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Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Koala141
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Beitrag Mi., 26.10.2022, 23:04

Danke, dass ihr euch so Gedanken macht. Ich werde mal der Reihe nach darauf eingehen.
chrysokoll hat geschrieben: Mi., 26.10.2022, 17:37 reichen dir denn diese circa 14-tägigen Termine?
Ich fände es eher schwierig da immer nur ein paar Termine auszumachen, mal nach zehn Tagen, mal nach 14. Das ist ja keine Planbarkeit und keine Verlässlichkeit
Doch, eigentlich machen wir jeweils ein, zwei Monate im voraus Termine ab.
Montana hat geschrieben: Mi., 26.10.2022, 17:38 so große Abstände sind aus dem einfachen Grund blöd, weil es bei einer Abwesenheit des Therapeuten dann gleich zu einer monstermäßig langen Pause kommt.
Nein, ich habe normalerweise meist alle 2 Wochen einen Termin. Manchmal alle 10 Tage. Fällt einer aus, ändert sich der Rytmus auf die nächste Woche. Es gibt eigentlich nicht so Riesenabstände, ausser in den Sommerferien.
alatan hat geschrieben: Mi., 26.10.2022, 17:41 1. Also du brichst lieber Beziehungen ab, als Gefühle zu zeigen?
2. Wie lange bist du schon bei ihr?
3. Wenn es immer nur um aktuelle Dinge geht
4. Wann endlich willst du dich "zumuten"?
1. Nein, nicht lieber. Es fühlt sich einfach so bescheiden an, jemandem "ich brauche etwas" zu zeigen und der sagt dann "schön, ich sehe das" und geht weg.
2. Seit knapp 2 Jahren. Ich habe sonst viel erreicht, das hier ist mein Knackpunkt.
3. Normalerweise geht es wirklich ums Eingemachte
4.wenn ich dann weiss, wie's geht, ohne dass ich völlig zerfalle


caduta hat geschrieben: Mi., 26.10.2022, 18:06 Vielleicht kannst du es als ein (ungewolltes) Übungsfeld sehen.
Das ist mal ein guter Rat. Danke! Ernsthaft. Ich ziehe ganz viel aus deinen Erfahrungen unten, wie du das machst und fühle mich sehr verstanden. Danke.

münchnerkindl hat geschrieben: Mi., 26.10.2022, 18:11 Und das obwohl du noch mit so völlig grundlegenden Dingen wie im Gespräch Emotionen zuzulassen und zu zeigen so massive Probleme hast?
Das ist nicht grundlegend. Das ist mein Hauptthema. Emotionen verbergen hat mir das Leben gerettet. Sie nun zu zeigen ist schon ein grosser Schritt gewesen. Ich habe nicht mit diesem grossen Verlassenheitsgefühl und diesen Nähewünschen, die ich nicht zulassen kann (und deswegen lieber abbrechen würde) gerechnet. Zweiwöchig war ihre Idee, Standard nach einer Weile.
DandyLion hat geschrieben: Mi., 26.10.2022, 19:20 Ich wollte damit sagen, dass Erfahrungen das aktuelle emotionale Erleben und den Umgang mit eigenen Gefühlen (bspw. zeigen/ nicht zeigen) beeinflussen . Trotz besseren Wissens und Willens.
Genau so.
münchnerkindl hat geschrieben: Mi., 26.10.2022, 19:56 Gefühle zwanghaft zu verbergen belastet.
Ich verberge nicht zwanghaft. Es ist eher so, dass ich mich (bei der Th*era) sehr zwingen muss, sie nicht zu verbergen, weil das automatisch so passiert. Es kostet mich sehr viel Kraft, die Gefühle "vorne" zu halten, sie verschwinden auch einfach so.
Und zwar, und das ist das Schwierige, vor allem bei der Psychologin, die mir wohlgesinnt ist und mich sehen will. Das Sehen ist das Schwierige. Es aushalten, dass jemand weiss und wahrnimmt. Ich fühle mich dann so klein und unfähig, ertrage ihr Mitgefühl schlecht. Wie gesagt sehr schwierig zu beschreiben. Ich habe Angst vor Verletzungen, klar, und anscheinend auch Angst vor Nähe (in der Therapie; andernorts absurderweise nicht. Ich weiss schon wieso: Niemand sonst schaut so gut hin). Wie ich das ändere? Keine Ahnung.

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alatan
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Beitrag Do., 27.10.2022, 04:36

Weiss denn die Psychologin genau von diesen Gedanken, die du hier mitteilst?

Denn dann könnte sie dich ermutigen, diese Rückhaltezwänge aufzugeben, denn das sind schädliche Abwehren. Nur wenn du die mitsamt deiner Angst überwindest, könnte dein emotionales Nervensystem "reifen". In der Kindheit hat du diesen Panzer gebraucht als Schutz, jetzt ist er wie ein Gefängnis. Durch das Gefühle zulassen/zeigen ist noch niemand zerfallen, dadurch, sie einzusperren allerdings, sind schon viele umgekommen.

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Gespensterkind
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Beitrag Do., 27.10.2022, 06:24

Ich kann Dich gut verstehen: erst versuchst Du Dich ein wenig zu öffnen (was Deine Gefühle betrifft) - sie äußert ihre Sorge um Dich - und dann ist sie weg und ihr habt eine längere Therapiepause als sonst.
Ich glaube schon, dass die Sorge von ihr ernsthaft gemeint war. Weil Du während der Therapiestunde im Mittelpunkt stehst. Und sie Dir das spiegelt, was Du in ihr auslöst. Ich denke, darauf kannst Du Dich schon verlassen, dass sie sich wirklich sorgen macht, wenn sie das sagt. Und das heißt auch nicht, dass ihre Sorge "weg" ist, wenn ihr euch drei Wochen nicht seht.
Nur dass sie Dir das nicht so direkt zeigen/rückmelden kann.
Vielleicht könntest Du ihr ja einen Brief schreiben in dieser Pause, über genau diese Gedanken von Dir? Manchmal gelingt es besser, Gefühle auszudrücken, wenn man sie erst einmal nicht aussprechen muss, sondern "nur" schreibt. Ob Du den Brief ihr dann einwirfst oder abschickst oder ihr gibst, könntest Du beispielsweise dann immer noch überlegen.

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Montana
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Beitrag Do., 27.10.2022, 07:56

alatan hat geschrieben: Do., 27.10.2022, 04:36 Denn dann könnte sie dich ermutigen, diese Rückhaltezwänge aufzugeben, denn das sind schädliche Abwehren.
Nein, das ist nicht immer und überall schädlich. Es war in der Vergangenheit der Situation angemessen und ist es nun im Erwachsenenleben sicherlich auch immer wieder. Aber nicht durchgehend. Was hier fehlt, das ist die Möglichkeit, selbst WÄHLEN zu können. Sich die Situation anzuschauen und zu denken, ok, jetzt und hier mache ich es auf diese Weise. Und auf der Arbeit, beim Autofahren, bei was auch immer, da bin ich so kontrolliert und nach außen neutral wie bisher auch.

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alatan
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Beitrag Do., 27.10.2022, 12:43

Was du evtl. meinst, sind gesunde Abwehrstrukturen. Genau die hat sie aber wegen ihrer traumatisch bedingten Strukturstörung nicht. Also kann sie auch diesbzgl. nicht wählen. Was gegen die Traumatisierungen in der Kindheit eingesetzt wurde, war damals überlebensnotwendig, aber leider keine gesunde Struktur, sondern schafft neue schwerwiegende Probleme wie Angst vor Nähe, Distanziertheit, interaktionelle und psychosomatische Störungen.

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Beitrag So., 30.10.2022, 23:56

alatan hat geschrieben: Do., 27.10.2022, 12:43 Was du evtl. meinst, sind gesunde Abwehrstrukturen. ,,,,,,,,
Alatan, ich habe das jetzt mehrmals durchgelesen, und verstehe dich nicht. Woher hast du diese Diagnosen? Und was möchtest du damit sagen?
Zuletzt geändert von Pauline am Mo., 31.10.2022, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt. Bitte keine Komplettzitate - siehe Netiquette- verwenden.

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Beitrag Mo., 31.10.2022, 00:23

Gespensterkind hat geschrieben: Do., 27.10.2022, 06:24 Ich glaube schon, dass die Sorge von ihr ernsthaft gemeint war.
Ja das glaube ich auch.
Gespensterkind hat geschrieben: Do., 27.10.2022, 06:24 Vielleicht könntest Du ihr ja einen Brief schreiben in dieser Pause, über genau diese Gedanken von Dir?
Mache ich, danke für den Tipp.

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Beitrag Mo., 31.10.2022, 12:32

Koala141 hat geschrieben: Mi., 26.10.2022, 15:14 Sie meinte, sie mache sich Sorgen und wie ich mich entlasten könne. Wir kamen zu keinem Resultat.
Gleichzeitig wurde ich immer trauriger (nur in mir drin, man sieht das nicht) und fühlte mich unwohl, weil das Thema "mir geht's mies" so offen im Raum stand, ohne dass irgendeine "Lösung" dazu da war und weil ich angst hatte, dass ich innert Kürze damit wieder alleine bin (natürlich kann das nicht in einer Stunde gelöst werden, deshalb habe ich bisher offene Gefühle stets vermieden: Warum sich aussetzen, wenn es keine Lösung gibt?)
Schließlich war die Stunde vorbei und es stellte sich heraus, dass die nächste erst in 23 Tagen stattfinden würde (wegen ihren Fortbildungen, wir haben jeweils 10-14 tägige Pausen und nun kam eine noch längere). Ich sehe das kognitiv ein, kein Problem.

Und nun fühle ich mich so verlassen und zähle die Tage (noch 16). Mein anderes Gefühl ist: Nie mehr hingehen. Wütend auf die Psychologin, die in der Wunde gegrübelt hat und sagt, sie sorge sich und dann für 3 Wochen verschwindet. .
Kennt jemand sowas und wie seit ihr damit umgegangen?
Wusstest du das nicht vorher it der Fortbildung? Das wäre tatsächlich ein Kritikpunkt, was du der Therapeutin mitteilen sollest. Denn, wenn ich weiß, dass eine Therapeutin in der nächsten Woche nicht da ist, bespreche ich nur eher oberflächliche Themen, wo ich weiß, dass sie mich nicht so belasten. Hat sie vergessen dir das mit der Fortbildung frühzeitig zu sagen? Sorry hab nur den ek gangspos gelesen, falls das schon beantwortet wurde .... ignorieren

Deine ganzen anderen Gefühle finde ich normal und letztendlich gut. Ich meine, manchmal tut Veränderunf auch weh bis man seine eigene persönliche Lösung gefunden hat. Nur so hat man ja eine Motivatikn was zh verändern. Wenn es dir jetzt supergut gehen würde, dann hättest du doch gar keine Motivation etwas zu verändeen. Ich würde es halt beim nächsten Mal alles mit der Therapeutin besprechen.

Und ansonsten .... auch wenn es schwerfällt und es natürlich viel einfacher ist, der Therapeutin "Schuld"/Verabtwortung für deinen Zustand zu geben..... es würde dich viel mehr weiterbringen, wenn du ma, ne ha,be Stunde pro Tag investierst und überlegst, was du selbst tun kannst, damit es dir etwas besser geht und mal ein paar Tag was probierst.... und das nächstes Mal auch mit dwr Therapeutin besprichst...
Du darfst und sollst natürlich trottdem wütend und enttäuscht sein.... hur vllt nicht 24 std. 7 Tage die Woche
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Tupsy71
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Beitrag Mo., 31.10.2022, 20:13

Koala41, ich denke die Diagnosen die alatan dir hier so stellt, wird der Person vermutlich selber bekannt vorkommen. Deshalb wird alatan es dir auch so schreiben. Nur eine VErmutung.
Ich kenne das Alles was du beschreibst auch von mir selber. Ich brauchte sehr lange, bis ich in der Therapie Gefühle zulassen konnte. Und ja, man kann es nicht steuern. Es passiert einfach von selbst. Ich empfinde es sehr schmerzhaft, wenn in der Therapie die innere kleine Tupsy raus kommt und Thera möchte. DAs tut weh, weil man diese NÄhe eben nicht aushält.
Als Kind usw. mussten viele hier wohl sich schützen um, wie du oben schriebst, überleben zu können. IM Heute hat die Psyche noch nicht realisiert, dass die Gefahr nicht mehr hier ist. Koala41, es ist ein Lernprozess. Die Psyche wird es irgendwann kapieren und dann , wenn es ein sicherer Ort gibt für die innis, werden die GEfühle hoch kommen.
Denke ich zumindest-sorry fürs wirre schreiben

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