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich damals mitlas. Mir kam ebenfalls in den Sinn, dass ich das bisschen hart ausgedrückt empfunden habe. Und ich hatte dann auch befürchtet, dass du dich erstmal zurückziehen willst. NIcht weil du deshalb böse oder sauer bist, sondern weil du verunsichert bist. Vielleicht so als hättest etwas ganz Schlimmes getan. Fand ich recht vorhersehbar.

Ich persönlich empfinde es als gut, dass du eine Rückmeldung dazu gegeben hast.
Pauline tat ihren Job, was ganz klar auch okay war und ist. Auch wenn ich mich bisschen anderes ausgedrückt hätte, weil für mich eben vorstellbar war, wie das bei dir evtl ankommen würde.
Ich empfinde es auch nicht als "Verantwortung abgeben". Du hast ja niemandem die Schuld an deinem Empfinden gegeben und ich denke dir ist klar, dass dir da ein bisschen dickeres Fell gut tun würde. Von dem her finde ich dein feedback völlig ok.

Zum editieren (was ich auch ewig nicht gescheit geblickt habe):
Wenn du auf die Anführungszeichen klickst, erscheint der komplette Text als Zitat und du kannst einfach ganz am Ende darunter deinen eigenen Text schreiben. Im eigentlichen Zitat löschst du den Teil raus, der raus kann.
Willst du mehrere Teile zitieren und drauf antworten, wird es komplizierter.

Klick mal bei irgendeinem Text auf die Anführungszeichen. Und dann sieh dir den Text im Bearbeitungsfeld genauerl an.
Ganz oben stehen diverse Zeichen in einer eckigen Klammer.
Unter dem Zitat findest du nochmal eine eckige Klammer mit /quote drin.

Wenn du nun mehrere Textteile kommentieren willst, musst du diese Zeilen jedes Mal erneut einfügen. Also an den Anfang die erste eckige Klammer und an den Schluss die zweite. Danach kannst dann wieder du schreiben.

Also z.B.

1. eckige Klammer
zitierter Text
2. eckige Klammer
dein eigener Kommentar

1. eckige Klammer
weiterer zitierter Text
2. eckige Klammer
weiterer Kommentar von dir

Ist wahrscheinlich immer noch unklar, schätze ich. Kannst ja mal wild rumprobieren und über den Vorschau Button schauen, was wie rauskommen würde.

Und wie Peponi das beschrieben hat, geht es auch (also nicht auf die " klicken beim jeweiligen Beitrag, sondern ganz am Anfang eines Threads auf "Antworten"). Das war mir bisher z.B. neu. Ich habe es immer wie oben beschrieben gemacht. Super, habe ich auch noch etwas gelernt :-) Meine Variante benötigt da eben ein Stück mehr "Handarbeit". Denke, je nachdem, was du machen willst, hat dann mal die eine, mal die andere Version ihre Vor und Nachteile.

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