Wann beginnt Therapie wirklich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Waldschratin
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Beitrag Mo., 05.07.2021, 11:46

SuspiriaHysteria hat geschrieben:Mittlerweile schaffe ich es schon ganz gut, alte Gefühle zu identifizieren, je mehr Bilder kommen und sich die Zusammenhänge verknüpfen. Es ist dann so, dass ich mir z. B. in der akuten Situation sagen kann, dass es sich um ein Gefühl von früher handelt und ich differenzieren kann, zwischen damals und heute. Aber dass es immer klappt, kann ich nicht sagen. Dafür fehlt mir quasi die Langzeittestung.
Immer klappt das wohl nie. ;-)
So jedenfalls meine Erfahrung damit. Aber man lernt von Situation zu Situation dazu, und sei es Geduld mit sich selbst und "Unperfektheit". Und dass man auch mal abschmieren "darf", grade im Hinblick auf das, was du hier schreibst:
SuspiriaHysteria hat geschrieben:Was auch noch mal krass war, war zum einen, dass er mir vor Augen geführt hat, was ich alles habe (ich neige zum Bagatellisieren) und welche Diagnose im Raum steht. Zum anderen hat er ausgesprochen, wie das heißt, was mit mir passiert ist. Das war im ersten Moment echt krass, aber es war ja sowieso der Elefant im Raum und es war dann auch gut, dass er es gesagt hat. Ist halt schon ein heftiges Thema. Dennoch kann ich es jetzt ein bisschen mehr annehmen. Ich dachte halt immer, dass ich mir da etwas zusammenspinne.
Ich mach das heute noch manchmal, bzw. muss ich mich dann drauf besinnen, dass das nicht nur "Ausgedachtes" ist von mir, sondern tatsächlich Geschehenes.

Und wenn du dir mal anguckst, was du mit so nem Hintergrund Tag für Tag! hinlegst an Stabilität, Zuverlässigkeit, Management deines Lebens und Umfeldes und deiner inneren Umtriebigkeiten, dann kannst du zurecht sowas von stolz auf dich sein! :ja:

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Mo., 05.07.2021, 11:55

@Waldschratin: Danke, deine Worte haben mich sehr berührt. Ich bin halt auch oft sehr hart zu mir, mache mir Vorwürfe für meine ganzen Symptome/selbstschädigenden Verhaltensweisen. Aber ich erkenne jetzt mehr und mehr an, dass das Überlebensstrategien waren und sind. Sonst wäre ich privat und beruflich nicht dort, wo ich heute bin.

Danke!!!! :heart: :heart: :heart:

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Pianolullaby
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Beitrag Di., 06.07.2021, 19:12

Nun, Stabil sein bedeutet, du kannst dich selbst in einer beschissenen Situationen an den Haaren aus der Schweisse ziehen, dazu braucht es aber eben einige Techniken, und das sind nur mal eben Imaginationsübungen, du kannst dich sonst nicht distanzieren. Heisst macht er mit dir diesen wie du sagst "quasi Mist" nicht, dann wirst du auch kaum jemals in der Lage sein, deine Bilder zu analysieren. Und nicht immer kann man die nächste STunde einfach mal so sausen lassen und einen Patientent welchem es vllt genau so schei...e geht hängenlassen, damit er dich nicht nach Hause schicken muss.
Also heisst es eben doch an diesen Übungen zu arbeiten.

P.S SVV ist eben genau ein Symptom, was zeigt dass Du eben nicht stabil bist, ansonsten bräuchtest du svv nicht.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum

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SuspiriaHysteria
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Beitrag Di., 06.07.2021, 19:32

Hallo Piano!

Wo steht denn, dass ich mich selbst verletze? Das mache ich nicht. Mit selbstschädigend meinte ich Dinge, die mir nicht gut tun (z. B. viel Geld ausgeben, mich verausgaben oder ständige Selbstvorwürfe).

LG
Suspiria

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Pianolullaby
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Beitrag Sa., 10.07.2021, 20:53

genau und selbstschädigend ist nicht selbstverletzend. Jede Schädigung ist eine Verletzung,
und jede Verletzung eine Schädigung. Also auch wenn du nicht svv tätigst, ist jede Schädigung des eigenen eine Instabilität.
Und das erklärt sich dann als nicht stabil
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