Erfahrungen mit Sozio-Therapie?

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Tobe
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Erfahrungen mit Sozio-Therapie?

Beitrag Sa., 17.12.2022, 21:29

Hallo,

mein Therapeut hat mir nun schon mehrfach den Vorschlag gemacht, daß bei mir evtl. zusätzlich eine Sozio-Therapie sinnvoll wäre, um mich in meinem Alltag zu unterstützen.
Ich bin nun schon länger in einem desolaten Zustand und schaffe momentan eigentlich gar nichts mehr.
Für alles fehlt mir momentan die Kraft...

Achtung jetzt wirds peinlich...
Meine Wohnung vermüllt zunehmend. Die Post öffne ich kaum noch, sondern sammel sie verschlossen an mehreren Ecken. Bürokratische Dinge schaffe ich auch nur noch unzureichend, bin mit vielem in Verzug.
Warmes Essen tue ich auch nur sehr selten, vielleicht 1x im Monat (Pasta, Döner oder ne Bratwurst, hole ich dann auswärts). Ansonsten esse ich zur Zeit nur Brot, manchmal Obst und kalte Konserven.
Duschen wird ebenfalls von mir vernachlässigt, nur bevor ich zu meinem Therapeuten gehe. Das möchte ich ihm dann doch nicht zumuten. :red:
Wäsche waschen auch nur noch, wenn ich nichts sauberes mehr zum anziehen habe.

Angefangen hat dies zunehmend, als die Trauer über den Tod von meinem verstorbenen Lebensgefährten immer mehr hoch kam. Ich habe dies lange versucht zu verdrängen, da ich mit diesem Verlust nicht fertig werde.
Und damit die Gefühle der Einsamkeit, Zukunftsangst, Hoffnungslosigkeit und dem Gefühl irgendwann vollkommen alleine zu sterben und niemand würde mich vermissen, immer stärker wurden.
Jetzt ist es so, daß mir für alles die Kraft fehlt, auch nur irgend etwas zu erledigen oder anzugehen.
Ich kann so nicht mal mehr an meinen eigentlichen Themen arbeiten, weil mich mein "Alltag" schon erdrückt.

Mein Therapeut schlug deshalb eine Sozio-Therapie vor, um auch ein wenig Unterstützung in meinem Alltag zu bekommen.
Hat jemand von Euch schon mal so etwas bekommen und ggf. Erfahrungen damit?

Mir macht das alles viel Angst, da mir das alles so peinlich ist.
Ich kann auch kaum Hilfe annehmen.
Da meine Erfahrungen in meiner Vergangenheit leider immer zeigten...
Menschen die Dir "helfen", von denen droht massive Gefahr.

Mir würde es vielleicht helfen, wenn ihr von euren Erfahrungen mit einer Sozio-Therapie berichten könnt.

L.G. Tobe
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Candykills
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Beitrag Sa., 17.12.2022, 21:53

Also Soziotherapie kann schon sehr hilfreich und unterstützend sein im Alltag, aber genauso bietet sich da auch ambulante Betreuung an. Natürlich arbeiten auch Menschen mit anderem beruflichen Hintergrund als Betreuer. Von Soziotherapeut über Ergotherapeut und irgendwelche Uni Diplom- und Magisterabschlüsse habe ich da schon alles erlebt. Da arbeiten also nicht ausschließlich Soziotherapeuten.
Soziotherapie wird von der Krankenkasse bezahlt (wie bspw. Ergo), Betreuung wiederum vom LWV.
Soziotherapie ist von zeitlichen Umfang her geringer (viel weniger Stunden), als bei Betreuung zu beantragen möglich ist und bei Bedarf normal auch gestattet wird!

Beide decken aber recht ähnliche Bereiche ab, je nachdem wo man halt die Baustellen und Defizite hat.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Tobe
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Beitrag Sa., 17.12.2022, 22:06

Danke Candykills für Deine Antwort.

Bedeutet "ambulante Betreuung" dann, daß ich offiziell einen Betreuer bekomme und somit so zu sagen, meine Rechte in bestimmten Bereichen verliere, ähnlich wie beim gesetzlichen Betreuer?
Weil das möchte ich auf keinen Fall.
Ich brauche die Kontrolle über alles, was mit mir geschieht. Der Kontrollverlusst wäre für mich nicht auszuhalten.

In erster Linie brauche ich "nur" Unterstützung, meinen Alltag wieder hinzubekommen.
Die Fähichkeit, es irgendwann wieder alleine zu bewältigen.

Was mich halt interessiert...
Welche Art von Unterstützung kann man durch eine Sozio-Therapie bekommen?
Also wie kann das z.B. aussehen...
Im Internet habe ich nämlich nichts genaues finden können.

L.G. Tobe
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Winni
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Beitrag Sa., 17.12.2022, 22:41

Hallo Tobe,

vielleicht hilft Dir der folgende Link weiter:
https://www.dvgp.org/themen-engagement ... rapie.html
"An Ärger festhalten ist wie wenn Du an einem Stück
Kohle festhältst mit der Absicht, es nach jemandem zu werfen -
derjenige, der sich dabei verbrennt, bist Du selbst" (Buddha)

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 17.12.2022, 23:07

Also es gibt zB das ambulante betreute Wohnen, da hast du ein Mal die Woche eine Stunde mit einem Sozialarbeiter der mit dir deine Alltagsprobleme angeht. Das ist kein gesetzlicher Betreuer.

Dann gibt es den sozialpsychiatrischen Dienst, da kann man auch regelmässig Termine bei einem Sozialarbeiter bekommen, bei mir maximal eine Stunde im Monat. Ich würde mal bei dem sozialpsychiatrischen Dienst ein Beratungsgespräch vereinbaren, die können dich in allen Belangen rund um das Thema beraten und dir sagen welche Möglichkeiten und Anbieter es bei dir in der Gegend gibt.

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Hamna
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Beitrag Sa., 17.12.2022, 23:28

Ambulantes betreutes Wohnen habe ich 2012 in Anspruch genommen, als es mir ähnlich ging wie dir. Ich hatte zwei Betreuer, männlich und weiblich, die zeitweise sogar täglich ins Haus kamen. Wenn es sein musste, sogar nachts. Die waren beide sehr einfühlsam und haben mir bei praktisch allem geholfen, was ich allein nicht mehr schaffte. Die Bewilligung lief über 4 Monate.

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Shukria
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Beitrag So., 18.12.2022, 07:36

Ich hätte auch eher an ambulant betreutes wohnen gedacht oder an einen vollstationären Klinikaufenthalt wenn es dir so schlecht geht.
In deinem Zustand könntest du jederzeit in die Psychiatrie und würdest direkt aufgenommen oder Anmeldung in einer Psychosomatischen Klinik.

Tagesklinik ist bei beiden Varianten auch eine Option aber da bin ich mir nicht sicher ob du den Switch(8h Belastung und dann zu Hause sein) hinbekommst.

Hilfreich waren vielleicht auch Antidepressiva um die Stimmung, Schlafstörungen , den Antrieb und die Gefühle von Leere, Hiffnungslosigkeit und Zukunftsängsten etwas abzupuffern. Es klingt nicht mehr nach Trauer sondern nach Depression, einem Feststecken in der Verarbeitung.

Ich denke eine Soziotherapie greift hier viel zu kurz und auch spdi ist nicht ausreichend.

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Candykills
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Beitrag So., 18.12.2022, 08:17

Nein, ein ambulanter Betreuer unterstützt dich ausschließlich im Alltag und hat keine rechtlichen Befugnisse. Die unterstützten da, wo du Hilfe brauchst. Sei es Selbstversorgung, Wahrnehmung von Terminen, behördliche Angelegenheiten…
Es handelt sich dabei NICHT um einen gesetzlichen Betreuer.

Übrigens kann man seinen ambulanten Betreuer mehr als einmal die Woche treffen, es kommt auf die Stunden an, die genehmigt sind. Ich treffe meine Betreuerin mehrmals die Woche beispielsweise.
Ich kann dir das wirklich empfehlen, weil es halt nicht so zeitlich beschränkt ist wie Soziotherapie (120 Stunden auf 3 Jahre oder so ähnlich). Ich habe beim betreuten Wohnen allein fürs Jahr schon deutlich mehr Stunden!
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Montana
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Beitrag So., 18.12.2022, 12:22

Klinik würde erstmal gar nichts an den liegengebliebenen Sachen Zuhause ändern, also Post usw. Das könnte aber zum Problem werden, weil wichtiges dabei ist, was Kosten verursacht, wenn sich nicht drum gekümmert wird.

Tagesklinik wäre noch ungünstiger, weil gar keine Entlastung vom Alltag stattfindet. Das würde bedeuten, den ganzen Tag außer Haus zu sein und zusätzlich noch Wäsche, Haushalt usw. hinbekommen zu müssen.

Eine Betreuung, die den Alltag erstmal in Ordnung bringt, wäre gut. Gerne auch eine Haushaltshilfe. Kann man ebenfalls beantragen, läuft über die Krankenkasse. Im Falle einer akuten Erkrankung ist das für eine bestimmte Zeit möglich, und eine solche Erkrankung liegt ja vor.

Klinik würde ich dann in Erwägung ziehen, wenn Zuhause nicht mehr die Hütte brennt. Wenn also auch dieses miese Gefühl nicht mehr da ist, da Stapel mit Post liegen zu haben und Angst vor dem Öffnen und Überforderung beim Abarbeiten. Denn die Zeit in der Klinik wird nicht hilfreich sein, wenn du (jetzt mal ganz drastisch formuliert) in eine Wohnung mit abgestelltem Strom zurückkehren musst. Wenn da aber alles geklärt ist, und böse Überraschungen ausgeschlossen sind, dann kannst du einen Klinikaufenthalt viel besser nutzen.


Bluemoon123
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Beitrag So., 18.12.2022, 12:35

Shukria hat geschrieben: So., 18.12.2022, 07:36 Ich denke eine Soziotherapie greift hier viel zu kurz und auch spdi ist nicht ausreichend.
Dass eine Soziotherapie nicht ausreicht glaube ich zwar auch, aber beim SPDI bin ich anderer Meinung. Die können auch dabei helfen die notwendigen Hilfen zu beantragen; z.B. eine Betreuung (also keine gesetzliche Betreuung, sondern eine sozialpädagogische!). Denn in dem Zustand, wo man eh von allem Alltäglichen schon überfordert ist, ist die Organisation von geeigneter Hilfe ja noch viel schwieriger. Und wo man sowas beantragt ist ja auch bundesweit sehr unterschiedlich. Bei uns gibt es eine Betreuung für Psychisch Kranke in der eigenen Wohnung z.B. über das persönliche Budget. Ich habe aber inzwischen festgestellt, dass es das nicht überall gibt. Deshalb fällt es schwer hier was konkretes zu raten. Aber dafür wäre jetzt der SPDI schon mal die erste Anlaufstelle.

Tobe, vielleicht schaffst Du es, dort erstmal einen Beratungstermin auszumachen. Und dann kann man dort gemeinsam mit Dir überlegen, was für Dich wirklich gerade hilfreich ist. Dort wird man zu nichts gezwungen, aber man hat die Möglichkeiten Dich vor Ort zu unterstützen und die notwendigen Hilfen dann mit Dir zusammen zu beantragen.

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diesoderdas
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Beitrag So., 18.12.2022, 12:52

Ich hatte Soziotherapie nur mal als Teil von einer Klinikbehandlung. Das lief nur wenige Male. Ich fand es leider nicht sehr hilfreich. Mir ging es damals miserabel und fühlte mich sehr unter Druck gesetzt, weil es nur um Job/Arbeit ging, was mich eben maßlos überfordert hat.

Mehr kann ich zu Soziotherapie nicht sagen - kann mir aber dennoch vorstellen, dass das hilfreich sein kann.
Vielleicht kannst du es einfach mal ausprobieren, ob es dir liegt? (keine Ahnung, ob es da auch Probegespräche gibt, wie in einer normalen Therapie?). Oder tatsächlich betreutes ambulantes Wohnen. Wenn du da einen netten Betreuer/Betreuerin bekommst, wäre das bestimmt recht gut.
Generell hätte ich aber die Tendenz zum sozialprsychiatrischen Dienst und dort erstmal beraten lassen, was es an Angeboten gibt.

Zu deinen anderen Themen:
ich glaube, ich kann das nachvollziehen, dass massive Schicksalsschläge dazu beitragen können, dass man nichts mehr (richtig) auf die Reihe bekommt, dass die Wohnung immer mehr leidet und so weiter.
Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass nicht mehr so ganz gewusst wird, wozu man selbst da ist, worauf man sich noch freut? Nur so Gedanken.

Vielleicht wäre auch eine Trauergruppe etwas für dich?

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Tobe
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Beitrag So., 18.12.2022, 13:31

Hallo,

ich möchte euch allen erstmal von ganzem Herzen für eure Beiträge danken.
Ihr seid echt großartig :hugs:
Einiges an Informationen scheint schon beim ersten Lesen sehr hilfreich zu sein.
Doch das muss ich mir erstmal genauer anschauen und noch ein wenig recherchieren...
Aber das überfordert mich gerade auch etwas und geht deshalb leider nur sehr langsam.

Eine Klinik geht aktuell nicht, auch wegen meiner Panik vor Krankenhäusern. Das sieht mein Therapeut ebenfalls aktuell so. Einen sozialpsychiatrischen Dienst hatte ich am Anfang diesen Jahres schon mal an der Hacke...
Den hatte meine Vermieterin mir damals schon "auf den Hals gehetzt", als sie meine Wohnung und meinen Zustand sah.
Und da war es noch nicht so massiv wie heute. :red:
Den SPD hatte ich damals aus Angst belogen, alles beschwichtigt, alles aus der Angst vor Konsequenzen, um ihn schnell wieder los zu werden. Es war ein sehr schwieriges und langes Telefonat. Aber nett war er.
Seine eMail-Adresse habe ich allerdings noch.
Vielleicht schaffe ich es, ihn doch nochmal zu kontaktieren und mich bei ihm zu entschuldigen.

Meine Situation ist momentan in allen Bereichen sehr verfahren...
Das größte Problem ist aktuell meine Wohnung und die Schwierikheit Hilfe anzunehmen und zulassen zu können.
Und da dieser Zustand mir so unsagbar peinlich ist, macht es dies nicht einfacher.
Es hat mich schon so massiv Überwindung gekostet, meinen Therapeuten gegenüber dies zuzugeben und ihm dann auch noch sehr kleine Fotos (Passbildgröße und in brisannten Bereichen gepixelt) zu zeigen.

Jetzt möchte er mir sogar noch privat helfen, einige Sachen zu entsorgen :red:
Normal tut er soetwas eigentlich nicht, aber er möchte mir helfen, daß ich es schaffe die Peinlichkeit zu überwinden und mir dann trotz dieser Peinlichkeit es schaffe Hilfe zulassen zu können.
Er sieht die Not und wird mich auch zu nichts drängen.
Das fühlt sich für mich aktuell an, wie der berühmte letzte Strohhalm.
Aber da kommt jetzt natürlich auch die Angst hoch, daß er mich danach für widerlich hält...
ich quasie mein Gesicht vor ihm verliere.
Er hat mir zwar versichert, daß dies nicht passieren wird und er mich sehr stark findet, daß ich nun seine Hilfe annehme.
Das wird für mich eine Extrem-Erfahrung werden.

Ich habe mein ganzes Leben immer darauf geachtet, daß niemand merkt wie schlecht es mir wircklich geht.
Auch ihm gegenüber habe ich mich lange zusammengerissen, aber ich merke auch, daß ich dadurch immer weiter in die Scheiße rutsche.

Ich werde aber noch später auf eure Vorschläge einzeln eingehen.
Lieben Dank nochmal für eure Beiträge.

L.G. Tobe
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münchnerkindl
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Beitrag So., 18.12.2022, 17:32

Tobe hat geschrieben: So., 18.12.2022, 13:31 Den SPD hatte ich damals aus Angst belogen, alles beschwichtigt, alles aus der Angst vor Konsequenzen, um ihn schnell wieder los zu werden. Es war ein sehr schwieriges und langes Telefonat. Aber nett war er.
Seine eMail-Adresse habe ich allerdings noch.
Vielleicht schaffe ich es, ihn doch nochmal zu kontaktieren und mich bei ihm zu entschuldigen.


Die haben da garantiert Verständnis dafür, es ist ja nun nicht selten, dass sich Betroffene für ihre Situation schämen und Kontakt zu Anbietern von Hilfe so lange wie es geht rausschieben.

Für die ist garantiert viel wichtiger dass du JETZT Hilfe willst als das was früher mal war.

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Montana
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Beitrag So., 18.12.2022, 18:40

Und wenn du den als nett in Erinnerung hast, dann ist das doch super. Eine nicht ganz unbekannte Person, die auch noch positiv in Erinnerung ist, da wäre bei mir die Hemmschwelle geringer, Kontakt aufzunehmen.
Und entschuldigen brauchst du dich auch nicht bei ihm. Du hast damals ganz im Ernst geglaubt, ihn nicht zu brauchen. Die Situation hat sich geändert. Du stehst jetzt noch schlechter da und du hast erkannt, dass du Hilfe brauchst. Vorhersehen konntest du das nicht; wer kann das schon? Das finde ich völlig normal.

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Schaukelstuhl
sporadischer Gast
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Beitrag So., 18.12.2022, 22:10

Hier in der Schweiz heisst das anders: aber ich würde dir gerne berichten, wie es bei mir war: Die nette Frau kam zu mir nach Hause und hat immer und immer wieder betont, dass sie nur für mich da sei! Meine Güte, hat das gut getan!!!!
Und dann haben wir zusammen bestimmt, was für mich wichtig ist....
Danach kam die liebe Frau jede Woche und wir haben angefangen, mein Chaos Stück für Stück aufzuräumen. Sie war IMMER komplett wertfrei! Auch als ich sie nach viiiielen Wochen zum ersten Mal in mein Schlafzimmer gelassen habe! (Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie es dort aussah...)
Inzwischen, nach knapp einem Jahr bin ich soweit, dass ich die wieder geschaffene Grundordung alleine aufrecht erhalten kann. Bei unseren Terminen geht es nur noch um Details bzw. Dinge, die grad akut anstehen oder die ich unter der Woche nicht geschafft habe.
Die Überwindung, jemanden in meine (chaotische und zugemüllte) Wohnung zu lassen, war riiiiiesig! Und ohne die Wertfreiheit der Frau hätte ich das nicht über längere Zeit geschafft. Aber es war das Beste, was ich hätte zulassen können!

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